Am Ende hat sich bei diesen 24h in Daytona
doch noch ein deutscher Pilot eine Rolex ergattert: Marc Basseng
(1.v.rechts), Scooter Gabel, Jean-Francois Dumoulin und Carlos
de Quesada erzielten im Alegra Motorsports/Fiorano Racing Porsche GT3
mit der Nummer 22 den Klassensieg in der GT-Klasse. Der Vorsprung auf
den 2.platzierten Banner Racing Pontiac GXP.R betrug dabei nach 24h am
Ende nur 7s. Dabei hatte das Rennen für das am Ende siegreiche Team mit
einem Unfall begonnen. Zu Rennbeginn war man heftig mit den
Reifenstapeln in Turn 1 in Kontakt geraten und hatte 5 Runden verloren.
Als aber 90Minuten vor Ende der lange führende Farnbacher-Loles Racing Porsche #85
mit einem Motorschaden die Segel streichen musste war der Weg frei für
Basseng und seine Teamkollegen. Nur die letzten 48 Runden lag die Crew
in Führung, allerdings auch in der entscheidenden letzten Runde – und
die war es die am Ende zählte.
„Das ist der bisher größte Erfolg meiner Karriere“ ließ sich Basseng in den offiziellen Meldungen der Grand Am
zitieren. „Die Rolex ist unter den deutschen Piloten ziemlich begehrt.
Der Sieg hat uns nach dem frühen Unfall jedenfalls sehr gut getan.“
Bei der 45. Ausgabe der 24h von Daytona hatten 41 Wagen in der
GT-Klasse das Rennen aufgenommen. Das war damit die bislang am
stärksten besetzte Klasse in der Geschichte des Klassikers. Das Allegra
Team hatte ein eher verhageltes Trainingsergebnis bei den Testtagen.
Aber eine bis auf den frühen Zwischenfall durchweg solide
Pilotenleistung und eine fehlerlose Leistung der Boxencrew spülten das
Team immer weiter nach vorne. Für Marc Basseng dürfte das Jahr damit
optimal begonnen haben.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Heuer gibt es einen extrem frühen Saisonbeginn für die australische GT-Meisterschaft - eigentlich kein Wunder, ist doch „down under“ zur Zeit Sommer. Den Veranstaltungsrahmen bietet bei diesem Event die A1GP-Serie. Zu den beiden freitäglichen Trainingssessions zeigten sich 23 GT-Fahrzeuge auf dem Eastern Creek Raceway: 16 Porsche, vier Ferrari, zwei Lotus Elise und ein Lamborghini Diablo - neue GT3-Fahrzeuge waren vorerst noch nicht darunter. Die Tagesbestzeit ging an Allan Simonsen (Ferrari 360GT, Bild) vor David Wall (Porsche 996 GT3RSR).
Die IMSA hat in einem Bulletin die Details zu den LMP-Regeln für die kommende Saison veröffentlicht. Wie erwartet hat man die vom ACO angekündigte Verkleinerung der LMP2-Restriktoren um 5% ausgesetzt. Damit will man die Porsche und Acura-Wagen von Penske Racing, Dyson, Fernandez und Andretti-Green auf den langsameren Kursen potentiell gesamtsiegfähig halten, um den Audi zumindest eine formelle Konkurrenz für die Saison an die Seite zu stellen. Bei den just absolvierten Tests in Sebring waren die Wagen angeblich noch mit den kleineren ACO-konformen Restriktoren unterwegs. Allerdings könnte dies zur Folge haben, daß der ACO die automatischen Einladungen für die Klassensieger der LMP2 in der Saison und beim PLM dann nicht mehr automatisch für den Klassiker an der Sarthe zulässt. Ein offizielles Statement vom französischen Verband dazu steht hier noch aus.
Für die Benzin-getriebenen LMP1 wie den von Dyson verkauften B06/10, den Creation CA 06/H01 (Foto rechts), für die sich neuesten Gerüchten zu Folge auch das Intersport-Team interessiert, sowie den Zytek 06S ist das Mindestgewicht auf 890 kg festgelegt worden. Für die Lola EX257 gilt dasselbe Gewicht, wie es bei der letzten Runde in Laguna Seca erlaubt war. Alle anderen nach LMP1-Reglement antretenden Wagen, worunter effektiv nur die Audi R10 Tdi zu verstehen sind, müssen das vom ACO spezifizierten Gewicht von 925kg einhalten. Die Audi haben zudem die vom ACO verordnete Tankvolumenverkleinerung auf 81l zu verkraften.
Somit schafft die IMSA in der kommenden Saison eine Angleichung der LMP-Klassen, wie sie vor Kurzem auch Roger Penske gefordert hatte. Ob der ACO diese Veränderung seines Regelkonzeptes noch toleriert, soll sich in den kommenden Tagen zeigen.
Verfasst von Johannes Gauglica am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Wieder News über Aston Martin, aber diesmal nicht rennsportbezogen - zumindest nicht vorderhand: Ford hat mit dem Verkauf seiner Tochterfirma Aston Martin ernst gemacht. 85 Prozent der Marke gehen an den Luxusgüterkonzern LVMH Moët Hennessy - Louis Vuitton.
Diese Gruppe, deren Namen bereits einige prestigeträchtige Konsumgütermarken beinhaltet und in deren Portfolio sich noch einige weitere finden, hat selbst momentan mit härteren wirtschaftlichen Zeiten zu kämpfen und setzt offenbar auf noch größere Diversifizierung. Was das für das Motorsportprogramm von Aston Martin bedeuten wird, bleibt abzuwarten.
Racing Box hat mittlerweile die Besatzung des Saleen für die kommende LMS-Saison fixieren können. Der neu bei Oreca aufgebaute S7R wird von Marco Cioci, Pier Giuseppe Perazzini und Salvatore Tavano pilotiert werden. Der 27-jährige Sizilianer Salvatore Tavano bringt Erfahrungen aus der italienischen F3 und der European F3000 mit und hat zuletzt in der WTCC einen N-Technology Alfa 156 GTA bewegt. Der 32-jährige Marco Cioci war letztes Jahr auf einem der GT3-Viper von Racing Box in der FIA-GT3-EM unterwegs. Daneben hat er schon auf einem der GPC-Ferraris Erfahrungen bei den 1000km-Rennen gesammelt. Ein Klassensieg auf dem GPC/Icer Brakes-Ferrari bei den 1000km Nürburgring im vergangenen Jahr steht für ihn zu Buche. Pier Giuseppe Perazzini ist mit 47 Jahren der Routinier im Team und bringt Erfahrungen aus der Ferrari Challenge, der FIA-GT-Meisterschaft und der italienischen GT-Meisterschaft mit. Dort hat er im vergangenen Jahr einen Maserati MC12 (Bild) bewegt. Dieses Fahrzeug hat Racing Box just an die italienische Mannschaft Scuderia Playteam für die FIA-GT-Meisterschaft verkauft.
Der Saleen wird bei den ersten LMS-Tests auf dem HTTT debütieren. Über das Jahr hinweg darf eine starke Performance von dem Team erwartet werden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Weitere kurze Aston Martin Newssplitter machen die Runde: Barwell Motorsport hat mittlerweile den DBR9 des Teams erstmalig in Spanien testen können. Werkspilot Darren Turner und Teamfahrer Leo Machitski testeten den silbernen GT1 in Guadix im Rahmen eines Wintertests bei dem auch die drei GT3 von Barwell auf die Strecke gelangten. Auf ihrer Website bietet man mittlerweile auch Einsätze in der LMS für interessierte Kundenpiloten an, wobei die Absicht hier ist, nur vereinzelte Einsätze zu absolvieren. Das anvisierte Kernprogramm bleibt weiter die FIA-GT-Meisterschaft.
Für Le Mans plant ein dänische Privatier den Einsatz eines mit nationalen Piloten besetzten DBR9 in der GT1-Klasse. Dazu wird mit Unterstützung von Aston Martin im nächten Monat ein Sichtungs-Test mit dänischen Fahrern auf dem HTTT organisiert. Voraussetzung für die Realisierung des Programms ist darüber hinaus die Akzeptierung der Nennung durch den ACO.
Keine weiteren News gibt es bezüglich eines Aston-Entrys in der ALMS. Nachdem der Test von BMS Scuderia Italia in Sebring neuesten Quellen zufolge ein reiner Reifentest gewesen ist und die italienische Mannschaft für die kommenden Jahre verstärkt mit Porsche in Zusammenhang gebracht wird, steht eine Konkurrenz für die Werks-Corvettes noch aus. Hier müssen die kommenden Monate zeigen, was in Nord-Amerika für die britische Traditionsmarke noch geht.
Derweil hat Aston die Fahrzeugpalette weiter nach unten hin erweitert. Der V8 Vantage N24 (Bild links) trägt seinen Namen in Anspielung an die 24h am Nürburgring und soll als Kundensportwagen für die klassischen Langstrecken-Events wie am Ring, in Bahrein, Dubai, Spa-Francorchamps, Zolder und vielleicht auch Daytona zum Einsatz kommen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in GT-Open
Serienpromotor GT Organizacion hat für 12. und 13. März zwei offizielle GT-Open-Testtage in Valencia angekündigt. Die im Vorjahr erfolgreich gestartete Serie soll am 21./22. April mit den Läufen in Vallelunga / Italien in ihre zweite Saison gehen.
Das Bild rechts zeigt einen Ferrari F430 von RSV Motorsport – dieses Team bereitet sich zur Zeit schon intensiv auf die GT-Open vor. Das Winter-Programm der spanischen Mannschaft umfasst insgesamt vier je zweitätige Testfahrten in Albacete, Vallelunga, Jarama und Estoril.
Der XM Satellite Radio VICI Racing Porsche-Fabcar von Uwe Alzen, Robert Renauer, Terry Borcheller, Gastón Mazzacane und Nicky Pastorelli hatte ein kurzes Rennen in Daytona: Nach nur 8 Stunden beendete kurz nach Einbruch der Dunkelheit ein massiver Unfall die Vorstellung des schwarzen Daytona-Prototyps. Der Argentinische Ex-F1-Pilot Mazzacane kam um 21.46 Uhr Ortszeit nach 240 absolvierten Runden in Turn 5 im Infield des Kurses in Florida von der Strecke ab und krachte mit voller Wucht in die Leitschienen. Der Crash machte einen kurzen Check im Medical Center erforderlich, der aber keine weiteren Verletzungen beim Piloten zutage förderte.
Während der Startphase des Rennens hatte Starfahrer Borcheller ein problemloses Rennen absolvieren können. Anschließend kam Uwe Alzen für einen Doppelstint zum Einsatz. Fahrwerksprobleme ließen das Team dann nach dem Stint von Robert Renauer aus dem vorderen Feld in die 25. Position zurückfallen. Von dort war man in der Aufholjagd, als dann kurz nach Einbruch der Dunkelheit der Crash passierte.
Karl Wendlinger überstand bei den 24h von Daytona einen Horror-Crash praktisch unverletzt. „Das war wirklich sehr knapp“, gestand der Tiroler, nachdem er nach einer Visite das Medical Center verließ!
Der Unfall geschah knapp vor Mitternacht: „Nach einem Doppelstint war ich schon auf dem Weg zurück zum Fahrerwechsel an die Box“, schildert der Kufsteiner, „plötzlich krachte mir ein Auto rechts hinten hinein.“ Daraufhin drehte sich Karl mit seinem Riley vom amerikanischen Team Sigalsport in die rutschige Wiese, der Porsche kam ebenfalls von der Strecke und krachte Wendlinger voll in die Seite – „und das mit vollem Geschäft“, so Wendlinger, „da hat wirklich nicht viel gefehlt. Das Auto sah aus wie eine Banane, sogar die Sitzhalterung ist verbogen.“
Obwohl etwas unter Schock, fuhr Wendlinger die paar Meter an die Box – der stark beschädigte Riley wurde in knapp einer Stunde so gut es ging repariert, man versuchte weiter zu fahren, doch Karls Teamkollege Auberlen kam nach einer Runde zurück: „Unfahrbar“ – das war das endgültige Aus.
In der Zwischenzeit wurde Wendlinger im Medical Center untersucht, bekam auch eine Infusion. „Jetzt geht es wieder so halbwegs. Mal sehen, wie sich das alles in den nächsten Stunden entwickelt“, so Wendlinger, der etwas mit dem Schicksal hadert: „Klar ist das wichtigste, das mir nichts passiert ist. Auf der anderen Seite waren wir total gut unterwegs. Zum Zeitpunkt des Unfalls lag ich auf Rang drei, nur fünf Sekunden hinter dem Zweiten. Da wäre noch alles möglich gewesen. Aber der Wahnsinn ist, dass bei solchen Rennen immer Piloten am Start sind, die einfach zu schwach sind. Da sollte man sich etwas einfallen lassen!“
Schon das Qualifying hatte bei seinem 3. Antreten bei den 24 Stunden von Daytona nicht nach Wunsch begonnen : Mit seinem Riley-BMW, dem einzigen BMW-befeuerten Daytona Prototype im Feld, erzielte der Kufsteiner im ersten Qualifying zwar die sechstschnellste Zeit - die wurde wenig später aber annulliert!
"Die Sport-Kommisare haben festgestellt, dass unser Riley zu nieder war. Deshalb wurde uns die schnellste Runde auch gestrichen", erzählt der Tiroler. Damit war klar, dass das Quartett aus hinteren Regionen an den Start gehen musste. Denn laut Reglement stehen nach dem ersten Qualifying die ersten 20 Plätze fest, im zweiten ging's nur noch um die Ränge 21 abwärts. Und da war dann Wendlingers Teamkollege Bill Auberlen erwartungsgemäß der Schnellste.
Im Rennen holte man dann bis auf Position 3 auf, da der BMW zwar einen Tick langsamer als die Konkurrenz war, im Gegensatz zu den Pontiac-befeuerten Wagen aber weitaus besser mit der Einheits-ECU von Bosch harmonierte, die dort reihenweise die Zündkerzen verschmorte. Wer weiß was ohne den Unfall noch möglich gewesen wäre.
Die Peroni-Gruppe hat einen sieben Veranstaltungen umfassenden Terminplan für ihre im Oktober des Vorjahres angekündigte neue Prototypen-Serie veröffentlicht. Vorgesehen sind 60-Minuten-Rennen mit einem Pflichtboxenstopp.