Thomas Jäger siegt am Norisring

pcc3Beim dritten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland ließ der Münchner Thomas Jäger seinen Gegnern keine Chance. Nach einem fehlerlosen Rennen über 35 Runden feierte der Pilot vom Team MS Racing PZ Hamburg NW einen souveränen Start-Ziel-Sieg auf dem 2,3 Kilometer langen Norisring.

Bereits im Qualifikationstraining am Samstag hatte der 32-jährige Ex-DTM-Pilot mit der Trainingsbestzeit eine tolle Leistung gezeigt und bestätigte diese im Rennen. Nach dem Erlöschen der Startampel fuhr er als Führender in die erste Kurve und hielt die Position auch nach einer sieben Runden dauernden Safety-Car-Phase, die aufgrund einer Kollision zwischen Niclas Kentenich und Robert Renauer in Runde 1 ausgelöst worden war. Am Ende benötigte Thomas Jäger führ die Hatz auf dem Stadtkurs in Nürnberg 33:50,813 Minuten. Mit seinem zweiten Sieg in Folge setzte er sich auch in der Gesamtwertung des Porsche Carrera Cup ab und steht nun mit 58 Punkten an der Spitze. „Der zweite Sieg in Folge, das freut mich riesig! Ganz vorne zu stehen, war heute definitiv kein leichter Job. Wir fuhren andauernd nur Stoßstange an Stoßstange und deshalb durfte ich mir absolut keinen Fehler erlauben“, ließ Jäger nach dem Rennen verlauten.

Zweiter wurde der Brasilianer Valdeno Brito, der im vergangenen Jahr Fünfter in der brasilianischen Tourenwagen-Meisterschaft wurde. Der Pilot von Konrad Motorsport, der seine erste Saison im Carrera Cup bestreitet, war von P2 gestartet und überquerte den Zielstrich nur 0,29s hinter Jäger. Vorjahressieger Nicolas Armindo, der am Norisring einen Gaststart absolvierte, fuhr mit seinem 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup auf den dritten Platz. Der Franzose ging als Vierter des Qualifyings ins Rennen und setzte sich gleich zu Beginn der zweiten Runde vor den ehemaligen Porsche-Junior Jan Seyffarth. Viel Spannung kam beim Duell um den vierten Rang auf, den der 22-jährige Seyffarth bis zur vorletzten Runde gegenüber seinen Verfolgern verteidigte. In der Schlussphase wurde er allerdings von Jiri Janak und Nicki Thiim stark unter Druck gesetzt. Im Schöller-S gelang Janak in der 34. Rennrunde das entscheidende Überholmanöver. Seine Chance suchte dabei auch der 20-jährige Thiim, wobei Seyffarth konterte. Die schwarz-weiß karierte Flagge sah Jan Seyffarth schließlich als Fünfter. Nicki Thiim, der amtierende Meister des Seat Leon Supercopa, wurde auf Platz 6 abgewunken.

Phoenix-Racing triumphiert nach Abbruch

0628_vln_5_startHans Joachim Stuck, Frank Biela und Marc Basseng machten den ersten Sieg eines Audi R8 LMS auf der Nordschleife in einem Rennen, dessen Schlussphase chaotische Zustände aufwies, perfekt. Neben dem ersten Sieg des R8 in der „Grünen Hölle“ durfte Basseng auch einen neuen Rekord feiern: Mit 20 Gesamtsiegen ist der Leutenbacher nun absoluter Spitzenreiter in der Siegerliste der BF Goodrich Langstrecken-meisterschaft Nürburgring. Mit dem 997 GT3 CupS, pilotiert von Chris Mamerow und Dirk Werner, folgte ein weiteres GT3-Fahrzeug auf Rang 2. Uwe Alzen und Lance David Arnold gelang es erneut, mit einem 997 GT3 Cup auf das Podium zu fahren.

Doch im Qualifying zog ein anderes Team die Augen auf sich: Dirk Adorf stellte den Ford GT der Raeder Mannschaft mit einer Zeit von 8:09,749 min auf Startposition eins, mit knapp sieben Sekunden Rückstand schafften die späteren Gesamtsieger im R8 LMS P2. Tiemann / Bernhard / Klasen standen am Ende des Zeittrainings mit 10 Sekunden Rückstand auf Rang 3, Mamerow / Werner dicht dahinter auf P4.

0628_vln_5_r8Der zweite R8 LMS von Phoenix-Racing nahm nach einem Unfall im Freitagstraining nicht mehr am Renntag teil.

Vom Start weg konnte Adorf seine Führung behaupten, bis zum ersten Boxenservice konnte sich der Ford GT auf bis zu 25 Sekunden vom Mamerow-Fahrzeug lösen. Uwe Alzen fuhr hingegen in der Startrunde mit dem Cup-Porsche auf Gesamtrang 3 nach vorn, konnte diesen jedoch nicht lange gegenüber stärker motorisierten Fahrzeugen wie dem R8 LMS verteidigen. Den Gesamtsieg musste man bei Manthey-Racing hingegen schon in der ersten Stunde abschreiben: Dem RSR machte ein Getriebeschaden einen Strich durch die Rechnung, der Cup S verunfallte zusammen mit dem MSpeed-Porsche im Bereich Wehrseifen.

Nach dem ersten Reigen der Boxenstopps führte der Mamerow-GT3 CupS mit Dirk Werner am Steuer mit etwas weniger als fünf Sekunden Vorsprung auf den Phoenix-R8, in dem „Strietzel“ Stuck Runde für Runde aufsschließen konnte und im zwölften Umlauf mit einem Überholmanöver Eingangs der Nordschleife den Grundstein zum Sieg legte. Lance David Arnold rangierte zu diesem Zeitpunkt auf Gesamtrang 3.

In den darauffolgenden Umläufen behauptete Stuck die Spitze, Basseng vergrößerte nach dem Fahrerwechsel den Vorsprung auf bis zu 50 Sekunden, was auch von Nöten gewesen wäre, da man bei Phoenix-Racing kurz vor Ablauf der Zeit noch einmal für einen Splash-and-Dash die Box hätte ansteuern müssen. Mamerow bediente sich hingegen einer Zwei-Stop-Strategie. Doch so weit sollte es nicht mehr kommen, um 15:55 Uhr brach die Rennleitung das 49. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit der roten Flagge ab. Grund war heftig einsetzender Regen im Bereich Hohe Acht, weshalb mehrere Fahrzeuge dort auch verunfallten. Das Unwetter hatte kurze Zeit später auch den Start-/Zielbereich erfasst, was ein Durchführen der Siegerehrung unmöglich machte.

Erneut im Pech war man bei der Raeder-Mannschaft: Kurze Zeit vor dem Abbruch hatte Dirk Adorf in Umlauf Nummer 24 Uwe Alzen in der Mercedes-Arena überholt und sich somit Rang 3 gesichert. Da jedoch der Stand nach 23 Runden gewertet wurde, war dieses Manöver ohne Bedeutung für das Resultat. Somit landeten Adorf / Tilke auf Position 4.

Zufrieden blickte Basseng im Ziel auf sein Rennen zurück, nachdem er aufgrund des anstehenden Boxenbesuches alles aus dem R8 LMS herausgequetscht hatte: „Mein Stint war einer der schnellsten, die ich je auf der Nordschleife gefahren bin. Der Audi R8 hat auf der Nordschleife einen extrem hohen Spaßfaktor und ich bin davon überzeugt, dass dies nicht der letzte Triumph im Zeichen der vier Ringe war.“ Auch Uwe Alzen fand entsprechende Worte zu Position 3:0628_vln_5_mamerow „Ich denke, das Verhältnis Leistung zu Rundenzeiten, was Lance und ich zustande bringen, ist nicht zu toppen.“

Die Cup3 entschieden Alzen und Arnold mit knapp fünf Minuten Vorsprung auf Weiland / Dzikevic und  Kräling / Scharmach für sich, in der Sp6 errang Dörr Motorsport mit dem Z4 M Coupé einen weiteren Klassensieg.

Zur Saisonhalbzeit liegt nun Marco Schelp mit 46,49 Punkten 0,53 Zähler vor Rolf Derscheid und Mechael Flehmer. Rang 3 belegen nach fünf gefahrenen Rennen Vorjahresmeister Alexander Böhm, Christer Jöns und der Brite Sean Paul Breslin.

In etwas weniger als drei Wochen findet am 18. Juli das Saisonhighlight der BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring 2009 in Form des 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennens statt.

Link zum Ergebnis

DMV-Challenge Rennen 5 & 6 in Hockenheim: Schweizer Erfolge

dmvtwchock2aBei angenehm warmem Sommerwetter am vorletzten Wochenende in Hockenheim holten sich Edy Kamm (DTM-Audi) und Pierre von Mentlen (SRM-GT) in beiden Rennen zur DMV-Tourenwagen Challenge die erste Startreihe und teilten sich am Ende auch die beiden Siege. Albert Kierdorf gelang es im Training zwar auf seinem nagelneuen Porsche RSR den Schweizer Jürg Aeberhard auf Platz 4 zu verdrängen, jedoch verhinderte zum Rennen ein technisches Problem den Start des Porsche-Piloten.

Rennen 1 gewann Pierre von Mentlen auf dem gelben Ex-V8-Star des Swissracing-Teams vor Porsche 993 GT2-Pilot Jürg Aeberhard (CH) und einem überaus erfreuten GT3-Mann Jürgen Bender. Der Deutsche konnte nach beherzter Jagd mit seinem Porsche 997 neben dem Gesamtrang 3 auch seine Klasse vor dem Schwedischen Eurosport-Sprecher Tony Ring, Christof Langer, Martin Dechent, „Lucius Fox“ und der Polin Carolina Czapka gewinnen.

Rennen 2 wurde am Start zur sicheren Beute für SRM-GT-Teamchef Pierre von Mentlen aus der Schweiz. Aber vom Start weg saß ihm sein Landsmann Edy Kamm im Nacken und lancierte in Runde 4 ein erfolgreiches Überholmanöver. Am Ende gewann Kamm im Audi A4-DTM vor SRM-Pilot von Mentlen, Porsche-Pilot Jürg Aeberhard und Viper-Volanteur Dirk Riebensahm. Jürgen Bender, „Lucius Fox“, Karolina Czapka, Edwin Stucky und „Doc Henry“ belegten die Plätze dahinter. In der Tabellespitze liegt weiterhin der Schweizer BMW-Pilot Hans Christian Zink, nun vor seinem Landsmann Jürg Aeberhard und dem Deutschen UHS-Ex-Champiom Jörg Bernhard. 65 Fahrer haben bisher gepunktet.

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