Sportscar Challenge Austria mit nassem Start

ascc1a.jpgMit zwei Gesamtsiegen für Andreas Fiedler ging der Saisonauftakt der Sports Car Challenge Austria auf dem Red Bull Ring über die Bühne. Der Doppelsieger setzte dabei auf seinen „Oldie“, den grünen PRC S4-BMW, nachdem er den zuvor frisch erworbenen PRC WPR60 Turbo am Donnerstag noch unsanft in die Begrenzung gefeuert hatte. Podestplätze gab es für Jacques Breitenmoser, Tommy Tulpe und Division 2-Pilot Gerhard Münch. Gut hatte das Wochenende für Andreas Fiedler nun wirklich nicht begonnen. Zuerst gab es den Crash im neuen PRC Turbo, dann strandete der PRC-Pilot mit dem Ersatzfahrzeug gleich zu Beginn des Qualifyings im Kiesbett. „Am Donnerstag bin ich auf Slicks raus. Es war Regen und ich habe versucht mich an das Auto zu gewöhnen. Da bin ich ins Rutschen gekommen und ab ging es in die Leitplanke“, so Andreas Fiedler. Rund 24 Stunden später war der missratene Auftakt allerdings völlig vergessen. Zunächst hatte sich Andreas Fiedler bei strömendem Regen im ersten Durchgang bereits nach zwei Runden auf die zweite Position vorgekämpft. Als der bis dato souveräne Spitzenreiter Fabian Plentz mit einem technischen Defekt ausfiel, übernahm der grüne PRC S4-BMW die Führung. Mit über 26s Vorsprung fuhr Andreas Fiedler nach elf Runden zum Gesamtsieg. 

ascc1b.jpgIm zweiten Heat zunächst Gesamtvierter übernahm Andreas Fiedler ab der zweiten Runde erneut das Kommando. „Tommy Tulpe“ blieb zwar dran, konnte den Spitzenreiter aber nicht wirklich gefährden. Zufrieden konnte auch Jacques Breitenmoser sein, der im roten PRC-Turbo gleich zweimal aufs Treppchen fuhr. Das erste Rennen konnte der Eidgenosse als Zweiter beenden. Von der sechsten Startposition aus arbeitete sich Jacques Breitenmoser Runde um Runde nach vorne. Im zweiten Rennen gelang als Gesamtdritter der erneute Sprung aufs Treppchen. Für „Tommy Tulpe“ hatte das erste Rennwochenende ebenfalls Erfreuliches zu bieten. Nach dem vierten Platz im ersten Rennen vor dem Trainingszweiten Andy Prinz konnte der Pilot vom HCB Racing Team einen starken zweiten Platz im Gesamtklassement einfahren. Hinter Teamkollege Fabian Plentz lag der PRC WPR60-BMW zunächst an zweiter Stelle, musste dann aber Eingangs Start und Ziel nach einem Quersteher Andreas Fiedler passieren lassen. Durch den erneuten Ausfall von Fabian Plentz war der erste Sieg zumindest in greifbarer Nähe, doch am Ende fehlten 2s zum ersten Saisonerfolg.

Plentz erwischte dagegen ein Wochenende zum Vergessen. Dabei hatte am Freitag alles noch so gut begonnen. Mit einer 1:28,060 gelang dem PRC-Piloten die klare Bestzeit vor Andy Prinz und Turi Breitenmoser. Damit war der Hannoveraner noch einmal 0,368 Sekunden schneller als Sven Barth vor zwei Jahren. Das erste Rennen ließ an dieser Dominanz überhaupt keinen Zweifel aufkommen. Fast 7s war der 25-jährige schneller als die übrige Konkurrenz. Doch ein technischer Defekt beendete den starken Auftritt frühzeitig. Auch im zweiten Rennen sollte Plentz kein Glück beschieden sein. Ein Boxenaufenthalt wegen eines gelösten Schlauchs am Turbo-Lader warf den letztjährigen Sports Car Challenge-Meister weit zurück. Danach ging es erneut in atemberaubendem Tempo um die Strecke. Wiederum knapp 7s schneller als das übrige Feld reichte die Aufholjagd aber nur noch zum achten Platz im Gesamtklassement und Rang 5 in der Division 1 hinter Andy Prinz.

Ähnlich wie Fabian Plentz ging es Turi Breitenmoser, der in der Startaufstellung zum ersten Rennen noch auf der dritten Position gestanden hatte. Zwar konnte er seinen dritten Platz zunächst halten, doch ein Dreher in der vierten Runde sorgte für das frühe Aus. Nicht viel besser lief es in Durchgang 2, wo das Aus ebenfalls im vierten Umlauf kam.

ascc1c.jpgIn der Division 2 konnte Gerhard Münch mit dem dritten Platz im Gesamtklassement den leistungsstärkeren Fahrzeugen in Durchgang eins ein Schnippchen schlagen. Nach dem Dreher von Turi Breitenmoser nistete sich der Norma-Honda-Pilot auf dem dritten Platz ein. Weder Tommy Tulpe, noch Andy Prinz konnten den Division 2-Boliden von dieser Position noch verdrängen. Zweiter in der Division 2 wurde Dr. Nobert Groer als Gesamtsechster, der damit Markus Kläy hinter sich ließ. Besonders erfreulich war, dass Beat Eggimann nach seinem schweren Unfall auf dem Eurospeedway Lausitzring in der letzten Saison endlich wieder ins Cockpit zurückkehren konnte. Der zeigte als Divisions-Vierter vor Prinz Marcus von Anhalt und Hans Christoph Behler (beide Radical SR3) gleich ein gutes Rennen im neuen PRC S4-Honda. Beim Start zum zweiten Rennen musste sich Gerhard Münch zunächst hinten anstellen. Sowohl Markus Kläy, als auch Dr. Norbert Groer waren vorbeigeschlüpft. Während Münch den PRC von Kläy in der dritten Runden knacken konnte, biss er sich diesmal an Groer die Zähne aus. Ein Dreher von Münch sorgte dann dafür, dass der Österreicher bei seinem Heimspiel den Sieg in der Division 2 sicher nach Hause bringen konnte. Die Plätze 2 und 3 gingen an Gerhard Münch sowie Markus Kläy.

Das nächste Rennen der Sports Car Challenge Austria ist gleich das große Saisonhighlight im Terminkalender. Auf dem Nürburgring treten die Piloten vom 12.-14. Juli beim ADAC Truck Grand Prix an. Davor geht es noch im AvD German Sports Car Cup vom 14.-15. Juni um Meisterschaftspunkte.

Die GT-Fahrzeuge in den restlichen Klassen am Ring

adrenalinmotorsport2013.jpgAußer in den ausgesprochenen GT-Kategorien der SP10-7 starten bei den 24 Stunden am Nürburgring auch noch viele weitere Produktionssportwagen in den restlichen 14 Klassen. Hier eine kleine abschliessende Übersicht:

In der SP6-Klasse finden sich mit zwei BMW Z4, einer davon eingesetzt von Dörr Motorsport, und einem Porsche Cayman S drei GT-Fahrzeuge gegen 7 BMW-Tourenwagen. Insgesamt 7 Audi TT sind in der SP4T-Klasse (3) und der SP3T (4) unterwegs. Während das Besaplast-Team in der SP4T Favorit ist, hat es das Raeder-Team als Top-Mannschaft in der SP3T gegen insgesamt 13 Konkurrenten aus dem VW-, Seat- und Subaru-Lager schon deutlich schwerer. In der SP3 starten neben noch einem Honda S2000 zwei Toyota 86 des Gazoo-Teams.

Während die japanischen Exemplare des günstigen GT-Coupés renntechnisch schon deutlich weiter entwickelt sind, startet das Gros der Toyota-Flotte in der V3-Klasse. Nicht weniger als 7 Autos der Teams Toyota Swiss Racing, Dörr Motorsport und Leutheuser Racing werden dort den Klassensieg unter sich ausmachen – vorausgesetzt der einzige BMW 320 der Bonk Motorsport-Mannschaft spuckt den GT86-Teams nicht in die Suppe. In der V5-Klasse sind ein Porsche Cayman und drei BMW Z4 unter den 6 Teilnehmern in der Klasse zu finden. Und in der V6-Klasse (13 Starter) starten neben einem Porsche 991 Carrera des schwedischen Porsche Center Vast vier Z4 und zwei Caymans der beiden Teams Prosport Performance und Mathol Racing.

hybrid-hydrogen-rapide.jpgZwei aussergewöhnliche GT fehlen uns noch: Zum einen wird Titus Racing erneut mit der LPG-Gas-Viper in der AT-Klasse beim Rennen in der Eifel antreten. Ein aufregenderes Konzept bringt Aston-Martin zum Ring: Knapp 6 Wochen vor dem Debüt des wasserstoff-betriebenen Brennstoffzellen-Green-GT beim 24 Stunden Rennen von Le Mans bringt der britisch-deutsche Hersteller das erste Wasserstoff-Hybrid-Auto in einem Rennen an den Start. Der in der E1-XP2-Klasse gemeldete Aston Martin Rapide S ist mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet, der sowohl Benzin als auch Wasserstoff verfeuern kann. Zur Demonstration der Technologie beabsichtigt das Team die Qualifying-Runde komplett mit Wassserstoff zu fahren. Auf dem Wagen, der angesichts des 100.sten Geburtstages der Marke die Startnummer 100 trägt, ist auch Aston-Chef Ulrich Bez persönlich als Fahrer genannt.

BRCC - Aston Martin siegt im Burgund

belcarsprint1.jpgLetzte Woche setzte sich der Tross der Belgian Racing Car Championship Richtung Frankreich in Marsch. An Urlaub war allerdings nicht zu denken, denn in Dijon stand das zweite Rennwochenende der Saison auf dem Programm.

Das erste Sprintrennen gewann der BMW GT4 von Grammatico / Mena vor den Ginettas von Piron und Mondron. Im zweiten Abschnitt drehten die Ginettas den Spieß um, Piron siegte vor Mondron und Grammatico / Mena. Mondron seinerseits gewann den dritten Sprint vor Piron und Michael Schmetz im BMW M1, dieses Ergebnis hatte auch nach Ablauf der 35 Minuten Renndistanz Bestand, sodass die Sprintwertung 4 identisch ausfiel. Nach acht Rennen führt Michael Schmetz die Gesamtwertung mit 84 Punkten an, gefolgt von Gregory Paisse (Seat Leon; 70) und Edouard & Guillaume Mondon (60). 

Im Endurance Rennen über 3 Stunden siegten Verbergt / Dupont / Redant im Aston Martin GT3 nach 129 Runden souverän mit 70 Sekunden Vorsprung vor den Teamkollegen Grivegnée / Schmetz, Bouvy / Coens / Grandjean im Prospeed-Porsche und Kumpen / Longin / Makelberge im Audi R8. Platz 5 sicherten sich Kenneth Heyer / Derdale / Mattheus im Belguim Racing-Porsche, die damit die Cup-Wertung vor den Thiers-Brüdern im Ferrari gewannen. Sarah Ganser und ihre Teamkolleginnen Charlotte Maes / Karen Vaes erreichten im Skylimit-Porsche den 18. Platz.

In der Gesamtwertung nach zwei Rennen führen Kumpen / Longin / Makelberge mit 83 Punkten vor Bouvy / Coens / Grandjean (82) und Derdaele / Heyer (81).Das nächste Rennen ist das Spa Euro Race vom 7.-9. Juni.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen