Verfasst von Andreas Lutz. Veröffentlicht in GT4 European Series ( FIA-GT4 )
Gleich zwei neue werksentwickelte Kundensportprojekte für die GT4-Klasse wurden am vergangenen Wochenende im Rahmen der 24h von Spa-Francorchamps vorgestellt:
Zum einen präsentierte Manthey Racing mit dem Cayman GT4 Clubsport MR nach einigen Verspätungen nun endlich eine vollwertige SRO-GT4-Version des schwäbischen Mittelmotor-Renners, welche ab sofort als Upgrade-Kit oder Komplettpaket für interessierte Kunden zum Verkauf steht. Im Gegensatz zur Basis-Variante ist das MR-Modell durch den Einbau von CFK-Karosserie-Teilen und einer optionalen Leichtbau-Batterie um bis zu 40kg leichter und verfügt darüber hinaus über ein verbessertes Aero und Fahrwerkspaket.
Bis 2018 müssen sich demhingegen noch die potentiellen Kunden für einen neuen GT4 aus Münchner Produktion gedulden. Zwar soll der neue BMW M4 GT4 noch in diesem Jahr sein Rennstrecken-Debüt erleben, doch soll die Saison 2017 dann als Test-und Entwicklungsjahr genutzt werden. Eine Auslieferung an die Kunden ist erst ab Herbst 2017 vorgesehen. BMW-Motorsportchef Jens Marquard erläutert dazu: „Die GT4-Kategorie erlebt zurzeit einen Boom. Sie bietet bezahlbaren Motorsport mit technisch hochwertigen Fahrzeugen und spricht damit eine breite Zielgruppe an. Wir sehen weltweit ein großes Potenzial an privaten BMW Teams, für die der BMW M4 GT4 in Frage kommt. Ein klassisches Kundensport-Fahrzeug wie dieses zu entwickeln und Privatteams anzubieten, gehört seit jeher zu den Kernkompetenzen von BMW Motorsport. Das war schon beim Vorgängermodell BMW M3 GT4 so, das noch heute in internationalen Rennserien unterwegs ist. Für unser neues GT4-Modell bietet das BMW M4 Coupé die ideale Grundlage. Darauf bauen unsere Entwickler auf, um mit diesem schon als Serienmodell extrem sportlichen Fahrzeug die Lücke zwischen unserer Kundensport-Speerspitze BMW M6 GT3 und dem BMW M235i Racing für Einsteiger nachhaltig zu schließen. Der BMW M4 GT4 ist komplett auf den einfachen Einsatz durch Privatteams ausgelegt, die damit rund um den Globus als Botschafter des BMW Motorsports Erfolge feiern können.“
Mit technischen Details oder gar ersten Fotos des neuen M4 geizte BMW bisher und veröffentlichte lediglich eine erste Konzeptskizze (siehe oben), die ein Fahrzeug mit für GT4-Verhältnisse großem Heckflügel und Splitter, dafür aber gänzlich ohne Türen zeigt. Die Aussagekraft der Zeichnung dürfte damit also einigermaßen beschränkt sein. Bei den 24h von Dubai im kommenden Janur könnten wir jedoch einen genaueren Blick auf den neuen M4 erhaschen - in der Starterliste stehen zumindest zwei von Schubert Motorsport eingesetzte BMW. Zwar fehlt eine genauere Typenbezeichnung oder auch nur die Angabe, in welcher Klasse die Fahrzeuge denn antreten sollen, doch die verfügbaren Informationen zur Motorgröße (3000cc) und die Startnummern (#401 und #402) weißen doch deutlich auf ein M4-basiertes Produkt hin.
Weniger spekulativ dürfte hingegen schon die Tatsache sein, dass die Luft für Tuner-entwickelte Fahrzeuge in der GT4 langsam etwas dünner wird. Sowohl der Porsche Cayman als auch der BMW M4 exisitieren ja bereits als Privat-Entwicklungen von Prosport bzw Ekris (siehe Foto) in GT4-Form. Während anzunehmen ist, dass diese älteren Autos bis auf weiteres Bestandsschutz haben, dürften sich die Chancen auf den Absatz von Kundenautos durch die Werks-Projekte deutlich verschlechtert haben. Dazu deutete Stephane Ratel unlängst in einem Interview mit unseren französischen Kollegen von Endurance-Info an, dass damit noch nicht das Ende der Fahnenstange in Sachen Kundensport-Autos erreicht ist und für die Saison 2018 weitere namhafte Zugänge zur GT4-Klasse zu erwarten sind.
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche diverse (PSC etc.)
Der 6.Lauf
des Porsche Mobil1 Supercup wurde erst 2 Stunden nach dem Überqueren der Ziellinie entschieden. Porsche-Junior Matteo Cairoli vom Team Fach Auto Tech bekam in Hockenheim den Sieg zugesprochen, nachdem Porsche-Junior Sven Müller wegen eines nicht regelkonformen Manövers (Vorteilsnahme nach Verlassen der Strecke) als ursprünglicher Sieger eine Zeitstrafe erhalten hatte. Somit lautete die neue Wertungsreihenfolge Cairoli vor Müller. Jeffrey Schmidt vom Team Lechner Racing-Middle East wurde Dritter.
Müller erkämpfte sich am Samstag im Qualifying die Pole-Position. Cairoli belegte Platz zwei. Cairoli zog mit einem sehr guten Start auf den ersten Metern an Müller vorbei. Cairoli blieb auf der besseren Linie und Müllers Fahrzeug wurde weit hinausgetragen. Als der Deutsche wieder auf die Strecke zurückkam, überholte er Cairoli. Dieses Manöver außerhalb der Streckenbegrenzung wurde von den Sportkommissaren analysiert und für unrechtmäßig befunden. Müller erhielt eine 1s-Zeitstrafe und verlor damit seinen Sieg. In der Gesamtwertung rangiert Müller weiter vor Cairoli und Schmidt.
Nach einer Kollision von 2 Fahrzeugen im hinteren Feld musste kurzzeitig das Safety-Car ausrücken. Cairoli versuchte nach dem Re-Start alles, um erneut an Müller vorbei zu kommen, doch der 20-jährige Italiener fand kein Mittel.
Das Erfolgsgeheimnis von Schmidt war sein sehr guter Start: der Schweizer überholte Förch Racing-Pilot Robert Lukas . Unbeirrt steuerte der 22-Jährige als Dritter Richtung Podium. Robert Lukas belegte hinter Schmidt Platz vier, Christian Engelhart sah die Zielflagge als Fünfter. Supercup-Rookie Steven Palette wurde Sechster. Michael Ammermüller belegte Platz sieben vor Porsche-Junior Mathieu Jaminet.
Der siebte Lauf des Porsche Mobil1 Supercup findet auf der Traditionsrennstrecke in Spa-Francorchamps statt: Vom 26. bis 28. August gehen die Piloten in Belgien an den Start.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die
68. Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps (der Link führt zum umfangreichen Rennbericht auf unseren Seiten ) ist vom ROWE Racing BMW M6-GT3-Trio Philipp Eng, Maxime Martin und Alexander Sims gewonnen worden. Die 3 BMW-Piloten der deutschen Mannschaft, die an diesem Wochenende ihren ersten grossen internationalen Erfolg errang, querten am Sonntag nach 531 absolvierten Runden die Ziellinie mit einem Vorsprung von 115s auf den zweitplazierten AKKA-ASP Mercedes AMG GT #88 des Trios Felix Rosenquist, Renger van der Zande und Tristan Vaultier. Auf Platz 3 rettete sich das Belgian Audi Club Team WRT Trio Laurens Vanthoor, René Rast und Nico Müller auf den letzten Podiumsplatz.
Der von 65 Teams
in Angriff genommene Klassiker begann mit einem Skandal: nach dem Qualifying waren die Superpole-Zeiten der Mercedes AMG GT-Crews wegen einer angeblich nicht homologationskonformen Zündkurve gestrichen worden. (Mehr dazu in den kommenden Tagen). Die 6 betroffenen Teams mussten darüber hinaus eine 5-Minuten Zeitstrafe während des Rennens absitzen, was die Mannschaften im Gros auch während der ersten Code 80-Phase im Rennen erledigten. Dem so eingehandelten, aber durch die FCY auf eine Runde reduzierten Rückstand jagten die Teams, die für das Rennen eine modifizierte, FIA-konforme Zündkurve programmieren mussten, über das ganze Rennen hinterher.
Zu
Beginn des Rennens kämpften an der eng umkämpften Spitze die Top-Audi-Mannschaften von Belgian Audi Club Team WRT, Phoenix Racing und Sainteloc, die Grasser Racing Team-Lamborghinis und der #50 AF Corse Ferrari um die Spitze, die permanent je nach Boxenstoprythmus unter diesen Teams wechselte. Zeitweise hatte sogar der zweite der Emil Frey Racing Jaguars des Trios Hirschi/Klien/Palttalla die Spitze für einige aufsehenerregende Runden inne. Leider kollidierte dieser Wagen zu Beginn der Nacht im Überrundungsverkehr mit WRT´s Top Audi von Rast/Vanthoor/Müller, was diesem Team rückblickend den Sieg kostete. Das der Audi R8 LMS GT3 dennoch auf das Podium vorstossen konnte, war der Tatsache geschuldet das fast alle anderen Top-Mannschaften in der folgenden Nacht und am Sonntag auch in Probleme schlitterten.
Während der Nacht kristallisierte sich eine Taktik-Schlacht zwischen dem ROWE Racing BMW #99, dem Bentley #8 des Trios Soulet/Soucheck/Reip und dem Phoenix Racing Audi von Mies/Stippler/Winkelhock heraus, die sich gemeinsam eine Runde Vorsprung auf die Konkurrenz einfahren konnten. 2 aufkommende Regenschauer – einer am frühen Sonntag-Vormittag und einer eine halbe Stunde vor dem Rennende - brachten dann eine spektakuläre Entscheidung. Im ersten ging nach einem Reifenplatzer am Phoenix Audi R8 LMS GT3 von Christopher Mies dessen Wagen spektakulär in Flammen auf, was den Kampf um den Sieg scheinbar auf ein Duell zwischen dem BMW und dem Bentley reduzierte.
Als
der letzte Regenschauer 40 Minuten vor dem Ende eine Massenkollision in der Busstop-Schikane auslöste, verkalkulierte sich die Bentley-Taktik-Mannschaft um ex-Audi Renningenieurin Leena Gade beim letzten Reifenwechsel mit der Boxenstopzeit was die lange führende Continental GT3-Crew auf P5 zurück fallen liess. Eine Zeitstrafe für den besten HTP-Motorsport Mercedes AMG GT beförderte die britische Crew dann auf P4 hinter dem nach der nächtlichen Kollision stark aufholenden Audi-Trio. Die Entäuschung im Bentley-Lager war dennoch gross.
In der Pro-Am gelang dem IMSA-Performance Porsche 991 GT3 R Quartett Patrick Pilet, Raymond Narac, Maxime Jousse und Thierry Cornac der Klassensieg vor dem ISR-Audi der Mannschaft Hassid/Perera/Lapierre/Giaque und dem Barwell-Lamborghini-Quartett Keen/Gavin/Osborne/Minshaw.
Der Sieg in der AM-Klasse ging an die Kessel Racing Mannschaft Nicola Cadei/Vadim Gitlin, Liam Talbot und Marco Zanuttini. Platz 2 konnte sich die nach einem Rempler eines Lamborghinis zurückgefallene AF Corse Mannschaft Mann/Guedes/Mastronardi/Cressoni sichern. Platz 3 errang die deutsche Rinaldi Racing Mannschaft mit den Piloten Pierre Ehret, Alexander Matschull, Marco Seefried und Rinat Salikhov.
Die nationale Klasse gewinnt der #911 RMS-Cup Porsche.
Der vollständige Rennbericht kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.