NLS3 auch abgesagt

Nachdem die ersten beiden Rennen der Nürburgring Langstrecken Serie bereits abgesagt wurden, kann auch das für den 18. April vorgesehene dritte Rennen, der 62. ADAC ACAS Cup, nicht stattfinden.

Grundlage für die Entscheidung der VLN – als Organisation hinter der Rennserie – ist das bis einschließlich 19. April 2020 gültige Verbot der Zusammenkünfte in Sport- und Freizeiteinrichtungen aus der „Allgemeinverfügung zu weiteren Kontakt reduzierenden Maßnahmen aufgrund des Aufkommens von SARS-CoV-2-Infektionen in Rheinland-Pfalz“, erlassen durch die Kreisverwaltung Ahrweiler für das Gebiet des Landkreises Ahrweiler.

Damit startet die Saison nach dem derzeitigen Stand frühestens erst am 27.6 mit dem vierten Lauf, der 51. ADAC Adenauer Rundstreckentrophy.

Erste Kunden für den Supra GT4

TMG hat am vergangenen Wochenende im Rahmen des ersten öffentlichen Tests des neuen Toyota Supra GT4 beim VLN-Test und Einstelltag sowohl die offizielle Homologation des Wagens durch die SRO bestätigt, als auch die finale technische Spezifikation des neuen Rennwagens für die weltweit gültige GT4-Klasse bekannt gemacht. Darüber hinaus wurden die 3 ersten Kundenteams für die ersten 6 Kundenautos benannt. Ring-Racing, die französische CMR-Mannschaft und die britische Speedworks Motorsport Truppe werden – so denn der Rennbetrieb europaweit wieder in Gang kommt – als erste auf den neuen in Deutschland bei TMG entwickelten, japanischen Kult-Boliden setzen.

Über die Pläne von Ring-Racing hatten wir bereits vor etwa 2 Wochen auf diesen Seiten hier informiert. Die Boxberger Mannschaft nennt gleich 3 Chassis ihr Eigen und wird 2 davon auf der Nordschleife und eines in der ADAC GT4 Germany einsetzen. Die französische CMR-Mannschaft – 2018 mit Ginetta und 2019 mit Alpine in der französischen GT4-Meisterschaft und in der GT4-European Series aktiv – wechselt zum 3.Male das Einsatzgerät und will jeweils einen Wagen im französischen Championnat und einen in der GT4-European Series an den Start bringen. Speedworks schliesslich war in der letzten Saison mit einem Toyota Corolla in der BTCC unterwegs, wobei die meisten Leser unserer Seiten den Teamnamen in Zusammenhang mit der 24 Stunden-Serie bekannt vorkommen dürfte. Mit dem Toyota Supra GT4 will die Mannschaft in der britischen GT Serie 2020 antreten, die ein volles Feld mit GT3 und GT4-Fahrzeugen an den Start bringen möchte.

Supra GT4 frontIn der Woche zuvor hatte TMG den Wagen erfolgreich im Rahmen eines mehrtägigen Test auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet durch die SRO homologieren und mit einer ersten BoP einstufen lassen. Der seit 2019 in Entwicklung befindliche Wagen hatte in seinen Vorversionen bereits Testrennen auf der Nordschleife, inklusive eines Auftritts beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring absolviert und dabei mehr als 12000 Testkilometer auf verschiedenen Strecken in Europa abgerissen. Das Gros der Kilometer wurde durch Stéphane Ortelli absolviert, wobei aber auch eine Reihe anderer Piloten zum Einsatz kamen.

Mit der Homologation wurde nun auch de technische Spezifikation des Wagens bekannt. Der Toyota Supra GT4 ist mit einem aus dem BMW-Regal stammenden, bis zu 430 PS (BoP-abhängig!) leistenden 6-Zylinder-Reihenmotor ausgestattet, der über einen Turbolader beatmet wird und mit Schmierstoffen von Ravenol befüllt ist. Die Motorsteuerung erfolgt über eine Magneti Marelli ECU, während die Rennauspuffanlage von Akrapovic stammt. Die Leistung wird über ein 7-Gang Automatik-Getriebe mit Wippenschaltung und ein Motorsport-taugliches Differential an die Hinterräder abgegeben, die über Antriebswellen von GKN-Motorsport und Dämpfer von KW an die Multilink-Hinterachse gekoppelt sind (die Vorderachse ist nach dem Mac Pherson Prinzip konstruiert). Die Bremsanlage stammt von Brembo und der Wagen wird serienmässig mit Pirellis bereift, wobei OZ-Felgen zum Einsatz kommen.

Supra GT4 sideDas Stahlchassis ist mit einem Überrollkäfig nach FIA-Regularien ausgestattet. Serienmässig wird der Wagen mit ABS, Traktionskontrolle, einem 8´´-Display, Datalogger, Feuerlöschern und einer Luftheberanlage versehen. Als aufpreisfällige Optionen für die auf 175.000€ bezifferte Grundversion können unter anderem ein homologiertes Langstrecken-Paket, eine Rückfahrkamera, ein Reifendrucküberwachungssystem, Sensoren für die Aufhängung und ein hintergrundbeleuchtetes Startnummernfeld bestellt werden.

24h Le Mans verschoben

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Schon heute und damit 3 Wochen früher als angekündigt hat der ACO eine Verlegung des 24 Stunden Rennen von Le Mans auf einen neuen Termin angekündigt. Statt am 13-14 Juni soll der französische Langstreckenklassiker aufgrund der weltweiten Corona-Virus-Pandemie in den September auf den 19-20.9 verschoben werden. Damit finden der französische und der deutsche 24h-Event erneut wie im Vorjahr an aufeinanderfolgenden Wochenenden statt – nur in ungekehrter Reihenfolge.

Damit wird zum ersten Mal seit 52 Jahren der Klassiker an der Sarthe nicht im Juni stattfinden. 1968 hatte es zuletzt eine derartige Verlegung aufgrund der damaligen Studentenunruhen in Paris gegeben. Nun zwingt eine weltweite Ausnahmelage den ACO zur Verlegung. Das Rennen findet somit an dem Termin statt an dem ursprünglich die 4h von Spa-Francorchamps der Europäischen Le Mans Serie abgehalten werden sollten, was impliziert das auch der ELMS-Kalender noch vor tiefgreifenden Änderungen steht – abgesehen von den auch dort bereits erfolgten Absagen bzw. Verschiebungen der ersten beiden Runden in Monza und Barcelona.

Weitere Terminänderungen in den Kalendern der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und des Michelin Le Mans Cup sind angesichts des allgemein in der weltweiten Motorsportszene grasiserenden Absagechaos nicht auszuschliessen.

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