Verfasst von Daniel Gensch. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Nach dem ausführlichen Ausblick auf die Profi-Klasse widmen wir uns heute dem Pro-Am-Cup. Mit 39 gemeldeten Fahrzeugen ist dies mit Abstand die teilnehmerstärkste Klasse bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps.
Einige der Teams können sich ernsthafte Hoffnungen auf einen vorderen Platz im Gesamtklassement machen. Hier ist zuerst der Lamborghini LP600+ von Reiter Engineering zu nennen: Peter Kox und Marc A. Hayek haben in den zurückliegenden Rennen der Blancpain Endurance Series ein ums andere Mal bewiesen, dass sie in die Top-5 fahren können. Für den Wettlauf zweimal rund um die Uhr hat man sich den erfahrenen Niederländer Jos Menten mit ins Boot geholt. Erstaunlicherweise ist der Reiter-Lamborghini der einzige "Stier" der italienischen Sportwagenschmiede im gesamten Starterfeld.
Mittlerweile auch schon mit einiger Langstreckenerfahrung unterwegs ist das Haribo-Team um Hans-Guido Riegel. Neben den Stammfahrern Menzel und Stursberg hat sich das Goldbär-Team mit dem anerkannten Vollgas-Tier Uwe Alzen verstärkt. Vor allem im Qualifying sind Überraschungen durch den schwarzen Porsche 911 GT3 R nicht ausgeschlossen.
Das nahe dem Nürburgring beheimatete Black Falcon-Team vertraut wie schon in der Blancpain Endurance Series auf zwei Mercedes SLS AMG GT3. Auf der #18 greifen unter anderem die Ex-DTM-Fahrer Congfu "Frankie" Cheng und Jeroen Bleekemolen ins Lenkrad, in der #19 wechselt sich der amtierende VLN-Meister Manuel Metzger mit Stephan Rösler, Riccardo Brutschin und Oliver Morley ab.
Viele neugierige Blicke dürfte der Emil Frey-Jaguar XK auf sich ziehen. Das komplett neue Fahrzeug feiert in Spa seine offizielle Rennpremiere, nachdem man den Blancpain Endurance Series-Lauf in Le Castellet zum Testrennen deklarierte. Pilotiert wird die in königsblau gehaltene Raubkatze von Le Mans-GT-Klassensieger Gabriel Gardel, Ex-WTCC-Pilot Freddy Barth, Lorenz Frey und Rolf Maritz.
Das größte mediale Interesse wird aber dem #10 SOFREV-Ferrari 458 Italia zuteil werden. Neben dem Ex-Formel-1-Fahrer Oliver Panis nimmt hier auch der ehemalige französische Nationaltorwart und Fußball-Weltmeister von 1998, Fabien Barthez, den Ardennenklassiker in Angriff.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Britische GT
Nach ihrem Rückzug aus der BES plant die United Autosports-Mannschaft, in der nächsten Saison wieder durchgehend zwei GT3-Boliden in der Britischen GT-Meisterschaft einsetzen: War man in der British GT heuer bislang mit einem Audi R8 LMS unterwegs, will man dort nach Angaben von Miteigentümer Zak Brown künftig mit den teameigenen McLaren MP4-12C an den Start gehen. Als Piloten für 2013 sind neben Brown auch Richard Meins und Alvaro Parente vorgesehen.
Verfasst von Daniel Gensch. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die diesjährige Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps wird ein Rennen der Superlative. Nicht weniger als 67 Fahrzeuge stehen auf der aktuellen Teilnehmerliste - das ist neuer Teilnehmerrekord für ein GT-Feld. Darunter befinden sich 12 verschiedene Hersteller und Fahrer aus über 25 Nationen.
Insgesamt 15 Fahrzeuge sind für die Profi-Klasse gemeldet, in der BMW und Audi mit je 4 Z4 GT3 bzw. R8 LMS ultra das größte Kontingent stellen. Damit sind die Top-Favoriten für die 2012er Ausgabe des Ardennenklassikers auch schon genannt. Wie gut die Strecke dem Audi R8 liegt, hat man spätestens beim überlegenen Sieg im vergangenen Jahr an gleicher Stelle gesehen. Zudem schickt Audi mit WRT und Phoenix zwei Teams ins Rennen, die beide wissen, wie man den Wettlauf zwei mal rund um die Uhr mit dem R8 gewinnt. Phoenix zeigte dies zuletzt eindrucksvoll bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring. Auch bei den Fahrer-Trios setzen die Ingolstädter auf bewährte Kräfte: Haase / Mies / Ortelli sowie Sandström / Vanthoor / Bonanomi greifen für WRT ins Lenkrad, Phoenix vertraut auf Rast / Stippler / Piccini und auf ein "Le-Mans-Sieger"-Trio: Kristensen / Lotterer / Fässler vereinen nicht weniger als 12 Gesamtsiege beim Klassiker an der Sarthe auf sich. Man darf gespannt sein, wie sich die an den extremen Abtrieb der Prototypen gewöhnten Piloten im GT-Fahrzeug schlagen.
Bei BMW gibt es dagegen nur einen wirklichen Top-Wagen, der es aber in sich hat: Der Marc VDS Racing Z4 GT3 von Martin / Palttala / Leinders hat die ersten beiden Rennen der Blancpain Endurance Series gewinnen können und selbiges Trio konnte 2011 die Pole Position in Spa holen. Das Schwesterfahrzeug ist mit Hezemans / Moser / Longin ebenfalls nicht schlecht besetzt, ob man allerdings den Speed eines Ausnahmekönners wie Maxime Martin gehen kann, ist fraglich. Gleiches gilt für den Vita4One-BMW Z4 GT3 von Lauda / Kechele / Franchi und den holländischen Z4 von DB Motorsport mit Hooydonck / Lemeret / den Boer.
Porsche darf sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen: Mit Hennerici / Maassen / Goossens schickt Prospeed Competition eine erfahrene Truppe ins Rennen, die sich für die Schmach vom letzten Jahr revanchieren wollen, als sich beide Fahrzeuge des belgischen Teams schon in der Anfangsphase gegenseitig eliminierten. Und mit dem französischen SMG Challenge-Team haben die Zuffenhausener noch ein zweites heißes Eisen im Feuer der Profi-Klasse. Hier greifen Gache / Clement / Pla ins Steuer des GT3 R.
Bei McLaren dürfte man sich dagegen schon über eine Zielankunft in den Top10 freuen. Gulf Racing UK bringt zwei MP4-12C GT3 für die Pro-Klasse, doch vom Speed her dürfte nur der Wagen von Wainwright / Bell / Meyrick vorne mitfahren. Das Schwesterfahrzeug von Goethe / Hall / Campell-Walter fiel nur durch das unglückliche FIA-Fahrer-Bewertungssytem zu den reinen Profis, mit dem Gentleman-Fahrer Roald Goehte wäre man in der Pro-Am-Klasse besser aufgehoben gewesen.
Mit je einem Auto in der Top-Klasse starten Mercedes und Ferrari. Nach jetzigem Stand stehen nur Karl Wendlinger und Koen Wauters als Fahrer des KRK Racing-Mercedes SLS GT3 fest, man darf gespannt sein, wer das Trio komplettiert. Im Kessel Racing-Ferrari F458 Italia wechseln sich Gattuso / Rigon / Zampieri ab, deren Können in der aktuellen Saison der Blancpain Endurance Series schon einigen Male aufblitze, nicht zuletzt bei der Pole-Position zum Saisonauftakt in Monza.
Interessant für das Rennen am Samstag sind - wie so oft in den Ardennen - die Wetteraussichten: Am Renntag soll eine Kaltfront mit Regen und Gewitter über die Region ziehen. Das könnte vor allem den BMW mit ihrer hervorragenden elektronischen Stabilitätskontrolle in die Hände spielen.
Morgen gibt es an dieser Stelle eine Vorschau auf die Pro-Am-Klasse, aus der sich einige Teams berechtigte Hoffnungen auf einen vorderen Platz in der Gesamtwertung machen können.