Herberth Motorsport siegt in Barcelona

Die 22. Ausgabe der 24 Stunden von Barcelona geht mit einem Sieg von Herbert Motorsport zu Ende. Daniel Allemann, Ralf Bohn, Alfred und Robert Renauer sichern sich in dieser Besatzung im Porsche 911 GT3 R (991 II) nicht nur den dritten Saisonsieg, nach 2016 und 2018 (Matt Campbell statt Robert Renauer) auch den dritten Sieg bei den 24 Stunden von Barcelona.

Mit einer Rekorddistanz von 695 Runden hat man 6 Runden Vorsprung auf die zweitplatzierte Mannschaft - das Schwesterfahrzeug von Häring/Gonzalez/Triller/Seefried/Müller. Auf Rang drei folgt mit Rutronik Racing by TECE von Doppelmayr/Kaffer/Erhart/Herberger ein weiteres deutsches Team auf dem Podium. Vorangegangen war ein Kampf um die Rennspitze mit mehreren Führungswechseln je nach Boxenstopps. Das ebenfalls deutsche Team WTM powered by Phoenix konnte sich so bis kurz nach Rennhalbzeit teilweise in Führung, sicher aber auf Position 2 halten. Doch nach 377 Runden musste die Meuspather Truppe mit technischen Problemen aufgeben. Zeitgleich war auch der Dinamic Motorsport-Porsche mit Kühlerschaden nach einem Ausritt aus dem Rennen.

So konnte die siegreiche Mannschaft das Rennen von der Spitze aus kontrollieren (so gut das bei einem 24 Stunden Rennen eben geht). Die Teamkollegen konnten dank beherzter Fahrweise von Marco Seefried auf Position 2 aufschließen, nachdem zu Rennhalbzeit noch Position 6 zu Buche stand und Seefried das erste Mal ins Cockpit geklettert ist. Gesamtrang 6 geht an die rein mit Amateuren besetzte Car Collection-Mannschaft, nach Problemen im Getriebebereich (Max Edelhoff konnte nicht mehr runterschalten) konnte man nicht mehr von Problemen anderer profitieren. Klassenrang 6 geht an den CP Racing-Mercedes: nach 20 Stunden noch auf Podiumskurs, kostet ein Radverlust samt Reparatur zu viel Zeit für eine gute Platzierung.

Die Premiere des Audi R8 LMS Evo 2, eingesetzt von Car Collection Motorsport, endet auf Gesamtrang 5 und darf somit als Erfolg verbucht werden. Nach einer fehlerfreien Fahrt von Berthon/Joens/Lechmann/Niederhauser hat die Mannschaft nur die Einstufung gebremst, denn der Veranstalter Creventic stuft noch nicht homologierte Modelle grundsätzlich schlechter ein, damit diese nicht mit neuem Material den etablierten Teams vor der Nase herumfahren.

Die GTX-Wertung sieht den Reiter Engineering-KTM von Felbermayr Jr./Angermayr/Siljehaug als Gewinner, vor dem True Racing-Pendant von unter anderem MotoGP-Piloten Miguel Oliveira und dem Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992 von Red Camel-jordans.nl. Diverse Probleme der KTM-Teams haben hier für einige Zeitverzögerungen gesorgt, das siegreiche Reiter-Team hatte "nur" Zeitverzug beim Rennstart zu beklagen.

Ähnlich gebeutelt präsentierte sich auch die 991-Klasse mit Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeugen der Modellreihe 991: Willi Motorsport by Ebimotors siegt als einziges Team ohne Probleme vor DUWO Racing. Der drittplatzierte Elfer von Speed Lover hatte schon einen Rückstand von 255 Runden und sich knapp in die Wertung gerettet.

In der GT4-Klasse setzt sich nach Pech in den vergangenen Rennen wieder die kanadische ST Racing-Mannschaft durch und gewinnt mit ihrem BMW M4 GT4. Rang zwei geht nach mehreren Reifenschäden an den RHC Jorgensen-Strom by Century-M4 GT4. Rang drei erreicht der Audi R8 LMS GT4 von Car Collection Motorsport. Nach schnellen Runden von Jeff Westphal konnte man grundsätzlich ein Wörtchen um den Sieg mitreden, doch kleinere Probleme und schlussendlich ein ABS-Problem haben das Team zurückgeworfen.

Doppelsieg auch in der TCR-Klasse: Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing sieht mit dem Quartett Geciauskas/Ambrazevicius/Gulbinas/Sieljes. Die zweitplatzierten Teamkollegen /Heyerdahl/Preisig/Kletzer/Ferri liegen nach 24 Stunden nur 41,195 Sekunden zurück - und das, obwohl ein Besuch ins Kiesbett in der ersten Rennstunde 1,5 Runden gekostet hat: Constantin Kletzer wurde beim Überrunden von Charles Espenlaub im CP Racing-Mercedes abgedrängt und musste ins Kies ausweichen. Position drei in der Klasse geht an das spanische Team Rail Equip by Totcar Sport.

Last but not least sieht auch der CWS Engineering-Ginetta von Teamchef Colin White das Ziel. Die TCX-Klasse mit zwei Startern kann man durch den Speedvorteil und Probleme beim Team ACP gewinnen; deren brandneuer BMW M2 CS Racing hat nach 180 Runden einen Motorschaden zu beklagen.

Die nächste Runde der 24h Serie findet am ersten Oktoberwochenende auf Sizilien mit den Coppa Florio 12h Sicily statt.

Nürburgring fliegt aus dem GTWC-Kalender

Ring FTRDie Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services (kurz FGTWCE by AWS) hat heute im Rahmen des Langstreckenmeetings am Nürburgring den Kalender für 2022 bekannt gegeben. Dieser enthält im Vergleich zum diesjährigen Kalender nur eine Änderung – und die betrifft ausgerechnet die Eifelrunde. Denn statt am Ring will die SRO-Serie ihren ersten Event nach dem 24h-Klassiker in Spa-Francorchamps in Zukunft bei der badischen Konkurrenz in Hockenheim austragen!

Damit bekommt Hockenheim nach den 12h-Rennen der Creventic 24 Stunden-Serie einen weiteren Langstrecken-GT-Event. Dieser soll am 2-4 September stattfinden und wird damit gut einen Monat nach der 74.ten Ausgabe des Ardennenklassikers als 4. Runde der Meisterschaft stattfinden. Zuvor wird die Langstreckenmeisterschaft der Serie erneut in Monza und Le Castellet Station machen. Das Finale bleibt weiterhin in Barcelona als Endtermin der Gesamtserie Anfang Oktober stationiert. Die Sprintserie wird unverändert weiterhin in Brands Hatch, Magny Cours, Zandvoort , Misano und Valencia ausgefahren.

Der Gesamtkalender der Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services 2022 lautet demnach wie folgt:
8-9.3.22: Le Castellet (F) – Testtag
10.4.22: Monza (I) – Langstrecke
30.4-1.5.22: Brands Hatch (GB) – Sprint
14-15.5.22: Magny Cours (F) – Sprint
5.6.22: 1000km Le Castellet (F) – Langstrecke
18-19.6.22: Zandvoort (NL) – Sprint
21-22.6.22: Testtage 24h Spa-Francorchamps
2-3.7.22: Misano (I) – Sprint
28-31.7.22: 74. 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps (B) – Langstrecke & Intercontinental GT Challenge
4.9.22: Hockenheimring (D) – Langstrecke
17-18.9.22: Valencia (E) – Sprint
2.10.22: Barcelona (E) – Langstrecke

GRT vor GTWC-Rückzug?

grt 16Das Grasser Racing Team will sein Programm im kommenden Jahr reduzieren und sich dafür auf maximal 2 Serien fokussieren. Das vermelden unsere Kollegen von Sportscar 365. Die derzeit im ADAC GT-Masters, der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und der Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup powered by Amazon Web Services engagiert Lamborghini-Mannschaft, die 2017 den Fahrertitel in der SRO-Serie mit Christian Engelhart, Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti einfahren konnte, erwägt demnach sich für das kommende Jahr auf nur noch 2 Serien - eine nationale und ein Programm in der IMSA-Serie – zu konzentrieren.

Laut Gottfried Grasser bringt das Engagement in 3 Serien die Knittelfelder Mannschaft derzeit an ihr Kapazitätslimit. Dabei steht das SRO-Programm am ehesten in Frage weil man hier nur ein Fahrzeug einsetzt, was sich bezüglich des logistischen Aufwands nicht rechnet. Im ADAC GT-Masters ist man derzeit sogar mit 4 Wagen und 2 Einsatzteams engagiert. In der IMSA-Serie war ursprünglich auch ein 2 Wagen Engagement geplant wobei man das Engagement nach Daytona auf einen Wagen eindampfen musste. Für das kommende Jahr ist ein neuer Anlauf geplant ein Mehr-Wagen Engagement in der amerikanischen Serie zu starten.

Daneben will Grasser auch wieder mit mehreren Lamborghinis in zumindest einer nationalen Serie antreten. Derzeit überlegt man wohl ob dies weiterhin das ADAC GT-Masters bleibt oder ob man für die kommende Saison einen Wechsel in die DTM vornimmt. Dies würde einen weiteren Zuwachs für die mittlerweile ebenfalls um die GT3-Kundschaft buhlende Konkurrenzserie des Masters bedeuten.

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