Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die 76. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans 2008 hatte es in sich: Ein hochkarätges Feld, ein spektakulärer Geschwindigkeitsschnitt und ein Finish, das zu den fünf engsten der Le Mans Historie gehörte - das waren nur einige der Highlights bei den diesjährigen 24h.
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Audi erzielte den achten Sieg in der nun 10-jährigen Le Mans Historie der Marke mit den vier Ringen. In einem bemerkenswerten Sturmlauf ist man damit zum dritt-erfolgreichsten Hersteller hinter Porsche (16 Siege) und Ferrari (9) aufgestiegen. Das ablaufende Jahrzehnt kann als die Audi-Ära an der Sarthe bezeichnet werden.
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Mit dem dritten Sieg in Folge kann sich Dr. Wolfgang Ullrich nun die zweite Trophäe permanent nach Ingolstadt holen. „Was mich stolz macht ist, dass wir nun zwei dieser Pokale haben, davon einen der komplett mit TDI-Siegen erlangt worden ist.“ Für nicht so Reglementkundige: Ein Team darf den Wanderpokal der 24h erst behalten wenn es dreimal in Folge den Sieg an der Sarthe abgeräumt hat.
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Sieg Nr. 8 für Tom Kristensen, #3 für Rinaldo Capello und #2 für Allan McNish, der als bester Audi-Pilot des abgelaufenen Jahrzehnts diesen Triumph richtig nötig hatte. Super-Tom dankte auch seinem „schottischen Terrier“ für dessen herausragendes Tempo. Was ging Rekordsieger Kristensen im Moment des 8. Zieleinlaufs durch den Kopf? „Das ich nicht Rennleiter Daniel Poissenot über den Haufen fahre, der auf der Mitte der Start-Ziel-Line stand“
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Peugeot erzielte im Rennen und im Qualifying schwindelerregende Zeiten : 3:19.394 für die #8, den schnellsten Wagen des Peugeot-Trios von Pedro Lamy (P), Stephane Sarrazin (F) und Alexander Wurz (A). Im Qualifying gar eine 3:18.513 für das selbe Trio. Das war jeweils 8s schneller als im Vorjahr.
Zum Glück kam es angesichts des Tempos nicht zu der befürchteten Häufung von Unterluft-Unfällen. Das Peugeot trotz des Tempos am Schluss nicht das bessere Ende für sich hatte, lag daran, dass man in den Boxen mehr Zeit liegen liess als die perfekt arbeitende Audi-Crew, in der am siegreichen Wagen mit der #2 alles passte. Für das nächste Jahr hat der ACO schon umfangreiche Performance-Einschnitte angekündigt, die dann hoffentlich so auch umgesetzt werden. Auf solche Fabelzeiten wie in diesem Jahr wird man daher lange warten müssen.
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Bester Benziner hinter den Werksdieseln, die übrigens entgegen aller Vorhersagen vor dem Rennen komplett im Ziel ankamen, war wieder einmal Henri Pescarolos Konstruktion. Die Pescarolos fahren seit drei Jahren die Trophäe des besten Benziner-Teams an der Sarthe ein.
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Neun LMP1 (oder große Prototypen) an der Spitze - das war das beste Ergebnis der Top-Klasse seit 2003. 2002 kamen gar zehn der großen Wagen im Ziel an. Zuletzt war diese Quote eher mau: 2006 erreichten gar nur drei Wagen der grossen Klasse als Erste das Ziel, gefolgt vom schnellsten GT1.
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Eine Zahl von 35 Autos im Ziel (34 gewertet) hatte es bislang auch noch nie gegeben. Prozentual wurde die Quote dagegen schon zuletzt in den 80'ern erreicht.
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Der Distanzrekord von 5335 km wurde auch in diesem Jahr verfehlt. 142 km oder 10,5 Runden (respektive 11) fehlten den Audi / Peugeot in diesem Jahr auf die ewige Marke von Marko / van Lennep aus dem Jahr 1971, die angesichts der Leistungsbeschränkungen für das kommende Jahr wieder in weite Ferne rückt.
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Erst zum fünften Mal gewann ein Wagen mit der #2. Zuletzt hatte Jaguar dies 1988 bewerkstelligt.
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Unter den Herstellernationen konnte Audi die Bilanz der Siege für Deutschland weiter ausbauen: 25 Siege hat schwarz-rot-gold an der Sarthe bislang durch Porsche, Audi, BMW und Mercedes abgeräumt. 17 Siege haben britische Marken erzielt. 14 nur die Franzosen.
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Die erfahrensten Piloten waren in diesem Jahr Yorido Terada (29.stes Rennen) auf dem Terramos-Courage, Jan Lammers (21) auf dem Cytosport- Lola , Andy Wallace (20) auf dem Ray Mallock Ltd.-Lola sowie Essex-Porsche-Pilot John Nielsen (18) und die beiden GT1-Piloten David Brabham (Aston Martin) und Christophe Bouchut (Saleen) mit je 15 Einsätzen.
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Nie kam ein Prototyp in der kleinen Klasse weiter als in diesem Jahr: 354 Runden legte der van Merksteijn Motorsport-Porsche RS-Spyder im Rennen hin - elf Runden weiter als der RML-Lola bei seinem Klassenerfolg 2006. Mit einer 3:34.188 legte Jos Verstappen zudem eine Bestzeit im Rennen hin, die im LMP1-Bereich lag. Der Porsche RS-Spyder ist definitiv eine Le Mans Maschine. Zwei Starter, zwei Ankömmlinge - und beide auf dem Podium.
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Die LMP2-Klasse erlebte das zuverlässigste Finish ihrer neunjährigen Geschichte an der Sarthe: 55% der Starter kamen ins Ziel (6 von 11). damit wurde der Rekord von 2006 (50%; 6 von 12) eingestellt.
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Mehr als in jeder anderen Klasse herrscht in der GT1-Kategorie ein 24h-Sprint vor. Zum zweiten Mal in Folge gewann nun wieder Aston Martin, diesmal erstmals in den traditionellen Gulf-Farben. Wieder war die Nummer 009 erfolgreich. Dabei drehte man elf Runden weniger wie 2006, als die siegreiche Corvette-Crew 355 Runden verzeichnen liess.
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Zum ersten Mal erreichte ein Lamborghini das Ziel - Chapeau an Reiter Engineering und das IPB-Spartak-Team.
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Man mag es kaum glauben: Es war erst Ferraris erster Sieg in der GT2-Kategorie an der Sarthe. Risi Competitione wird nun hoffen das der Knoten für diese Saison in der ALMS mit dem Klassensieg in Le Mans endlich platzen wird. Der prestigeträchtige erste Erfolg war um so süsser für Haustuner Michelotto, als gleich drei der F430-Equipen oben auf dem Podium standen.
Verfasst von Sören Herweg. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Der ehemalige Porsche Carrera Cup Pilot Alfred Renauer wird am Norisring den Platz von Rainer Stiefel im MRP Motorsport-Lamborghini Gallardo einnehmen. Rainer Stiefel kann aus beruflichen Gründen leider nicht am Norisring anwesend sein. Alfred Renauer ist kein unbekannter für Michael Raja, die beiden war 2005 Teamkollegen bei Herberth Motorsport - Renauer ist Sohn des Teambesitzers Alfred Herberth. Zusammen mit Alfred Renauer sollte Michael Raja die Chance haben, die ersten Punkte der Saison einzufahren. Nachdem Renauer in dieser Saison kein Cockpit im Carrera Cup ergattern konnte, nimmt er am Endurance Alpencup und am Porsche Sports Cup teil. Zusätzlich zu seiner Rennerei schraubt er auch an den Porsche des familieneigenen Carrera Cup Teams.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Der zweite Lauf der Brasil GT3 auf dem Autodromo de Brasilia brachte einen Doppelsieg für die Ford GT. Walter Salles / Ricardo Rosset gewannen 12,803 Sekunden vor Andreas Mattheis / Xandy Negrao, Dritte wurden wie auch schon am Vortag Wagner Ebrahim / Fabio Ebrahim (Dodge Viper Competition Coupe). Der positive Trend des WB-Porsche-Teams hielt an: Norberto Gresse / Valdeno Brito erreichten im 997 GT3 Cup S Platz 4 vor ihren Teamkollegen Emerson und Wilson Fittipaldi.
Einmal mehr nicht nach Wunsch lief es für die fünf Ferrari-Mannschaften im 14 Wagen starken Feld - als beste Platzierung eines F430 GT3 blieb nur der sechste Rang von Renato Cattalini / Jorge Neto. Noch schlechter erwischten es diesmal die beiden Lamborghini Gallardo-Besatzungen Bonifacio / Hoffmann und Feldman / Marques, die ohne Punkte blieben.
In der Gesamtwertung der Meisterschaft führen Mattheis / Negrao mit 44 Zählern vor Salles / Rosset (38), Bonifacio / Hoffmann (24) und W. Ebrahim / F. Ebrahim (22). Die nächste Runde der Brasil GT3 ist für 12./13.07. in Sao Paulo angesetzt.
Verfasst von Sören Herweg. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Als am 18. Mai 2008 der Porsche 997 GT3 RSR von Prospeed Competition, gefahren von Emmanuel Collard und Richard Westbrook, die Ziellinie als Führender der GT2 überquerte, war die Freude bei diesem Team groß, doch sie hielt nicht lange - wenige Stunden nach dem Rennen wurde dem französisch-englischen Pärchen der Sieg bei den kleinen GT aberkannt. Der GT2-Hauptkonkurrent AF Corse hatte Protest wegen eines nicht regelkonformen Boxenstopps eingelegt. Durch den vorübergehenden Wertungsausschluss rückten die beiden Ferrari F430 GT2 von AF Corse auf die Positionen 1 und 2 auf, das Duo Toni Vilander / Gianmaria Bruni hatte damit seinen zweiten Sieg im zweiten Rennen inne.
Die Entschiedung hielt aber nur bis zum vergangen Donnerstag, als der FIA Court of Appeal den Prospeed-Porsche wieder in die Wertung aufnahm. Somit hat der Porsche 997 GT3 RSR jetzt seinen ersten FIA-GT2 Sieg seit dem 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps eingefahren. Westbrook und Collard stehen durch den Wiedererhalt ihrer zehn Punkte nunmehr auf der dritten Tabellenposition, acht Punkte hinter den Tabellenführern Vilander / Bruni.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Australische GT
In der Saison 2009 soll die Australische GT-Meisterschaft nur sechs Veranstaltungen umfassen, die nach Möglichkeit im Rahmen von nationalen Großereignissen wie Clipsal 500, Gold Coast Indy oder dem F1-GP stattfinden werden. Bei Events dieser Kategorie war schon bisher großes Interesse der potentiellen Teilnehmer gegeben. Angedacht ist unter anderem ein „Festival of Sportscars“ in Eastern Creek oder Phillip Island, bei dem auch eine Runde des Aston Martin Asia Cup auf dem Programm stehen soll. Auch das Sandown GT Classic zum Jahresende soll weiter im Kalender bleiben.
Welche Fahrzeugtypen im Detail in den zusätzlichen Klassen „GT Challenge“ und „GT Production“ zugelassen sein werden, ist noch nicht bekannt. Schon demnächst soll es jedoch Verstärkung für das GT3-Feld der Australischen GT geben: Ab den Rennen Mitte Juli in Eastern Creek will Martin Wagg einen Aston Martin zum Einsatz bringen, wobei offenbar noch mit in Frage kommenden Piloten verhandelt wird. Dieses Fahrzeug wäre der zweite DBRS9 in der Australischen Meisterschaft – im Bild links zu sehen ist der schon seit dem Vorjahr dort laufende Wagen von John Kaias.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Andreas Mattheis / Xandy Negrao krönten das Renndebut ihres neuen Ford GT in Brasilia mit einem Sieg vor Norberto Gresse / Valdeno Brito (Porsche 997 GT3 Cup S) und Wagner Ebrahim / Fabio Ebrahim (Dodge Viper Competition Coupe). Beste Ferrari-Mannschaft waren Cattalini / Neto auf Rang 4, gefolgt von den Brüdern Fittipaldi im zweiten Porsche des WB-Teams, die erstmals punkten konnten.
Die bisherigen Tabellenführer Salles / Rosset (Ford GT) fielen ebenso wie Bonifacio / Hoffmann (Lamborghini Gallardo GT3) nach wenigen Runden aus – Mattheis / Negrao übernahmen somit die Gesamtführung in der Brasil GT3.
Verfasst von Stefan Volk. Veröffentlicht in US-Sport ( US-Sport )
Für Dirk Werner und Dominik Farnbacher gibt es als Titelverteidiger wenig zu lachen. Sowohl beim GT-Rennen auf der Strecke von Lime Rock Park (Bericht) als auch beim 6-Stunden-Rennen auf der legendären Rennstrecke von Watkins Glen (Bericht) fiel man weit zurück oder schied wie in Watkins Glen schon früh aus dem Rennen aus.
Nach der Übermacht der Pontiac GXP.R im Laufe der Saison und dem Sieg des #07 Banner Racing Teams in Lime Rock bekamen alle Pontiac-GT's 100 Pfund Zusatzgewicht aufgebrummt. Dies hielt die Pontiacs in Watkins Glen aber nicht davon ab, im vorderen Feld der GT's zu fahren, auch wenn diesmal der #69 SpeedSource-Mazda gewann. Bester GT-Deutscher war Marc Basseng im #22 Alegra-Porsche auf Platz 7, nachdem auch Pierre Kaffer im zweiten von drei Farnbacher-Loles-Porsche noch vor Rennhalbzeit ausschied.
In der DP-Klasse gewann diesmal wieder der Ganassi Riley-Lexus von Scott Pruett und Memo Rojas, vor dem #58 Brumos Riley-Porsche und den in den vergangenen Tagen (druch den abgebrannten LKW und dem Dallara DP) arg gebeutelten Team von Wayne Taylor, der dank Sondererlaubnis mit dem alten Riley Mk.XI (Gen.1) starten durfte. Marcel Tiemann, der ein Gastspiel auf dem #91 Stallings-Riley-Matthews Riley-Pontiac von Marc Goossens und Jim Matthews gab, belegte als einzigster DP-Deutscher Platz 13.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Vielversprechende Neuigkeiten gab es am Rande der 24 Stunden von Le Mans 2008 auch bezüglich der ALMS-Teams zu erfahren. So könnte es sein, dass das Feld der LMP in Nordamerika noch vor Ablauf der Saison um drei Wagen anwächst.
Die erste News betrifft das Cytosport-Team, das in Le Mans das erste Rennen mit ihrem Lola B07/17-LMP1 mit Judd-Antrieb fuhr. Der bisherige Lola B06/10 AER ist laut Greg Pickett mittlerweile verkauft worden: "Den alten Wagen haben wir gerade an Intersport verkauft. Sie planen in den nächsten Läufen zwei Wagen einzusetzen“, gab uns der mit 61 Jahren älteste Nachkriegspilot des LM-Feldes preis.
Von Lola kam die Bestätigung, dass der Verkauf von drei weiteren der geschlossenen Prototypen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden kann, sobald die endgültigen Geldbeträge auf den Konten in Hundington gelandet sind. Zwei der neuen Kunden sollen aus den USA kommen. Ein Lola soll in Europa noch in dieser Saison eingesetzt werden. Dazu passt das Gerüchten zufolge ein Team, dass derzeit mit seinem Chassis auf Kriegsfuss steht überlegt, sich ebenfalls in die Liste der Lola-Kunden aufnehmen zu lassen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
... sind unter diesem Link zu finden. Die 76. Ausgabe des Klassikers verspricht einen harten Kampf in fünf Klassen (die inoffizielle "Diesel-Klasse" mit eingerechnet). Auf diesen Seiten werden wir versuchen, alle 3 h ein Update bei unseren Berichten hochzuladen.
Der Zeitenmonitor kann auf der offiziellen ACO-Site des Rennens unter diesem Link verfolgt werden. Radio Le Mans überträgt das Rennen rund um die Uhr als Audiostream von der Strecke. Und Eurosport liefert eine 24h-Coverage des Rennens (12h Eurosport, 12h Eurosport 2) sowie über Web-TV.
Verfasst von Maximilian Graf. Veröffentlicht in Gruppe C Serie
Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens von Le Mans fand auch ein Lauf der Gruppe-C-Serie statt. Das Rennen über zehn Runden auf dem rund 14 Kilometer langen Kurs an der Sarthe konnte Justin Law im #3 Jaguar XJR12 souverän für sich entscheiden. Der Brite verwies von der Pole-Position gestartet seinen Landsmann Mark Sumpter im #7 Porsche 962C mit einem Vorsprung von knapp 20 Sekunden auf den zweiten Platz.
Den letzten Podiumsplatz sicherte sich der Deutsche Oliver Mathai in seinem #27 Porsche 962C, dem über eine Minute auf den Sieger fehlte. Auf dem vierten Platz folgte der #4 Jaguar XJR11 von Gary Pearson, der seine Podiumsplatzierung aufgrund einer Kollision in der letzen Schikane mit dem #11 Spice SE GTP des Tschechen Fredy Kumschick verschenkte.