Petersen White Lightning wechselt zu Ferrari

pwl430a.jpgDas Team von Petersen Motorsport / White Lightning wechselt in der kommenden Saison von Porsche auf Ferrari. Das gaben die langjährigen ALMS-Teamchefs Michael Petersen und Dale White gestern in einer überraschenden Presseerklärung bekannt. Das Team wird den neuen Ferrari F430 bei den 12h von Sebring debütieren und dann die gesamte ALMS-Saison bestreiten.

White und Petersen gaben an, dass die Entscheidung durch Porsche mit initiiert wurde. „Wir wurden Mitte 2006 davon informiert, dass unsere beiden Piloten Patrick Long und Jörg Bergmeister in der nächsten Saison bei anderen Teams fahren würden. Das hat uns vor die Entscheidung gestellt, wie es 2007 weiter gehen würde. Ferrari hat uns ein Angebot gemacht, das sehr weitreichende Unterstützung beinhaltet, dabei aber keinen Werkseinsatz darstellt, so dass wir weiter am IMSA-Privateers-Cup teilnehmen können. Es ist einerseites schade, dass wir dadurch unsere Beziehungen zu Porsche beenden müssen, da uns dort neben unseren Piloten eine Menge der Techniker und Ingenieure fast familiär ans Herz gewachsen sind und viele gute persönliche Kontakte bestehen, was uns die Entscheidung nicht leicht gemacht hat. Aber das wird ein aufregendes neues Kapitel für Petersen Motorsport / White Lightning werden.“

Somit wird neben den beiden bereits bestätigten Risi-Ferraris ein weiterer F430 in der kommenden Saison in der ALMS werkeln. Der Einsatz eines 4. Fahrzeugs durch ein weiteres Team soll in den nächsten Tagen oder Wochen bekannt gegeben werden. Somit wird der GT2-Klassiker Porsche gegen Ferrari auch jenseits des großen Teiches zu einem festen Bestandteil der Saison 2007 werden.

Chad Peninsula Racing 2007 mit 2 Panoz

chadtvr.jpgChad Racing wird in der kommenden Saison den bislang in der LMS betreuten TVR in der Garage lassen und stattdessen zwei Panoz Esperante an den Start bringen. Dies wurde gestern auch von offizieller Seite durch den Panoz Europa-Vertriebspartner LNT bekannt gegeben. Das Team wird in der kommenden Saison unter dem Namen Chad Peninsula Panoz an den Start gehen. Bei beiden Wagen soll es sich um Neufahrzeuge handeln, während LNT selber daran denkt, die beiden Vorjahreswagen wieder bei den 1000km-Klassikern einzusetzen. Zwar sind die Fahrerbesatzungen noch nicht offiziell bekannt gegeben, aber derzeit deutet laut DailySportscar alles darauf hin dass John Hartstone und Bo McCormick sich zusammen mit Ian Dockerill einen Wagen teilen werden, während der zweite von dem Familien-Duo Michael & Sean McInerney bewegt werden soll. Mit einem Hauptsponsor für die beiden Wagen sei man in konkreten Verhandlungen.

Damit endet in der kommenden Saison wohl entgültig das TVR-Gastspiel in der LMS. Einen GT2-Klassen-Sieg durch LNT in Spa-Francorchamps 2005 (siehe Rennbericht) hat man in den Statistiken der Meisterschaft hinterlassen können. Der von Chad in der vergangenen Saison betreute TVR, ausgestattet mit einem fast serienmäßigen, 350 PS leistenden Motor, hatte allerdings nicht mehr das Zeug zu einem Konkurrentenschreck. Das wird sich nun in der kommenden Saison grundlegend ändern.

Weitere Panoz-Esperante sollen übrigens im kommenden Jahr folgen. Wie schon gemeldet hatte das französische Team RED Racing einen Esperante für die LMS 2007 erworben. Laut LNT sollen im Rahmen der Birmingham Motorshow weitere Kundenteams offiziell bekannt gegeben werden.  

Wolfgang Kaufmanns Erfahrungsbericht aus Bahrain

bahrainsieger.jpg1993 verlor Wolfgang Kaufmann den Gesamtsieg bei den 24h Nürburgring um 53 Sekunden. Am Steuer eines Freisinger Porsche mit der Ring-Legende Edgar Dören musste er sich nur der Mannschaft von Franz Konrad geschlagen geben. Bei der Erstausgabe der 24h Bahrain saß er nun gemeinsam mit Franz Konrad, seinem damaligen Hauptgegner, am Steuer eines von Konrad Motorsport  eingesetzten Porsche 996 GT3 RSR und fuhr nach 24h als Gesamtsieger über die Ziellinie.

Zusammen mit seinen Teamkollegen Franz Konrad, Michael Schrey, Miro Konopka und Luciano da Silva begann Wolfgang das Rennen aus der 3. Startreihe. Dabei hatte die Konrad Motorsport Mannschaft zu Beginn des Rennens mit mangelndem Grip an der Hinterachse zu kämpfen. In den Trainingssitzungen hatte man versucht, dieses Problem zu beheben, schaffte dies in der knappen Zeit vor dem Rennstart jedoch nicht. In der Folge musste das Team mit einem deutlich erhöhten Reifenverschleiß kämpfen. Die Wende kam im letzten Renndrittel. Es begann in den frühen Morgenstunden in der Wüste heftig zu regnen. Nun spielten die Haftungsprobleme an der Hinterachse keine Rolle mehr - jeder hatte nun mit mangelnder Haftung auf dem 6140m langen Asphaltband zu kämpfen.

In der 8. Rennstunde lag das Team mit komfortablen Abstand zum drittplatzierten JMB-Ferrari auf Rang 2 und konnte nach technischem Defekt des bis dahin führenden Land-Porsche den Lohn für eine einwandfreie Teamleistung einfahren - die Gesamtführung. In der Morgenstunde kollidierte man mit einem zur Überrundung anstehenden Porsche, da dessen Pilot den Konrad Porsche in der Gischt schlichtweg übersehen hatte. Die dadurch bedingten Reparaturen kostete das Team drei wertvolle Runden an der Box.

100 Minuten vor Rennende gab es eine erneute Schrecksekunde. Als Michael Schrey die Box zu seinem letzten Turn verließ, wollte sich der Speedlimiter am Ende der Boxengasse nicht ausschalten lassen. Eine komplette Runde musste im Schneckentempo von 60km/h absolviert werden, bevor das Problem mit einem erneuten Boxenhalt behoben werden konnte.

Nach 486 Runden gebührte dem Molsberger Kaufmann die Ehre den Porsche als Gesamtsieger über die Ziellinie zu pilotieren - mit zum Rennende nachlassender Leidensfähigkeit der vorderen Stoßdämpfer. Die Emotionen nach der Zieldurchfahrt waren nach einem nicht gerade mit Rosen ausgelegten Motorsportjahr für Wolfgang überschäumend. Sein besonderer Dank geht daher an seinen Teamchef Franz Konrad, der ihm mit diesem Einsatz auf dem Porsche 996 GT3 RSR die Chance zu diesem Sieg ebnete.

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