Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Die FIA-GT Meisterschaft geht ab dem morgigen Freitag in ihre letzte Runde die in vielerlei Hinsicht ein Abschied von alten Gewohnheiten werden wird. Zum letzten Mal werden die GT1 und GT2-Autos in einem gemeinsamen Rennen starten, ehe für 2010 die Felder für beide Kategorien getrennt werden. Auch ist dies das letzte Rennen mit dem 2h Format ehe 2010 auch für die Top-Klasse das SRO-Standard-Format mit 2 Ein-Stunden Rennen eingeführt wird. Letztlich gilt es auch von einigen der alten Autos Abschied zu nehmen: es ist nach dem derzeitigen Stand der Dinge unwahrscheinlich, das wir den Saleen im kommenden Jahr noch einmal bei einem der FIA-Rennen erleben werden. Die amerikanische Marke hat zwar auch bei der FIA um die Homologation eines Update-Kits nach den 2010´er Reglement angefragt, da das Boot für die WM mit 6 Herstellern aber schon voll ist steht die Realisierung dieses Plans derzeit in den Sternen.
Ob Neben dem Full Speed-Racing Saleen S7R noch eine weitere der amerikanischen Flundern im über 20 Wagen starken Feld erscheinen wird ist eh noch offen. K plus K Motorsport steht zwar mit 2 S7R in der Nennliste, nach anderslautenden Informationen hat das Team allerdings schon den Betrieb eingestellt, weshalb zumindest hinter diesem Teil des 12 Wagen starken GT1-Kontingents ein Fragezeichen gesetzt werden sollte.
Im Fokus steht auf dem Kurs in der Limburger Börde der Fahrer-Titelkampf zwischen dem Maserati von Bartels/Bertolini und der Corvette von Hezemans/Kumpen. Letztere werden bei ihrem Heimrennen alles geben um den Rückstand von 4 Punkten (45) auf die deutsche Mannschaft (49) noch einzudampfen. Auch wichtig: beide Crews haben je 2 Siege und 2 zweite Plätze erzielt. Das könnte beim Punktegleichstand von Relevanz sein. Darüber hinaus gibt der Nissan GT-R des Gigawave-Teams mit Michael Krumm und Darren Turner ein Comeback. Das macht dann wahrscheinlich 3 Maserati, 4 Corvette, und je einen Saleen, Ford und Nissan die beim Finale in der Top-Klasse das Ende der GT1 nachdem alten Format zelebrieren werden.
In der GT2-Klasse geht es zwischen den beiden Crews von Bruni/Vilander (AF-Corse) und Collard/Westbrook (Prospeed Competition) ebenfalls noch um den Fahrertitel. Beim Team- und Herstellertitel haben AF Corse und Ferrari die Trophäen bereits in den Rennen zuvor abgeräumt. 7 Ferrari und 5 Porsche bilden in Zolder das Kontingent das sich um den Sieg in der GT2-Klasse streiten wird.
Dem Qualifying am Samstag folgt am Sonntag ab 13.15 Uhr das Rennen, das auch live auf DSF übertragen wird. Im Rahmenprogramm starten die belgische BTCS und die FIA-GT 3 Europa-Meisterschaft in der ebenfalls die Titelentscheidung ansteht.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Italienische GT & Prototypen
Bei den beiden Finalläufen der Italienischen GT-Meisterschaft in Monza fielen am vergangenen Wochenende die Entscheidungen in den einzelnen Klassen. Im 26 Runden umfassenden Lauf 1 im königlichen Park zu Monza setzten sich im 35 Autos starken Feld die beiden Advanced Engineering-Ferrari GT2 von Guiseppe Ciro / Alberto Cerrai und Rui Aguas / Alessandro Garofano vor dem Audi R8 LMS GT3 des Audi Sport Italia Teams von Rinaldo Capello und Filipe Albuquerque durch. Im Lauf am Sonntag siegte dagegen der Kessel Racing-Ferrari GT3 von Lorenzo Bontempelli und Stefano Livio vor dem Advanced Engineering-Ferrari der Samstagssieger Guiseppe Ciro / Alberto Cerrai und dem Audi von Capello / Albuquerque.
Ein Fünfter und ein zwölfter Platz reichten dem Autorlando-Porsche-Team um den GT2-Titel für Pilot Francisco Cruz Martins mit 145 Punkten unter Dach und Fach zu bringen. Die beiden Megadrive Ferrari-Piloten Piergiuseppe Perazzini und Marco Cioci mussten sich mit 131 Saisonzählern geschlagen geben. Cruz Martins Sekundant Sascha Maassen belegte am Ende mit 123 Punkten Rang 4. In der GT3-Klasse staubten die beiden Kessel Racing-Volanteure Stefano Livio und Lorenzo Bontempelli den Titel mit 149 Zählern vor den Porsche-Piloten Stefano Borghi und Gianluca de Lorenzi mit 124 Punkten ab. Die Cup-Klasse der Ferrari und Porsche-Cup-Autos entschieden Mario Ferraris und Aldo Cerruti auf einem F430 Challenge für sich. Der GT2-Teamtitel ging heuer an das Autorlando Sport Team das mit 155 Punkten, die Advanced Engineering-Truppe mit 141 Zählern und Megadrive mit 131 Punkten klar schlagen konnte. Damit feiert Porsche nun den Triumph, nach dem Titel in der Le Mans Serie nun auch in Ferrari's Hinterhof den Titel 2009 abgeräumt zu haben.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
"Lucius Fox" und Thorsten Rüffer heissen nach einem hoch spannenden Finallauf die neuen Meister der AvD 100 Meilen.
Im Qualifying markierte Jürgen Güllert im Radical mit 1.56,678 vor Porsche-Pilot Jens Hochköpper die Bestzeit. Das Duo Hotz/ Chiciello im Horag-Racing Ligier JS 51B stand in der zweiten Startreihe neben einem Gloria C8 P. Der kleine Sportwagen wird ähnlich wie ein Radical von einem Suzuki Hayabusa Motor befeuert. Mit dem FIA-GT erfahrenen Italiener Davide Amaduzzi drehte zudem ein schneller Fahrer am Volant. Die dritte Startreihe teilten sich Thorsten Rüffer im Norma-Honda und das Duo Bender/ Dechent.
Jens Hochköpper erwischte einen Bombenstart, während Jürgen Güllert mit Slicks Vorsicht walten ließ. Dadurch kam erst einmal das halbe Feld am Radical vorbei, der bis auf Position 13 zurückfiel. Jürgen Bender überrumpelte die offenen Sportwagen beim Start und schob sich hinter Hochköpper auf die zweite Gesamtposition. Der Porsche 997 GT3 Cup vom Team Zander-Event mit der Fahrerpaarung Zander/ Gazelkowski folgte vor Thorsten Rüffer und Amaduzzi/ Glorioso im Gloria C8 P An der Spitze drehte Jens Hochköpper in beeindruckender Manier seine Runden.
Nach 4 Runden lagen bereits 22 Sekunden zwischen ihm und dem Porsche 997 Cup von Jürgen Bender, der sich in Runde 6 dem Gloria-Duo Amaduzzi/Glorioso beugen musste. Auf P4 lag Thorsten Rüffer, der eigentlich nur ins Ziel kommen musste, um den Titel nach 2008 erneut einzufahren. Koller/Ganz, Zander/Gazelkowski, Theo Herlitschka und "Lucius Fox" folgten auf den weiteren Plätzen. In Runde 9 stoppte Jens Hochköpper, wodurch die Führung im Gesamtklassement an Amaduzzi/ Glorioso fiel, die mit 30s Vorsprung auf Thorsten Rüffer in Front lagen . Die sich bessernden Streckenbedingungen kamen auch Jürgen Güllert zugute, der in Runde 11 Bender überholte. Mirco Schultis nutzte ebenfalls die Gelegenheit um an Bender vorbeizuziehen. Da aber "Lucius Fox" ebenfalls mit den sich immer stärker abnutzenden Regenreifen zu kämpfen hatte, lief alles für Jürgen Bender. Nach 18 Runden mussten Amaduzzi/ Glorioso mit Problemen die Box aufsuchen. Bis zu seinem Stopp führte danach Thorsten Rüffer, ehe in Runde 19 Jürgen Güllert die Spitze übernahm.
Erst einmal die Führung in der Tasche, gab der Radical Pilot diese nicht mehr her und so freute sich Jürgen Güllert nach 80 Minuten über seinen dritten Saisonsieg. Mirco Schultis belegte im PRC-Honda dahinter P2. Ganz stark unterwegs war im letzten Rennabschnitt der Ligier von Horag-Racing aus der Schweiz. Nach dem Fahrerwechsel drehte der ehemalige Formel 3 Cup Pilot Patrick Cicchiello auf und verringerte den Abstand zur Spitze auf 8,676 Sekunden. Mit 1.43,364 ließ sich der Schweizer zudem die schnellste Rennrunde notieren. Wäre das Rennen nur ein paar Minuten länger gestanden, hätte die Reihenfolge im Ziel wohl anders gelautet. So reichte es zu Gesamtplatz drei.
Weiter vorne hätte wohl auch Jens Hochköpper landen können, dem ein zusätzlicher Stopp viel Zeit gekostet hatte. Mit Gesamtplatz vier sprang dennoch der Sieg bei den GT- und Tourenwagen heraus.
Thorsten Rüffer stoppte ebenfalls zweimal, nachdem er sich beim ersten Stopp mit der Reifenwahl vertan hatte. Der siebte Gesamtplatz reichte dennoch zum Gewinn der Sportwagenwertung bei den AvD 100 Meilen vor Jürgen Güllert und Mirco Schultis. "Ich musste als Dritter ins Ziel kommen. Das war unser Mindestziel. Unser großes Problem war an diesem Wochenende der fehlende Boxenfunk. Wir haben dann mit den Regenreifen die falsche Wahl getroffen. Das Auto war kaum fahrbar und ich bin auf der Start- und Zielgeraden Slalom gefahren", so der Norma -Pilot.
Vor allem bei den GT- und Tourenwagen war die Meisterschaftsentscheidung von ganz besonderer Spannung geprägt. Lange sah es so aus, als ob Jürgen Bender an "Lucius Fox" vorbeiziehen und sich den dritten Titel nach 2007 und 2008 sichern könnte. Das Wetter sollte die entscheidende Rolle spielen. Während "Lucius Fox" bei wechselhaften Wetterbedingungen mit Slicks auf volles Risiko ging, wählte Bender mit Regenreifen die vermeintlich sicherere Variante. Die falsche Entscheidung. Bei abtrocknender Strecke zog "Lucius Fox" knapp vor Schluss vorbei und sicherte sich den Titel. "Das war sehr spannend, wie das ganze Jahr. Der erste Reifensatz war schlecht und zeitweise lag ich weit zurück. Wir sagten dann entweder oder, entschieden uns beim Reifenwechsel für Slicks. Das war die richtige Wahl und entscheidend für den Sieg", freute sich "Lucius Fox" über den AvD 100 Meilen Titel 2009. Hinter dem Fünftplazierten Norbert Groer (PRC Honda) fuhr der Porsche von Fox auf P6 über den Zielstrich. Platz drei in der Meisterschaft ging an den in Hockenheim siebtplazierten Martin Dechent.