Tim Bergmeister macht gute Fortschritte

timbergmeister.jpgIm Rahmen des 24h-Rennens am Nürburgring gab es eine Reihe von Unterstützungsaktionen für Tim Bergmeister. Der 37-jährige ADAC-GT-Masters Champion von 2008 war vor zwei Wochen beim Super GT-Lauf in Fuji schwer verunglückt und dabei dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, wie sein Bruder Jörg, der das dortige Rennen auf dem Team ART-Porsche mit Tim bestritt, uns im Vorfeld des 24h-Klassikers erklärte.

„Tim hatte auf der Start-Zielgerade in Fuji einen Reifenschaden erlitten und ist dann quer in eine rechtwinklig zur Strecke stehende Leitplanke mit Reifenstapeln gerutscht. Beim Aufprall auf der Fahrerseite hat er sich 15 Rippen gebrochen und etliche innere Verletzungen erlitten. Rückblickend muss man sagen, dass ihm der schnelle Helikoptertransfer von der Strecke zum Hospital das Leben gerettet hat. Seine Lungen waren schon kollabriert, als er im Hospital ankam. Er hat jetzt eine Reihe von Operationen hinter sich, aber seine Genesung macht schon jetzt sehr gute Fortschritte, so dass sich die Ärzte und Pfleger schon über seine Kondition wundern. Derzeit sind meine Eltern bei ihm in Japan und sie haben mir gerade eine SMS geschickt, dass Tim heute schon auf Krücken das Bett verlassen konnte und dafür auf der Station Standing Ovations der Pfleger erhalten hat.“

Wie Jörg - der die ersten fünf Tage an der Seite seines Bruders verbrachte - erklärte, wird es wohl noch einige Wochen dauern, ehe Tim soweit transportfähig ist, dass er Japan wieder verlassen kann. Insofern dürfte sich der nach wie vor rennbesessene Champion der deutschen GT3-Serie bis dahin über aufmunternde Kommentare und Infos aus dem Renngeschehen freuen, die man ihm über seine Facebook-Seite zukommen lassen kann.

V de V Endurance GT/Tourisme - Motorland Aragon - Ergebnis

Zum zweiten Mal in Folge gewann Patrice Milesi (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; Bild) - diesmal mit Co-Pilot Raymond Narac am Start - einen Lauf der VdeV Endurance GT/Tourisme. Die weiteren Podestplätze belegten nach sechs Stunden Renndauer auf Circuit de Motorland Aragon Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier / Jean-Bernard Bouvet (Visiom-Ferrari F458 GT2; +1:02, 938) sowie Francois Perrodo / Sebastien Crubile (Crubile Sport-Porsche 997 GT3 Cup; -3 R.). Auf den Rängen 4 bis 6 folgten ebenfalls Cup-997er, der AB Sport-Audi R8 LMS sowie weitere drei Porsche komplettierten die Top-10.

Von 29.06. bis 01.07. werden die VdeV-Langstrecken-Serien zu ihrem vierten Saison-Event in Dijon zu Gast sein, für die Endurance GT/Tourisme steht dort ein 3h-Rennen auf dem Programm.

24h Nürburgring 2012 - die Kurzfassung

Dieses 40.te 24 Stunden Rennen am Nürburgring 2012 (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) hielt, was man sich im Vorfeld von ihm versprochen hatte. Die etwa 100.000 Zuschauer an der Strecke sahen auch in diesem Jahr eine spannende Jubiläums-Ausgabe, die mit dem ersten Sieg von Audi endete. Das ausgerechnet der von Phoenix eingesetzte Bilstein-R8 LMS ultra gewinnen konnte - ein Auto das in diesem Design schon seit drei Jahren antritt - dürfte dem Wagen endgültig den Kultstatus sichern. Aber auch abseits der Siegermannschaft Basseng / Haase / Stippler / Winkelhock, die alle ihren ersten Sieg beim Klassiker am Ring einfuhren, gab es reichlich Helden am Ring - meist tragische - zu feiern.

Im Endeffekt hatten in diesem Jahr nur drei Hersteller in der Gesamtsiegerklasse der SP9/GT3 die Möglichkeit zum Sieg. Porsche wurde durch die BoP an einem 12. Sieg gehindert. Zwar hatte der ADAC die Tankgrössen wider Erwarten richtig einjustiert bekommen (alle Hersteller schafften 9 Runden mit einem Tank), doch die Tankrestriktoren, die den Porsches eine längere Standzeit bei jedem Boxenstop einbrockten, kosteten die Teams mehr Zeit als die Piloten auf der Strecke wieder gut machen konnten. So wurde der Kreis der Siegerkandidaten vorschnell auf die Mannschaften von BMW, Audi und Mercedes eingedampft.

Als Ergebnis des erstmals unter grosser positiver Resonanz durchgeführten Top-40 Qualifyings stand der Schubert Motorsport-BMW Z4 GT3 von Uwe Alzen auf der Pole des 171 Starter umfassenden Teilnehmerfeldes. Einen frühen Reifenschaden machte die Truppe mit einem affenartigen Gesamtspeed schnell wieder wett. Bis in die Nacht hinein führte die Oscherslebener Mannschaft, ehe eine gebrochene Antriebswelle die Galavorstellung an der Spitze beendete. Das etwas verhaltener antretende Schwesterauto wurde am Sonntag vormittag ebenfalls von Problemen am Antriebsstrang eingebremst.

Somit fiel die Führung um 4 Uhr Nachts an die Teams von Audi und Mercedes. Im zunächst führenden blaue Playstation-Phoenix-Audi stolperte Christopher Mies am frühen Sonntag-Morgen über einen der Black Falcon-Z4, was einen Frontschaden und 4 Runden Reperatur-Rückstand bedeutete. In der folgende Regenphase wurden dann der zunächst führende Rowe-Mercedes SLS AMG GT3 an die Spitze gespült. Diesen kostete in der Endphase des Rennens eine Reparatur an der Hinterachse den Sieg oder einen Podiumsplatz.

Dadurch kam am Ende der Bilstein-Audi an die Spitze, der gefolgt vom Mamerow-Audi und dem schnellsten der Hankook-Mercedes, der P2 nach einem Reifenschaden verlor, den Sieg einfahren konnte. Den kuriosen Ausfall des Manthey-Porsches 4s vor dem Schluss, der sich am Ende trotz einiger Unfallschäden Platz 4 verdient hätte, war aus der Sicht der Weissacher hingegen der Negativ-Höhepunkt des Rennens.

Es gibt sicherlich noch viele weitere Aspekte die dieses Rennen auszeichneten. Weit von einer Entscheidung um den Rennsieg waren noch die Aston Martin Vantages entfernt, die mehr Defekte als erwartet zu verdauen hatten; bis zu einem anvisierten Kampf um den Rennsieg im kommenden Jahr bleibt noch eine Menge für den britisch-deutschen Hersteller zu tun. Die nervös liegenden McLaren MP4-12C GT3 wurden noch am Samstag allesamt Opfer von Unfällen. Die Haribo-Corvette bremsten ebenfalls Unfallschäden. Einige weitere Details werden wir in den kommenden Tagen aufzuarbeiten versuchen.

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