Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in FIA-GT3 ( FIA-GT3 )
Ab sofort können interessierte Teams den neuen Mercedes-Benz SLS AMG GT3 bestellen. Der Flügeltürer für die Rennstrecke wird pünktlich zur kommenden Motorsportsaison ab Februar 2011 ausgeliefert. Der Verkaufspreis beträgt 397.460 EUR (inkl. MwSt.). Die Rennversion des SLS AMG wird von AMG in enger Zusammenarbeit mit der HWA AG entwickelt und produziert. Interessierte Rennteams können den neuen SLS AMG GT3 bei allen Rennserien nach dem FIA GT3-Reglement einsetzen, beispielsweise in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft, dem ADAC-GT-Masters, der VLN Langstreckenmeisterschaft sowie bei den 24 Stunden am Nürburgring oder in Spa-Francorchamps.
Mercedes-AMG und HWA werden den Teams auch bei Service- und Ersatzteilfragen innerhalb Europas zur Seite stehen. Das Konzept für die europäische Motorsportsaison 2011 sieht vor, bei den drei bedeutendsten Meisterschaften und wichtigsten 24-Stunden-Rennen mit Teilnahme des SLS AMG GT3 eine umfassende Unterstützung anzubieten. Für alle weiteren Renntermine und Testfahrten steht ein 24-Stunden-Service für Ersatzteile und eine Technik-Hotline zur Verfügung. Das Fahrzeug wird nur als Linkslenker-Ausführung angeboten. Die Auslieferung beginnt ab Februar 2011 nach erfolgter Homologation gemäß GT3-Reglement durch den Automobil-Weltverband FIA.
Die Entwicklung des neuen Mercedes-Benz SLS AMG GT3 verläuft planmäßig; das Testprogramm wurde im Juni 2010 auf dem Eurospeedway Lausitzring gestartet. Als Testfahrer konnten der langjährige Mercedes-Benz Werksfahrer und AMG Markenbotschafter Bernd Schneider sowie Thomas Jäger gewonnen werden. Bernd Schneider gilt mit fünf Titeln in der DTM sowie je einem in der ITC- und in der FIA-GT Meisterschaft als einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer. Thomas Jäger ist amtierender Meister des Porsche Carrera Cup Deutschland und war von 2000 bis 2003 DTM-Fahrer für Mercedes-Benz. In der aktuellen Saison startet er im GT-Masters.
Außer auf dem Eurospeedway Lausitzring und dem Sachsenring wird der SLS AMG GT3 auch auf der Nürburgring-Nordschleife getestet - und dies bei realistischen Rennbedingungen. Neben reinen Test- und Abstimmungsfahrten wird der Flügeltürer im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft im September ins erste Rennen gehen. Im Fokus des umfangreichen Entwicklungs- und Testprogramms stehen unterschiedliche Fahrwerkeinstellungen, Motor-Mappings, Reifenmischungen und Aerodynamik-Konfigurationen. Außerdem muss sich das Gesamtpaket hinsichtlich der Standfestigkeit und der Servicefreundlichkeit unter Beweis stellen.
Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug: „Mit dem Mercedes SLS AMG GT3 beginnt eine neue Ära im Mercedes-Benz Kundenmotorsport. Es freut mich sehr, dass die Nachfrage nach diesem neuen und einmaligen Wettbewerbsfahrzeug derart groß ist - es gibt viel mehr Anfragen für Bestellungen, als zunächst bedient werden können. Aber keine Angst, die Produktionskurve wird nach und nach steil nach oben gesteuert werden, um sukzessive alle ernsthaften SLS AMG GT3-Interessenten bedienen zu können."
Neben Audi, BMW und Porsche engagiert sich damit der dritte deutsche Grosserienhersteller in der GT3-Klasse. Auf die nächsten 24h am Nürburgring dürfen sich die Fans daher jetzt schon einmal diebisch freuen!
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Porsche diverse (PSC etc.)
Michael Caine (Motorbase Performance-Porsche 997 Cup) gewann den ersten der beiden Porsche Carrera Cup Great Britain-Läufe in Snetterton vor Tim Harvey (Red Line Racing-Porsche 997 Cup) und Stephen Jelley (Parker Racing-Porsche 997 Cup). In Lauf 2 feierte dann Tim Harvey seinen zehnten Saisonerfolg im zwölften Rennen, die Ehrenplätze belegten Caine und Jelley.
In der Punktetabelle führt Harvey (245) vor Caine (205), mit großem Abstand folgen Jelley und dessen Teamkollege Euan Hankey (je 137). Die siebente Runde des Cups steht am 21./.22.08. in Silverstone auf dem Programm.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Die Kurzmeldung über die 6h von Misano offenbarte vor wenigen Wochen, dass die österreichische ex-FIA-GT-Equipe Renauer Motorsport nach wie vor noch im Renngeschäft aktiv ist. Seit diesem Jahr schiesst sich die Mannschaft von Teamchef Sepp Renauer auf ein neues Arbeitsgerät ein. Ein Ginetta G50 GT4 ist derzeit der Wagen des Teams der die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht. Sepp Renauer erläuterte uns den Werdegang: „Im vergangenen Jahr waren wir mit der alten GT1-Corvette in der tschechischen Langstreckenmeisterschaft unterwegs und haben einige Rennen mit einem Cup-Porsche bestritten. Mit der Corvette gelang uns Ende 2009 ein Sieg beim Epilog in Brünn. Für 2010 hatten wir eigentlich vor, einen Porsche von Felbermayr-Proton zu kaufen, um damit die angedachte GT2-EM zu bestreiten, als aber Stephane Ratel uns informierte das wir nur eines von vier Teams waren, das sich für die Meisterschaft eingeschrieben hatte, mussten wir uns nach anderen Betätigungsfeldern umsehen.“
„Nachdem wir mit verschiedenen GT4-Herstellern gesprochen hatten, hat uns der Ginetta bei einem Test in Brands Hatch am meisten überzeugt. Der G50 ist ein Auto das mich in vielen Belangen an einen CN erinnert, angefangen von seiner Rohrrahmenkonstruktion bis hin zur Rennperformance – eben noch ein echtes Rennauto. Wir mussten halt den Wagen nur einmal auseinander nehmen und von Grund auf neu aufbauen, um ein paar Startschwierigkeiten zu überwinden. Danach hat man aber ein Rennauto, das preisgünstig zu betreiben und haltbar ist.“
Sepp Renauer gelang es sogar eine Vertriebsvereinbarung für die englischen GT4-Renner für den Raum Österreich, Tschechien und Ungarn abzuschliessen. Allerdings hält sich dessen Erfolg noch in Grenzen, da es derzeit nur Rechtslenker-Versionen des GT4 gibt. Erst für die FIA-GT1 Weltmeisterschaft-Runde am Nürburgring ist eine Linkslenker-Version angekündigt, die dann mehr Potential in der Vermarktung bieten soll.
„Derzeit fahren wir mit dem G50 hauptsächlich Langstreckenrennen und in einer ungarischen Tourenwagen- und GT-Sprintserie, in der mein Sohn Florian erste Erfolge auf der Rennstrecke sammelt. Für das Langstreckengeschäft sind in diesem Jahr Auftritte bei den 6h von Mugello, dem Epilog in Tschechien und den 6h von Vallelunga geplant.
Die für das nächste Jahr geplante FIA-GT-Langstreckenmeisterschaft ist mit der GT4-Klasse natürlich eine begrüssenswerte Option, da sie weit attraktiver als das bisherige FIA-GT4 Europacup-Format ist. Für zwei 40min-Rennen fährt man nur ungern an entlegene Orte wie die Algarve. Für die 3h-Rennen 2011 würden wir schon eher Kundenpiloten in den von uns frequentierten Serien in Ungarn, Tschechien und Österreich finden.“
Nebenbei arbeitet Sepp Renauer auch mit einigen Teamchefs an der Organisation einer Langstreckenserie im mitteleuropäischen Bereich, die im kommenden Jahr ausgeweitet werden soll. Dafür befindet sich noch einige vom Team betreuter Porsche im Besitz der Mannschaft aus Neunkirchen bei Wien. Neben den Planungen für 2011, die neben der FIA-GT-Serie auch auf die 24h-Rennen in Spa-Francorchamps und am Nürburgring ausgeweitet werden könnte, birgt auch noch Ginetta selber weiteres Potential. So soll ein GT3 für 2012 in Planung sein.