SRO Pressekonferenz - Ratel wagt neuen Anlauf in Sachen GT-Sprintrennen

ratel.jpgSRO-Chef Stephane Ratel hat auf der alljährlichen Pressekonferenz im Rahmen des 24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps seine Pläne für den GT-Sport im Jahr 2013 vorgestellt. Danach baut der Franzose zukünftig auf zwei Meisterschaften mit GT3-Sportwagen: Die erfolgreiche Blancpain Endurance Series und die neue "Sprint Series", die nach dem Format der jetzigen GT1-WM ausgefahren wird. "Es gibt einige Gründe, warum die GT1-WM scheiterte, aber das Format mit zwei 1h-Läufen war sicher nicht schuld", so Ratel.

Wenig Neues gibt es von der Blancpain Endurance Series für das kommende Jahr zu berichten. Es wird 5 oder 6 Events (je 2 Tage) inklusive der 24 Stunden von Spa-Francorchamps geben, davon wird möglicherweise eines als 1000-Kilometer-Rennen ausgetragen. Evolutionen an den Wagen sind komplett verboten, neue Modelle sind aber gerne gesehen. Ratel sprach von "zwei oder drei neuen Fahrzeugen", die kommen könnten. Außerdem zeigte er sich mit der Balance of Performance sehr zufrieden: "Man hört nur ganz wenige Kritik, also können die Einstufungen so verkehrt nicht sein". Des Weiteren werde es 2013 Einheitsreifen von Pirelli geben, mit denen man schon in der GT1-WM sehr gute Erfahrungen gemacht habe, erkärte Ratel.

Offiziell zu Grabe getragen wurde die FIA GT1-Weltmeisterschaft: "Wir wollen die Saison mit Stil zu Ende bringen, gemäß den Vereinbarungen mit den Teams, Fahrern, Herstellern, Promotern, TV-Sendern und der FIA", so der Franzose. Dazu wurde ein neuer Kalender für den Rest der 2012er Saison veröffentlicht:

18.-19. August - Slovakiaring / 01.-02. September - Moskau / 22.-23. September - Nürburgring (zusammen mit der Blancpain Endurance Series) / 01.-02. Dezember - Neu-Dehli

Auch die GT3-EM wird es im nächsten Jahr nicht mehr geben. Als Ursache für den Misserfolg beider Serien machte Ratel die schwierige wirtschaftliche Lage, die Konkurrenz durch nationalen GT3-Serien und den WEC sowie die fehlende Unterstützung durch die Hersteller aus. "Ich dachte, die Hersteller unterstützen ihre Teams finanziell, aber damit lag ich falsch. Wenn Hersteller kommen, wollen sie alles selbst machen", zeigte sich der SRO-CEO einsichtig.

Mit der "Sprint Series " erfolgt nun ein neuer Versuch der SRO, eine internationale GT-Serie mit Sprintrennen zu etablieren - diesmal allerdings ohne das WM-Prädikat der FIA. Dazu sollen die beteiligten Teams als Partner der SRO auftreten und auch an den Einnahmen partizipieren. Die Beschränkung von 2 Autos (möglicherweise auch 3) pro Team und Marke bleibt vorerst bestehen und wird nur gelockert, wenn bis Ende September noch nicht genug Nennungen eingegangen sind.

Neu ist die enge Verbindung mit der Blancpain Endurance Series. Die Teams sollen sowohl alle Rennen der "Sprint Series" als auch die Langstreckenrennen mit denselben Fahrzeugen fahren können. Die BoP soll für beide Serien identisch sein, außerdem sind die Kalender aufeinander abgestimmt. Am Ende der Saison werden zusätzlich noch eine Team- und Hersteller-Meisterschaft vergeben, welche die Ergebnisse aus beiden Serien berücksichtigt. Hier spricht Ratel von der "GT World Series". Diese setzt sich aus den 5 (bzw. 6) Rennen der Blancpain Endurance Series und den 7-9 Rennen der "Sprint-Series" zusammen. Fahrertitel werden hier nicht vergeben, weil die Teams die Möglichkeit haben sollen, verschiedene Fahrer in den beiden Serien einzusetzen. Außerdem soll es ein attraktives TV-Paket für alle Rennen geben.

Als Austragungsorte für die "Sprint Series" werden folgende Strecken erwogen: Yas Marina (Abu Dhabi), Nogaro, Zolder, Navarra, Zandvoort, Slovakiaring, Moskau, Algarve (Portimão) und Indien.

Der Kalender der Blancpain Endurance Series bleibt für 2013 nahezu unverändert: 14. April - Monza / 02. Juni - Silverstone  / 30. Juni - Paul Ricard / 28. Juli - 24h Spa / 22. September - Nürburgring. Der Nürburgring-Termin ist wegen der momentanen unklaren Lage in der Eifel noch unter Vorbehalt.

Britischer Porsche Carrera Cup - Zwischenstand

Nach den Läufen des Porsche Carrera Cup Great Britain in Croft, die beide von Rory Butcher (Celtic Speed-Porsche 911 GT3 Cup, Bild) gewonnen wurden, führt in der Punktewertung der Serie weiterhin Michael Meadows (Redline Racing; 175) vor Jonas Gelzinis (Juta Racing; 157), Butcher (134) konnte in der Tabelle Sam Tordoff (Parker Racing; 132) überholen.

Die zweite Saisonhälfte des Britischen Carrera-Cups beginnt Mitte August in Snetterton, weiters stehen noch die Strecken von Knockhill, Rockingham, Silverstone und Brands Hatch auf dem Terminplan der Teilnehmer.

24h Spa - Vorschau auf den Pro-Am-Cup

reitertestval.jpgNach dem ausführlichen Ausblick auf die Profi-Klasse widmen wir uns heute dem Pro-Am-Cup. Mit 39 gemeldeten Fahrzeugen ist dies mit Abstand die teilnehmerstärkste Klasse bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Spa-Francorchamps.
Einige der Teams können sich ernsthafte Hoffnungen auf einen vorderen Platz im Gesamtklassement machen. Hier ist zuerst der Lamborghini LP600+ von Reiter Engineering zu nennen: Peter Kox und Marc A. Hayek haben in den zurückliegenden Rennen der Blancpain Endurance Series ein ums andere Mal bewiesen, dass sie in die Top-5 fahren können. Für den Wettlauf zweimal rund um die Uhr hat man sich den erfahrenen Niederländer Jos Menten mit ins Boot geholt. Erstaunlicherweise ist der Reiter-Lamborghini der einzige "Stier" der italienischen Sportwagenschmiede im gesamten Starterfeld.

Mittlerweile auch schon mit einiger Langstreckenerfahrung unterwegs ist das Haribo-Team um Hans-Guido Riegel. Neben den Stammfahrern Menzel und Stursberg hat sich das Goldbär-Team mit dem anerkannten Vollgas-Tier Uwe Alzen verstärkt. Vor allem im Qualifying sind Überraschungen durch den schwarzen Porsche 911 GT3 R nicht ausgeschlossen.

Das nahe dem Nürburgring beheimatete Black Falcon-Team vertraut wie schon in der Blancpain Endurance Series auf zwei Mercedes SLS AMG GT3. Auf der #18 greifen unter anderem die Ex-DTM-Fahrer Congfu "Frankie" Cheng und Jeroen Bleekemolen ins Lenkrad, in der #19 wechselt sich der amtierende VLN-Meister Manuel Metzger mit Stephan Rösler, Riccardo Brutschin und Oliver Morley ab.emil_frey_jaguar_httt-2581.jpg

Viele neugierige Blicke dürfte der Emil Frey-Jaguar XK auf sich ziehen. Das komplett neue Fahrzeug feiert in Spa seine offizielle Rennpremiere, nachdem man den Blancpain Endurance Series-Lauf in Le Castellet zum Testrennen deklarierte. Pilotiert wird die in königsblau gehaltene Raubkatze von Le Mans-GT-Klassensieger Gabriel Gardel, Ex-WTCC-Pilot Freddy Barth, Lorenz Frey und Rolf Maritz.

Das größte mediale Interesse wird aber dem #10 SOFREV-Ferrari 458 Italia zuteil werden. Neben dem Ex-Formel-1-Fahrer Oliver Panis nimmt hier auch der ehemalige französische Nationaltorwart und Fußball-Weltmeister von 1998, Fabien Barthez, den Ardennenklassiker in Angriff.

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