Die Le Mans-Testtag-BoP

Porschelm2020Der ACO hat bereits vor einer Woche die Le-Mans-spezifische Balance of Performance für den am kommenden Sonntag geplanten Le Mans Testtag veröffentlicht. In der GTE-Pro Klasse, die nun Engagements von 8 Fahrzeugen (zusätzlich zu den je 2 AF Corse-Ferrari und Werks-Corvettes ist das Porsche-Kontingent durch die pilotentechnisch aufgewerteten Engagements von Weather Tech und Hub Auto auf nun 4 911´er angewachsen) verzeichnet, dürfen die AF Corse Ferrari-Crews im Vergleich zum Vorjahr 10kg ausladen und sind nun mit 1269kg Gesamtgewicht unterwegs. Porsche darf lediglich 1 kg auf 1285kg Gesamtgewicht ausladen, bekommt aber dafür mit nun 99l Tankkapazität einen Liter mehr für ihre durchschnittlich 14 Runden langen Stints zur Verfügung, was übrigens rein rechnerisch für die dem zugrunde liegenden 190,8 km einen Maximalverbrauch von 52l/100km für die 911´er kalkulieren lässt. Damit liegt man nun bei der selben Tankgrösse wie die Corvettes, die mit 1276kg und einem 42,7mm Restriktor unverändert zum letzten Jahr unterwegs sind.

Im letzten Jahr gewann Aston Martin das Rennen in der GTE-Pro-Klasse vor den auf Rang 2 und 4 einlaufenden AF Corse Ferraris, während Porsche sich mit dem #91 Wagen die Pole holen konnte. Im Rennen waren die Aston Martin und Ferrari an der Spitze unter sich, während die Porsche zusätzlich zum Leistungsdefizit durch technische Defekte eingebremst wurden. Insofern dürfte abzuwarten sein ob die prognostizierten Änderungen den Vorteil für die in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft nach 3 absolvierten Rennen gegenüber den Porsches zurückliegenden Ferraris an der Sarthe nicht noch weiter verschärfen.

In der GTE-Am-Klasse müssen sowohl die Ferrari- als auch die Porsche-Teams zusätzliche 10kg gegenüber den Pro-Autos einladen. Während die F488 hier mit 1279 kg und die 911´er mit 1295kg unterwegs sind wird den hier startenden Aston Martin Vantage AMR GTE Mannschaften von TF Sport, Aston-Martin-Racing und D´Station-Racing ein Basisgewicht von 1257kg zugestanden. Dies erstaunt, da TF Sport schon im Vorjahr hier einen klaren Sieg in der Klasse einfahren konnte.

In der Top-Klasse wird lediglich eine Änderung verzeichnet. Der Alpine A480 LMP1 darf demzufolge nur noch 844MJ pro Stint statt 918 wie noch bei der WEC-Runde in Monza verbrauchen. Damit soll das Alpine Team auf die selbe Stintlänge wie die Toyotas kommen, gleichzeitig vergrössert sich aber die Leistungs-Lücke zu den Toyota-Hypercars. Davon ungeachtet bleiben die maximalen Leistungswerte zwischen Alpine, Toyota und Glickenhaus mit 450/515/520kW Spitzenleistung und 952/1066/1030kg Basisgewicht auf den selben Werten wie bei den Rennen in Monza und Portimao.

Anders als bei den WEC-Rennen gibt es in Le Mans keine Handicap-BoP. Zudem behält der ACO es sich vor die Werte zwischen dem Testtag und dem eine Woche darauf anstehenden Rennen noch einmal zu verändern.

Cadillac als nächster LMDh-Kandidat

Laut einem Artikel unserer Kollegen von Sportscar 365 steht die Bekanntgabe des nächsten LMDh-Projekts just bevor. Demnach will General Motors ein solches Programm im Verlaufe des in 2 Wochen anstehenden Le Mans-Wochenendes bekannt geben. Eine Verkündigung im Rahmen des just absolvierten IMSA-WeatherTech SportsCar Championship-Wochenendes in Road Amerika hatte der amerikanische Auomobilkonzern abgesagt, da noch letzte Unsicherheiten über das Branding des Einsatzes in Zusammenhang mit Details der anstehenden Umbrüche im GT-Reglement an der Sarthe und in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft bestehen.

Derzeit ist GM mit 2 Marken in der Sportwagenszene vertreten: mit Corvette und dem Werksteam Corvette Racing in der GTLM-Klasse sowie mit einem von Dallara gefertigten DPi-Chassis mit Cadillac Branding. Nach möglichkeit will man beide Engagements sowohl in der IMSA als auch in Le Mans und der angeschlossenen FIA Langstrecken Weltmeisterschaft fortführen. Da aber im Vorfeld letzte Gespräche über die Zukunft der GT-Klasse geführt werden – die wahrscheinlich auf das neue GT3-Reglement umgestellt werden soll, wofür Corvette erst ein eigenes Modell entwickeln müsste, passt die Marken-Strategie noch nicht lückenlos zusammen.

Ein mögliche spekulative Option wäre zum Beispiel, das die zu entwickenden DPi, die erneut auf Dallara-Basis aufgebaut werden sollen, übergangsweise oder parallel auch als Corvette-DPi in der WM und an der Sarthe an den Start gebracht werden sollen. Einsatzteam des GM-Programms soll übrigens Chip Ganassi Racing werden, die in diesem Jahr wieder mit einem DPi in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship aktiv sind.

3-Lauf des Seyffarth-Cups in Assen

assr8c3 rogalskiAuf dem 4,555 Kilometer langen TT Circuit Assen absolvierte der Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup seine Saisonrennen #3 und #4. Im Rahmen der Gamma Racing Days. Im teils strömenden Regen am Samstag machte der eigentlich in der ADAC GT4 Germany startende Nachwuchsrennfahrer Robin Rogalski keinen Fehler und feierte im 3.Saisonlauf einen klaren Sieg. Tom Spitzenberger wurde als Zweiter abgewinkt und bleibt weiterhin Tabellenführer im GT4-Markenpokal. Als Dritter glänzte Tomasz Magdziarz bei seinem ersten Einsatz im Audi R8 LMS GT4-Markenpokal. Der Pokal für den besten Am-Vertreter ging an Tobias Erdmann, in der Junior-Klasse war Vivien Schöllhorn vorne.

Das Rennen war noch keine 2 Runden alt, da begann es zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tomasz Magdziarz sich bereits an den beiden Am-Piloten Christian Wicht und Tobias Erdmann vorbei auf Rang drei geschoben, vor ihm fuhren nur noch Robin Rogalski und Tom Spitzenberger. Letzterer musste sich am Start Rogalski geschlagen geben und fiel auf Platz zwei zurück. Aufgrund des Niederschlags schickte die Rennleitung in Umlauf zwei zunächst das Safety Car auf die Strecke, das das Feld zwei Runden später zum Reifenwechsel in die Boxengasse führte. Nachdem alle Rennwagen mit Regenreifen ausgerüstet waren, ging es mit einer weiteren Runde hinter dem Führungsfahrzeug weiter. Auf nun nasser Piste setzte Rogalski sich direkt vom Rest des Feldes ab, während Christian Wicht um seinen fünften Platz bangen musste. Denn hinter ihm machte Am-Rivale Tobias Erdmann Druck, nachdem Wicht kurz zuvor bereits von Max Zschuppe überholt wurde.

In Umlauf 8 hatte Erdmann dann einen Weg gefunden und übernahm die Spitze der Am-Kategorie. Weiter vorne rückte Madgziarz immer näher an Spitzenberger, doch der brachte seinen zweiten Platz hinter dem überlegenen Sieger Rogalski sicher ins Ziel. Zschuppe sicherte sich Position vier vor dem Am-Duo Erdmann und Wicht. Als Siebte sah Vivien Schöllhorn die Zielflagge vor Max Gruhn, Tobias Seyffarth und Dominik Gruhn. Rang sieben bedeutete für Schöllhorn gleichzeitig Position eins bei den Junioren.

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