Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die Young Driver AMR-Mannschaft hat gestern die Komplettierung ihrer Besatzung für das 24 Stunden Rennen von Le Mans bekannt gegeben. Neben Thomas Enge und Christoffer Nygaard wird GT1-Routinier Peter Kox (Foto) als dritter Pilot auf dem Aston Martin DBR9 des Teams starten. Für die in Paderborn stationierte Truppe, welche die FIA-GT1 Weltmeisterschaft als Hauptprogramm hat, handelt es sich in diesem Jahr um das Debüt beim Langstreckenklassiker an der Sarthe. Young Driver AMR ist dabei in diesem Jahr das einzige DBR9-Einsatzteam an der Sarthe
Der 46-jährige Niederländer Kox ist einer der erfahrensten GT1-Piloten in Le Mans. Zwölf Einsätze – davon acht in der GT1-Klasse auf Lamborghini-, Aston Martin-, Ferrari- und McLaren-Fahrzeugen - hat der gebürtige Eindhovener bislang absolviert. Nur einmal gelang ihm allerdings der Klassensieg: 2003 auf dem Veloqx-Ferrari F550. 1997 schaffte er mit einem McLaren F1 sogar der Schritt auf das Podium als Gesamt-Dritter. Im vergangenen Jahr war Kox Bestandteil der Aston Martin-Werksmannschaft.
Thomas Enge ist mit bislang acht Einsätzen (sechsmal GT1) ebenso erfahren. 2003 gelang ihm als Teamkollegen von Kox ebenfalls der einzige Klassensieg. Auch er gehörte 2009 zur Aston-Werksmannschaft und errang zusammen mit Stefan Mücke und Jan Charouz den LMS-Titel 2009. Neu an der Sarthe ist dagegen der Däne Christoffer Nygaard, der 2009 im ADAC-GT-Masters und der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft mit Fischer Racing reichlich GT-Erfahrungen sammelte.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in GT-Open
Das Team vom Redolfi Orlando wird heuer wieder zwei Porsche 997 RSR in der Super GT-Klasse einsetzen. Das Cockpit eines dieser Fahrzeuge teilen sich - unverändert zu den Vorjahren - die zweifachen GT-Open-Vize-Champions Richard Lietz und Gianluca Roda. Neu ist, dass die Autorlando-Mannschaft auch ein Antreten in der GTS-Klasse plant, wobei ein Porsche GT3 R zum Einsatz kommen soll.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Porsche hat seine Ankündigung einer aufregenden Neuigkeit Anfang des Jahres wahrgemacht. Allerdings verbirgt sich hinter dem heute veröffentlichten neuen Rennmodell nicht der nächste Le Mans-Herausforderer, sondern der erste GT-Sportwagen mit Rennhybridtechnik aus den Weissacher Hallen.
Am 4. März feiert ein Porsche 911 GT3 R mit einem kinetischen Hybridantrieb auf dem Genfer Autosalon seine Premiere. Das neuartige Hybridsystem wurde als Entwicklungssystem speziell für den Einsatz im Rennwagen entwickelt und unterscheidet sich im Aufbau und in den Komponenten deutlich von konventionellen elektrischen Hybridsystemen. Dabei ergänzt ein elektrischer Vorderachsantrieb mit zwei je 60 kW starken Elektromaschinen den 480 PS starken Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor im Heck des 911 GT3 R Hybrid. Anstelle der in Elektro-Hybrid-Fahrzeugen üblichen Batterien mit ihrem Gewichts- und Patentnachteilen liefert ein elektrischer Schwungradspeicher, der im Innenraum neben dem Fahrer untergebracht ist, die Energie für die Elektromotoren. Der Schwungradspeicher ist ein Rotor, der mit bis zu 40.000 Umdrehungen pro Minute rotiert, und die Energie mechanisch in Form von Rotationsenergie speichert.
Aufgeladen wird der Rotor bei Bremsvorgängen, wenn die beiden Elektromaschinen an der Vorderachse ihre Funktion umkehren und als Generatoren arbeiten. Aus dem geladenen Speicher kann der Pilot beim Beschleunigen aus Kurven heraus oder beim Überholen, dessen Energie abrufen, indem das Schwungrad im Generatorbetrieb elektromagnetisch abgebremst wird und so aus seiner Bewegungsenergie bis zu 120 kW Leistung für die beiden Elektromotoren an der Vorderachse liefert. Diese Zusatzleistung steht dem Piloten nach jedem Ladevorgang jeweils für eine Dauer von etwa 6-8s zur Verfügung.
Der 911 GT3 R Hybrid wird nach seiner Premiere in Genf auf dem Nürburgring im Rahmen der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft erprobt werden. Als Höhepunkt dieser Erprobung ist ein Start bei den 24 Stunden am Nürburgring am 15./16. Mai vorgesehen. Ein Sieg des 911 GT3 R Hybrid steht dabei aber nicht im Vordergrund. Vielmehr soll er als Technologieträger und so genanntes Rennlabor Erkenntnisse für die spätere Anwendung der Hybridtechnik in Straßensportwagen liefern.
Exakt 110 Jahre nachdem Ferdinand Porsche das erste Fahrzeug mit Hybrid-Antrieb, den Lohner Porsche Semper Vivus entwickelt hat, greift Porsche somit dieses Antriebskonzept im seriennahen GT-Rennsport wieder auf. Porsche-Fahrzeuge galten schon in der Vergangenheit – zumindest auf der Rennstrecke – als die treibstoffeffizientesten Vertreter ihrer Gattung. Porsche will diesen Ruf nun mit seiner neuesten Kreation weiter untermauern – und damit den Vorsprung gegen die Konkurrenz weiter ausbauen.