Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Die terminlichen Pläne für die neue „Endurance GT Serie“ der Peroni-Gruppe wurden nun weiter konkretisiert, wobei gegenüber den Meldungen aus dem vergangenen November der Event in Porto gänzlich fehlt und Rijeka statt einem zweiten Antreten in Mugello hinzukam.
Somit verbleiben im vorläufigen EGTS-Programm sieben Veranstaltungen, bei denen je zwei Läufe zu 50 Minuten stattfinden sollen:
Das Werks-Corvette Team von Chevrolet wird auch 2007 wieder in der ALMS und an der Sarthe antreten. Mit der gestern bekannt gegebenen Meldung beendet die erfolgreiche Le Mans-Siegermannschaft und das Seriensiegerteam aus der GT1-Klasse der ALMS alle Spekulationen über einen Wechsel in die europäische Le Mans Serie. Diese waren aufgekommen, als nach der sehr schwach besetzten Saison 2006 (nur vier Wagen der beiden Werksteams von Aston Martin und Corvette in der Klasse) und dem noch unsicheren Engagement der britischen Werksmannschaft der Bestand der GT1-Klasse generell in Frage gestellt wurde. Möglicherweise deutet das an, dass auch Aston hinter den Kulissen Pläne für 2007 hegt. Die britische Marke hatte mit Ausnahme des durch Larbre-Competition errungenen LMS-Titels 2006 keine Meisterschaften oder herausragenden Siege einfahren können. Dies will man 2007 sicher ändern.
Corvette Racing ist mit 45 Klassensiegen und sechs aufeinanderfolgenden GT1-Titeln in der GT1 die erfolgreichste Mannschaft der ALMS. 29 Doppelsiege stehen dabei für das Team zu Buche. In Le Mans erlang man in den letzten sechs Jahren fünf Klassensiege in der GT1.
Swiss Spirit und das Team von Saulnier Racing werden auch in der kommenden Saison in der LMS und hoffentlich auch bei den 24 Stunden von Le Mans präsent sein. Nur werden sich zwei Fakten beim Team ändern: So wird man nach einer heute bekannt gemachten Meldung von der LMP1- in die LMP2-Klasse wechseln. Details zu Technik und Piloten will das Team allerdings erst im kommenden Monat bekannt geben. Erst mal gilt es die neuen Besitzverhältnisse beim Team zu etablieren. Serge Saulnier, seines Zeichens nun Teammanager beim Peugeot-Werksteam, hat das vor 25 Jahren von ihm gegründete Team nun an die Gruppe JN Investissements verkauft. Der neue Teambesitzer Jacques Nicolet kommt aus der französischen historischen Rennsportszene. Damit ist nach dem Weggang von Saulnier der weitere Bestand und Verbleib des Teams in der LMS gesichert.
Bei den 24h von Daytona am 27.-28.1. wird auch eine gewohnte schweizer Abordnung wieder in der GT-Cup-Klasse unterwegs sein. Bei den Daytona-Tests war die WTF Engineering-Corvette mit Robert Dubler / Hans Hauser sowie den beiden Amerikanern Ed Magner und Michael DeFontes mit regelmäßigen Rundenzeiten unterwegs. Das Team wird sicher nicht im Kampf um den Klassensieg beim 24h-Klassiker zu finden sein. Die Truppe treibt mehr der Gedanke an die Herausforderung, die 24h zu überstehen, wie Robert Dubler uns erklärte: „Die erreichte Zeit von 2.00 ist nur ein guter Beginn, 1.57 sollte gut möglich sein. Ist natürlich immer noch langsam gegenüber den GT Topzeiten von 1.52. Unser erstes Ziel wird eine Zielankunft sein und dabei hoffentlich mindestens 600 Runden zurückgelegt zu haben. Vergleicht man den Aufwand, wäre dies ein ausgezeichnetes Resultat. Ganz wichtig bei der ganzen Sache ist natürlich die Freude an der Sache. If You cannot do it with a smile, forget it!“
Einige technische Verbesserungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr, als man nach 174 Runden aufgeben musste, aus Sicht von Dubler bezahlt gemacht: „Die originale Polyesterkarrosserie wurde entfernt und durch eine geschraubte aus Carbon ersetzt, deshalb die neue Farbe - "hugger orange", eine alte Chevroletfarbe aus den 70ern. Der originale Kabelstrang von 17 Kilo wurde auch entfernt und durch einen nur noch 4 Kilo schweren ersetzt, dadurch wurde ein neues ECM nötig, was möglich wurde, weil Ed Magner bei Delphi Motormanagementsysteme entwickelt. Zusätzlich haben wir nun auch ein Schnellhebesystem, was die Boxenstops vereinfachen sollte.“
Auf dem Programm des französischen Porsche Carrera Cups 2007 stehen vierzehn Läufe auf sieben verschiedenen Strecken. Besonders erfreut zeigen sich die Organisatoren über die beiden Rennen anlässlich der LMS-Runde Mitte August in Spa-Francorchamps. Die übrigens sechs Veranstaltungen werden wieder im Rahmen der „Super Serie FFSA“ - also parallel zur nationalen GT-Meisterschaft – ablaufen.
Auch für heuer geht Porsche Frankreich von einer großen Teilnehmerzahl aus. Anthony Beltoise, der im Vorjahr den Cup mit der Mannschaft von Sofrev-ASP überlegen gewann, wird aller Voraussicht nach zur Titelverteidigung antreten.
Ein weiteres Prototypenteam ist heute für die kommende LMS-Saison in der LMP1-Klasse bestätigt worden. Wie DailySportscar auf der Autosport International Show erfuhr, wird Charouz Racing Systems, das Team von Antonin Charouz, seines Zeichens Manager von Thomas Enge und Jarek Janis, einen Lola B07/10 Judd LMP1 in der gesamten Le Mans Series, bei den 24h von Le Mans und in den letzten beiden Runden der ALMS 2007 einsetzen.
Das Team steigt damit von der tschechischen Langstreckenmeisterschaft, die man mit zwei DTM-Mercedes dominierte und der A1-GP sowie der F3000 in die internationale Sportwagenszene auf. Der Wagen soll mit Michelin-Reifen und dem neuen Judd GV5.5 ausgestattet werden und von einem professionellen, Prototypen-erfahrenen Team betreut werden. Hauptpilot soll der 19-jährige Jan Charouz, Sohn von Antonin Charouz, werden. Jan hat reichlich F3000-Erfahrung, ist Lola-Testfahrer und hat bereits im vergangenen Jahr auf dem Zakspeed-Racing-Saleen bei den 24h von Spa-Francorchamps debütiert. Enge und Janis gelten, entsprechende Lücken in ihren Terminkalendern vorausgesetzt, als potentielle Teamkandidaten für Charouz. Für Le Mans soll ein dritter professioneller Prototypenpilot hinzukommen.
Das Debüt des neuen Teams soll bei den Testtagen in Paul Ricard erfolgen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ray Mallock Limited versucht in diesem Jahr den Klassensieg-Hattrick bei den 24 Stunden von Le Mans zu erringen. Das Siegerteam von 2006 wurde dazu wiedervereinigt. Andy Wallace, Teambesitzer und Fahrer Mike Newton und Thommy Erdos werden versuchen den Lola EX264 mit AER-Power im Juni zum dritten Sieg in Folge zu pilotieren. Dieser Plan wurde just auf der Autosport International Show in Birmingham bekannt gegeben.
RML war es im vergangenen Jahr als zweites Team nach Noel del Bello (2002/03) gelungen, den Vorjahressieg in der kleinen Prototypenklasse zu verteidigen. Die britische Truppe vertraut dabei auf einen aktuellen Lola B06/40, der mit eigenen Modifikationen ausgestattet die Bezeichnung EX264 trägt. Andy Wallace ist mit derzeit 19 Teilnahmen auf Fabrikaten wie Jaguar, Toyota, McLaren, Panoz, Audi und Bentley einer der erfahrensten Piloten an der Sarthe. Der Gesamtsieger von 1988 auf Jaguar wird in Juni ein nicht zu unterschätzender Faktor beim Kampf um den LMP2-Klassensieg sein.
Die Statistik der Klassensiege in der im Jahre 2000 als LMP675 eingeführten kleinen Prototypenklasse an der Sarthe liest sich wie folgt:
Horst Farnbacher wird auch 2007 mit seiner Mannschaft wieder regelmäßig in der LMS unterwegs sein. Das Engagement mit einem Porsche 997 RSR ist gesichert – an dem Einsatz eines weiteren Fahrzeuges wird derzeit heftigst gearbeitet: „Für den neuen 997 haben wir Lars Erik Nielsen, Pierre Ehret und Dirk Werner (Foto rechts: Racecam.de) schon als Besatzung fix. Diese drei werden im März die 12h von Sebring und dann die gesamte LMS bestreiten. Der Einsatz in Sebring erfolgt auch unter dem Gesichtspunkt, dass wir damit unsere Nennung für die 24 Stunden von Le Mans unterstreichen wollen. Daneben hat unser Team noch einen 996 RSR zur Verfügung, für den wir derzeit mit einem weiteren interessierten Top-Piloten in Verhandlungen stehen. Für diesen suchen wir noch nach geeigneten schnellen Co-Piloten.“ Mehr Details zu dem zweiten Wagen wollte Farnbacher dann auch nicht verraten, auch wenn er andeutete, dass man dort einige sehr interessante Details im Köcher bereithalten würde.
Auch sonst wird Farnbacher Racing 2007 ein volles Programm haben. Den inländischen Porsche Carrera Cup wird man weiterhin mit zwei Wagen beschicken, auch wenn Teamchef Horst sich hier im Hintergrund hält und ein autonomes Team wirken lässt. Hier arbeitet man gerade an der Verpflichtung von zwei schnellen Talenten. Dasselbe gilt für das amerikanische Equivalent, den IMSA-Porsche-Cup, wo im Rahmen der ALMS-Läufe bis zu 40 Porsche gegeneinander antreten. Dort hat der amerikanische Ableger Farnbacher-Loles, den Horst Farnbacher zusammen mit Gregory Loles betreibt, sechs Autos im Einsatz, die auch bei den Grand-Am Cup-Läufen regelmäßig im Einsatz sind,und die man im IMSA-Cup regelmäßig unter den Top-5 wiederfindet. Auf Sohn Dominik muß Farnbacher derzeit bei seinen Planungen für 2007 verzichten. Der ist als Quasi-Werksfahrer beim offiziellen ALMS-Semi-Werksteam Tafel Racing untergekommen.
Jaguars GT3-Bolide ist nun anlässlich der Autosport International Show in Birmingham erstmalig vorgestellt worden. Das durch Apex-Motorsport (das offizielle Bentley-Einsatzteam in Le Mans) entwickelte Chassis des XKR Coupé soll in diesem Jahr in der FIA-GT3-Serie debütieren. Obwohl fahrbereit, dauern die Entwicklungen an dem von einem 4,2l V8 betriebenen Wagen noch an. So will man erst Mitte Februar mit den Tests beginnen. Diese werden dann kurz vor den ersten offiziellen FIA-Tests in Monza am 22.-23.2. durchgeführt werden. Ein Chassis ist bereits nach Informationen von Apex an das britische Cambridge Business Travel-Team von Stuart Scott verkauft worden, der damit in der britischen GT-Meisterschaft antreten will. Für zwei weitere laufen Verhandlungen. Apex selber besitzt Ambitionen ein Team in der FIA-GT3-Meisterschaft für dieses Jahr zu stellen.
Die technische Spezifikation des Wagens liest sich derzeit wie folgt:
Motor: 4,2l V8
Getriebe: Hewland 6-Gang sequentiell
Leistung: 475PS
Felgen/Reifen : OZ Racing 18x11"/Michelin 11
Chassis : Aluminium mit integriertem Überrollkäfig
Länge : 4900mm
Breite : 1892mm
Die Mannschaft von Duller-Motorsport mit den Piloten Dieter Quester, Jarek Janis, Dirk Werner, Philipp Peter und Jamie Campbell-Walter hat die 24h von Dubai 2007 gewonnen. Das Team wiederholte den Vorjahreserfolg beim zum zweiten Mal ausgetragenen 24h-Neo-Klassiker mit dem BMW-Z4-M-Coupé, als man mit einem Vorsprung von 3 Runden auf den zweitplatzierten Konrad-Motorsport-Porsche von Kaufmann / Konrad / da Silva / Saviozzi die Ziellinie kreuzte. Der dritte Rang ging an die belgische Prospeed-Competition-Manschaft, die dem ursprünglich von der Pole-Position gestarteten Oktanas-Team mit Jürgen und Uwe Alzen und dem lettischen Trio Nemunas Dagilis, Nerijus Dagilis und Egidijus Dapsas den letzten Podiumsrang noch streitig machen konnten.
Das Rennen begann ohne das auf der 2. Startposition qualifizierte Race-Alliance-Team. Da Wendlinger / Peter am Rennmorgen ohne zusätzliche Teamkollegen dastanden, musste man den Start absagen und die Piloten auf andere Fahrzeuge verteilen. Phillip Peter kam auf dem Duller Z4 unter und hatte damit eine gute Wahl getroffen. Nach einem Anfangsfeuerwerk von Jürgen Alzen auf dem Oktanas-Porsche übernahm zunächst die beim 24h-Rennen in Bahrein noch erfolgreiche Truppe von Franz Konrad die langfristige Führung im Rennen. Fast sah es nach einer Wiederholung des Erfolges von Bahrein aus, bis man drei Stunden vor Schluß 35 Minuten in der Box verlor. Das nutzte die Duller-Mannschaft, um ihr in der Nacht noch von Zündungsproblemen geplagtes Z4-Coupé an der Spitze zu zementieren. Die aus der Belcar stammende belgische Prospeed-Mannschaft profitierte am Ende von Motorenproblemen am Oktanas-Porsche. Die Alzens und ihre lettischen Teamkollegen mussten in den letzten Rennstunden einen waidwunden Motor um den Kurs tragen.
Rang 5 okkupierte der Porsche vom Autoracing Club Bratislava mit u.a. Miroslav Konopka, Jim Michaelian und Mauro Casadei am Steuer vor dem G-Force-Porsche 997 GT3 Cup von Frank Hahn, David Hart, Christian Lefort und Yves Lambert. Auf Rang 8 kam der deutsche Creative Marketing–Porsche von u.a. Martin Dechent und Jürgen Bender ins Ziel, während der Maeder-Motorsport Honda S2000 mit Andreas Mader, Harald Jacksties, Reinhold Renget, Jörg Viebahn und Reinier Schönauer auf Platz 13 als einer der besten Nicht-Porsche in den Ergebnislisten geführt wurde.
Der Duller-Z4 hat somit von drei 24h-Rennen, an denen man bisher teilnahm, zwei gewonnen (Silverstone und Dubai) und eines auf dem 2. Platz beendet. Die Revanche für die Niederlage vor vier Wochen gelang nun in Dubai mit dem Sieg über das in Bahrein erfolgreiche Konrad-Taem. Das lässt die BMW-Fans für die 24h am Nürburgring im kommenden Juni hoffen, wo man den in Red Bull-Farben startenden Boliden erneut an den Start bringen möchte.