Farnbacher Racing: Doppelsieg in Monza mit 2 Fabrikaten

 Dieses Rennen wird sich Horst Farnbacher dick im Kalender anstreichen. Nach 4 Jahren Engagement in der Lemans Serie hat Farnbacher Racing nun endlich den ersten Klassensieg in der GT2 erzielt. Und dabei gelang gleich eine Serienpremiere: zum ersten Mal schaffte ein Team einen Doppelsieg mit 2 verschiedenen Fabrikaten. Lars-Erik Nielsen, Allan Simonsen und Richard Westbrook im Farnbacher Porsche 997 RSR GT2 und „Pierre & Pierre“ (Ehret & Kaffer) im Farnbacher-Ferrari F430 kassierten mit gerade einmal 10 s Abstand aufeinander das karierte Tuch bei den 1000km im königlichen Park von Monza .

Des einen Freud des anderen Leid: aus dem ersten Klassensieg für Richard Lietz und Raymond Narac wurde wieder einmal Nichts weil sich bei der Kontrolle im Ziel ein Datenkabel für die von der Rennleitung benötigte Telemetrie gelockert hatte. So blieb die feine Leistung des Österreichers wieder einmal unbelohnt und die deutsche Mannschaft erbte statt nur eines Doppel-Podiums den Doppelsieg. Für LMS-Routinier Lars Erik Nielsen und Richard Westbrook war es der erste Sieg. Allan Simonsen hatte schon aus der vergangenen Saison einen Sieg am Nürburgring 2007 im Virgo-Ferrari zu Buche stehen.

ehret_kaffer_portraitMit dem 2 Platz nach dem hart erkämpften 4. Rang in Barcelona mussten sich Pierre Kaffer und Pierre Ehret zwar aufgrund eine zusätzlichen Fahrerwechsels gegen Ende kurz vor dem Anbruch der letzten Gelbphase (aufgrund des Ortelli-Unfalls) ihren Teamkollegen geschlagen geben. Insgesamt übernahmen sie damit nun die Tabellenführung in der GT2-Klasse. Eine grosse Rolle spielte dabei der schon in Barcelona angedeutete Wechsel auf die Dunlop-Reifen, während der Porsche im Team nach wie vor auf Michelins unterwegs ist. Pierre Ehret: „Ein schöner Erfolg mit dem Ergebnis, dass wir nun die GT2-Tabelle anführen. Die Dunlop-Reifen haben ihren Teil dazu beigetragen und der Wechsel war sehr positiv. Ein Gewöhnungsproblem bleibt weiterhin die Sicht im Ferrari. Dadurch, dass die Außenspiegel sehr weit vom Auto weg stehen und wir keinen inneren Rückspiegel haben, hat man keine Orientierung, wo sich die anderen Autos der leistungsstärkeren Klassen gerade befinden. Die Frage ist immer: Schert der jetzt aus und überholt oder nicht...!“

Farnbacher Racing ist nach Proton-Felbermayr (3 Siege) und Freisinger Motorsport (2) die 3. deutsche Mannschaft der ein Sieg in der GT2-Klasse gelungen ist. Wenn es nach Horst Farnbacher geht dann wird es nicht der letzte Erfolg bleiben.

Audi-Statements nach dem Monza-Krimi

Duell Wurde Audi in Monza um den Sieg betrogen? Wäre man parteiisch dann könnte man die Vorkommnisse in den letzten Runden der 1000km von Monza (der Link führt zum Rennbericht) so deuten. Objektiv betrachtet könnte man auch zu dem Schluss kommen, das eine kleine aber taktisch entscheidende Unaufmerksamkeit des sonst fehlerfreien Joest-Teams dazu führte das Mike Rockenfeller in der Schlussphase in den entscheidenden Zweikampf mit Pedro Lamy einstieg, der ihm beim Anbremsen der 1. Schikane eine gebrochene Felge einbrachte.

Dem amsonsten wieder einmal taktisch einwandfrei arbeitenden Joest-Kommandostand um Reinhold Joest und Ralf Jüttner war in der Hitze des packenden Schlussgefechtes entgangen das Pedro Lamy seine Stop&Go-Strafe nicht für das Abkürzen der Schikane bei seinem ersten Überholmanöver gegen Rockenfeller sondern für ein Überholen unter Gelb bei der Jagd auf den Deutschen (auf Höhe des abgeschleppten Embassy-LMP2) erhalten hatte. Diese winzige nachzusehende Kleinigkeit hätte genutzt werden können um dem Audipilot mitzuteilen sich hinter Lamy, der eine Stop&Go angezeigt bekam zurückfallen zu lassen. Auch Lamy war der Meinung das Abkürzen hätte ihm eine Stop & Go eingebracht und lies den Deutschen in den Lesmo-Kurven vorbei – um dann für diesen überraschend eine halbe Runde später den fatalen Angriff auszuführen.

ralfjuettner Ralf Jüttner (Foto)  in der Pressekonferenz: „Wir sind natürlich nicht glücklich über die Art wie der Ausgang des Rennens entschieden wurde. Wir haben in der Tat nach dem Rennen den Gang zur Rennleitung angetreten und dort nachgefragt ob man dort wegen der Aktion von Lamy weitere Konsequenzen einzuleiten gedenke. Uns wurde bedeutet das man dort den Zwischenfall als Rennunfall einstufen würde und keine weiteren Aktionen plane. Wir wollten dann das Rennen nicht mit einem Protest belasten. Ich will noch einmal betonen das der Zwischenfall einen bitteren Beigeschmack bezüglich des Ergebnisses hinterlässt. Was Pedro mit ‚Rocky‘ gemacht hat, war aus unserer Sicht nicht korrekt. Wir haben dadurch den Sieg verloren."

Bei Mike Rockenfeller überwog eher der Frust über den verlorenen Sieg als die Freude über die errungene Tabellenführung „Leider gab es ein kleines Missverständnis über Funk. Ich hatte die Info, dass der Peugeot eine Stop-and-Go-Strafe bekommt, nachdem er in der Schikane abgekürzt hat. Er hat mich dann aber wieder vorbeigelassen. Damit war mir eigentlich klar, dass er keine bekommt. Ich wusste nicht, dass er die Strafe für etwas ganz anderes bekommen sollte. Als er in der nächsten Runde am Ende der Start-Ziel-Geraden wieder außen ankam, habe ich erneut innen die Linie verteidigt. Aber er hat einfach eingelenkt und mir die Felge kaputtgefahren. ... Immerhin führen wir jetzt die Meisterschaft an. Trotzdem fand ich die Aktion nicht okay. Wir werden uns wehren und beim nächsten Mal richtig angreifen."

Auch Ralf Jüttner gibt sich nun kampfbewusst. „Die Tabellenführung zählt nicht. Ab jetzt wollen wir alle Rennen gewinnen. Wir haben wieder gesehen das wir die 908 vom Speed her nicht schlagen können, aber das wir bei Ausnutzen aller taktischen Finessen durchaus in Schlagdistanz sind. Technisch werden wir den Rückstand bis Le Mans nicht aufholen können. Wenn man jetzt verlangt das wir in den verbleibenden 2 Monaten 2s pro Runde finden würden, dann würde das heissen das wir in den letzten 2 Jahren beim Entwickeln des Wagens in der Nase gebohrt hätten. Wir haben aber noch einige Details im Köcher und die gilt es nun auszuspielen.“

News aus dem GT Masters

In weniger als zwei Wochen nach fast sieben Monaten Paargo_07use findet der Auftakt zur zweiten Saison des ADAC GT Masters in Oschersleben statt. In den vergangenen Tagen haben sich einige interessante Neuigkeiten ergeben.

Zu aller erst schauen wir uns das Argo Racing Team (Bild) an. Einen Fahrer für seine beiden Lamborghini Gallardo GT3 hatte man mit Frank Schmickler bereits bestätigt. Mittlerweile hat man auch einen Partner für den ehemaligen DTM Piloten in Sebastian Asch gefunden. Der Sohn der schwäbischen Tourenwagenlegende fuhr in der vergangenen Saison im Seat Leon Supercopa. In dieser Saison fährt er damit seine erste Saison im GT Sport. Für das zweite Fahrzeug hat man Harald Becker verpflichtet.  Bleiben wir bei Lamborghini: im Fahrzeug von Marius Ritskes hat sich der Partner des Niederländers geändert, nicht mehr Jan Lammers sondern Mike Hezemans wird den Platz neben Ritskes einnehmen.

In der vergangenen Woche testeten einige Teams aus dem deutschen GT Championat am Hockenheimring. MRP Motorsport testete das ehemalige All-Inkl.com Fahrzeug welches das Einsatzfahrzeug für Michael Raja und Rainer Stiefel sein wird. Für den zweiten Lamborghini sucht man noch Piloten mit dem notwendigen Budget. Neben dem Lamborghini Team testet auch noch Kessel Racing im badischen Motodrom. Der potentielle Partner von Freddy Kremer, Sebastian Stahl, hatte die Chance sich an das GT3 Fahrzeug zu gewöhnen.

Ebenfalls vor Ort war Heico Motorsport, welcher ihren neuen Porsche 997 GT3 Cup S zum ersten Mal ausführten. Das Fahrzeug soll in der kommenden Saison von Dirk Ebeling und Frank Stippler gesteuert werden. G Privat Racing, welche letztes Jahr schon beim Finale in Hockenheim teilnahm, möchte in dieser Saison das GT Masters Feld mit bis zu drei Porsche 997 GT3 Cup bereichern. Ein Fahrzeug ist schon mit Jörg Peham und Mathias Schmitter besetzt, auf den anderen beiden Fahrzeugen steht mit Jörg Peham beziehungsweise Anton Meir erst ein Pilot fest. Beim Saisonauftakt zum GT Masters könnte man bis zu 34 Fahrzeuge im Starterfeld vorfinden.

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