Das Wochenende am Ring - ein Fazit aus Sicht der Fans

Start FIA-GTZwei Rennen der spektakulären FIA-GT1 Weltmeisterschaft, dazu zwei Rennen des ADAC-GT-Masters, die sich an Spannung bis zur letzten Runde überboten, hinzu der FIA-GT4 Europacup, der mit einem Feld von 35 spektakulär um die Ecken driftetenden Boliden und neuen Autos eine Augenweide bot - von Seiten der Rennaction hatte das Wochenende am Nürburgring für die Sportwagenfans wenig Steigerungspotential.

Kritik gab es dagegen von Seiten der Fans an den Zugangsregelungen der Ring-GmbH über das Wochenende. So war die Müllenbachschleife bis zum Samstag abend geschlossen – möglicherweise um die Fans auf den Boulevard-Bereich zu konzentrieren. Zum Glück hatten die Veranstalter am Sonntag ein Einsehen und öffneten diesen Bereich. Insgesamt konnten diese und einige andere für Einzelne ärgerlichen Details, die deutliches Verbesserungspotential für die Ring GmbH beim Umgang mit den zahlenden Kunden aufzeigen, das Gesamtbild der Veranstaltung nicht trüben. Wenn im kommenden Jahr ein wenig fanfreundlicher verfahren wird, dürften angesichts des Paketes und des gebotenen Sports die Resonanzen positiver ausfallen.

Leider dünnte auch das ausserordentlich kalte Eifelwetter der letzten Tage wieder die Zuschauerränge aus. Der gebotene Sport hätte definitiv mehr Zuschauer verdient. Da zeitgleich jenseits der Grenze eine populäre Nachwuchsserien-Veranstaltung für angehende Sportwagenpiloten stattfand, gäbe es da sicherlich für das kommende Jahr noch Potential zur Steigerung der Zuschauerzahlen, wenn solche Terminkonflikte dann vermieden werden könnten.

FFSA-GT – aktueller Zwischenstand

10ffsa400dIn der Gesamtwertung der Französischen GT-Meisterschaft liegen nach dem zwei-Stunden-Rennen von Magny-Cours weiterhin Renaud Derlot und Arnaud Peyroles (Graff Racing-Corvette Z06, 146 Punkte) voran. Patrick Bornhauser / Laurent Groppi (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R) konnten durch ihren Sieg am vergangenen Wochenende den Abstand zu den Führenden reduzieren - sie halten derzeit bei 104 Zählern. Auf den nächsten Tabellen-Rängen folgen mit Stephane Ortelli / David Hallyday (Team Oreca; 80) und Soheil Ayari / Bruno Hernandez (Oreca; 72), Greg Franchi / Stephane Lemeret (WRT; 58) und Wilfried Merafina (Sainteloc-Phoenix; 50) ausschließlich Audi R8 LMS-Piloten.

GT-Masters - Action satt am Ring

Start Lauf 1Offiziell fuhr das ADAC-GT-Masters am letzten Wochenende ja im Rahmenprogramm der FIA-GT1 Weltmeisterschaft am Nürburgring. Doch von der Präsentation und dem gebotenen Sport her kam es vielen Fans umgekehrt vor. Die Masters-Boliden hatten inklusive Präsentation und Vorstartprozedere fast eine Stunde mehr Streckenzeit als eigentlich als Rennzeit veranschlagt war. Und die Rennaction war inklusive der Schlussdramatik in den Masters-Läufen so gut, dass selbst Kabel1-Kommentator Rainer Braun gestand, hier die besten Rennen der Saison 2010 gesehen zu haben. „In Lauf 2 hätte ich gegen Ende eigentlich meine Kreislauftropfen auspacken müssen.“ Was sagt die nüchterne Statistik?

  • Matin Matzke und Andreas Wirth holten mit dem S-Berg Racing-Alpina beide Gesamtsiege. Damit gewann zum ersten mal ein tschechischer Pilot ein GT-Masters-Rennen. Unsere süd-östliche Nachbarsnation ist die elfte, aus der mittlerweile Sieger für das ranghöchste deutsche GT-Championnat rekrutiert wurden. Matzke war übrigens der 40.te Sieger in den Listen der Meisterschaft Für Andres Wirth stehen mittlerweile drei Gesamtsiege zu Buche.

  • S-Berg Racing erzielte den ersten Sieg eines unter österreichischer Nennung antretenden Teams. Der Alpina B6 GT3 errang seine Gesamtsiege Nummer 4 und 5. Nur vier Fabrikate sind noch erfolgreicher.

  • Es war beim 26 Meeting der Meisterschaft das zehnte Mal, dass ein Fahrerduo beide Rennen eines Wochenendes gewann.

  • Alpina und CorvetteToni Seiler erzielte mit dem dritten Rang in Lauf 2 sein zehntes Podium in der Meisterschaft. Partner Christian Hohenadel stieg gar zum elften Male auf das Podest. Nicht wenige hätten dem Duo ob seiner überragenden Vorstellung einen Sieg im zweiten Lauf gegönnt, der Regen machte dem einen Strich durch die Rechnung. Auch Abt-Pilot Christopher Mies erzielte sein zehntes Podium. Partner Luca Ludwig kam auf Stockerlplatz #12 in seiner Masters-Karriere.

  • Seiler und Hohenadel erfuhren übrigens das 30.te Podium einer Corvette GT3.

  • Deutsche Piloten haben seit diesem Wochenende über 200 Podiumsplätze in der Meisterschaft erzielt (201). Die Schweizer halten hinter den Niederländern (28) als drittbeste Fahrernation bei 21.

  • Fünfte Meisterschafts-Pole von Peter Kox - der niederländische GT-Experte zieht damit mit dem bisherigen alleinigen Polemeister Christopher Haase gleich. Matzke erzielte seine zweite Trainingsbestzeit.

  • Anders als noch in den Vorjahren fuhr man heuer erstmals die Streckenvariante mit der engen NGK-Schikane, weswegen die Rundenzeiten nicht verglichen werden können. Allerdings waren diese nur im Qualifying um 3s langsamer.

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