GT Brasil – Sao Paulo - Vorschau

2011 will ein neues französisches Team mit einem Oreca-LMP2-Prototypen in der Le Mans Serie und bei den 24 Stunden von Le Mans mitmischen. Hinter dem Projekt, das unter dem Namen Sbarta Sport firmiert, steckt der ehemalige Le Mans-Pilot Sylvain Boulay, der mit den Partnern Arnaud Tanguy von der Formel Renault-Mannschaft ARTA Engineering und Geldgeber Frédéric Viau-Davodeau das Team aus der Taufe gehoben hat. Boulay hat bereits zehn Teilnahmen am Klassiker zwischen 1987 und 2005 notieren lassen können. Die Mannschaft will einen der neuen Oreca O03-Prototypen mit Nissan V8-Motor (wahrscheinlich von Zytek) an den Start bringen. Reifenpartner der neuen Equipe wird Dunlop werden.
Als erster Pilot wurde bereits Laurent Groppi bestätigt. Der 27-jährige Franzose ist aktueller Französischer GT3-Meister und gewann 2006 die französische Formel Renault 2.0. In den vergangenen Jahren war er mit Larbre Competition liiert und absolvierte mehrere Einsätze auf dem GT1-Saleen des Teams. An seiner Seite gilt derzeit Vincent Capillaire als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die beiden vakanten freien Plätze im Wagen. Der aus Le Mans stammende Franzose war die letzten zwei Jahre in der Formula Le Mans engagiert.
Mit dem Oreca engagiert sich 2011 ein weiterer Hersteller in der renovierten LMP2, der auf reichlich Erfahrungen aus der LMP1 aufbauen kann. Es wird interessant sein, wie man sich mit den Platzhirschen von Zytek und Lola in der Klasse messen lassen kann, wobei der neuen Mannschaft von Sbarta zunächst eine Einarbeitungsphase zugestanden werden sollte.
Das rhino´s Team Leipert aus Wegberg wechselt in der kommenden Saison seine Einsatzgeräte. Nach zwei Jahren mit dem Ascari KZ1R GT3 wird nun der Lamborghini Gallardo LP560 GT3 das neue GT3-Modell des Teams. Das gab Teamchef Ingo Leipert nun in einer Mitteilung der Mannschaft bekannt. „Nach eingehenden Gesprächen haben wir uns entschlossen, unseren nächsten Schritt in der GT3 mit Lamborghini zu starten, da wir uns sicher sind, dass das Team um Hans Reiter ein zuverlässiger Partner für die nächsten Jahre sein wird. Zuverlässigkeit und gute Performance hat das Fahrzeug schon mit dem Gesamtsieg im GT-Masters 2010 bewiesen. Wir vertrauen darauf, dass Reiter Engineering den Gallardo LP560 GT3 für die nächsten Saisons konkurrenzfähig weiterentwickelt und die Ersatzteilversorgung reibungslos abläuft. Wir wollen mit dem Lamborghini unsere anvisierten Ziele erreichen“.
Das rhino´s Team Leipert wird in der Saison 2011 mit zwei Lamborghini Gallardo LP560 GT3 im ADAC-GT-Masters und der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft starten. Wie auch schon in der Saison 2010 werden alle Masters-Läufe live im TV-Sender Kabel 1 übertragen. Zusätzlich zu den beiden nationalen und internationalen Rennserien soll der Leipert-Lamborghini 2011 beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps und dem 24h-Lauf in Dubai eingesetzt werden.
Im Zuge dessen gab Leipert bekannt, dass in dieser Woche bereits einen Gallardo LP560 GT3 von Argo-Racing aus Belgien übernommen wurde, die für 2011 keine Pläne mehr mit dem Gallardo verfolgten. „Wir möchten uns noch bei Herbert Lambert für die schnelle und reibungslose Abwicklung und Übergabe bedanken. Die Arbeiten in unserem Betrieb laufen derzeit auf Hochtouren, um das Fahrzeug für das kommende Rennen vorzubereiten. Erste Tests werden schon Ende November absolviert.“ Der zweite Lamborghini GT3 wird Anfang nächsten Jahres – nach seiner Fertigstellung bei Reiter Engineering – als Neuwagen vom Team übernommen. Die Feuertaufe für den Leipert Lamborghini ist bereits vom 13.-15. Januar 2011 in der arabischen Wüste angesetzt. Zum sechsten Mal in Folge wird die Wegberger Mannschaft dann am 24h Rennen in Dubai teilnehmen.
In der vergangenen Saison startete Pierre Ehret in der Le Mans Serie auf einem GT2-Ferrari des CR Scuderia Ferrari-Teams. Doch der 53-jährige Tegernseer hat auch Ambitionen im Prototypenbereich. Daher testete er vergangene Woche in Südfrankreich ein potentielles Einsatzgerät für die Saison 2011. Beim französischen Team JMB-Racing absolvierte Ehret seine ersten Runden in einem Formula Le Mans Boliden auf dem HTTT bei Marseilles. „Die Kosteneffizienz hat mich bei diesen Autos schon einige Zeit gereizt. Eine Saison ist recht preiswert zu realisieren. Gleichzeitig sind es echte Rennautos die einen richtigen Speed haben“, so Ehret.
Der Deutsche absolvierte seinen Test zusammen mit dem Schweizer Maurice Basso – seit einigen Jahren Stammpilot bei JMB - und einem weiteren italienischen Piloten. „Der Wagen hat richtig Spass gemacht. Die Zeiten waren ok und das Auto machte einen zuverlässigen Eindruck. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es, etwa an der etwas indirekten Lenkung. Das Steuer ist zu leicht und gibt dir wenig Feedback. Auch ist die Schaltung etwas langsam beim Herunterschalten. Das war mir aber im Voraus bekannt und konnte meinen Fahrspass nicht trüben. Das Team ist direkt am Kurs stationiert und hat dort eine sehr tolle Location zur Verfügung. Zudem kann die Strecke sehr schnell auf eine von über 20 möglichen Konfigurationen umgerüstet werden. Per Flug wäre die Strecke sehr schnell von München aus zu erreichen – die Testmöglichkeiten wären also ideal.“
Ob Ehret nun für 2011 in die Prototypenklasse umsteigt ist allerdings noch nicht entschieden. „Ich habe ja noch bei CRS-Racing meinen GT2-Ferrari als Option. Nun kommt es auf das Budget an, das ich 2011 aufwenden kann. Die Entscheidung wird zwischen der neuen Privatfahrerkategorie GTE-Am bei den GT2 und dem Formula Le Mans fallen, wobei im letzteren Fall aus meiner Sicht JMB die erste Adresse wäre, wenn es um das Einsatzteam geht.“ Möglicherweise könnte dann sogar ein zweiter deutscher Pilot an der Seite von Ehret ins Steuer des Prototypen greifen.
Das Highcroft-Team hat einen ersten Test des neuen HPD-LMP2-Motors unternommen. Der neue 2,8l Bi-Turbo V6-Treibsatz war von HPD im vergangenen Sommer als Nachfolger des jetzigen 3,4l HPD-LM-V8 Motors angekündigt worden, der 2011 nach der Reformation des Motorenreglements nur noch in der LMP1-Klasse erlaubt ist. Schon vor sieben Wochen war dem Team ein Modell des neuen Motors zwecks Neuinstallation der Antriebstechnik zugesandt worden. Nun konnte mit dem ersten funktionsfähigen Modell ein erster Streckentest unternommen werden. Der lief vergleichsweise rund ab. Nach einem kurzen Funktionstest auf dem Carolina Motorsports Park spulte Pilot Simon Pagenaud 700km auf dem Kurs ab. Dabei wurde das Team an keiner Stelle durch ernsthafte Motorenprobleme gebremst.
Zwar musste sich Pagenaud an den niedrigeren Poweroutput - die Triebwerke der neuen Generation leisten etwa 100PS weniger als die alten - gewöhnen, jedoch zeigte sich der Franzose ebenso wie das Team beeindruckt von der Charakteristik des neuen Motors. “Der Motor zeigt sich sehr fahrbar und hat für sein Leistungslevel wirklich eine Menge Schub. Auch haben wir im Vergleich zum atmosphärischen V8 aus dem Vorjahr weniger Vibrationen. Unser Chassis hat eine ganze Menge Abtrieb – mit dem schwächeren Motor im Vergleich zur Vorsaison musst du nur irgendwie die Geschwindigkeit halten. Aber HPD hat uns die Erarbeitung weiterer Motorenmappings angekündigt, wobei man sicher noch etwas Leistung finden wird. Das Auto fühlt sich auch durch den kleineren Motor etwas agiler an. Aber ich musste nicht viel an meinem Fahrstil ändern.“
Damit hat HPD als Motorenlieferant auch in der neuen LMP2 wieder ein Eisen im Feuer. Weitere Triebwerke für die Klasse werden bislang von Judd (BMW), Zytek (Nissan) und Roush-Yates (Ford) angeboten.
Pascal Gibon / Christophe Bourret / Raymond Narac (IMSA Performance-Porsche 997 RSR; Bild) siegten beim Saisonfinale der VdeV Endurance GT/Tourisme in Estoril nach sechs Stunden Renndauer bzw. 193 Runden vor Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier / Anthony Beltoise (Visiom-Ferrari F430). Auch die Ränge 3 und 4 gingen an Porsche-Besatzungen des IMSA-Teams: Anthony Pons / Yves Provins / Richard Balandras (-3 R.) holten den verbleibenden Podestplatz vor Philippe Polette / Frederic Lelievre (-6 R.). Fünfte wurden Philippe Baudiniere / Thierry Proust / Tony Samon (Nourry Competition-Porsche 997 Cup S; -8 R.).
In der GT/Tourisme-Punktetabelle fingen Pascal Gibon und Christophe Bourret (287) mit diesem Erfolg Jean-Paul Pagny und Thierry Perrier (270,5 Punkte / ein Streichresultat) noch ab und holten sich den Challenge-Titel. Raymond Narac (186) konnte im Duell im den dritten Gesamtrang noch Anthony Beltoise (180,5) überholen.
Die Ränge 1 bis 4 des zweiten Laufs der Australischen GT in Sandown wurden von denselben Piloten wie am Vortag belegt: Tony Quinn (VIP Petfoods-Mosler MT900 GT3; 20 Runden) siegte vor James Koundouris (Supabarn-Porsche 997 GT3 Cup S; +2,247s), Mark Eddy (Penfold-Audi R8 LMS; +3,055s) sowie Ash Samadi (Mosler MT900 GT3; +6,839s). Der regierende Champion David Wall (Wilson Security-Porsche 997 GT3 Cup S, Bild; +9,724s), der nach der Disqualifikation am Samstag vom letzten Startplatz ins Rennen gegangen war, kam noch bis auf Rang 5 nach vorne und verteidigte damit seinen Titel in der GT Championship-Klasse.
Die GT-Challenge-Wertung gewann Shane Smollen (Mc Grath-Porsche 997 Cup; Gesamt-9.), bestplatzierter Fahrer aus der GT-Production-Kategorie war abermals Paul Freestone (Freestone’s Transport-Corvette Z06; 12.). Smollen und Freestone sicherten mit diesen Ergebnissen auch den jeweiligen Klassen-Titel.