Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Nach den Unfällen gestern hat die IMSA reagiert und die Tests fast sämtlicher Prototypen-Klassen am heutigen 2. angesetzten Testtag in Daytona ausgesetzt. Sämtliche Daytona-Prototypen, LMP2 und LMPC-Autos werden heute nicht wie gestern (Bild) an den gezeiteten Sessions teilnehmen. Lediglich der Deltawing - der auf einer anderen Reifenspezifikation als die vorangegangenen Wagen läuft - wird heute neben den GTLM und den GTD-Autos am Test teilnehmen.
IMSA und Reifenlieferant Continental haben unterdessen die Analyse der Unfallursachen aufgenommen. Mehrere Daytona-Prototypen hatten wie berichtet Reifenschäden erlitten, die nach Drehern zu Unterluftabflügen führten. LMPC-Pilot Mirco Schutis, dessen Auto in Daytona von Starworks-Motorsport betreut wird, berichtete uns, dass die Reifenspezifikation sich für die kommende Saison geändert hätte. „Wir fahren mit anderen Reifen als in der letzten Saison. Die neuen haben härtere Flanken bekommen, um mit dem durch die DP-Aerodynamik gestiegenen Anpressdruck fertig zu werden. Durch die erhöhte Steifigkeit haben die LMPC, die die selben Reifen wie die DP verwenden müssen, nun viel weniger Grip.“
Dass die Reifen nun doch nicht mit den Anforderungen der DP fertig werden konnten, ist eine wertvolle Erkenntnis der Testtage. Die Tendenz der DP nun aber nach Drehern abzuheben, wird man alleine mit neuen Reifen nicht kurieren können. Man darf gespannt sein, wie bis zu den offiziellen Testtagen – dem „Roar before the Rolex“ am 03.-05.01. die IMSA und ihr Reifenpartner Conti auf die Vorfälle reagieren werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Am Sonntag entscheidet sich der Titel in der FIA-GT Serie beim Saisonfinale auf dem im Vergleich zum Vorjahr neuen Strassenkurs in Baku / Aserbaidschan. Zwei WRT-Audi-Crews haben dort freie Fahrt um den Titel: Stéphane Ortelli / Laurens Vanthoor und Frank Stippler / Edward Sandström liegen in der Tabelle der Serie nach dem vorletzten Lauf in Navarra gerade einmal 6 Punkte auseinander. Und auch im dritten WRT-Audi sitzt mit Niki Mayr-Melnhof ein Pilot, der zumindest noch mathematische Chancen auf den Titel hat.
Insgesamt 28 Wagen sind für das Finale gemeldet. 20 Nennungen sind in der Pro-Klasse eingegangen. Aus dem deutschsprachigen Lager sind 2 Phoenix Racing Audis, ein MRS GT-Racing-McLaren MP4-12C GT3, ein Grasser Racing-Lamborghini und eine Callaway Competition-Corvette engagiert, auf der ADAC GT-Masters-Champion Daniel Keilwitz und Jeroen Bleekemolen einen Gaststart in der Serie absolvieren.
6 Autos starten im Pro-Am-Cup, wo auch die zweiten Wagen von MRS GT-Racing und Grasser Racing am Start sind. Auch in der Pro-Am-Klasse wird der Titel an diesem Wochenende zwischen dem HTP-Mercedes von Simonsen / Afanasiev und dem GRT-Lambo von Proczyk / Baumann entschieden. 2 weitere Starter – ein HTP-Mercedes und ein AF Corse-Ferrari – starten in der Gentleman-Klasse.
Die beiden Rennen in Baku finden am Sonntag um 09:15 und 13 Uhr Ortszeit statt, was wegen der dreistündigen Zeitverschiebung 12:15 Uhr und 16 Uhr MEZ entsprechen dürfte. Die Rennen werden wie gehabt auf der Website der FIA-GT Serie gestreamt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Bei den den Sebring Tests folgenden Testfahrten der Tudor-USCR-Serie in Daytona ist die IMSA anscheinend auf ein alamierendes Problem bei den aufgerüsteten Daytona-Prototypen gestossen. Wie unser Kollege John Dagys berichtet, haben innerhalb eines Tages gleich zwei der Autos nach Reifenschäden und den folgenden Drehern Unterluft-Unfälle erlitten.
Während der #90 Spirit of Daytona-Corvette-DP von Richard Westbrook dabei durch eine Serie von Überschlägen schwer beschädigt wurde, kam Joao Barbosa im #5 Action Express Racing-Corvette-DP ohne Anschlag an die Mauer und ohne Überschlag glimpflicher davon. Beide Piloten konnten ihre Autos ohne ernsthafte Verletzungen verlassen, was zumindest im Falle von Westbrook an ein Wunder grenzt. Zumindest die Sicherheitszelle seines DP hatte ihre Funktion damit einwandfrei unter Beweis stellen können.
Durch die Klassenhochzeit der LMP2 und der Daytona-Prototypen in der neuen Serie hatten Letztere zur Behebung ihres Geschwindigkeitsdefizits ein in aller Eile entwickeltes aerodynamisches und motorleistungssteigerndes Evo-Paket von der IMSA verordnet bekommen. Als Ergebnis der Daytona-Tests liegt die noch nicht bestätigte Schlussfolgerung nahe, dass die höheren Geschwindigkeiten und Reifenbelastungen durch die erhöhten Abtriebswerte die Pneus an die Grenzen ihrer Haltbarkeit bringen und die DP-Chassis bei Drehern geschwindigkeitsbedingt mit dem Diffusor so viel Luft einsammeln, dass sie die Tendenz zum Abheben an den Tag legen.
Bei den IMSA-Verantwortlichen werden jetzt die Alarmglocken schrillen. Die Tests sind alle schon mit einem äusserst engen Zeitplan angesetzt. Nach diesen schwerwiegenden Erkenntnissen könnten nun bei den DP zusätzliche Arbeiten an den Chassis und den Reifenkonstruktionen notwendig werden, die den Zeitplan bis zum Saisonstart bei den 24h von Daytona in Frage stellen könnten. Davon abgesehen gibt es bei den Upgrade-Kits für die DP ohnehin schon Lieferschwierigkeiten, die sich nun durch die beiden Unfälle nicht verbessert haben dürften. Man wird ein waches Auge darauf haben müssen, in welches Weise diese dramatischen Erkenntnisse von den Verantwortlichen in Aktionen umgesetzt werden.