Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Rennfahren
ist Leben. So steht es auch auf dem Oberarm von Porsche-Junior Sven Müller . Als er 18 Jahre alt war, hat er sich dort das Tattoo „Racing is life“ unter die Haut stechen lassen. Dieses Ziel wurde bereits Realität, denn der gebürtige Mainzer hat sein aktuelles Leben komplett auf den Motorsport ausgerichtet. Der 24-Jährige ist Profi-Rennfahrer und sicherte sich am Wochenende den Titel im Porsche Carrera Cup Deutschland : Sein erster Titel im Automobilsport – mit 10 Siegen in 16 Rennen hoch verdient. Noch nie konnte ein Fahrer in der 27-jährigen Geschichte des Carrera Cup Deutschland so viele Rennen in einer Saison gewinnen.
Doch obwohl Müller in beinahe allen Rennen das Geschehen an der Spitze dominierte, witterten seine Verfolger in der zweiten Saisonhälfte kurzzeitig noch einmal Morgenluft: Beim vorletzten Rennwochenende am Nürburgring verlor der haushohe Tabellenführer haufenweise Punkte. Sein Team hatte eine vor dem Event verschickte Reglementsänderung übersehen und obwohl Müller zweimal die Pole-Position geholt hatte, musste er jeweils vom letzten Platz starten. Was zunächst nach einem Dilemma aussah, münzte er in eine furiose Aufholjagd um. In zwei Rennen machte er 18 Positionen gut und sicherte sich die am Ende wichtigen Zähler.
Die dazu nötige Grundschnelligkeit und den Drang nach vorne hatte Sven Müller bereits 2013, als er von Porsche als Nachwuchstalent für das Junior-Programm entdeckt wurde. Ein Rennen clever einzuteilen, sich notfalls auch einmal mit Platz zwei zu begnügen und dabei stets auf der Strecke zu bleiben – diese Fähigkeit hat er im Rahmen seiner Ausbildung zum Profi im Junior-Programm immer weiter perfektioniert.
Zu den
fittesten Piloten im Rennzirkus gehört Konrad Motorsportpilot Müller ohnehin: Beim Porsche Sechs-Stunden-Charity-Lauf in Stuttgart war er einer der Schnellsten. An der Strecke hat er häufig sein Rennrad dabei und fährt abends stets ein paar Kilometer. Zu Hause in Bingen am Rhein trainiert er Laufen, Radfahren und Schwimmen – wenn es der Rennkalender erlaubt – gemeinsam mit der Triathlon-Gruppe „Team Wein“. Wenn der durchtrainierte, dunkelhaarige Schlacks nicht im Rennwagen Vollgas gibt, lädt er seine Batterien bei einem Hobby auf, das so gar nichts mit der lauten Motorsportwelt zu tun hat: Müller angelt. Mucksmäuschenstill sitzt er dann mitten in der Nacht in seinem Anglerzelt und wartet bis ein Fisch anbeißt. In Bingen hat sich der Sohn einer Schweizerin und eines Deutschen einen eigenen Fischteich angelegt.
Seinen nächsten Titel könnte sich Müller, dessen Helm sowohl die deutsche Flagge als auch das Schweizer Kreuz zieren, bereits in einer Woche angeln: Zu den beiden letzten Saisonrennen des Porsche Mobil1 Supercup nach Austin (Texas) reist Müller als Tabellenführer.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Bei
den 6h von Fuji, der 7. Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) hat zum ersten Mal in diesem Jahr Toyota den Sieg einfahren können. Die Japaner gewannen am Sonntag nach einem in der Schlussphase überaus spannenden Rennen mit dem Toyota TS040 #6 von Kamui Kobayashi, Mike Convay und Stephane Sarrazin ihr asiatisches Heimrennen mit einem Vorsprung von nur 1,4s auf den Audi R18 e-tron Quattro von Loic Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis. Den dritten Rang belegte der Porsche 919 Hybrid von Mark Webber, Brendon Hartley und Timo Bernhard , der 16s hinter dem Führungsduo ins Ziel kam.
Es war nach den verlorenen Rennen in Spa-Francorchamps und Le Mans die nominell letzte realistische Chance für Toyota auf einem Highspeed-Kurs die Vorteile ihres TS040 zu offenbaren. Und diese nutze man mit einer riskanten Strategie. Um von vornherein vorne gegen die immer besser in Fahrt kommenden Audi mithalten zu können,
verzichteten die Japaner auf ihren Reichweitenvorteil mit dem neuen effizienteren Antriebsstrang und betrieben „short-fuelling“, womit sie de Facto immer mit einem immer etwas leichteren Fahrzeug unterwegs waren. Als Audi den letzten Stop einläutete, verzichtete der führende Kobayashi zudem auf den Reifenwechsel, was den lange führenden Audi eine halbe Stunde vor Rennende dann ca 20s hinter den Toyota zurück warf. Zwar gab Duval im Verkehr noch einmal alles um die Lücke wieder zuzufahren, aber Pech bei den Überundungen verhinderte ein Überholmanöver in den letzten 2 Runden, die zum Showdown zwischen den Japanern und den Ingolstädtern mutierten.
Porsche war an diesem Tag zwar immer wieder in Kontakt zur Spitze, doch am Ende gingen dem Weltmeisterteam die taktischen Optionen für einen weiteren Sieg aus, zumal Toyota hoch pokerte. Die Reifen von Kobayasi waren gegen Ende seines Stints ziemlich hinüber. Durch den gewagten Sieg betrieb Toyota Wiedergutmachung für die Schmach von Le Mans, was das Siegertrio nebenbei auf den 2. Rang der WM vorrücken liess.
Denn die Top-Teams punkteten nur bedingt bzw. gar nicht. Audis #7 fiel mit einer defekten MGU-Einheit (volkstümlich auch Hybrid-Motor genannt) aus und wurde disqualifiziert als man das defekte Aggregat einfach duch Abkoppeln der Antriebswellen stilllegen wollte. Porsches #2 kam schon das ganze Wochenende wegen Handlingsproblemen nicht wirklich in Schuss und lief lediglich als 5.ter ein.
Mit dem vierten Rang des zweiten Toyota legte deren Crew das bislang beste Saisonergebnis hin und komplettierte den Erfolg der Japaner.
In der LMP1-L-Klasse machte Rebellion Racing mit einem erneuten Klassensieg den 5. Privatierstitel in Folge 2 Rennen vor dem Saisonende perfekt. In der LMP2 endete die Pechsträhne der G-Drive Oreca O05 LMP2 Mannschaft Rusinov/Stevens/Brundle mit einem Sieg vor dem stark auftrumpfenden RGR by Morand Ligier JS P2 LMP2 und dem Signatech-Alpine. Die speziell für Highspeed-Kurse á la Le Mans und Fuji entworfenen Ford GT fuhren einen erwartungsgemässen Dopppelsieg vor den Ferraris ein, wobei der Ford GT von Ticknell/Priaulx den Klassensieg errang. In der GTE-Am triumphierte der Aston Martin Von Lauda/Lamy/Dalla Lana vor dem AF Corse Ferrari und dem KCMG-Porsche.
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Der
neue Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland heißt Sven Müller (Bild: li.). Der 24-jährige Deutsche aus Bingen am Rhein machte es im Saisonfinale in Hockenheim nochmal richtig spannend und sicherte sich trotz Kollision, Durchfahrtsstrafe und P5 den Titel. Christian Engelhart (re.) gewann am Sonntag den 16. Lauf vor Nicholas Yelloly aus dem Rookie Team Deutsche Post by Project 1 und KÜS Team 75 Motorsport-Pilot Matteo Cairoli , doch das reichte für Engelhart nicht, um Müller die Meisterkrone noch streitig zu machen.
Am Ende lag Müller acht Punkte vor Engelhart. Porsche-Junior Müller stellte mit 10 Siegen in 16 Rennen einen neuen Rekord im PCC auf. „Am Ende ist es nochmal enger geworden als ich mir das gewünscht hatte. Ich war mir zwischenzeitlich nicht sicher, ob es reicht. Aber gemeinsam mit meinem Team Konrad Motorsport haben wir die Saison dominiert und jetzt bin ich einfach nur glücklich über den Titel“, sagte Müller.
Müller startete in dieser Saison zum neunten Mal von der Pole-Position, aber diesmal brachte ihm der erste Startplatz kein Glück. Trotz eines guten Starts gelang es Müller nicht Schmidt abzuschütteln und er wurde vor der vierten Kurve von dem Schweizer überholt. Als Müller sich die Führung zurückerobern wollte, touchierte er das Fahrzeug des Kontrahenten. Schmidt rutschte in die Auslaufzone, berührte die Streckenbegrenzung und konnte das Rennen nicht fortsetzen. Das Safety-Car rückte aus und das Manöver von Müller wurde mit einer Durchfahrtsstrafe geahndet. Nachdem der Konrad-Pilot die Boxengasse durchfahren hatte, lag er auf Platz 13 und arbeitete sich in den noch verbliebenen 7 Runden bis auf Platz fünf nach vorn. Das reichte am Ende zum Titel.
Engelhart freute sich nach 18 absolvierten Runden über den Rennsieg, aber trauerte dem Titel dennoch etwas hinterher: „Ich hatte eine sehr konstante Saison und war 13 Mal auf dem Podium. Natürlich hadere ich jetzt etwas mit dem ein oder anderen verlorenen Punkt. Trotzdem ist ein Sieg zum Schluss immer toll. Ich möchte Sven zum Meistertitel gratulieren. Er ist mit zehn Siegen eine Super-Saison gefahren.“ Yelloly steigerte sich über das Jahr hinweg und fuhr sowohl beim vorletzten Wochenende am Nürburgring als auch beim letzten Rennen auf’s Podium. Mit Platz zwei gelang ihm im Finalrennen seine beste Platzierung der Saison. Porsche-Junior Cairoli, der in diesem Jahr zum ersten Mal im Carrera Cup für das Team75 Bernhard fuhr, konnte einen dritten Platz einheimsen. Platz vier ging an den schwedischen Gaststarter Philip Morin (S/Team Lechner Huber Racing). Müller wurde auf dem fünften Platz gewertet, da der vor ihm liegende David Kolkmann (D/Rookie Team Deutsche Post by Project 1) eine 10s-Strafe wegen eines Frühstarts erhielt.