Ausblick aufs GTC-Feld 2020
In der kommenden Woche hätte eigentlich die GTC-Serie ihren Saisonauftakt in Hockenheim absolvieren sollen. Wie alle anderen Motorsportveranstaltungen wurde die Serie jedoch ein Opfer der Corona-Pandemie bedingten Absagewelle. Am Denstag gab das Veranstalterteam um Promotor Ralph Monschauer die Absage des für den 27-28.3 geplanten Events bekannt. Wann eine Wiederaufnahme der Rennaktivitäten erfolgt steht derzeit realistisch betrachtet, - wie bei allen bislang weltweit ausgesetzten Events - in den Sternen.
Es lohnt sich dennoch einmal einen Blick auf das potentielle Starterfeld der Serie zu werfen, um einen Blick dafür zu bekommen wo die Entwicklung der Serie dieses Jahr potentiell hin führen könnte. Denn angesichts voller Felder im ADAC GT-Masters und der ADAC GT4 Germany sowie der Abtretung aller GT4-Starter an die neue DTM-Trophy zeigt die nun obsolete Starterliste das die Serie eigentlich ein gesundes Feld aufgewiesen hätte. 29 Starter mit 7 Marken – 9 Porsche, 6 Lamborghini, 5 Audi, 5 AMG, und je ein Aston Martin, McLaren, Ferrari sowie ein noch unentschiedener Starter – waren für den Saisonauftakt in 5 Klassen – 17 Klasse1-GT3, 4 ältere Klasse 2-GT3, 3 Klasse 3 Cup-Porsche, 2 Klasse 4 GT4 und 3 Klasse 5 Supertropheo – eingeschrieben.
Schaut man sich das Feld genauer an so erkennt man eine Reihe alter Bekannter wieder. In der Klasse 1 waren die Mannschaften von Car-Collection (1 Audi und 1 AMG), HCB Rutronik Racing (1 Porsche und 1 Audi), mcchip-dkr-Racing (2 Lamborghini Huracán GT3 evo), équipe vitesse (1 AMG), MH-Motorsport Service (1 Porsche), Black Falcon, Space Drive Racing/Phönix Racing (1 AMG und ein Audi), Gruhn Stahlbau (Audi), HP-Racing International (1 Lamborghini Huracán GT3 evo) Dörr Motorsport (tba) , KÜS Team 75 Bernhard, Rieder Racing und Joos Sportwagentechnik (je 1 Porsche) gemeldet.
In der Klasse 2 für ältere GT3-Fahrzeuge waren 4 Wagen – Vorjahresmeister Tomo Scheibner mit seinem von Schaller Motorsport betreuten Aston Martin Vantage GT3, ein HCB Rutronik Racing Audi R8-LMS ultra, ein Porsche 997 R von DB Motorsport und der ex-SP8 racing one-Ferrari gemeldet. Das dürfte für ältere GT3 schon ein ordentliches Feld sein, denn angesichts der Schwierigkeiten bei der Ersatzteilversorgung und den höheren laufenden Kosten älterer GT3-Boliden sind volle Felder mit älteren Wagen trotz deren potentieller zahlenmässiger Verfügbarkeit eine Illusion der sich leider noch zu viele Fans und manchmal auch Serienveranstalter hingeben.
Mit lediglich 3 Cup-Porsches der Teams Götz Motorsport, PZ Mannheim by Team 75 und Schütz Motorsport bleibt die Porsche Cup-Klasse ein wenig hinter ihrem Potential zurück. Wohl nur zum abseits der DTM geplanten Saisonstart treten die beiden GT4 von Dörr Motorsport (ein modifizierter McLaren 570S GT4) und Schütz Motorsport (ein Mercedes AMG GT4) an. Um ein Fahrzeug besser besetzt zeigt mit der Klasse 5 die zweite Cup-Kategorie im GTC-Feld wo sich die 3 Lamborghini Huracán Supertropheo der Mannschaften von Dörr Motorsport , Leipert Motorsport und pilot Holger Harmsen ein Duell in der Goodyear-60 und den beiden GTC-Läufen um den Klassensieg geliefert hätten.
Interessant ist, das die letztes Jahr begonnene Kooperation mit Industriepartner Schaeffler-Paravan bezüglich des Drive-by-Wire Systems wohl in dieser Saison ausgebaut werden soll. Gleich 4 Wagen – der Dörr-Motorsport GT4 McLaren, beide Space-Drive Autos und der KÜS Team 75 Bernhard-Porsche wären laut Nennliste mit dem System am Start gewesen.
Bei dieser Übersicht handelt es sich wie gesagt um einen potentiellen Ausblick auf die GTC-Serie. Die wirtschaftliche Vollbremsung der Corona-bedingten Lockdowns in Deutschlands und Europas Wirtschaft wird speziell die Rennszene und auch kleinere Rennserien wie die GTC vor enorme Herausforderungen stellen, von denen die augenblicklich eskalierende Terminsituation das kleinere Problem darstellen dürfte. Drücken wir die Daumen das sich die wirtschaftlichen Kollateralschäden bei den Rennteams in Grenzen halten...