Rutronik-Audi auf Pole in Sebring

Markus Winkelhock hat für das Rutronik Racing by TECE-Team die Bestzeit beim Qualifying zu den 24h von Sebring eingefahren. Das nach einigen logistischen Verzögerungen heute gegen 23 Uhr MEZ startende Rennen wird der Audi R8 LMS GT3 der deutschen Mannschaft, den sich Winkelhock mit Michael Doppelmayr, Elia Erhart und Swen Herberger teilt von der Pole beginnen. Der als Ersatz für den beim GT Masters Finale verletzte Stammpilot Pierre Kaffer antretende Winkelhock konnte damit den zweitplazierten US-amerikanischen CP Racing Mercedes AMG GT3 von Quali-Pilot Charles Espenlaub um 1,139s distanzieren.

Startreihe 2 belegen der Herberth Motorsport Porsche und der Lamborghini Huracán GT3 evo von Leipert Motorsport. Fast identisch sieht die dritte Startreihe dahinter aus wo der zweite Herberth Porsche und der Lamborghini Huracán Supertropheo von Leipert die Plätze belegen. Auf P7 hat sich der neue BMW M4 GT3 von BMW M Motorsport bei seinem offiziell letzten Testeinsatz vor dem Beginn der Verkaufsphase qualifizieren können.

uf der Das Rennen beginnt um 23 Uhr und kann ab 22.25 auf der Youtube-Seite der 24 Stunden-Serie als Stream sowie auf der Webseite der 24 Stunden-Serie per Live-Timing verfolgt werden.

Porsches Cayman GT4 evo 2

cayman III frontAnlässlich der Los Angeles Auto Show hat Porsche den neuen 718 Cayman GT4 RS Clubsport vorgestellt. Die nun schon dritte Version des Mittelmotor betriebenen GT4-Modells von Porsche basiert wie schon der Vorgänger auf dem Serienmodell des 718 Cayman GT4 RS.

Markanteste Änderung ist der 4,0 Liter große Sechszylinder-Boxermotor. Er gleicht dem Aggregat des 911 GT3 Cup und leistet nun 368 kW (500 PS). Seinen 3,8l grossen Vorgänger übertrifft das neue Modell damit um 55 kW (75 PS) oder 18 % Leistung. Dank optimierter Luftansaugseite liegt die Maximalleistung bei 8.300/min an – 800 Umdrehungen höher als zuvor. Die Höchstdrehzahl wird bei 9.000 Touren erreicht. Als maximales Drehmoment stehen fortan 465 Newtonmeter (Nm) bei 6.000/min statt vorher 425 Nm bei 6.600 Umdrehungen zur Verfügung. Der Effekt ist ein deutlich breiteres, nutzbares Drehzahlband.

Um die Gesamtfahrzeug-Perfomance zu steigern benutzt das serienmäßige Porsche Doppelkupplungsgetriebe alle 7 anstatt bislang nur 6 Vorwärtsgänge. Alle Gänge sind zudem kürzer übersetzt als beim Vorgängermodell. Je nach Strecke und Reglement unterbietet der neue 718 Cayman GT4 RS Clubsport die Rundenzeiten des bisherigen Modells um gut 2%. Das homologierte Fahrzeug ist ab Werk startbereit und kann ohne weitere Modifikationen in den weltweiten SRO-Rennserien eingesetzt werden. Der Grundpreis beträgt 196.000 Euro (229.000 US-Dollar) plus länderspezifische Mehrwertsteuer.

Porsche hatte 2016 mit dem Cayman GT4 Clubsport der Fahrzeug-Generation 981 das erste offizielle Fahrzeug für diese Klasse im Angebot. Zwar reklamiert man in der zugehörigen Pressemeldung das man sich bereits sehr früh zur GT4-Klasse bekannt habe, allerdings kam der Wagen 2016 erst geschlagene 9 Jahre nach Einführung der anfangs aufgrund des Erfolgs der GT3 wenig beachteten GT4-Klasse durch die SRO auf den Markt. Bis 2018 entstanden 421 Exemplare. 2019 debütierte der Nachfolger auf Basis des 718 Cayman GT4. Rund 500 Einheiten wurden bislang von diesem produziert. Die hohe Nachfrage geht auch auf die vergleichsweise geringen Betriebskosten zurück. Angeblich sollen die Kosten im Bereich um 2€/km (abzüglich des Reifenverschleisses) liegen.

cayman III leftDen Umgang mit dem 718 Cayman GT4 RS Clubsport erleichtern auch die Fahrwerksmodifikationen. Die Dämpfertechnologie wurde grundlegend erneuert, um ein optimiertes Ansprechverhalten und eine verbesserte Aufbaukontrolle zu erreichen. Zu den Neuerungen gehören Zwei-Wege-Stoßdämpfer mit verbesserter Kennlinie sowie einstellbare Schwertstabilisatoren vorne und hinten. Das Porsche Stability Management-System (PSM) erhält eine spezielle Rennsportauslegung mit einem Schalter für Traktionskontrolle (TC), ABS und einer verfeinerten ESC-Abstimmung.

Aerodynamisch wurde der 718 Cayman GT4 RS Clubsport auch überarbeitet. Seitliche Flics und eine verlängerte Frontlippe für die Bugschürze erhöhen den Abtrieb an der Vorderachse. Radhausentlüftungen in den Kotflügeln im Stil des 911 GT3 R und spezielle Air Curtains beruhigen die Luftverwirbelungen im Bereich der Vorderräder, während der verkleidete Unterboden die Anströmung des funktionalen Diffusors am Heck optimiert. Der Schwanenhals-Heckflügel erhält eine jetzt 20 Millimeter lange Gurney-Lippe und einen um zwei Stufen erweiterten Verstellbereich.

cayman III backGeblieben sind die Karosserieteile aus einem nachhaltigen Naturfaser-Verbundwerkstoff (NFK). Ihr Anteil am Gesamtumfang ist beim neuen GT4 RS Clubsport nochmals gestiegen und umfasst jetzt neben den Türen und dem Heckflügel auch die vordere Haube, die Kotflügel, aerodynamische Anbauteile an der Front sowie das neue Lenkrad. Der Einsatz der auf Flachsbasis hergestellten Fasern als mögliche Alternative zu Kohlefaser-Verbundwerkstoffen wird damit für eine Verwendung in Serienfahrzeugen erprobt.

Die Ausstattung des 718 Cayman GT4 RS Clubsport erfüllt alle Grundvoraussetzungen für sofortige Renneinsätze. Die beginnt bei der eingeschweißten Sicherheitszelle sowie dem längsverstellbaren Recaro-Rennschalensitz und reicht über 6-Punkt-Sicherheitsgurte nach 2023er Norm und Sicherheitsnetze bis hin zu Feuerlöschsystem und Drei-Stempel-Lufthebeanlage. Der neue Sicherheitsschaum in der Fahrertür entspricht bereits den internationalen Vorschriften der SRO-Rennserien. Darüber hinaus bietet Porsche zwei unterschiedliche Auspuffsysteme an – damit kann der GT4 RS Clubsport auch auf Strecken mit strengeren Geräuschbegrenzungen an den Start gehen. Spezielle Vorrüstungen am Fahrzeug wie zum Beispiel die Aufnahmen für homologierte Zusatzscheinwerfer oder entsprechende Öffnungen in der Fronthaube für eine Schnellbetankung erlauben eine schnelle Umrüstung auf den Langstreckenbetrieb bei Nacht.

Corvette plant GT3-Kundenprogramm

corvettegt3renderCorvette hat erste Infos zum geplanten Kundenprogramm für die GT3-Version der aktuellen Corvette Z06 GT3-R veröffentlicht. Dies berichten unsere Kollegen von Sportscar 365. Das GT3-Modell des nun als Mittelmotorsportwagen gestalteten amerikanischen Supersportlers soll in der IMSA die GTLM-Version ablösen, die am vergangenen Wochenende beim Petit Le Mans ihren letzten Auftritt in der amerikanischen Serie erlebte.

Während für nächstes Jahr in der amerikanischen IMSA-WeatherTech SportsCar Championship eine Übergangsversion einer umgebauten GTLM (=GTE)-Corvette zum Einsatz kommt will Corvette ab 2024 eine echte GT3-versiion anbieten, die auch an Kunden in Europa und den USA verkauft werden soll. Um die Minimum-Homologationsauflage zu erfüllen plant Corvette die Fertigung von 10 Wagen pro jahr in den ersten 2 Jahren. Basis des Wagens wird die C8.R in der letzten GTE-Version sein. Der Wagen soll einen 5,5l DOHC V8 Motor mit einem LT8-Block als Treibsatz bekommen. Weitere technische Fakten wurden allerdings bislang nicht bekannt gegeben.

Mit dem offiziellen Einstieg von Corvette bzw deren Technikpartner Pratt & Miller in die GT3-Szene würde die deutsche Callaway Competition Manufaktur die Erlaubnis zum Aufbau der GT3-Corvettes höchstwahrscheinlich verlieren. Der deutsche Ableger des amerikanischen Corvette-Tuners hatte seit 2005 im schwäbischen Leingarten die Fertigung der GT3-Versionen der Z06 und C7-Corvettes mit Duldung der amerikanischen Zentrale übernommen.

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