Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Wolfgang Kaufmann wird 2007 in der Premieren-Saison der ADAC GT Masters an den Start gehen. Pilotieren wird der Westerwälder Profi und Porsche World Cup-Sieger 2001 einen vom belgischen ATEC Fluid Systems Team eingesetzten Lamborghini Gallardo GT3. Das neu formierte Team um Teamchef Werner Schröder wird seinen Teamsitz nähe der belgischen GP-Strecke Spa-Francorchamps haben. Das in Neustadt a.d. Weinstraße angesiedelte Unternehmen ATEC Fluid Systems, spezialisiert auf Leitungsbau im Motorsport für Formel 1 und Sportwagenteams, wird Hauptsponsor und Namensgeber des Teams sein.
Erste Tuchfühlung mit seinem über 500 PS starken Sportgerät sammelte Wolfgang Kaufmann vergangene Woche im badischen Motodrom von Hockenheim. Zusammen mit einem noch zu benennenden Co-Piloten wird Wolfgang Kaufmann den Stier bei zwölf Rennen pilotieren. Wolfgang freut sich dem Vernehmen nach schon auf die neue Herausforderung: "Der Lamborghini Gallardo GT3 ist für mich absolutes Neuland und ich freue mich auf eine erfolgreiche Saison und hoffe das in mich gesetzte Vertrauen mit Podiumsrängen dem Team zurückgeben zu können."
Verfasst von Martin Gruhler. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Charakterbuilding war mit Platz 22 für Courage-Werksfahrer Alexander Frei beim Saisonauftakt der europäischen Le Mans Series in Monza angesagt. Überhitzungsprobleme am Courage LC 70-AER kosteten dem Solothurner und seinem französischen Copiloten Jonathan Cochet einen sicheren Platz in den „Top Six“.
Auf der 5,8 Meilen langen Hochgeschwindigkeits-strecke ärgerten - wie bei den Testfahrten in Le Castellet - schon in den freien Trainingssessionen permanente Überhitzungsprobleme am Courage LC70-AER die Piloten Jonathan Cochet und Alexander Frei. „Die kosten uns gut 30 PS. Auf der langen Start- und Zielgeraden mit einem Tempo von über 300 Kilometern pro Stunde fahren uns die anderen einfach davon“, mußte Fahrzeugeigner Frei ernüchtert feststellen. Die fehlende Power resultierte aus ungünstig angestömten Ladeluftkühler für den Turbolader. Im letzten Jahr hatte Courage im LC70 noch einen japanischen Mugen-Saugmotor eingesetzt. Beim Umbau auf die neue Konfiguration des britischen AER-Turbo hatten die Courage-Techniker mit der modifizierten Karosserie offenbar noch keine optimale Luftzuführung an das Kühlsytem erreicht. Dem Courage-Team verblieb keine Zeit, auch nur etwas das tolle Monza-Ambiente im Park der ehemaligen königlichen Sommerresidenz zu genießen. In Krisensitzungen bis in die späte Nacht hinein wurden Lösungswege gesucht, die auch im weiteren Saisonverlauf und vor allem im Hinblick auf Le Mans die Problematik beheben sollen. Die zu große Hitze bedeutet dabei offenbar keinen Abstrich an der Zuverlässigkeit, bremst nur die Leistung ein. Keine Kopfzerbrechen machte hingegen das neue X-trac-Getriebe, welches jenes von Hewland ersetzt.
Trotz des Malheurs konnte Renault-F1-Testfahrer Jonathan Cochet - diese Woche vom Grand Prix-Team nach Silverstone befohlen - in der dritten Session die viertschnellste Zeit herausfahren. „Die Verbesserung gegenüber den Freitagzeiten war vor allem auf die neuen Michelin-Reifen zurückzuführen“, gestand der 52jährige Frei. In der Qualifikation konnte der 30jährige Franzose aus Alecon den fünften Startplatz herausfahren, während Ferrari-Testfahrer Marc Gene den Diesel-Peugeot auf die Pole-Position stellte.
Den Start mit den beiden ersten Stints übernahm Cochet, der nach einer Stunde den blauen Spyder mit der Nummer 12 an achter Stelle hielt. Neue Kühlprobleme bahnten sich bereits an. Das Auto fraß regelrecht den Gummiabrieb von der Piste in seine Kühleröffnungen hinein und sorgte für immer höherer Temperaturen im Kühlsystem, die durchaus den Exodus des 3,6 Liter Bi-Turbos hätten bedeuten können. Als nach etwas mehr als eineinhalb Stunden Frei übernahm, wurde der LC70 deshalb in die Box zurück bugsiert, wo gut zwanzig Minuten an den Kühlern gearbeitet wurde. Fast irgendwie gemein: In einer permanenten Aufholjagd fuhr Frei die restliche Distanz und schob sich von letzter Position noch auf den 22. Platz im Gesamtklassement vor. Die dabei erzielten Rundenzeiten wären ohne den langen Halt durchaus für den fünften Gesamtrang gut gewesen, den dafür sich die Teamkollegen Jean-Marc Gounon/Guillaume Moreau sicherten. Der Rückstand von Cochet/Frei betrug nach der 1000-Kilometer-Distanz 23 Runden auf den Peugeot, der bei seiner Siegerfahrt einen Schnitt von über 200 Kilometern pro Stunde erzielt hatte. „Immerhin sind wir in der LMP1-Kategorie als noch Siebter platziert,“ freute sich Frei, „diese Punkte können noch in der Jahresabrechnung sehr wichtig sein."
Verfasst von Johannes Gauglica. Veröffentlicht in GT-Open
Zuletzt sorgte Philipp Peter mit Platz 2 beim FIA-GT-Auftakt in Zhuhai für Schlagzeilen, jetzt warten zwei neue Herausforderungen auf ihn. Der in Lugano lebende Wiener bestreitet mit einem Ferrari 430 GT2 aus dem GPC Team die neu ins Leben gerufene GT Open Meisterschaft. Der Auftakt erfolgt bereits am Wochenende mit den ersten beiden Rennen in Vallelunga.
Zwei Rennen – und eine Premiere für Peter: Erstmals steigt er (und das ist die zweite Herausforderung) als stolzer Papa in ein Rennauto. Denn vor kurzem schenkte ihm seine Frau Patrizia einen Sohn, den kleinen Phinn. Wir gratulieren!
Zurück zum Geschäft: Die International GT Open umfasst insgesamt sieben Rennwochenenden, gefahren wird in Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland und Großbritannien, vier Rennen werden im Rahmen der FIA Tourenwagen-WM WTCC ausgetragen. Zahlreiche hochkarätige Piloten stehen am Start, darunter bekannte Namen wie die Ex-Formel-1-Piloten Alessandro Nannini, Andrea Montermini und Jordi Gené. Dazu unter anderem noch der ehemalige FIA-GT-Champion Matteo Bobbi.
Peter fährt im Team GPC von Gianpaolo Coppi, für das er bereits zwei Jahre in der FIA-GT gefahren ist und mit dem er seinerzeit auch den ersten Sieg des Ferrari 575 in Estoril geholt hat: „Ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit dem Team GPC, mich verbinden sehr gute Kontakte und eine Freundschaft zu Gianpaolo Coppi, die Voraussetzungen könnten besser nicht sein. Unser Auto ist ein Ferrari 430 GT2, technisch auf dem absoluten Letztstand, ich denke, dass wir damit durchaus konkurrenzfähig sein werden“, so Peter.
Als Teamkollege fungiert der junge Italiener Alessandro Bonetti, der mit seinem Sieg beim ersten ELMS-Lauf in Monza am vergangenen Wochenende sein Talent unter Beweis gestellt hat: „Ich glaube, dass Alessandro wirklich gut ins Team passt, bei den letzte Woche in Vairano durchgeführten Testfahrten hab ich jedenfalls einen sehr guten Eindruck von ihm gewonnen.“ Von der neuen Serie zeigt sich Peter ebenfalls begeistert: „Die GT Open ist sportlich sehr hochwertig, viele Klasseleute aus dem Formelsport werden am Start sein, dazu ehemalige F1-Piloten und GT-Experten. An die 40 Autos wird man beim Saisonauftakt in Vallelunga sehen, im Schnitt werden es ca. 30 Boliden sein.“
Pro Wochenende werden zwei Rennen gefahren, eines über 65 Minuten am Samstag, eines über 50 Minuten am Sonntag, beide jeweils mit Fahrerwechsel. Wer Philipp Peter kennt, der weiß auch vom Ehrgeiz des jungen Familienvaters: „Das Ziel ist natürlich, ganz vorne mitzumischen, und wenn möglich, die Gesamtwertung zu gewinnen. Beim Auftakt in Vallelunga hoffen wir den Grundstein dafür zu legen, Alessandro und ich sind jedenfalls topmotiviert und zuversichtlich, dass uns das auch gelingen wird.“
Zeitplan Vallelunga
Freitag, 20.04.
16:45 – 17:30 Training
Samstag, 21.04.
10:35 – 11:00 Qualifying 1
14:55 – 15:20 Qualifying 2
17:40 Rennen 1
Sonntag, 22.04.
14:00 Rennen 2
Int. GT-Open Championship – Kalender 2007
21.-22. April VALLELUNGA (Italien)
19.-20. Mai VALENCIA (Spanien)
14.-15. Juli MAGNY-COURS (Frankreich)
23.-26. August OSCHERSLEBEN (Deutschland)
22.-23. September BRANDS HATCH (Großbritannien)
06.-07. Oktober MONZA (Italien)
10.-11. November MONTMELÓ (Spanien)