Corvette Revival in der ELMS?

srtcorvgtopen.jpg Das belgische Selleslagh Racing Team plant nach einer erfolgreichen Comeback Saison in der GT-Open-Serie die Rückkehr in die Langstreckenszene. Nach einer Info des Teams hat man nun die Planungen aufgenommen, um mit der derzeit vom Team eingesetzten Corvette C6.R im kommenden Jahr einen Einstieg in die Europäische Le Mans Serie zu wagen. Das mittlerweile etwas betagte Vorgängermodell der aktuellen Corvette C7.R soll dann in der europäischen Serie in der GTE-Klasse gegen die Konkurrenz von Ferrari, Porsche und Aston Martin zum Einsatz kommen. Europäischen Le Mans Serie soll 2015 durch eine weitere Sprintsaison in der GT-Open ergänzt werden.

Die C6.R wäre ein willkommener Farbtupfer im Feld der 4h-Rennen der Europäischen Le Mans Serie. Zuletzt hatte Larbre Competition eine C6.R GTE in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2013 eingesetzt, war aber dort nach einer ernüchternden Saison mit Schwierigkeiten bei der BoP des Fahrzeugs und Unstimmigkeiten mit Corvette über den weiteren Einsatz 2014 in die LMP2-Klasse gewechselt, wo allerdings in diesem Jahr kein volles Programm zustande kam.

Die SRT-Equipe ist keine Unbekannte in der Corvette-Szene. Von 2003-2011 setzte die Mannschaft von Teamgründer Patrick Selleslagh die GT1- und GT2-Corvettes vorrangig in der FIA-GT Serie und den nationalen frankophonen Meisterschaften ein. 2011 stellte Selleslagh sein Team ein und unterstützte statt dessen die V8-Racing Mannschaft in der Dutch Supercar Challenge. 2014 liess Selleslagh das Team mit Sohn Niels als Teammanager wieder unter eigener Flagge aufleben und holte mit den Piloten Isaac Tutumlu, Archie Hamilton und Maxime Soulet in der GT-Open 3 Siege, 6 Podien und verhalf Corvette damit gemeinsam mit V8-Racing zum Herstellertitel in der Super-GT-Klasse.

Das Endurance Programm der Europäischen Le Mans Serie soll 2015 seitens des SRT-Teams durch eine weitere Sprintsaison in der GT-Open ergänzt werden.

Earl Bamber - Porsche Supercup Champion 2014

bamber1.jpgDer Neuseeländer Earl Bamber krönte sich vor 8 Tagen zum neuen Champion des Porsche Mobil1 Supercup. Der Pilot des Fach Auto Tech Teams weiß, was er kann und deshalb lässt er sich auch in kritischen Situationen nicht aus der Ruhe bringen. Gab es Probleme im Qualifying und Bamber hat noch keine vernünftige Runde, dann funkt er auch schon mal 30 Sekunden vor Ende des Zeittrainings einen Beruhigungsspruch an die Box: „Nicht aufregen, ich schaff das schon“. Und das Verblüffende daran, Bamber schafft es auch und steht plötzlich auf den vorderen Plätzen. Eine Spitzenplatzierung gelang ihm auch am Finalwochenende des Porsche Mobil1 Supercup im amerikanischen Austin.

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Trotz starker Konkurrenz zeigte der Motorsport-Profi von Beginn an eine beeindruckende Leistung. Er kam als Porsche International Cup Scholarship Fahrer zum Saisonauftakt nach Barcelona. Das bedeutet, er wurde als zukunftsträchtigster Pilot aus der Gruppe der besten weltweiten Porsche Markenpokal Piloten ausgewählt. Porsche unterstützte Bamber mit 200.000€ in der Saison und der 24-Jährige rechtfertigte die Investition durch Erfolge: Zweimal errang er die Pole-Position, siebenmal fuhr er auf’s Podium, zweimal davon als Sieger. Nach 10 Rennen sicherte er sich den Titel. Seinen zweiten im Jahr 2014, denn zwei Wochen zuvor gewann er den Porsche Carrera Cup Asia.

Umbamber2.jpg im internationalen Motorsport erfolgreich zu sein, fokussierte sich Bamber auf seine Rennfahrerkarriere. Ohne eigenen Wohnsitz in Europa reiste er ab April von Rennstrecke zu Rennstrecke. Er schlief beim Team, um allem möglichst nah zu sein. Der Strecke, den Mechanikern, der Rennatmosphäre. Tagsüber suchte er immer wieder das Gespräch. Mit allen. Er fachsimpelte mit Junior-Coach Sascha Maassen über Ideallinien, löcherte seinen Ingenieur Axel Plankenhorn zum Thema Datenanalyse, alberte mit den anderen Fahrern, gab bereitwillig Interviews und plauderte hinterher mit dem TV-Team. Wissbegierig saugte er alles aus seinem Umfeld auf.

Auf der Rennpiste erarbeitete sich der Pilot vom Team Fach Auto Tech Respekt: Als er in Barcelona zum Saisonauftakt als Rookie auf Platz eins ins Ziel kam. Als er in Silverstone trotz eines missratenen Qualifyings Dritter wurde. Als er im belgischen Spa ausgangs Eau Rouge nach einem Quersteher das Auto abfing und trotzdem das Rennen gewann. Als er sich in Austin den Titel im Porsche Mobil 1 Supercup sicherte. „Earl ist verdient Champion geworden. Er war über das Jahr konstant gut und hat mir sehr viel Freude bereitet“, fasst Coach Maassen seinen Eindruck zusammen. „Earl ist ein Arbeiter mit riesigem Talent. Von ihm wird man noch viel hören“, beschreibt ihn Teamchef Alexander Fach.

Bamber wuchs auf einer Farm auf, die 75 Kilometer von der nächsten Stadt Wanganui entfernt liegt. Zwei Stunden sind es bis Wellington. Bamber sitzt seit seinem dritten Lebensjahr hinterm Steuer. Erst lenkte er den väterlichen Pick-up Truck auf dem Schoß des Vaters bis zum Briefkasten, später Kart- und Formelfahrzeuge, seit 2013 einen Porsche 911 GT3 Cup. Insgesamt bestritt er mit zahlreichen Gaststarts bereits 59 Rennen in einem Porsche. „Ich liebe diese Autos. Manchmal würde ich nach einem Rennen gleich wieder ins Cockpit steigen“, gesteht Bamber. Doch er weiß, dass zum Job des Rennfahrers mehr gehört als der Schnellste zu sein. Das zeichnet einen echten Champion aus.

RLR-Msport wird zweites LMP3-Einsatzteam in der ELMS

ginetta-juno-lmp3_uob.jpgHatte es bis vor kurzem noch so ausgesehen, als würde der erste verkaufte LMP3 Ginetta-Juno nur für Ausbildungszwecke als Technologieträger der University of Bolton zum Einsatz kommen, so steht nach neuesten Meldungen unserer Kollegen von Dailysportscar.com dennoch eine Rennsaison in der Europäischen Le Mans Serie in Aussicht.

Das RLR-Msport-Team, Partnermannschaft des automobilen Lehrzweigs der britischen Universität, plant demnach ein Engagement in der neuen Klasse der europäischen Langstreckenserie. Mit dem erfahrenen Stammpiloten Rob Garofall steht bereits der erste Fahrer für das Engagement fest. Weitere Piloten sucht man nun, um das Budget für den Einsatz 2015 zusammen zu bekommen.

RLR Msport ist in dieser Saison mit einem Ligier in der VdeV-Serie engagiert. In der europäischen ACO-Serie ist das Team keine Unbekannte: Von 2010-2011 war die britische Mannschaft mit dem alten MG-Lola des Ray Mallock Ltd.-Teams in der Europäischen Le Mans Serie engagiert. 2012 setzte man zudem den Oreca 03-Nissan der irischen Murphy Prototypes-Mannschaft als Einsatzteam ein.

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