Vita4One am Ring - Michael Bartels erläutert

Zunächst unerwartet fand sich auf der Nennliste des Saisonfinales der VLN Langstreckenmeisterschaft auch das Vita4One-Racing-Team mit seinem BMW Z4 GT3 wieder. Michael Bartels absolvierte zusammen mit Yelmer Buurmann und Jens Klingmann auf dem BMW eine Woche nach dem Blancpain Sprintserie Lauf in Zolder einen zweiten Einsatz in diesem Jahr den das Team kurzerhand zum „wieder in Gang kommen“ nach der langen Zwangspause dieses Jahr nutzte. Am Ende stand ein 6. Gesamtrang für die BMW-Truppe zu Buche die damit aus dem Stand das routinierte Walkenhorst-Team mit dem gleichen Einsatzgefährt hinter sich lassen konnte.

Michael Bartels sah das Ergebnis nach dem Rennen eher nüchtern: „Heute war das Feld ja auch nicht so stark. Für uns stand kein Topergebnis sondern ein Testrennen hauptsächlich für unseren Reifenpartner Pirelli auf dem Programm. Deren Pneus kennen wir ja bereits aus der Blancpain Endurance Serie und da wollten wir mal testen wie diese hier auf der Nordschleife funktionieren. Hier und da hatten wir auch kleinere Probleme; so gab es auch einen Crash von Jens im Quali. Wir haben aber viele Runden drehen können und eine aus unserer Sicht erfolgreiche Standortbestimmung vorgenommen.“

bartels.jpg Das Bartels Mannschaft wie aus amerikanischen Quellen bereits von uns vermeldet nun im kommenden Jahr einen kompletten Wechsel in die USA unternehmen würde, wollte Bartels nicht unkommentiert stehen lassen. „Wir haben zwar für vorerst 2 Rennen – das Daytona Classic und die Sebring Classics einiges an Material per Container in die Staaten verschifft, das heisst aber nicht das wir dieses dort das ganze Jahr über lassen wollen. Mindestens 2 Maserati MC12 GT1 , die nun bei den Classics startberechtigt sind, und einer unserer BMW sind in die USA unterwegs. Ob sich daraus aber wie schon voreilig vermeldet ein Engagement in der Tudor-USCC-Serie oder der NAEC für uns ergibt, wird sich zeigen müssen. Wir sind auch offen für ein paralleles Engagement in Europa weil wir insgesamt 3 Z4-Chassis besitzen und zudem noch einen Ferrari F458 GT3 Italia haben. Deswegen auch der Einsatz hier bei der VLN Langstreckenmeisterschaft!“

Bartels Vita4One-Racing-Truppe war trotz eines fehlenden durchgängigen Renneinsatzes in diesem Jahr nicht untätig. Neben dem Umzug in die ehemaligen Hallen von Lambda Performance kümmert er sich um den Service und die Wartung der Rennversionen des Maserati MC12 GT1 die er mit seiner Mannschaft sämtlichst im Auftrag von Maserati gefertigt hat, und von denen ein zusätzliches Chassis im Laufe dieses Jahres aufgebaut wurde. „Es gibt mittlerweile 75 MC12. 50 sind „Stradale“-Modelle, also von Maserati gebaute Strassenversionen. 13 sind von uns gebaute GT1-Rennmodelle. Hinzu kommen 12 „Versione Corsa“ Trackday-Autos und im Laufe des Jahres soll noch ein spezielles Sondermodell als Einzelanfertigung folgen.“

Ekris holt beide GT4-ES Titel in Monza - Grammatico Amateurchampion

voranjevdende.jpgAm vergangenen Wochenende fiel auch die Titelentscheidung in der GT4-European Series die zum Finale in Monza bereits mit einem erklecklichen Punktevorsprung angereisten Ricardo van der Ende und Bernhard von Oranje machten mit einem erneuten Podiumsfinish beim Samstagsrennen den Sack zu und sicherten sich den Fahrertitel bereits im ersten Lauf des Wochenendes.

Diesen konnten die Pechvögel der Saison, das schwedische Alfab Racing Team der beiden Skandinavier Daniel Roos und Erik Behrends an der Spitze für sich entscheiden. Der schwedische Aston Martin Vantage GT4 lieferte sich in Lauf 1 auf den langen Geraden im königlichen Park ein Kopf an Kopf-Duell mit dem V8 Racing Camaro von Duncan Huisman und Luc Braams. Eine Durchfahrtsstrafe gegen das amerikanische V8-Gefährts wegen Speedings, die Pilot Braams auf P2 versetzte entschied am Ende das Duell.

gt4alfabmonza.jpgUm den verbleibenden Podiumsrang setzten sich die neuen Champions van der Ende und van Oranje gegen das beste Ginetta Duo – Lorenzo Marcucci und Stefano Stefanelli – durch. Die Amateurwertung gewann der Las Moras Racing BMW M3-GT4 von Liesette Braams und Rob Seevers.

Am Sonntag dann fuhr das Racing Team Holland by Ekris Motorsport zusätzlich die noch verbleibenden Punkte für die Teamwertung der Serie ein: Sieger des Rennens wurde Manuel Lasagni im Ginetta G50 mit 4,5s Vorsprung vor Jörg Viebahn und Simon Knap im zweiten Ekris BMW . Pilot Viebahn startete ausnahmsweise in Monza auf dem Wagen der Konkurrenz, da sein Pro Sport Performance-Team beim VLN Langstreckenmeisterschaft-Finale auf dem Nürburgring beschäftigt war. Mit nur 6s Rückstand auf den Sieger kam das Ginetta-Duo Jesse Anttila und Salvador Tineo auf dem letzten Podiumsrang ins Ziel.

gt4esstartmonza.jpgDie Sieger des Vortages, Behrends und Roos mussten sich knapp geschlagen mit P4 zufrieden geben. Die beiden V8 Racing Camaros vergaben durch Ausfälle die letzte mathematische Chance auf den Teamtitel. Den Sieg in der Amateurwertung und auch den Titel in selbiger fuhr der französische BMW M3-GT4 Solist André Grammatico ein.

17 Wagen starteten in Monza zu den beiden letzten Läufen der Serie wobei mit der deutsche Allied Racing -BMW-Mannschaft Jan Kasperlick und Dietmar Lackinger, der portugiesischen Veloso Motorsport Mannschaft mit einem Aston Martin Vantage GT4 und dem schwedischen Ricknas Motorsport Team 3 neue Mannschaften das feld verstärkten. Noch in der kommenden Woche soll der Kalender für 2015 offiziell bekannt gegeben werden.

2 europäische LMP2-Teams zieht es in die WM

Die Europäischen Le Mans Serie könnte zumindest ein LMP2-Team in der kommenden Saison an die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft verlieren. Laut einer Meldung unserer französischen Kollegen von Endurance-Info.com arbeitet Morand Racing Teamchef Benoit Morand an einem Budget für eine Teilnahme an der WM. In den vergangenen 2 Saisons war die in Marly bei Fribourg beheimatete eidgenössische Equipe in der europäischen Serie mit einem Morgan-Judd angetreten. Bei den 4h von Le Castellet gelang dem Team, in dem auch der österreichische Ex-Peugeot- und ex-F1-Profi Christian Klien antritt, der erste Sieg in der Serie.

Neben Morand - die im Falle eines Scheiters der WM-Pläne weiter in der ELMS erwartet werden dürften - erwägt auch das Signatech Team nach dem 2. Europäischen Le Mans Serie-Titel in Folge einen Wechsel in die WM. Während Signatech erst im Dezember die Planungen für 2015 konkretisieren will, wird eine Entscheidung bei Morand laut Aussagen des Teamchefs schon für die kommenden Wochen erwartet.

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