Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ebenfalls auf der Motorshow in Genf hat Peugeot den 908 HYbrid4 vorgestellt. Noch in diesem Jahr wollen die Löwen den Wagen zum Einsatz bringen. Allerdings hängt über diesem Einsatz, der zunächst noch kein Renneinsatz sein soll, noch ein kleines Fragezeichen.
Der 908 HYbrid4 ist die Weiterentwicklung des 2008 in Silverstone vorgestellten Demonstrationsautos, das nun auch mit dem selben 3,7l Diesel wie die neuen 908 läuft. Wie gehabt, wird die beim Bremsen gewonnene Energie in Lithium-Ionen Akkus gespeichert um dann bis zu 80 zusätzliche PS beim Beschleunigen an die Hinterachse weitergeben zu können. Mit dann 630PS verspricht man sich einen Vorteil beim ersten Einsatz, der beim derzeitigen Stand beim Testtag für die 24 Stunden von Le Mans erfolgen soll. Allerdings macht Peugeot einen Einsatz am diesem Termin vom Ergebnis des ersten Rollouts Ende März und dem plangemässem Fortkommen mit dem 908-Programm in Vorbereitung auf den Klassiker abhängig. Im Klartext: schrotten die Piloten noch ein Chassis (2 der Autos sollen mittlerweile nach Unterluftabflügen in Aragon (Gene) und Le Castellet (Minassian) einer Grundüberholung bedürftig sein), dann wird es nichts mit dem Schaulaufen beim Testtag.
Die Vorstellung hat vornehmlich Marketinggründe. Peugeot wird 2011 den 3008 HYbrid4 auf den Markt bringen, der weltweit das erste serienmässige Diesel-Hybridauto sein wird. Zudem will man an der Sarthe Konkurrent Audi zuvorkommen, die ebenfalls schon angekündigt haben sich die Hybrid-Option für den R18 in Zukunft offen zu halten. Nach der Vorstellung beim Testtag wird man präzisieren können, ob auch Renneinsätze des Technologieträgers in diesem Jahr zu erwarten sind.
Verfasst von Andreas Lutz. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Mit drei bekannten und einem neuen
Gesicht geht Abt Sportsline in die neue Saison des ADAC GT-Masters.
Die beiden Vizemeister Christopher Mies, 21 und Luca Ludwig, 22
werden sich erneut einen der beiden R8 LMS teilen, während Christer
Jöns, 23 den in den Formelsport abgewanderten Kuba Giermaziak als
Partner von Jens Klingmann, 20 ersetzen wird. Auch für Jöns ist der
Audi allerdings keineswegs Neuland, schon im Vorjahr pilotierte der
Wiesbadener VLN-Gesamtmeister des Jahres 2009 einen R8 für das Black Falcon Team auf der
Nürburgring-Nordschleife und in der FIA-GT3-Europameisterschaft,
wenn zum Teil auch mit nicht ganz optimalen Ergebnissen. Teamchef
Christian Abt ist von den Qualitäten seiner Neu-Verpflichtung
dennoch überzeugt: „Seine Leistungen in dem GT3-Fahrzeug haben uns
überzeugt, ihn für die kommende Saison zu verpflichten“, erklärt
der ADAC GT-Masters-Champion von 2009. Abt geht weiterhin davon aus,
dass beide Fahrerpaarungen trotz oder gerade wegen ihres jungen
Durchschnittsalters in dieser Saison in den Titelkampf eingreifen
können: "Unser Konzept ist es auch in dieser Saison, auf junge
Fahrer zu setzen. Dies hat sich bereits 2010 als sehr erfolgreich
erwiesen.“
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Aston Martin
hat auf der Motorshow in Genf die neue Einsatzwaffe für den Kampf um den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans vorgestellt. Der AMR-One weicht auf angenehme Weise von den beiden Hauptkonkurrenten Audi und Peugeot ab: im Gegensatz zu diesen ist der neue Aston ein offener Prototyp und er vertraut auf einen Benzinmotor, der zudem die neuen Motorenvorgaben des ACO für die LMP1 ausnutzt.
Der neue Treibsatz des Wagens ist ein selbstentwickelter 2l-6-Zylinder-Reihenturbo mit Direkteinspritzung. Damit macht man von der Tatsache Gebrauch das der ACO nicht einfach nur die LMP2-Motorengrössen aus 2010 zur Basis der neuen LMP1-Triebwerke gemacht hatte, sondern darüber hinaus das Limit von 4 Zylindern für die 2l-Turbomotoren in aller Stille eingestampft hatte um hier die Entwicklung effizienterer Motoren zu fördern. Der im Motor erzeugte Schub von 540 PS wird über ein pneumatisch geschaltetes 6-Gang Halbautomatikgetriebe von Xtrac auf die Hinterachse umgeleitet.
Umhüllt wird das Technikpaket von einer von Grund auf bei Prodrive neu gestalteten Carbon-Karosserie, die mit einer markanten Hochnase daher kommt. Erste Analysen auf Mulsannes Corner erkennen im Design einen mehr konservativen Ansatz, um auf einen niedrigeren Luftwiderstand abzuzielen. Der Heckflügel wird von einem zentralen Träger gehalten. Der Motor wird im AMR-One mit einem Stahlrahmen an das Karbonmonocoque angeflanscht. Die Motorsteuerung und die Elektronik des Autos wurde von Cosworth bezogen. Bei den Federelementen vertraut man im neuen Aston Martin auf Koni-Dämpfer. Die Bremsen kommen von Brembo.
Bei den Piloten für den Werkseinsatz in Le Mans hat man sich ebenfalls schon festgelegt. Den ersten Wagen werden Stefan Mücke, Darren Turner und ein noch zu benennender Pilot steuern. Beim 2.Auto werden Adrian Fernandez, Andy Meyrick und Harold Primat ins Lenkrad greifen. Zumindest ein Auto ist auch für den Intercontinental Le Mans Cup genannt worden, wobei man schon angekündigt hat die Auftaktrunde in Sebring in diesem Jahr auszulassen.
6 der neuen Prototypen will man in den kommenden 2 Jahren insgesamt auflegen. Dabei ist allerdings davon auszugehen das insgesamt mehr Monocoques gebacken werden. Denn nach Test- und Rennunfällen wurden auch vom Vorgänger Lola-Aston-Martin LMP1 mehr als die ursprünglich geplanten 3 Chassis gefertigt. Die „geknackten“ Havaristen fristen ihr Auskommen als Showcars. Lediglich in der ALMS beim Muscle Milk Team AMR und in Le Mans durch Kronos Racing sollen die alten, von einem GT1-7l-12-Zylinder-Motor befeuerten Boliden noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen.