FIA-Langstreckenserie ohne deutsche Runde

Audi & FordStephane Ratels SRO hat für die geplante GT3- und GT4-Langstreckenserie endlich einen Kalender und sogar einen Hauptsponsor veröffentlichen können. Doch für die einheimischen Fans und interessierten Teams gibt es einen herben Dämpfer zu verdauen - im ersten Jahr ihres Bestehens wird die Serie keine Runde im deutschsprachigen Raum absolvieren.

Zu den Wettbewerbsfakten: Die Blancpain Endurance Series 2011 genannte Serie umfasst wie bereits geschildert vier 3h-Rennen und das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps, um das die anderen Rennen gruppiert werden. Zulässig sind GT3- und GT4-Fahrzeuge die - wie schon vor einigen Wochen verkündet - in insgesamt fünf Klassen an den Start gehen. In der Regel werden drei Fahrer pro Wagen starten, wobei Ausnahmeregelungen zwei Fahrer erlauben. In Spa-Francorchamps muss ein weiterer Fahrer zum Team hinzustossen. Bei jedem Stop sind Reifenwechsel vorgeschrieben, um den unterschiedlichen Verschleiss einzelner Modelle (z.B. der Viper) aufzufangen. Der Reifenlieferant ist freigestellt, allerdings sind Entwicklungsreifen aus Kostengründen nicht zugelasssen. Das Punktesystem (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1) orientiert sich an der FIA. Bei Mehrwagen-Teams (bis zu drei Autos pro Team sind zulässig) fährt nur der bestplazierte Wagen die Punkte für die Teamwertung ein.

Start 24h Spa 2010Nach der Ankündigung beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps gab es zu keiner neue Serie für 2011 wohl so viele Diskussionen und Erwartungen. Mit einer kombinierten GT3-&GT4-Langstreckenserie - die ursprünglich geplanten GT2 wurden mangels Nennungen und wohl auch aus sportpolitischen Gründen nun endgültig aus dem Konzept gekippt - liegt ja auch ein attraktives Konzept vor. Doch wer nach der Ankündigung, man wolle möglichst nur auf attraktiven, namhaften Strecken fahren, gehofft hatte, dass der Nürburgring nach dem Abzug der Le Mans Serie und der FIA-GT1 Weltmeisterschaft zumindest ein internationales Langstreckenrennen behält, sieht sich nun bitter enttäuscht. Statt am Ring fährt die neue Serie, die mit dem schweizer Uhrenhersteller Blancpain zumindest einen klangvollen Hauptsponsor hat, ihre 3h-Rennen in Monza, Navarra, Magny-Cours und Silverstone aus.

Im deutschsprachigen Bereich fiel der Nürburgring wohl wegen der wie immer negativen Kostendeckung seitens der Veranstalter durch den Rost. Aber auch der Hockenheimring, der neue Österreichring oder zumindest Brünn wären im deutschsprachigen Bereich attraktive Alternativen gewesen. Statt dessen müssen sich die deutschsprachigen Fans, Fahrer und Teams mit den 24 Stunden von Spa-Francorchamps begnügen, wo der Saisonhöhepunkt 2011 mit dem nach gleichem Reglement ausgefahrenen Klassiker steigt. Nun bleibt zu hoffen, das zumindest auf deutscher Seite ein starkes Team und Fahrerkontingent antritt, das dann 2012 zumindest eine Runde im deutschsprachigen Bereich rechtfertigen würde.

Der Kalender der Blancpain Endurance Series 2011 lautet derzeit wie folgt:
17.04. Monza
22.05. Navarra (E)
30.07. 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps
27.08. Magny-Cours
09.10. Silverstone

British GT - Trackspeed 2011 mit zwei Wagen am Start

Trachspeed-Porsches - www.britishgt.comDas Team Trackspeed tritt im kommenden Jahr zur Titelverteidigung in der Britischen GT-Meisterschaft an, wobei man wieder zwei Porsche 911 GT3 einsetzen wird. Ihre Konkurrenz dürfte 2011 wohl deutlich stärker sein als heuer - mit den Audi R8 LMS von Autosport International, den Ferrari F458 Italia von MTech und dem Mercedes SLS AMG der Brüder Jones wird das GT3-Feld der Serie deutlich aufgewertet.   

Porsche 2011 mit 9 Werksfahrern

porschwerksfahrer.jpgPorsche verstärkt seinen Werksfahrerkader für die Saison 2011 von acht auf neun Piloten. Nach seiner dreijährigen Ausbildungszeit als Porsche-Junior erhält Marco Holzer im kommenden Jahr einen Vertrag als Werksfahrer. Die etablierten Piloten Jörg Bergmeister, Timo Bernhard, Romain Dumas, Wolf Henzler, Marc Lieb, Richard Lietz, Patrick Long und Patrick Pilet bleiben auch 2011 unter Vertrag.

Zwei Porsche-Werksfahrer erhielten in der Saison 2010 besondere Auszeichnungen: Timo Bernhard, der als erster Fahrer die vier wichtigsten Langstreckenrennen der Welt und damit den Motorsport Grand Slam gewinnen konnte, wurde von einer Fachjury zum ADAC Motorsportler des Jahres gewählt. Richard Lietz, der die GT2-Wertung bei den 24 Stunden von Le Mans sowie den Meistertitel in der Le Mans Series gewann, wurde vom Präsidium des Östereichischen Motorsportverbandes OSK als Motorsportler des Jahres in seinem Land ausgezeichnet. Bislang Einmaliges gelang auch Porsche-Werksfahrer Romain Dumas: Als erster Pilot überhaupt sicherte er sich die Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen in Le Mans und in Spa.

Im Rahmen der Saisonabschlussfeier „Night of Champions“ im Entwicklungszentrum Weissach wurde diese Neuigkeit bekannt gegeben. Dort würdigte Wolfgang Dürheimer, Vorstand für Forschung und Entwicklung, die Leistung des Kaders: „Unsere Piloten sind neben der Technik der Fahrzeuge und der Leistung der Teams wesentliche Garanten für die großartigen Erfolge, die wir 2010 erringen konnten.“ Für Dürheimer war es eine Art Abschiedsrede. Er wird neuer Chef von Bentley und Bugatti und Motorsportbeauftragter im VW-Konzern. Sein Nachfolger wird Wolfgang Hatz, der bislang für die Entwicklung der Aggregate im VW-Konzern verantwortlich war.

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