JLMC Test in Sugo

jlmc_courage.jpgVergangenen Mittwoch fand bei mäßigen äußeren Bedingungen ein Testtag der Japan Le Mans Challenge (JLMC) in Motegi statt. Insgesamt neun Fahrzeuge haben die Einladung zu diesem Test wahrgenommen. Wie bereits angekündigt, hat die Meisterschaft ihren ersten Neuzugang zu vermelden. Der von Mugen eingesetzte Courage LC70 erlebte bei diesem Test seinen ersten offiziellen Auftritt in Japan und setzte standesgemäß in der Vormittag-Session gleich schon mal die Bestzeit. Bei abtrocknender Strecke purzelten die Zeiten am Nachmittag, so dass der Zytek von Hitotsuyama Racing letztendlich mit 1'42.483 die Bestzeit markierte. Das komplette Testergebnis ist hier zu finden.
Zwischen den beiden Sessions äußerte sich Mugen zum Werkseinsatz in der JLMC. Demnach stellt der Einsatz in der JLMC eine willkommene Möglichkeit dar, den Sportwagenmotor unter Rennbedingengen direkt vor der eigenen Haustür weiterentwickeln zu können. Von Grundkonzept her stammt der Motor aus dem Jahre 2000 und hat bereits sechs Jahre Le Mans Erfahrung hinter sich.
Hinter den Kulissen mehren sich die Gerüchte, dass in naher Zukunft weitere Teams zur Meisterschaft stoßen werden. So soll bereits eine Corvette für den Einsatz in Japan bereitstehen. Das nächste Rennen der JLMC findet am 2. Juli ebenfalls in Motegi statt.

Kruse Motorsport - Ian Mitchell´s schwerer Unfall

krusebmwm3gtr.jpgFür das kommende 24h Rennen am Nürburgring wird die Truppe von Kruse Motorsport auf ein anderes Fahrzeug als den E46 BMW des Teams zurückgreifen müssen. Dies wurde nötig, nachdem die Truppe den Wagen nach einem schweren Unfall von Pilot Ian Mitchell beim vierten Lauf zur BfGoodrich Langstreckenmeisterschaft quasi abschreiben musste.

Co-Pilot Leonhard Schiller fuhr bei strömendem Regen den Startturn, welchen er auf Gesamtplatz 64 und dem 7. Platz in der Klasse nach 9 Runden beendete, um an Ian Mitchell zu übergeben. Im Hatzenbachbogen auf der Grand Prix Strecke ereignete sich dann der folgenschwere Unfall, der auch zum Rennabbruch führte. Ein vorausfahrendes Fahrzeug hatte vor dem schnellen Rechtsknick  die Strecke verlassen und stand bereits im Kiesbett. Als dann Ian Mitchell auf die Rechtskurve zukam, verlor er ebenfalls untersteuernd die Kontrolle und kollidierte mit dem bereits gestrandeten Fahrzeug. Bei dem Zusammenstoß zog sich Mitchell schwere Verletzungen an beiden Sprunggelenken zu und wird voraussichtlich bis Anfang September für das Team ausfallen.  Der BMW wurde bei dem Unfall total zerstört.

Für das 24h Rennen auf dem Nürburgring am 17-18. Juni musste sich daher nach Ersatz umgesehen werden. Fündig wurde man bei Andre Krumbach von KRS Motorsport, wo sich das Team einen Porsche 996 GT3 Cup „ausgeliehen“ hat. Fahrer werden Christopher Brück, Leonhard Schiller, Nicole Lüttecke sowie deren Vater Günther Lüttecke sein. Bei problemlosem Verlauf wird eine Platzierung unter den Top 15 im Gesamtklassement angepeilt.  

Kai Kruse: „Wenn der eigene Fahrer, dazu noch Teamchef und Freund verunglückt, ist das so ziemlich das Schlimmste was einem passieren kann. Wir waren gerade richtig gut unterwegs und Ian hat die absolut richtige Entscheidung getroffen auf Regenreifen zu bleiben. Es ist keinem ein Vorwurf zu machen, das war einfach nur riesiges Pech. Ob es Aquaplaning oder eventuell auch Öl auf der Strecke war, ließ sich nicht klären.  Ian ist auf jeden Fall unheimlich motiviert um schnellstmöglich wieder zurückzukommen. Die 24h von Silverstone Mitte September sind sein angestrebtes Ziel!“

Das Team ist bereits dabei um das neue Einsatzfahrzeug auf die Beine zu stellen. Mehr wird dazu in Kürze bekannt gegeben.

LMP2 - gemischtes Glück für die Lolas

rml05.jpgIn Le Mans ist die Welt noch in Ordnung – während sich in den beiden etablierten Le Mans Serien in Amerika und Europa die LMP1 der Top-Teams gegen wachsende „Zwergenaufstände“ der LMP2-Teams zu Wehr setzen müssen hat im Training die LMP1-Fraktion geschlossen die Top-10 unter sich ausmachen können. Mit den Titelverteidigern aus dem Vorjahr – der 2005 erfolgreichen RML-Truppe – konnte sich der beste LMP2 erst auf Rang 11 platzieren. RML setzt mit dem Lola EX264 und den beiden Vorjahressiegern Thommy Erdos und Teambesitzer Mike Newton auf Kontinuität. Zudem hat man mit Andy Wallace einen anerkannten LMP-Treter und ehemaligen Le Mans Sieger (1988 auf Jaguar) an Bord, der die Truppe sicher auf die Favoritenliste für den Klassensieg bringen dürfte.

Rang 2 bei den Vortests ging mit gerade einmal 1,5s Abstand auf RML an den neuen Radical SR9 von Martin Short. Das Paket aus einem aktuellen LMP2 mit einer soliden Aerodynamik, einem von Shorty in Spa als gutmütig und direkt gepriesenen Fahrwerk und dem Judd XV-Motor sowie den Dunlop-Reifen war immerhin gut genug für Gesamtrang 12. Einen Platz dahinter wurde das ALMS-Meisterteam von Intersport nur 0,03s hinter dem Radical notiert. Im Qualifying dürfte zwischen dem Team von LMP2-Klassensieger Clint Field, Liz Halliday (die ihrer 2. Le Mans-Teilnahme entgegensieht und dieses Jahr noch als einzigste Pilotin im Feld auf der Liste steht) und Duncan Dayton sowie der Rollcentre-Crew ein harter Kampf um den Platz hinter RML zu erwarten sein.

lolacrash.jpgViel Pech hatte dagegen das Chamberlain-Team: der Portugiesische Pilot  Burgueno zerlegte in seiner 3. Runde den Lola B06/40 beim Einschlag in die Barrieren - direkt vor der Linse unseres Belcar-Korrespodenten Rene Jüptner. Während der Lola bis zum Rennen wieder repariert werden kann, war für Burgueno, der dem Crash unverletzt entkam, die Qualifikation beendet – da er als Le Mans Neuling nicht die geforderten 10 Runden am Testtag erzielte, muß er sein Debüt an der Sarthe auf das nächste Jahr verschieben.

Bei den Courages wurden die Wagen #37 (Belmondo), #32 (Barazi Epsilon) und #27 (Miracle) auf den Rängen 4, 6 und 7 der Klasse notiert. Der „Courage-Cup“ dürfte ein eigenes Rennen im Rennen werden. Mit dem 2. Belmondo-Wagen und dem G-Force starten 5 der französischen Fabrikate gegen insgesamt 4 Lolas, einen Pilbeam, einen WR und einen Radical. Realistisch gesehen dürfte der Sieger aber zu 70% unter einem der Lola-Teams zu suchen sein.

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