SuperGT: erster Test und große Überraschung

Ende des vorigen Monats absolvierten die drei großen Hersteller der japanischen Super GT einen gemeinsamen Test in Sepang. NISMO hatte die 2007er-Version des Nissan Z im Gepäck, TRD den Lexus SC 430 und Dome den unverwüstlichen Honda NSX. Alle Testfahrzeuge präsentierten sich in rohem Carbon-Look. Im Lexus wurde angeblich ein Turbomotor getestet.

 

supergt_nissan-z

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 Diese Autos werden den GT500-Titel unter sich ausmachen; in der kleineren GT300-Klasse gibt es eine Überraschung. Der regierende Champion Tetsuya Yamano wechselt zu den Underdogs von Cusco Racing und fährt den Subaru Impreza.

 

Seine drei aufeinanderfolgenden Titel hat Yamano in verschiedenen Autos errungen (voriges Jahr war es ein Mazda RX-7), jetzt hofft auch Subaru auf eine Fortsetzung dieser Serie. Der Impreza ist seit 2006 das einzige allradgetriebene Auto in der Meisterschaft.

Ein Honda S2000 im Divinol-Cup 2007

3bernhard2007 steht die 18. UHSport-Divinol-Cupsaison bevor. „Zwölf Mal besteht dabei für mich die Gelegenheit, den Klassensieg anzusteuern“, so Jörg Bernhard. Der Architekt aus Sandhausen, vor den Toren des Motodroms Hockenheim gelegen, hat Übung in Sachen Klassensieg - und auch in Sachen Titelgewinn. Vier Mal schlug Bernhard in zwei Jahren zu, gleich zweimal davon beim Gewinn des international ausgetragenen deutschen UHSport-Divinol-Cups in den Jahren 2000 und 2001. Das neue Jahrtausend fing also gut an für den jungen Dipl. Ing. Jörg Bernhard aus Sandhausen.

Die Chancen stehen gut für Jörg Bernhard, 2007 einen weitern Titel im Meisterschaftspaket von UHSport zu gewinnen. Und das nicht wie bisher auf einem BMW M3, sondern auf einem Honda S2000. Das 250PS Leichtgewicht ist eine echte Rakete. Man darf gespannt sein was mit diesem kleinen agilen GT zu erreichen ist.

 

WR 2007 nicht an der Sarthe dabei

wr_diesterIn diesem Jahr wird man bei den 24 Stunden von Le Mans auf ein Traditionsteam verzichten müssen. Die Truppe von Welter Racing (Foto von unserem Endurance-info.com Kollegen Laurent Chauveau) hat beschlossen die Teilnahme am diesjährigen Sportwagenmarathon auszusetzen. Stattdessen konzentriert man sich darauf, sowohl das neue Chassis nach LMP2-Reglement fertig zu stellen, als auch den Diester-Dieselmotor in dieses Chassis zu integrieren. Diester ist die französische Bezeichnung für einen aus Rapsöl gewonnener Bio-Diesel. Mit dieser Kombination will man dann 2008 wieder an die Sarthe zurückkehren. Gemäß Aussage des Teams wäre es zu aufwendig gewesen, in diesem Jahr das neue Chassis einmalig für einen Benzin-Motor auszulegen, um dann für 2008 auf den dann auch in der kleinen Klasse erlaubten Diesel-Motor umzubauen.

Zusätzlich musste das Team in den letzten Tagen auch eine weitere traurige Nachricht verarbeiten: Michel Meunier, der zusammen mit Peugeot-Designer Gerard Welter seinerzeit das WM-Team aus der Taufe gehoben hat, ist kürzlich im Alter von 68 Jahren verstorben. Ende der 60´er Jahre hatten die beiden Peugeot-Mitarbeiter ihr gemeinsames Team gegründet. 1976 debütierte der erste WM-Wagen, teilweise basierend auf Serienteilen von Citroen, in der damals neu geschaffenen GTP-Kategorie. Anfang der 80´er waren die WM - die als eine der ersten Wagen für das Gruppe C-Reglement  konstruiert wurden - für Top-10 Plazierungen in Le Mans gut. 1987 überschritt ein WM in Le Mans erstmals die magische Grenze von 400km/h. Der letzte WM startete 1989 - nach dem Rückzug von Teammitbegründer Meunier gründete Gerald Welter dann sein WR-Team, welches bis 2006 fast regelmäßig an der Sarthe antrat.

Alphand mit ersten Fahrerdetails für beide Corvettes

Alphand CorvetteDie GT1-Klasse darbt in der ALMS. In der LMS sieht es dagegen schon etwas besser aus – zwar nicht so gut wie die Aussichten in der FIA-GT-Meisterschaft erwartet werden, aber bei den 1000km-Rennen sind auch einige 2-Wagen-Teams bestätigt.

So soll auch Luc Alphand den Einsatz seiner beiden Corvettes nun fixiert haben. Die C5-R aus der vergangenen Saison, mit der der Dakar-2. Alphand, Jerome Policand und Patrice Goueslard 2006 in Le Mans den 3. Platz in der Klasse belegten, soll von Pilot Jean-Luc Blanchemain und zwei professionellen Piloten bewegt werden. Die neue C6-R wird dagegen von Alphand, Jerome Policand und Patrice Goueslard an den Start gebracht. Alphand hat bereits beide Corvetten beim ACO für den 24h-Marathon im Juni gemeldet.  In der FFSA-GT-Meisterschaft geht die C5-R zusätzlich mit Jérôme Policand und Gabriel Balthazard auf Titeljagd. Somit wird der Kampf Corvette gegen Aston Martin und Saleen in der LMS  2007 eine interessante Fortsetzung finden – noch steht schliesslich der erste Sieg einer Corvette in der 1000km-Rennserie aus.

Dr. Ullrich zur IMSA und der LMS

In einem Interview mit unseren Kollegen von Endurance-info.com hat Dr.Wolfgang Ullrich sich unter Anderem zu den Reglementsanpassungen in der ALMS und potentiellen LMS -Einsätzen für die Audi R10 Tdi geäussert.

r10mcnish.jpg„Wir waren nicht glücklich über die Reglementsanpassungen der IMSA während 2007, was die Einstufung unserer Diesel-Audi R10 Tdi und der direkten Konkurrenten betraf. Da wir immer einen offenen und fairen Wettbewerb befürworten waren wir kurz davor, uns aus der ALMS zurückzuziehen. Wir verstanden dass die IMSA spannende Rennen haben wollte, aber auf der anderen Seite wollen sie eine Rennserie ausrichten, welche die besten Hersteller anzieht. Das erreicht man aber nicht, indem man mehrere Male während der Saison das Reglement ändert, um unterlegene Konkurrenten zum Sieg zu verhelfen. In den letzten Rennen der Saison wurde offensichtlich, dass der Creation und der Zytek schneller als wir waren, während die Dyson-Lola immer noch hinter uns lagen.

Daß nun die LMP2 von der IMSA auf ein Level mit den LMP1 gehoben werden, ist in meinen Augen gegen den Geist der Regeln. Wir teilen die Ansicht des ACO, dass die LMP1 die Bühne der Hersteller sein soll, während die LMP2 den Privatiers vorbehalten sein sollte. Ein Werkseinsatz in der LMP2 kostet das gleiche wie einer in der LMP1. Sonst würde die LMP1-Klasse keinen Sinn mehr ergeben. Wie wir verstanden haben, nutzt zumindest Acura die LMP2 als Einstieg, um im nächsten Jahr einen LMP1-Einstieg vorzubereiten.“

Ullrich betonte dass die endgültige Entscheidung, in welchem Umfang man 2007 an der Sarthe antritt (2 oder 3 Wagen?), noch von der Konzernspitze anzusegnen wäre, machte aber einige interessante Andeutungen in Richtung der LMS: „Wir waren 2004 und 2005 mit Importeur-unterstützten Teams dort  präsent. Diese Unterstützung der Importeure ist für uns wichtiger Bestandteil der Überlegungen einen Einsatz durchzuführen. Zur Zeit sind die in Frage kommenden Importeure in anderen Projekten involviert, aber wir hoffen definitiv, daß sich das in der näheren Zukunft ändert. Die LMS ist zudem noch in einer Aufbauphase bezüglich Vermarktung und Medienpräsenz.“

FFSA-GT – Team Tarres mit Saleen und Viper

07ffsa000Für die im April beginnende Saison der Französischen GT-Meisterschaft wurde ein weiterer Saleen angekündigt: 07ffsa001Das Team Tarres will neben der bewährten Viper (Bild links) einen S7R einsetzen. Dazu vermeldet man auch bei den Fahrern einen namhaften Neuzugang: Olivier Thevenin (Bild rechts), der in den letzten drei Jahren für VBM eine GT1-Viper fuhr und gemeinsam mit Patrick Bornhauser 2005 den Titel in der FFSA-GT holte, soll im Tarres-Saleen antreten. Als sein Co-Pilot ist Eric Debard vorgesehen – er konnte 2005 immerhin die Cup-Klasse der FFSA-GT für sich entscheiden.

Australische GT – Runde 1 – Eastern Creek – Qualifying und Rennen

07agtc100Der große Abwesende beim Saisonauftakt der Australischen GT war Vorjahresmeister Greg Crick. Ob er - wie inoffiziell zu vernehmen war - tatsächlich auf Ersatzteile für seine ACR-Viper wartet oder sein Budget für die neue Saison nicht komplett hat, muss sich noch zeigen. Auch der angeblich bereits in Australien befindliche ex-Cadena-Lotus Exige GT3 von Angelo Lazaris kam in Eastern Creek nicht zum Einsatz. Die erste Pole des Jahres holte sich der Däne Allan Simonsen im Ferrari F360 des CCC-Teams. Er verwies im Qualifying die Porsche-Piloten David Wall (996 GT3 RSR) und Bryce Washington (996 GT3 Cup) auf die Plätze.

Für die GT standen an diesem Wochenende drei Sprintrennen zu je 17 Runden auf dem Programm, was in Eastern Creek planmäßig einer Fahrzeit von rund 28 Minuten pro Lauf entspricht. Die Reihenfolge aus der Startaufstellung blieb auch für das Podest des am Samstag ausgetragenen ersten Rennens erhalten - Simonsen lag im Ziel 0,85 Sekunden vor Wall, Washington wies bereits rund 50 Sekunden Rückstand auf. Bill Pye (Porsche 996 GT3 Cup) und John Teulan (Ferrari F430 Challenge) folgten auf den Rängen 4 und 5.

07agtc101Rennen 2 am Sonntagvormittag ging abermals an Allan Simonsen, diesmal vor Washington sowie Peter Hackett (Lamborghini Diablo GTR). John Teulan verfehlte als Vierter nur knapp das Podium, David Wall hatte schon nach wenigen Runden einen Ausfall zu verzeichnet. Headliner der Veranstaltung war bekanntlich die A1GP-Serie, die down under weiterhin für Publikumsinteresse sorgt. So ging der dritte GT-Lauf am Sonntag um die Mittagszeit vor einer respektablen Zuschauermenge in Szene: Das Ergebnis des ähnelte jenem vom Samstag – Simonsen gewann 0,4 Sekunden vor Wall. Dahinter hatte Washington mit Hackett um Platz 3 zu kämpfen, konnte jedoch einige Zehntel Vorsprung über die Ziellinie retten.

Im Punkteklassement führt Allan Simonsen mit 117 Zählern vor Washington (88), Pye (69) und Wall (64). Die nächste Runde der Australischen GT-Meisterschaft ist für Anfang März im Rahmen des „Clipsal 500“, der Saisoneröffnung der V8-Supercars in Adelaide angesetzt. An der Gerüchtebörse ist unverändert davon die Rede, dass das Team Lamborghini Australia plant, demnächst einen Lamborghini Gallardo GT3 einzusetzen.

Kruse Design Wettbewerb

krusecomp Das Team von Kai Kruse hat in Zusammenarbeit mit dem Nürburgring-Forum einen Designwettbewerb für die beiden Rennsportprojekte des Teams ausgeschrieben, die 2007 sicher noch für Schlagzeilen auch auf unseren Seiten sorgen werden. So soll der Pescarolo-LMP2 2007 in neuen Farben im Rahmen der LMS und hoffentlich auch in Le Mans rollen. Ein weiteres interessantes Projekt harrt noch der offiziellen Bekanntmachung. Bei Kruse Motorsport hat man mit dem Aufbau von zwei BMW Z4-Chassis begonnen, die im Rahmen der VLN und bei den 24h am Nürburgring an den Start gehen sollen.

Der Gewinner (oder die Gewinnerin) des vom 20832Nürburgring-Forums und Kruse-Motorsport  ausgeschriebenen Wettbewerbs wird beim 1000km-Rennen das komplette Wochenende als Mechaniker im Team integriert. Das heißt er oder sie bekommt quasi ein VIP Rennsport Praktikum. Nebenbei wird der Name des Designers auf den beiden Boliden des Team verewigt und fährt die gesamte Saison mit. Auch der 2. Platz Platz wird belohnt: es gibt eine Nordschleifen-Mitfahrt im neuen Kruse BMW Z4. Bis zum Platz 10 gibt es Trostpreise. Der Link zum Wettbewerb, wo auch die Designvorgaben zu finden sind, ist hier .

Citation GT1-Cup

redracinglister Die die FIA-GT-Meisterschaft organisierende SRO hat nun erste offizielle Details zum geplanten Privatiers Cup für die GT1-Klasse 2007 herausgegeben. Demnach wird es einen von der Flugzeug-Firma Cessna Corporation gesponsorten Cup mit dem Namen Citation GT1-Cup geben, der im Rahmen von 8 der 10 FIA-GT-Läufe ausgetragen wird. Dabei würden lediglich die Runden in Zuhai und Spa-Francorchamps nicht zur neuen Wertung mit hinzuzählen. Innerhalb des neuen Cups erwartet man auch „ältere“ GT1-Fahrzeugen vom Schlage eines Lister Storms, Ferrari F575, F550 und einige ältere Saleens. Ähnlich wie in der FIA-GT3 werden die Fahrer vorab in die Leistungskategorien „Gold“ (Profi), „Silber“ (erfahrener Privatier) und „Bronze“ (Privatier) eingestuft, wobei eine Besatzung im Schnitt maximal nur das Silber-Level erreichen darf. Siegreiche Teams bekommen von Cessna drei Flugstunden für die gesamte  Mannschaft zum nächsten Rennen spendiert. Der Preis für den Sieger der Gesamtwertung, die nach dem FIA-Punkte-System vergeben wird, ist noch nicht definiert, soll aber sehr exclusiv sein.

Nebenbei wird Citation auch in der GT3-EM als Sponsor einsteigen. Dort unterstützt man den Sieger der Gesamtjahreswertung mit 150.000 Euro als Mitgift für die nächste GT-Saison. Zusätzlich bekommt der Sieger eine Gutschrift für 40 Sätze Michelin-Reifen, was ihn automatisch zu einem begehrten Kandidaten für die GT1-Teams machen würde. 

Details zu den Coupé-Plänen des ACO

Daniel Poissenot, seines Zeichens als ACO-Sportdirektor direkt für die Reglementsgestaltung für die 24 Stunden von Le Mans und den angeschlossenen Serien verantwortlich, hat unseren Kollegen von DailySportscar gegenüber weitere Details zu der Absicht des ACO offenbart, ab 2010 wieder vermehrt geschlossene Wagen in der Top-Klasse der 24h antreten zu lassen. Demnach sollen die geschlossenen Prototypen dann nicht die LMP1 als Top-Klasse ablösen sondern gleichberechtigt neben diesen eingeführt werden, womit die derzeitigen LMP-Teams wie Pescarolo, Creation Autosportif oder Courage nicht gezwungen wären in 3 Jahren neue Autos zu entwickeln.

908side „Diese geschlossenen Wagen verkörpern den Geist von Le Mans. Der Peugeot 908, der in enger Abstimmung mit uns entwickelt wurde, ist ein erster Schritt in die diese Richtung. Allerdings schweben uns für diese neue Klasse Wagen vor, die generell weniger Öffnungen im Bodywork und eine weniger zerklüftete Karosserie haben. Dies konnte beim Peugeot wegen des Diesels und seiner speziellen Kühlanforderungen sowie des bestehenden LMP-Reglements noch nicht realisiert werden. Daher werden die Autos nach dem 2010´er Reglement zwar ähnlich aber dennoch anders als der 908 aussehen. Von der Form her werden sie eher dem Maserati MC12 ähneln, mit breiteren Windschutzscheiben wie der Peugeot und einer ähnlich niedrigen Höhe.

Wir behaupten nicht, dass die augenblicklichen Regeln für LMP´s 2010 enden werden. Unser Vorschlag sieht so aus, dass die Regeln für die LMP-Coupé´s 2010 parallel zu den LMP1 aufgestellt werden und beide Wagenklassen – offen und geschlossen – auf gleichem Leistungsniveau um den Gesamtsieg kämpfen können. Was Privatiers anbelangt, und das schließt die LMP2-Klasse mit ein, wird es 2010 nicht zu irgendwelchen Einschränkungen kommen. Die derzeitigen LMP1-Wagen werden also 2010 und darüber hinaus eingesetzt werden können. Es wird 2010 keine Pflicht sein, geschlossene Autos einzusetzen, wir möchten die Konkurrenz aber ermutigen, in dieser Richtung aktiv zu werden.“

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