Die 2. Generation der LMP3

Im LMP3 GinettaRahmen der 24h von Le Mans ist die nächste Generation der LMP3-Modelle vorgestellt worden. Alle 4 Hersteller mit entsprechenden von der ACO ausgestatteten Herstellerlizenzen - Ginetta, Duqueine Automotive, Adess und Ligier - präsentierten ihre neuen Modelle im Vorfeld des Klassikers.

Der ACO hatte im Mai ein entsprechend aktualisiertes Regelwerk veröffentlicht um die Grundzüge des von 2020 bis 2024 für 5 Jahre gültigen zweiten Evo-Reglements der Prototypeneinsteigerklasse festzuziehen. Technisch bleibt es bei dem Oreca-Antriebsstrang der jedoch einen neuen Nissan VK50-Motor mit 35 Zusatz-PS bekommt. Dadurch steigt die Leistung der Wagen auf 455 PS. Gleichzeitig wird eine Traktionskontrolle eingeführt und das Sicherheitspaket für die Piloten verbessert. LMP3 LigierDie bislang bestehenden, 170 Wagen von Ginetta , Norma, Ligier und Adess können dabei für einen Preis von 54,900€ ein Update-Paket erhalten. Neue Autos verteuern sich ab 2020 auf einen Maximalpreis von 239,000€.

Ginetta, die sich nach langer Abkehr für einen Verbleib in der Klasse entschieden haben, nennen ihr neues Chassis Ginetta G61-LT-P3, und haben dabei angeblich aerodynamische Erkenntnisse aus dem LMP1-Programm in ihre Wagen einfliessen lassen. Der britische Hersteller hatte sich nach nur einer Saison 2015 mit Antriebsstranglieferant Oreca überworfen und aus den meisten ACO-Wettbewerben zurückgezogen.

Ligiers neuer Wagen nennt sich JS P320. Der Vorgänger Ligier JS P3 LMP3 ist das meistverkaufte LMP3-Modell und hat nach Ginettas Rückzug von 2016-2019 fast alle Titel in den ACO-Meisterschaften abgeräumt.

Einzige Ausnahme war der LMP3-Titel imLMP3 Duqueine Michelin Le Mans Cup 2018 der mit DKR Engineering an eine Norma M30 LMP3-Crew (mit einem deutschen Piloten!) ging. Norma hat mittlerweile die LMP3-Fertigung an Duqueine Engineering verkauft, die den neuen Wagen nun als Duqueine Automotive D08 auf den Markt bringen. Der Wagen bekommt die Nummer weil er die achte Rennkonstruktion von Duqueine Automotive ist.

Auch der deutsche Hersteller Adess AG hat eine Evo-Version des ADESS-03 auf den Markt gebracht die laut Aussage der Firma ein verbessertes Handling und eine verbesserte Performance aufweisen soll. Ob die in der Vergangenheit gebeutelten Kunden nun endlich mal mit regelmässigen Zielankünften rechnen können wird LMP3 Adessdie Zukunft zeigen müssen.

Ab der kommenden Saison sollen die Wagen in der Europäischen Le Mans Serie, dem Michelin Le Mans Cup und der Ultimate Cup Series mit den neuen Wagen antreten können. Erste Einsätze in der Asiatischen Le Mans Serie sind erst zur Saison 2020/21 angedacht. Da die neuen Wagen mit ihrer Mehrpower nun schwieriger auf das Niveau eines GT3 einzubremsen sind dürfen hingegen bei den Gulf 12 hours nur noch Modelle mit der alten Konfiguration antreten.

GT4 Series Misano: Vorschau und Qualifying_Ergebnisse

Pitlane GT4 MisanoMit einem gegenüber der vorherigen Runde in Paul Ricard leicht geschrumpften Starterfeld von 34 Wagen absolviert die GT4 European Series heute und morgen ihre Saisonläufe Nummer 7 und 8 im italienischen Misano. Das Starterfeld setzt sich dabei aus neun Mercedes, je sechs BMW und Aston Martin, sowie vier Alpine, drei KTM, zwei McLaren und Porsche und je einem Audi, Ginetta und Chevrolet Camaro zusammen.

Bei den eben absolvierten Qualifyings konnten die KTM- und Mercedesmannschaften ihre starke Form behaupten: Die Pole-Position für das bereits heute um 16:35 Uhr beginnende erste Rennen des Wochenendes ging an den True Racing KTM von Mads Siljehaug und Reinhard Kofler. Für das auf 11 Uhr angesetzte Sonntagsrennen sicherten sich Jan Kisiel und Max Koebolt in Diensten von Leipert Motorsport die beste Ausgangsposition. In der Pro/Am-Wertung untermauerten Gabriele Piana und Marius Zug im RN Vision STS BMW mit einer Doppelpole ihre Meisterschaftsambitionen, während bei den Amateuren je eine Pole an den Razoon Racing KTM von Olbert/Erdemund den in dieser Wertung in der Meisterschaft gut platzierten CMR-Alpine von Loger/Mouez ging.

4 Hersteller vor GT2 Einstieg

Laut einer Kurznotiz unserer Kollegen von Sportscar 365 arbeiten nach Porsche mindestens 4 weitere Hersteller an Modellen für die neue GT2-Klasse, die ungeachtet ihres Namens von der Performance her zwischen der GT3 und der GT4 einsortiert werden soll. Demnach steht Audi kurz davor eine entsprechende Version ihres R8 im kommenden Monat, möglicherweise anlässlich des Goodwood Festival of Speed, vorzustellen. Daneben werden von den angloamerikanischen Kollegen auch Ferrari, Aston Martin und Reiter Engineering/KTM als potentielle Lieferanten für die nähere Zukunft kolportiert. Hingegen haben AMG-Mercedes und Lamborghini ihre Pläne für die Klasse wohl erst mal zurück gestellt.

Porsche hatte mit dem 911 GT2 zum Jahreswechsel das erste konkrete Modell für die Klasse vorgestellt, welches im Vorfeld der 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps ein erstes Markenpokalrennen bestreiten wird. Der Absatz der maximal 200 geplanten Exemplare läuft dem Vernehmen nach blendend. Die Klasse, die vornehmlich für Gentleman-Piloten gedacht ist soll nach dem Spa-Wochenende als Subkategorie im Blancpain Sports Cup, der 2.Liga der Blancpain GT Serie eingebunden werden.

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