Nissan 2014 nach 15 Jahren zurück in Le Mans

Nissan kehrt nach Le Mans zurück. Wie der japanische Konzern gestern auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben hat, will man wohl 2014 mit dem Beginn des neuen Reglements eine Rückkehr in die Königsklasse des Langstreckensports – die LMP1 – wagen. Parallel wird ein Projekt für die „Garage 56“ bei den 24h Le Mans ein vollelektrisches Vehikel mit neuer Antriebstechnologie zum Einsatz bringen. Darüber hinaus soll der Kundensport mit dem Nissan GT-R Nismo GT3 deutlich ausgebaut werden.

Die Bekanntmachung, die von keinem geringeren als dem französischen Nissan-Chef Carlos Ghosn anlässlich der Einweihung eines neuen Entwicklungszentrums für Nismo - die Performance-Schmiede des japanischen Herstellers wird in Zukunft als eigene Marke vermarktet - verkündet wurde, ist ein klares Bekenntnis zum Langstreckensport. Auch wenn Nissan bislang noch keine Bilder oder einen festen Termin veröffentlicht hat, arbeitet man hinter den Kulissen an einer klaren Roadmap was die Rückkehr in die LMP1 angeht. Dabei sollen die neuen Top-Wagen zwar keinen Hybrid-Antrieb besitzen – die Japaner haben eine solche Antriebstechnologie nicht im Portfolio – dafür aber mit innovativer Spitzentechnik aus dem japanischen Hause ausgestattet werden. Zuletzt war der Konzern werksseitig 1999 mit den offenen Nissan R391 am Start (Foto), die den geschlossenen R390 gefolgt waren. Sollte man schon 2014 die Rückkehr erwägen, dann wird man an der Sarthe oder in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft Audi, Toyota und Porsche zum Gegner haben.

Als erstes konkretes Projekt wurde eine Rückkehr an die Sarthe mit einem voll-elektrischen Vehikel 2014 im Rahmen der „Garage 56“-Option angekündigt. Der Experimental-Fahrzeugen vorbehaltene Startplatz passt eher in die Nissan-Philosophie (siehe Nissan-Leaf) als der allgemeine Hybrid-Hype. Zudem hatte Nissan schon den Deltawing 2011 motorisiert - eine Partnerschaft die erst vor wenigen Tagen entgültig für beendet erklärt wurde - und kann damit seine Innovationsfreudigkeit zum zweiten Mal zur Schau stellen. Das neue Fahrzeug soll die Antriebsstrang-Technologie von Nissan demonstrieren und dem ACO und dem japanischen Hersteller als Testträger wertvolle Daten liefern, wie vollelektrische Antriebstechnologien in Zukunft an der Sarthe eingesetzt werden könnten.

In der LMP2 wird das erfolgreiche Programm mit den Kundenmotoren unterdessen ungebrochen fortgeführt werden. 2013 stattet Nissan 17 Wagen bei den 24h von Le Mans mit Kundenmotoren aus. Dabei soll die Nissan-Academy, ein Nachwuchs-Projekt das der japanische Konzern mit Unterstützung von Hauptsponsor Sony (Playstation) durchführt, enger in die Kundenaktivitäten eingebunden werden. nissan2013_03.jpg

Zudem bekommt das GT3-Programm mit dem von James Rumsey Motorsport entwickelten Nissan GT-R Nismo GT3 einen höheren Stellenwert zugeschrieben – laut Ghosn steht es von der Priorität nun sogar über dem LMP2-Programm! Angesichts einer bald weltweiten Vermarktung des GT-R will man sowohl in der Blancpain Endurance Serie als auch in der neuen FIA-GT mit dem britischen Entwicklungsteam antreten und dabei ebenfalls die Nissan GT-Academy-Piloten zum Einsatz bringen. Die Anzahl der in Kundenhand aktiven Chassis (derzeit lediglich 3!) soll deutlich ausgebaut werden. Alleine fünf zusätzliche GT3 - zusätzlich zu den vier geplanten GT500 - sollen in der japanischen Super-GT Serie und in der Super-Taiku-Meisterschaft 2013 zum Einsatz kommen.

Australische GT - Adelaide - Entry

Hovey-Ginetta G50 GT4 - www.australiangt.com.auIm Rahmenprogramm des "Clipsal 500"-Saison-Openers der V8 Supercars von 28.03.-03.04. in Adelaide werden auch die Läufe zur zweiten Runde der Australischen GT-Meisterschaft ausgetragen.

In der Entry-Liste finden sich 25 Fahrzeuge, davon 10 aus der GT Championship-Kategorie: Klare Favoriten sind Craig Baird und Christian Klien in den beiden Erebus Motorsport-Mercedes SLS AMG GT3, hinzu kommen je ein Porsche 911 GT3 R und Aston Martin Vantage GT3 des VIP Petfoods-Teams, die Lamborghini Gallardo LP600 von Lago Racing und M Motorsport, die Trofeo Motorsport-Corvette, zwei Audi R8 LMS und ein Ferrari F458 GT3. In den weiteren drei Klassen (Trophy / Challenge / Sports) sind insgesamt acht Porsche, vier Ginetta G50, zwei Lamborghini LP520 und ein Ferrari F360 gemeldet.

Alpenpokal in der 23.Saison mit 2 neuen Serien

ap_gt_challenge.jpgIn knapp zwei Monaten - am Wochenende von 18. bis 20. April - startet am Red Bull Ring in der Steiermark die neue Porsche Alpenpokal-Saison in ihre bereits 23. Saison. Neben den bewährten Wettbewerben wie Clubsport, GT-Challenge, der SuperSport-Serie und dem einstündigen Super GT Race werden in der bevorstehenden 23. Saison mit dem „ALPENPOKAL 996 GT3 Cup“ sowie der „ALPENPOKAL Transaxle Trophy“ zwei neue Serien im Paket ausgetragen.

Die Transaxle Trophy ist für die Frontmotor-Modelle der 1980er- und 1990er-Jahre ausgeschrieben: 924 Turbo, 944, 944 Turbo, 968 usw. starten dabei nach Leistungsgewicht getrennt in zwei Klassen und erhalten eine separate Wertung. Neu ist auch der „ALPENPOKAL 996 GT3 Cup“ für die Modelle 996 GT3 Cup der Klassen 1 und 2 - diese gehen als separates Starterfeld mit eigenem Pace-Car im Rahmen der GT-Challenge ins Rennen. Neu ist auch der Reifen-Ausstatter: Mit der Firma Pirelli wurde ein Dreijahres-Vertrag als exklusiver Reifen-Ausrüster abgeschlossen.

Die Renntermine 2013 lauten wie folgt:
18. bis 20. April: Red Bull Ring
06. bis 08. Juni: Pannoniaring
21. bis 22. Juni: Eurospeedway Lausitzring
26. bis 28. Juli: Slovakiaring
19. bis 21. September: Slovakiaring
11. bis 12. Oktober: Autodrom Brünn

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