Mishumotors: Crashderby unter Gelb in Sebring

Bei den letzte Woche abgehaltenen 12h von Sebring (der Link führt zum mittlerweile um letzte Fotos aktualisierten Rennbericht auf unseren Seiten) hatte die Mishumotors-Starworks-Motorsport-Mannschaft ein verharztes Rennen zu überstehen. Die Hoffnungen auf ein Podium erledigten sich im Prinzip schon bevor das Rennen überhaupt begann, wie Teambesitzer Mirco Schultis uns mitteilte:

„In der ersten Reconlap vor dem Start ist Startfahrer Alex Popov von einem der Mazda-LMP2 abgeschossen worden, dabei ist der Unterboden hinten rechts und der Diffusor weggebrochen. Wir haben mehrere Runden gleich zum Start mit der Fixierung der Schäden verbracht und Alex verspätet ins Rennen geschickt. Ihm und Renger (van der Zande) gelang es noch den Wagen in den Gelbphasen wieder bis auf Rang 2 der Klasse nach vorne zu manövrieren.“

„Während der 2. Gelbphase nach dem Abflug des Shank-Ligiers ist uns dann ein Porsche unter gelb reingeballert. Das Auto ist hinten in die Luft aufgestiegen und auf dem Wayne Taylor Racing Corvette-DP gelandet. Hinten war danach alles kaputt: Aufhängungen, Auspuff, Querlenker, Flügel, Unterboden, und den Diffusor hat es komplett zerlegt. Wir sind dann das Rennen nach der langen Reparatur, die uns fast 50 Runden zurückgeworfen hat, ohne Unterboden und Diffusor zu Ende gefahren, da die Reparatur sonst nochmal 30 min länger gedauert hätte. Für mich war der Eimer so unfahrbar. Renger hat das einigermassen im Griff, allerdings kamen wir so auf die Zeiten der Anderen nicht mehr ran.“

Auf der Suche nach dem verursachenden Porsche zog die Crew während der langen Reparatur ein Karbonfasersplitter mit einem „Park Place“-Sticker aus den Tiefen des Getriebes. Schultis, der in Sebring nebenbei bei einem der historischen Rahmenevents mit seinem zweiten LMPC, dem ex-ELMS-Meisterfahrzeug, startete, reagierte nach dem Rennen ernüchtert: „Was für ein Sch...! Zweimal unter gelb abgeschossen - unfassbar eigentlich!“ Nun hofft er auf ein reguläres Rennen beim nächsten Lauf der Tudor-USCC-Serie, dem Stadtrennen in Long Beach am 18. April.

Saisonvorschau Supercar Challenge

Am Osterwochenende startet die Supercar Challenge in Zandvoort ihre 15 Rennsaison. Gegenüber dem Vorjahr hat es keine größeren Änderungen in der Klassenstruktur gegeben. Es wird erneut drei verschiedene Klassen geben welche noch in separate Unterwertungen aufgeteilt sind. Die Fahrzeuge werden entsprechend ihres Leistungsgewichts eingestuft.

In der GT Klasse werden aktuelle GT3, GT4, Cup & Challenge Fahrzeuge sowie Silhouetten am Start sein. Die Sportdivision ist für Tourenwagen und Markenpokalfahrzeuge bestimmt. Für CN Sportprototypen gibt es die Superlight Klasse. Diese wird 2015 durch den deutschen Radical Sports Cup verstärkt die ihre Rennen hier ebenfalls austragen. brcc1a.jpg

Es wird wie üblich 8 Rennwochenenden geben an denen jeweils zwei Meisterschaftsläufe ausgetragen werden. Die Renndistanz beträgt bei den GT`s und in der Sportdivision jeweils 60 Minuten. Bei den Superlight Prototypen wird es ein 30 und ein 60 minütiges Rennen geben. Je nach Veranstaltung kann es aber auch zu leichten Abweichungen der Renndauer kommen.

Der erste Lauf ist das Paasrace am Osterwochenende (4-6 April) in Zandvoort . Das Training und Qualifying findet am Samstag statt. Nach dem freien Sonntag stehen dann am Ostermontag die Rennen an. Die Sportdivision sowie die Superlight´s sind am Start. Auf Grund der Lärmschutzbestimmung in Zandvoort fehlen die GT´s bei diesem Rennen, da das Paasrace als leise Veranstaltung eingeteilt ist um keine kostbaren Lärmtage opfern zu müssen. Die GT´s werden ihr Zandvoort Rennen im Juli am Rahmen der DTM nachholen.

Das zweite Rennen ist das New Race Festival am 9 & 10 Mai in Zolder . Hier werden alle Klassen am Start sein. Ebenfalls werden die BRCC und die Belcar Trophy an dieser Veranstaltung teilnehmen.

Es folgt das Spa Euro Race von 5-7 Juni. Hier fehlen die Superlight´s. Die GT´s und die Sportdivision werden ihre Rennen in einem gemeinsamen Feld austragen.

Vom 19-21 Juni steht der Syntix Superprix in Zolder auf dem Programm. Wie im Mai werden alle Klassen sowie zusätzlich die BRCC und die Belcar Trophy am Start sein.

Wie bereits oben erwähnt holt die GT Klasse ihr Rennen in Zandvoort im Rahmen der DTM nach. Dieses ist am 10-12 Juli der Fall. dscassenstart.jpg

Am 1 & 2 August stehen die alljährlichen Gamma Racing Days in Assen auf dem Programm. Zu diesem Rennen, was einen bunten Mix aus Motorrad- und Autorennsport bietet, strömen jedes Jahr ca. 50.000 Zuschauer an den TT Circuit . Auf Grund der vielen Rennen die dort ausgetragen werden, u.a. wird es einen Weltmeisterschaftslauf der Seitenwagen geben und auch die BOSS GP ist mit historischen Formel 1 Rennern am Start, fehlen die Superlight´s. Es sind nur die GT´s und Tourenwagen dabei.

Danach geht die Supercar Challenge auf Reisen. Vom 11-13 September geht es nach Brands Hatch auf die britische Insel. Auch hier werden nur die GT´s und Tourenwagen vertreten sein.

Das ändert sich beim Racing Festival, welches von 2 - 4 Oktober in Spa ausgetragen wird. Dort sind alle Klassen am Start.

Gleiches gilt auch für das Finale in Assen vom 16-18 Oktober.

Porsche bringt Farbe nach Le Mans

Porsche hat gestern in Le Castellet anlässlich der anstehenden Prolog-Testtage der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft den neuen Porsche 919 Hybrid evo und dessen Design für den Saisonhöhepunkt, das 24 Stunden Rennen von Le Mans vorgestellt. Die nun in der 8MJ-Klasse firmierenden LMP1 wurden einer gründlichen Detailarbeit unterzogen. Während die beiden in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft antretenden Wagen weiterhin in Weiss antreten werden werden die 3 Autos in Le Mans abwechseln in Rot, Weiss und schwarz, also den Porsche-Farben, daher kommen.

lemans-919-2015.jpgDer 919 verfügt über einen über 500 PS starken Zweiliter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, der die Hinterachse antreibt, sowie einen mehr als 400 PS starken Elektromotor an der Vorderachse, der von Strom aus zwei Energie-Rückgewinnungssystemen gespeist wird. Umgewandelte Bremsenergie von der Vorderachse sowie umgewandelte Abgasenergie wird in einer flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert. Die Leistung der Energierückgewinnungssysteme konnte gegenüber 2014 um rund ein Drittel gesteigert werden. Der Porsche 919 Hybrid wurde 2015 als erstes und bislang einzigstes Modell für die höchste Rekuperationsklasse - 8 Megajoule auf einer Le Mans-Runde - homologiert.

Das reduzierte Gewicht, eine verbesserte Gesamtsteifigkeit und die Optimierungen bei Fahrwerk und Aerodynamik sollen sich in einem gutmütigeren Fahrverhalten niederschlagen. Gewichtseinsparungen auf der einen Seite konnten in Verstärkungen an in der Vergangenheit anfälligen Komponenten umgesetzt werden.

Mit einem Dreifarbenkonzept geht man an der Sarthe an den Start. Der rote Prototyp ist in Farbe und Startnummer eine Hommage an jenen Porsche, der 1970 den ersten von bis heute 16 Gesamtsiegen der Marke in Le Mans holte. Am 14. Juni vor 45 Jahren gewann ein Porsche 917 KH im sogenannten „Salzburg-Design“, dessen Grundfarbe ebenfalls rot ist. Die erfolgreichen Fahrer waren der Deutsche Hans Herrmann und Richard Attwood. 2015, bei der 83. Auflage des Klassikers von Le Mans, wird der rote Prototyp mit der Startnummer 17 pilotiert von Timo Bernhard, Brendon Hartley und Mark Webber. Der schwarze LMP1 mit der Startnummer 18 symbolisiert die enge technische Verwandtschaft zwischen dem Rennwagen Porsche 919 Hybrid und dem ebenfalls hybridisierten Supersportwagen Porsche 918 Spyder. Mit einem schwarzen 918 stellte man am 4. September 2013 in 6:57 Min den Rekord für straßenzugelassene Seriensportwagen auf der Nürburgring-Nordschleife auf. Rekordfahrer war Marc Lieb, der auch den schwarzen 919 in Le Mans steuern wird, und zwar gemeinsam mit Romain Dumas und Neel Jani . Der dritte im Bunde, der weiße Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 19, trägt auch in Le Mans die klassische weisse Farbe für Rennwagen aus Deutschland. Am Steuer des dritten LMP1-Rennwagens sitzen in Le Mans der Neuseeländer Earl Bamber, Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg und Nick Tandy.

Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG, sagte anlässlich der Präsentation der LMP1-Prototypen in Südfrankreich: „Im LMP1-Programm bei Porsche steht die stark vernetzte Zusammenarbeit unserer Ingenieure rund um das innovative Antriebskonzept im Vordergrund. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, und wir wollen in diesem Segment noch stärker werden. Dazu brauchen wir fundiertes Know-how im eigenen Haus. Durch den ungeheuren Leistungsdruck in der Topliga LMP1 lernen unsere Serienentwickler sehr viel in sehr kurzer Zeit. Umgekehrt bekommen Jung-Ingenieure im Motorsport eine Spitzenausbildung im Turbo-Tempo, mit der sie sich später hervorragend in die Serie einbringen können. Von der Rennstrecke für die Straße zu lernen, hat Tradition bei Porsche. Insofern ist es absolut stimmig, unsere Le-Mans-Prototypen auch in ihrer Farbgebung zumindest teilweise an die Rennsporthistorie anzubinden.“

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