IWSC - Double-Header bei weiteren Absagen als Alternative?

imsa 001 flaggeNachdem nun auch das Rennen von Long Beach jetzt ersatzlos gestrichen wurde könnte es bei weiteren Rennabsagen für die verbleibenden Events zwei Rennen an einem Wochenende geben. Zuletzt fuhr man 2014 "double-header" da man aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen das Feld teilen musste. Auch die Teams der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship haben schon ihre Bereitschaft für entsprechende Wochenenden signalisiert.

Bis es zum nächsten Rennen kommen wird, hat die IMSA zudem alle angemeldeten Privattests untersagt.

Erste Infos zum DNLS-Premierenfeld

dnls projectgteins porscheIn Zeiten, wo Corona die Menschheit buchstäblich in Atem hält, braucht es kreative Ideen. Aktuell stehen weltweit im Motorsport die Räder still. Grund genug für die Macher der Nürburgring Langstrecken Serie, neue Wege zu gehen. Am Samstag, 21. März – dem Tag an dem die 66. ADAC Westfalenfahrt eigentlich die Saison 2020 in der Grünen Hölle einläuten sollte – findet nun das erste Rennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie statt. Das Teilnehmerfeld verspricht packenden Sport, treffen doch erfahrene Nordschleifen-Teams und -Fahrer auf Top-Mannschaften aus dem Simracing.

„Wir sind von der Resonanz überwältigt“, sagt Christian Stephani, der Geschäftsführer der VLN VV GmbH & Co. KG. „Bei unseren Teams, von denen viele bereits über Erfahrungen im eSport verfügen, sind wir offene Türen eingelaufen. Und auch bei den etablierten Simracing-Mannschaften war das Interesse groß, sich mit den Protagonisten aus dem realen Motorsport zu messen. Leider konnten wir nicht alle Nennungen berücksichtigen, weil der aktuelle Stand der Technik maximal 60 Fahrzeuge zulässt. Wir haben, angelehnt an das reale Pendant, eine Auswahl getroffen, die Profiteams aus beiden Welten genauso umfasst, wie ambitionierte Amateurteams. Ich freue mich riesig auf unsere digitale Premiere und bin sehr gespannt, wer am Ende die Nase vorne haben wird – die realen oder die virtuellen Rennfahrer.“

Vier Fahrzeugklassen sind für das erste Rennen der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie, das auf der mit iRacing derzeit professionellsten frei erhältlichen Simulation beruht ausgeschrieben: SP9 (GT3), Cup 2 (Porsche 911 GT3 Cup), Cup 3 (Cayman GT4 Trophy by Manthey Racing) sowie TCR. Die Liveübertragung – unter anderem auf www.VLN.de – startet am Samstag um 11 Uhr mit den beiden VLN-Streckensprechern Olli Martini und Patrick Simon. Das Rennen über die gewohnte Distanz von 4 Stunden startet um 13 Uhr.

Die Teilnehmerliste des Debütrennens umfasst das amtierende Meisterteam Adrenalin Motorsport, Phoenix Racing, GetSpeed Performance, Sorg Rennsport, Walkenhorst Motorsport, Schubert Motorsport, WS Racing, Raceunion, MKR-Engineering und Nett Motorsport. Einen echten Werkseinsatz bestreitet BMW mit zwei Fahrzeugen in der GT3-Klasse, pilotiert von Martin Tomczyk und Jens Klingmann sowie den beiden Junioren Neil Verhagen und Dan Harper. Sie treffen unter anderem auf die Nordschleifen-Spezialisten Fabian Schiller, Philipp Ellis, Mike Rockenfeller, Richard Westbrook, David Griessner, Marvin Dienst, David Pittard, Torsten Kratz, Nicki Thiim, Daniel Schwerfeld sowie Achim und Jürgen Nett. Aus den Reihen der eSports-Profis sind die Teams Redline, RSO sowie VRS Coanda Simsport vertreten, in dem der aktuelle Überflieger Joshua Rogers aus Australien ins Lenkrad greifen wird.

Und auch die Sim-Racing-Abteilung von GT-Eins.de – das Project GT-Eins-Team - ist mit Teamkapitän Bernd Ziebell und dem Kart-Profi Lucas Lippert im Feld der Cup2-Porsches vertreten. Dort steuern sie einen extra neu designten Porsche 911 der in den Farben von unserem Masters-Werbepartner Scharnau an den Start geht.

Ausblick aufs GTC-Feld 2020

Start R2 HH1In der kommenden Woche hätte eigentlich die GTC-Serie ihren Saisonauftakt in Hockenheim absolvieren sollen. Wie alle anderen Motorsportveranstaltungen wurde die Serie jedoch ein Opfer der Corona-Pandemie bedingten Absagewelle. Am Denstag gab das Veranstalterteam um Promotor Ralph Monschauer die Absage des für den 27-28.3 geplanten Events bekannt. Wann eine Wiederaufnahme der Rennaktivitäten erfolgt steht derzeit realistisch betrachtet, - wie bei allen bislang weltweit ausgesetzten Events - in den Sternen.

Es lohnt sich dennoch einmal einen Blick auf das potentielle Starterfeld der Serie zu werfen, um einen Blick dafür zu bekommen wo die Entwicklung der Serie dieses Jahr potentiell hin führen könnte. Denn angesichts voller Felder im ADAC GT-Masters und der ADAC GT4 Germany sowie der Abtretung aller GT4-Starter an die neue DTM-Trophy zeigt die nun obsolete Starterliste das die Serie eigentlich ein gesundes Feld aufgewiesen hätte. 29 Starter mit 7 Marken – 9 Porsche, 6 Lamborghini, 5 Audi, 5 AMG, und je ein Aston Martin, McLaren, Ferrari sowie ein noch unentschiedener Starter – waren für den Saisonauftakt in 5 Klassen – 17 Klasse1-GT3, 4 ältere Klasse 2-GT3, 3 Klasse 3 Cup-Porsche, 2 Klasse 4 GT4 und 3 Klasse 5 Supertropheo – eingeschrieben.

dupreporschesSchaut man sich das Feld genauer an so erkennt man eine Reihe alter Bekannter wieder. In der Klasse 1 waren die Mannschaften von Car-Collection (1 Audi und 1 AMG), HCB Rutronik Racing (1 Porsche und 1 Audi), mcchip-dkr-Racing (2 Lamborghini Huracán GT3 evo), équipe vitesse (1 AMG), MH-Motorsport Service (1 Porsche), Black Falcon, Space Drive Racing/Phönix Racing (1 AMG und ein Audi), Gruhn Stahlbau (Audi), HP-Racing International (1 Lamborghini Huracán GT3 evo) Dörr Motorsport (tba) , KÜS Team 75 Bernhard, Rieder Racing und Joos Sportwagentechnik (je 1 Porsche) gemeldet.

In der Klasse 2 für ältere GT3-Fahrzeuge waren 4 Wagen – Vorjahresmeister Tomo Scheibner mit seinem von Schaller Motorsport betreuten Aston Martin Vantage GT3, ein HCB Rutronik Racing Audi R8-LMS ultra, ein Porsche 997 R von DB Motorsport und der ex-SP8 racing one-Ferrari gemeldet. Das dürfte für ältere GT3 schon ein ordentliches Feld sein, denn angesichts der Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung und den höheren laufenden Kosten älterer GT3-Boliden sind volle Felder mit älteren Wagen trotz deren potentieller zahlenmässiger Verfügbarkeit eine Illusion der sich leider noch zu viele Fans und manchmal auch Serienveranstalter hingeben.

udell finaleMit lediglich 3 Cup-Porsches der Teams Götz Motorsport, PZ Mannheim by Team 75 und Schütz Motorsport bleibt die Porsche Cup-Klasse ein wenig hinter ihrem Potential zurück. Wohl nur zum abseits der DTM geplanten Saisonstart treten die beiden GT4 von Dörr Motorsport (ein modifizierter McLaren 570S GT4) und Schütz Motorsport (ein Mercedes AMG GT4) an. Um ein Fahrzeug besser besetzt zeigt mit der Klasse 5 die zweite Cup-Kategorie im GTC-Feld wo sich die 3 Lamborghini Huracán Supertropheo der Mannschaften von Dörr Motorsport , Leipert Motorsport und pilot Holger Harmsen ein Duell in der Goodyear-60 und den beiden GTC-Läufen um den Klassensieg geliefert hätten.

Interessant ist, das die letztes Jahr begonnene Kooperation mit Industriepartner Schaeffler-Paravan bezüglich des Drive-by-Wire Systems wohl in dieser Saison ausgebaut werden soll. Gleich 4 Wagen – der Dörr-Motorsport GT4 McLaren, beide Space-Drive Autos und der KÜS Team 75 Bernhard-Porsche wären laut Nennliste mit dem System am Start gewesen.

Bei dieser Übersicht handelt es sich wie gesagt um einen potentiellen Ausblick auf die GTC-Serie. Die wirtschaftliche Vollbremsung der Corona-bedingten Lockdowns in Deutschlands und Europas Wirtschaft wird speziell die Rennszene und auch kleinere Rennserien wie die GTC vor enorme Herausforderungen stellen, von denen die augenblicklich eskalierende Terminsituation das kleinere Problem darstellen dürfte. Drücken wir die Daumen das sich die wirtschaftlichen Kollateralschäden bei den Rennteams in Grenzen halten...

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