Die vorletzte Runde der Brasilianischen GT3 Cup Challenge wurde im Rahmenprogramm des F1-GP in Sao Paulo ausgetragen. Alex Barros (Porsche 997 GT3 Cup) gewann das Samstags-Rennen vor Constantino Junior und Ricardo Rosset, im sonntäglichen zweiten Lauf fuhren Rosset, Barros und Sergio Ribas auf das Podest.
Ricardo Rosset konnte damit schon vor dem erst Mitte Dezember stattfindenden Saisonfinale seinen Gesamtsieg in dieser Serie fixieren - er führt in der Punktetabelle mit 240 Zählern uneinholbar vor Barros (176) und Ricardo Baptista (167).
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Anlässlich der 1000 km von Zhuhai hat das schweizer Team Hope Pole-Vision seine Ambitionen auf einen Aufstieg in die LMP1-Klasse mit Details zum geplanten Wagen unterstrichen. Die Mannschaft will neben den beiden Formula Le Mans-Autos einen Oreca O01 mit 2l-Lehmann-Turbo-Motor und einem Flybrid-KERS einsetzen. Damit wagt sich das Team wie angedeutet an ein Hybrid-Projekt im LMP-Bereich.
Analog zum Porsche-Hybrid, dessen Schwungradspeicher von Williams stammt, basiert das System der britischen Firma Flybrid auf einem rotierenden Massenspeicher, der kinetische Bremsenergie aufnimmt und über ein stufenloses Getriebe wieder in den Antriebsstrang abgibt. Der Speicher ist ein Schwungrad aus Kohlefaser, das mit bis zu 64.500 U/min in einem Vakuumzylinder rotiert. Das stufenlose Getriebe kontrolliert dann die Übersetzungsänderungen zwischen den Rädern und dem Flywheel. Die Speicherkapazität der 25kg leichten Einheit wird in der für die F1 entwickelten Version mit bis zu 440 KJ angegeben und soll einen Effizienz von 70% bei der Energieumwandlung erreichen, während elektrische Systeme maximal mit 40% taxiert werden.
Die Firma Lehmann ist ein schweizer Tuner der bereits vor etwa 10 Jahren in Le Mans Erfolge in der kleinen Prototypenklasse feierte. Von 2001-2003 dominierten die Lehmann-befeuerten LMP2-Reynards der Teams ROC und Noel del Bello das Geschehen um den Klassensieg in der LMP675-Klasse mit dem auf VW-Basis aufgebauten 2l-Turbo. Nun scheint es das eine aktuelle Version dieses Triebwerks wieder ins Rennsportgeschehen zurückkehrt.
Das Team aus dem eidgenössischen Gruyére hat damit hochambitionierte Pläne. Erste Runden soll der Wagen im Frühjahr 2011 auf dem HTTT drehen. Mit dem Auto werden sowohl eine Teilnahme am Interkontinental Cup 2011 als auch am 24 Stunden Rennen von Le Mans angepeilt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am Rande der 1000km von Zuhai hat der ACO den Kalender für den Interkontinental Cup 2011 noch einmal präzisiert. Demnach sieht es aus, als ob nur ein Rennen der Asiatischen Le Mans Serie im kommenden Jahr zum Cup zählen wird. Der andere geplante Termin ist lediglich im Oktober als „Übersee-Veranstaltung“ ausgeführt. Dort sollte an und für sich das Petit Le Mans im Kalender eingefügt werden. Da kaum davon auszugehen ist, dass für ein schwach besuchtes Rennen in Asien das traditionsreiche PLM gekippt wird, wird es wohl im Rahmen des LMIC bei nur einem Rennen wiederum im November in China bleiben.
Stattdessen wird die Le Mans Serie eine weitere Runde zugesprochen bekommen. Diese soll für den Juli angesetzt werden und wurde mit noch offener Location angegeben. Nachdem in den letzten Monaten vermehrt Gerüchte aufkamen, dass der Nürburgring wieder im Kalender erscheinen könnte, und der Termin – als traditionelle Le Mans Revanche – auch darauf hindeutet, dass man wieder nach Deutschland zurückkehrt, dürfen hier Hoffnungen bei den deutschen Fans aufkeimen.
Der derzeitige Kalenderentwurf lautet wie folgt: 19.03.2011 - 12h Sebring (ALMS) 08.05.2011 - Spa (LMS) 11.-12.06.2011 - Le Mans 24 Hours (doppelte Punkte) Juli 2011 - TBA (Europa - LMS) 09.09.2011 - Silverstone (LMS) Oktober 2011 - TBA (Übersee) November 2011 - TBA (China)
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Mit den Rängen 2 und 1 bei den Läufen der Brasilianischen GT-Meisterschaft in Curitiba sicherten sich Valdeno Brito / Matheus Stumpf (Ford GT) vorzeitig den Titel in der GTBR3-Klasse. Den ersten Lauf des Wochenendes hatte Wagner Ebrahim (Dodge Viper; Bild) gewonnen.
In der GTBR3-Tabelle führen vor dem Saisonfinale Ende November in Sao Paulo Brito / Stumpf (220 Punkte) uneinholbar vor den LamborghiniGallardo LP560-Piloten Chico Longo / Daniel Serra (158), Marcelo Hahn / Allam Khodair (157), Claudio Dahruj (130) und Chico Serra (118). Offen ist hingegen die Entscheidung um das GTBR4-Championnat - dort kommen mit Valter Rossete (Ferrari F430 Challenge; 205), Renan Guerra (Maserati Trofeo; 181) und Fabio Greco (Ferrari F430 Challenge; 177) rechnerisch noch drei Piloten für den Titel in Frage.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der Peugeot 908 Hdi-FAP von Stephane Sarrazin und Franck Montagny hat das Finale des Interkontinental Cups im chinesischen Zhuhai gewinnen können. Am Ende der 1000km von Zhuhai, die heuer auch das einzige Rennen der Asiatischen Le Mans Serie darstellten, belief sich der Vorsprung auf die beiden folgenden Audi R15+ des Audi Sport Team Joest auf 4s bzw. 45s. Damit sicherte sich Peugeot auch den Gesamtwertungssieg in der Team- und Herstellerwertung des zum ersten Male ausgetragenen Cups, der als Vorstufe einer inoffiziellen Sportwagenweltmeisterschaft angesehen wird.
Andauernde Regenfälle hatten in den Vortagen wenig Gelegenheit gegeben, sich auf die trockene Strecke einstellen zu können. So starteten alle Team mit Unsicherheiten in den Abstimungen der Rennboliden. Sowohl Audi als auch die wieder einmal schnelleren Peugeot mussten daher während des Rennens ihre Reifenstrategien umstellen, da der Verschleiss der Pneus mit zunehmenden Griplevel zunahm. Ein Ausrutscher von Sarrazin / Montagny sowie ein Unfall von Bourdais brachten dann zur 4h Marke den Audi von Kristensen / McNish in Führung. Doch Peugeot behielt die Nerven und tankte beim letzten Stop die #2 nur so lange, dass man noch vor dem Audi wieder auf die Strecke kam. Den Rest erledigten die Franzosen über den Grundspeed ihres 908.
Sowohl für den Peugeot als auch für den Audi war das Rennen die Abschiedsvorstellung - beide Konstruktionen sollen im nächsten Jahr durch die Nachfolger 90X bzw. R18 ersetzt werden. Das Rennergebnis sowie erste Bilder können auf unseren Seiten unter diesem Link eingesehen werden. Der vollständige Rennbericht folgt in den nächsten Tagen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Die VdeV Endurance Proto-Gesamtwertung ist nach sieben von acht Läufen vorzeitig entschieden: Philippe Mondolot / David Zollinger (Palmyr-Norma M20F; 267 Punkte), zuletzt Laufsieger in Magny-Cours, können auch von ihren stärksten Verfolgern Jean-Marc Menahem / Marc Faggionato (Palmyr-Norma M20F; 123,5) und William Cavailhes / Stephane Romecki (IRS-Norma M20F; 112,5) nicht mehr eingeholt werden.
Spannend bleibt hingegen die Endurance GT/Tourisme, die beim Saisonfinale in Estoril am 20.11. ein sechs-Stunden-Rennen austragen wird: Der Vorsprung von Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier (Visiom-Ferrari F430, Bild; 252 Punkte) auf Pascal Gibon / Christophe Bourret (IMSA Performance- Porsche 997 RSR; 234,5) hat sich durch deren Erfolg in Magny-Cours weiter verringert. Hinter den Titelkontrahenten rangieren die fallweise als Co-Piloten der Top-Mannschaften zum Einsatz kommenden Anthony Beltoise (Visiom-Ferrari F430; 138) und Raymond Narac (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; 133,5) sowie Bernard Moreau / Miguel Langin (Polybaie-Porsche 996 RSR; 126).
Die Saison der VdeV Historic Endurance ist bereits zu Ende: Schon vor dem Rennen in Magny-Cours standen dort die Gesamtsieger Bernard Moreau / Miguel Langin (GT / Polybaie-Porsche 911 3,0 RSR; 246,5 Punkte) bzw. Yann Le Calvez (Prototypen / Mecamoteur-Elva Mk8; 215,5) fest.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Peugeot hat sich wie erwartet die vordere Startreihe in Zhuhai gesichert. In einer trockenen Qualifikationssitzung reichten den beiden 908 Hdi-FAP von Montagny / Sarrazin und Bourdais / Pagenaud eine 1:21,868 bzw. eine 1:22,953 um die beiden Audi von Kristensen / McNish und Capello / Dumas in Startreihe 2 zu verbannen. Die Reihe 3 teilen sich der Drayson-Lola und der Tokai University-Courage-YGK. Während bei annähernd regulären Bedingungen der Oak Racing-Pescarolo-LMP2 und der Hope Pole-Vision-Formula LM standesgemäß die 4. Startreihe belegten, hält das GT-Starterfeld dahinter einige verblüffende Überraschungen bereit.
Dass der JLOC-Lamborghini Murcielago GT1 schnellster Strassensportwagen ist war ja zu erwarten. Dass der Hybrid-Porsche von Bergmeister / Long sich daneben noch vor allen GT2 plazieren konnte, ist schon eher eine Überraschung.
Die verblüffendste Leistung gelang jedoch Alex Yoong im KK Performance-Audi R8 LMS GT3. Der malaiische ex-F1-Pilot stellte den GT3 auf Startposition 11, ebenfalls noch vor allen GT2 ab. Alle die schon immer vermutet hatten, dass Audi statt einem GT3 mit dem R8 LMS eher einen verkappten GT2 konstruiert hat, dürften sich ob dieser Leistung bestätigt fühlen. Die GT2 - ebenfalls geschlagen vom United Autosports-Audi und dem Larbre Competition-Saleen - finden sich erst ab Startposition 14 im Feld wieder. Bruni / Vilander / Melo im AF Corse-Ferrari haben mit einer 1:35,810 Lieb / Lietz im Felbermayr-Proton-Porsche um 0,3s geschlagen. Dahinter konnten sich Müller / Werner im Schnitzer-BMW auf P16 plazieren, vor dem CR Scuderia-Ferrari und dem Prospeed Competition-Porsche. Das Feld beschliesst der First Racing Lamborghini GT2.
Das Rennen startet am Sonntag morgen um 5 Uhr morgens und kann über diesem Link per Zeitenmonitor und über Radio Le Mans als Audiostream verfolgt werden. Ab 9 Uhr überträgt Eurosport die letzten 2h live.
Mit umfangreich besetzten Teilnehmerfeldern, einer Vielzahl von Marken und einer Titelentscheidung, die erst im letzten Rennen fiel, war das Premieren-Jahr der Französischen GT als reine GT3-Meisterschaft ein voller Erfolg.
Zu Saisonbeginn dominierten die Corvette-Teams - Renaud Derlot / Arnaud Peyroles (Graff Racing-Corvette Z06) setzten sich gleich an die Tabellenspitze und punkteten in den ersten neun Rennen achtmal. Hingegen fanden Patrick Bornhauser / Laurent Groppi (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R; Bild) nur langsam zu ihrer Form, holten aber ab Saisonmitte die meisten Punkte. Der eigentliche Wendepunkt bezüglich Fahrer-Titel war das zwei-Stunden-Rennen von Magny-Cours Ende August: Davor hatten Derlot / Peyroles einen Vorsprung von 66 Punkten auf die späteren Meister, deren bemerkenswerte Aufholjagd dort mit einem Sieg begann. Nach zwei Top-5 Platzierungen in Albi konnten Bornhauser / Groppi beim ebenfalls in Magny-Cours abgehaltenen Saisonfinale schließlich Derlot / Peyroles, die in den letzten vier Saisonläufen nur einmal punkteten, noch um sieben Zähler abfangen.
Die Leistungsdichte in der FFSA-GT zeigte sich auch darin, daß heuer neben den Corvettes und dem Larbre-Porsche auch die Audi-R8 LMS von Oreca, Sainteloc-Phoenix und WRT, der JSB Competition-Lamborghini Gallardo LP560 und einer der Luxury Racing-Ferrari F430 Scuderia Laufsiege verbuchen konnten.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Auch bei der dritten freien Trainingssession in Zhuhai haben sich die Streckenbedingungen nicht wesentlich verbessert. Im Regen erzielte der Peugeot von Stephane Sazzazin und Franck Montagny mit einer 1:31,628 die beste Zeit vor dem Audi von Kristensen / McNish. Lediglich Johnny Cocker im Drayson-Lola sorgte für Gesprächsstoff als er sich auf P4 zwischen die Diesel vorpreschen konnte.
Schnellster GT ist weiterhin der JLOC-Lamborghini auf dem das japanische Fahrertrio die GT2-Konkurrenz und den Larbre Competition-Saleen weiterhin zeitentechnisch fest im Griff hat. Während die GT sich genauso wie in der zweiten Session präsentierten (AF Corse vor dem Porsche-Hybrid), kamen dahinter die Prototypen von Oak Racing und Hope Pole-Vision besser in Fahrt. Da auch der Tokai-Courage nach dem Unfall vom Donnerstag wieder Runden drehen konnte, haben demnach alle 23 Teilnehmer in der Session teilgenommen. Das lässt auf ein volles Feld beim Qualifying heute mittag hoffen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Auch das zweite freie Training in Zhuhai wurde von nassen Streckenbedingungen bestimmt. Dies trieb die Zeiten auf dem Kurs für die Spitze in den 1:32´er Bereich. Die Peugeots und die Audis zeigten sich bei diesen Bedingungen auf annähernd gleichen Niveau. Nur um 0,041s konnten Bourdais / Pagenaud mit ihrem 908 den Audi von Kristensen / McNish parieren.
Währed der Drayson-Lola mit nur 1,6s Abstand auf die Spitze P5 belegte und der JLOC-Lamborghini als schnellster GT1 auf 6 geführt wurde, deutet sich auch im GT2-Feld dahinter ein kampfbetontes Rennen an. AF Corse konnte mit dem Ferrari von Melo / Bruni / Vilander zwar die GT2-Bestzeit notieren lassen, aber nur 1,2s dahinter wurde der in einer Sonderklasse startende Porsche-Hybrid GT3R geführt. Die Porsche und Ferrari der Teams Prospeed Competition, CR Scuderia und Felbermayr-Proton folgen auf den Plätzen.
Nun wird man abwarten müssen, ob sich beim letzten freien Training morgen früh noch eine Wetterbesserung ergibt oder ob die 23 anwesenden Teams (21 nahmen an der Session teil - nur der Jaguar und der gestern verunfallte Tokai-University-Courage blieben in der Garage) fürs Rennen eine Abstimmung erraten müssen – denn angeblich soll der Lauf am Sonntag bei trockenem Wetter stattfinden.