Inter-Europol Competitionhat die Besatzung für den ersten Ligier JS P3 LMP3 der Europäischen Le Mans Serie-Mannschaft bekannt gegeben. Der amtierende Asiatische Le Mans Serie-Meister in der Klasse und LMP3-Vizemeister der ELMS 2018 , der Essener Pilot Martin Hippe, bekommt den Briten Nigel Moore als Teamkollegen zur Seite gestellt. Das Duo dürfte damit als einer der heissen Titelkandidaten für die Saison 2019 der europäischen ACO-Serie in der LMP3-Klasse gelten.
Der 32-jährige Essener Hippe gilt als einer der schnellsten Bronze-Piloten in ELMS-Feld. Nachdem der ehemalige Formel-König-Pilot nach einer 10-jährigen Pause 2016 sich im Inter-Europol-Team wieder selber ans Lenkrad setzte und zudem bei den ersten Rennen auch teilweise die technische Betreuung seines späteren Einsatzwagens übernahm, entwickelte er sich zu einem Spezialisten am Steuer des Ligier JS P3 LMP3. Ein Meistertitel in der VdeV-Serie 2016, der ELMS-Vizemeister-Titel 2018 und der Meistertitel in der Asiatischen Le Mans Serie sind eine Bilanz die die für sich sprechen. Dank des asiatischen Titelgewinns sicherte er zudem seinem langjährigen Teamkollegen Kuba Smiechowski und seiner in diesem Jahr in die LMP3 aufgestiegenen Mannschaft die Fahrkarte nach Le Mans.
Der 27 jährige Brite Nigel Moore dürfte den einheimischen Zuschauern vielleicht noch von seiner VLN Langstreckenmeisterschafts-Saison 2014 her bekannt sein, als er im Toyota GT 86-Cup auf dem Toyota der Vantage Motorsport-Mannschaft zusammen mit seiner Schwester Sarah den Vizemeister-Titel im Markenpokal errang. Danach stiegt der anerkannt schnelle und daher silber-eingestufte Brite mit dem Tockwith Motorsport Team in die LMP3- und LMP2-Szene der ELMS auf ehe das Projekt 2017 ein vorzeitiges Ende fand. Dennoch blieb Moore der LMP-Szene erhalten und trat zuletzt in der Asiatischen Le Mans Serie 2018/19 in Erscheinung.
Carlin Motorsport, die neu in die Europäische Le Mans Serie eingestiegene Dallara LMP2-Einsatzmannschaft, hat nun auch seine Besatzung für die Saison 2019 fixiert. Neben dem bereits bekannt gegebenen Jack Manchester sind Ford-Werkspilot Harry Tincknell (li.) und McLaren-Werkspilot Ben Barnicoat (re.) als Stammbesatzung für die 6 Runden umfassende europäische Serie benannt worden. Da Ticknell, vormals F3-Pilot bei Carlin, zudem auch als Pilot eines der Joest-Mazda in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship aktiv ist wird er wegen einer Terminüberschneidung den Saisonauftakt auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet auslassen und dort von Oliver Pla ersetzt werden. Carlin setzt parallel zu seinen etwa halbem Dutzend Formel-Programmen in diesem Jahr erstmals einen LMP2 in der europäischen Langstreckenserie ein.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Im Rahmen des 12-Stunden-Rennens der 24 Stunden-Serie startete die KTM X-Bow-Battle im italienischen Mugello in ihre 10. Saison. Bei herrlichem Frühlingswetter und in der traumhaften Landschaft der Toskana ein Genuss für alle Beteiligten, dementsprechend gut war die Stimmung – wenngleich einige Starter kurzfristig absagen mussten, da der diesjährige Auftakt-Termin ungewöhnlich früh angesetzt war.
In Lauf 1 sicherte sich Klaus Angerhofer am Ende nach hartem Kampf einen am Ende doch recht klaren Gesamtsieg beziehungsweise GT4-Sieg. Dahinter belegte der ebenfalls auf einem KTM X-Bow GT4 startende Önder Erdem Rang 2 vor Georg Silbermayer der seinerseits als Gesamt-Dritter die Elite-Wertung gewann. Holger Baumgartner komplettierte als Gesamt-Vierter das GT4-Podium, er musste sich gegen Ende des Rennens gegen den heranstürmenden Thomas Westarp, heuer als „Neuling“ in der GT4-Wertung dabei, verteidigen.
Die spektakulärste Renn-Action kam allerdings von den Rookies Challenge Teilnehmern. Dabei gab es aber einen Starter, der den harten Zwei-, Drei- und Mehrkämpfen gleich von Beginn an komplett entkam: Der Italiener Enzo Bonito, seines Zeichens professioneller SIM-Racer und beim diesjährigen „Race of Champions“ zum ersten Mal in „echten“ Autos erfolgreich feierte den souveränen Start-Ziel-Sieg in der Rookies-Klasse und belegte dabei Gesamtrang sechs. Dahinter kamen Marcel Marchiewiczund sein deutscher Landsmann Patrick Sing auf das Podium.
Das Resultat des ersten Rennens war gleichzeitig die Startaufstellung für Lauf 2, an dessen Ende auf den ersten drei Plätzen keine Veränderungen stattfanden: Klaus Angerhofer gewann, erneut vor Önder Erdem und Georg Silbermayr. Die Rookies Challenge Teilnehmer waren erneut sensationell unterwegs, wenngleich nach einer Code-60-Phase, ausgelöst durch einen Ausrutscher von Rookies-Starter Tassilo von Bayern, leider ein wenig Chaos im Feld ausbrach. Enzo Bonito hatte ein unglückliches „Treffen“ mit einem „Elite“ Piloten, welches ihm den sicher geglaubten Sieg kostete. So durfte am Schluss Matthias Pelzmann jubeln, er siegte knapp vor Patrick Sing und Marcel Marchiewicz.
Die nächste Runde der KTM X-Bow-Battle findet vom 26-27 April im tschechischen Brünn statt. Zuvor steht am 17 April ein Testwochenende am Red Bull Ring an.
Eine neue deutsche Langstreckenmannschaft hat sich dieser Tage formiert. Geprägt von den Erfahrungen der letzten Jahre haben einige an diesen Seiten beteiligten Personen ein eigenes Enduranceteam aus der Taufe gehoben. Unter dem Label von GT-Eins-LST (="Lang-Strecken-Team") plant man in den kommenden Monaten und Jahren erste eigene Teilnahmen an Langstreckenrennen im nationalen und Internationalen Bereich. Das Ziel des eigenen Engagements ist es dabei, den vorwiegend autodidaktisch-journalistisch vorgebildeten Mitarbeitern dieser Seiten einen tiefergehenden und detaillierteren Blick in Renntaktik und -Technik für ein breitensporttaugliches Einstiegsbudget zu ermöglichen und damit eine Weiterbildung in Hinsicht auf eine noch praxisnähere Rennberichterstattung zu gestatten.
Teammanager H.Gallinnis erläutert uns die Beweggründe der Neugründung: “Unseren Mitarbeitern selber die Teilnahme an Langstreckenevents zu ermöglichen war der logische nächste Schritt den wir nach 20 Jahren Arbeit an GT-Eins auf der Agenda hatten. Priorität ist es dabei einen kostengünstigen Einstieg in die Langstreckenszene zu kreieren, um unseren Leuten die Komplexität dieses faszinierenden Sports weiter zu erschliessen und neben der Berichterstattung auch andere spannende Facetten zu bieten. Das wird über Spin offs auch die Berichterstattung auf unseren Seiten - die weiterhin im Focus steht – weiter verbessern und professionalisieren. Ganz nebenbei wollen wir damit die Tür zu einem Schulungs- und Entwicklungsprogramm öffnen das innerhalb der Sportszene auch stufenförmig nach oben – eventuell sogar nach ganz oben - organisiert werden kann“.
Inbesonders die letzte Aussage wollte der designierte Teamchef auf Nachfrage noch einmal präzisieren. „Es muss das Ziel einer jeden seriösen und professionellen Langstrecken-Motorsport-Mannschaft sein, sich irgendwann einmal bei einem der 3 grossen 24h-Klassiker – Le Mans, Nürburgring und Spa-Francorchamps - zu präsentieren. Wir teilen mit dem ACO die Vision einer hochklassigen, hochtechnologischen und dabei gleichzeitig effizienten, ressourcenschonenden und kostenkontrollierten Racing-Kultur. Speziell die Themen „Green Racing“, Elektromobilität und Effizienz sind extrem zukunftsträchtige Themen bei denen wir glauben, nicht nur mitschwimmen, sondern auch Impulse geben zu können – speziell wenn es sich dabei um Software-basierte Themen handelt. Schliesslich werden die Einsatzgeräte in dieser Richtung immer komplexer und ein Grossteil unserer Mitarbeiter kennt sich nicht nur mit elektronischen Medien bestens aus.“
Daher hat man bei der Gründung der neuen Mannschaft auch gleich die Gründung eines eigenen Entwicklungsarms mit dem Label GT-Eins-GWRT beschlossen und entsprechen eintragen lassen. Der Hauptfokus dessen Einsätze wird dabei innerhalb der Rennserien auf der Nordschleife liegen, die mittlerweile innerhalb der Hersteller-Rennszene so etwas wie das „Entwicklungslabor“ der Kundensport-Rennszene ist. Dies stellte Gallinnis, der gleichzeitig auch als CEO des neuen Unternehmens fungiert, in einem umfangreichen Überblick über die geplanten Aktivitäten dar:
„Mit dem gleichzeitig gegründeten Unternehmen „GT-Eins-Greenwash Racing Technologies“ wollen wir uns den spannenden Themen widmen, die die Rennszene in den nächsten Jahren bewegen werden. Hier sind eine Menge innovativer Entwicklungen denkbar – seien es Elektromobilität, alternative Treibstoffe oder autonome Rennfahrzeuge. Dabei wollen wir uns nicht nur mit alten abgegriffenen Themen wie Biodiesel oder Bioethanol beschäftigen! Derzeit diskutieren wir mit dem DMSB spannende und ressourcenschonende Projekte wie den Einsatz von Bio-Schweröl-Motoren oder hochenergetische Treibstoffe wie BTN. Letzteres schafft wegen des dadurch möglichen Downsizings von Tankbehältern und Motoren ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten bei der Fahrzeugaerodynamik. Daher glauben wir das BTN (Bio-Tri-Nitrotoluol) ein wichtiger Zukunftstreibstoff für die Rennszene der nächsten Jahrzehnte wird, sobald erst einmal die obigatorischen Haltbarkeitsprobleme und einige kleinere Sicherheitsbedenken des DMSB ausgeräumt worden sind. Das die Nordschleife mit ihren Rennserien – von der GLP bis zur VLN Langstreckenmeisterschaft und dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring - unser Einsatzgebiet der Wahl ist versteht sich dabei von selbst: schliesslich sind Renneinsätze dort per Definition schon „Green Racing“ weil man dort ja fast komplett im Grünen fährt.“
Neben der Entwicklung erster autonomer Rennfahrzeuge ab 2022 für die dementsprechend geplante SP-A-Klasse der VLN hat man bereits einen ersten Entwicklungsfokus für das neue Unternehmen definiert. „Für die in den letzten Jahren gelegentlich im Rennbetrieb geratenen Rennfahrzeuge mit Dieselantrieb sollen bis Ende des Jahres eigene, selbstentwickelte Softwareupdates inklusive der dazugehörigen obligatorischen Abschaltvorrichtungen von GT-Eins-GWRT entwickelt und vertrieben werden. Wir können bei dieser Entwicklung auf einen umfangreichen Fachkräftepool der heimischen Industrie mit sehr hohem Know-How-Stand zurückgreifen. Von daher war dies der logische erste Schritt, der zu einer ersten kommerziellen Basis für unser zukunftsträchtiges Unternehmen führen wird.“
Fester Bestandteil sowohl von GT-Eins-LST als auch von GT-Eins -GWRT wird dabei die Zusammenarbeit und Einbindung der Anfang des Jahres gegründete Sim-Racing-Arms „Project GT-Eins“ werden, der mittels der Simulationen Assetto Corse und iRacing sowohl für das Training der designierten Piloten als auch für die Simulation der geplanten Hard- und Softwareentwicklungen beauftragt wird. „Bernd (Ziebell) und Markus (Ecker) haben hier einen Super-Job bei der Aufstellung der Mannschaft gemacht und es war ein „no-Brainer“ diese Infrastruktur auch für unsere ambitionierten Pläne für den reellen Rennbetrieb zu nutzen. Zudem schafft es eine weitere Bühne auf der GT-Eins nun aktiv in die deutsche Rennszene eingreifen und sich präsentieren kann.“ so Gallinnis.
Erste Renneinsätze der GT-Eins-LST-Mannschaft sind mittlerweile für die zweite Jahreshälfte 2019 angedacht. Die dafür in Frage kommenden Events und Besatzungen sind derzeit Bestandteil intensiver Verhandlungen und sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben werden.
JMW-Motorsport ist für die 11. Europäische Le Mans Serie-Saison in Folge eine Kooperation mit der kanadischen Ferrari of Vancouver-Mannschaft eingegangen. Den Ferrari 488 GTE der GTE-Meistermannschaft von 2017 und GTE-Vizemeister 2018 in der europäischen ACO-Serie werden in der Saison 2019 das Trio Jeff Segal, Wei Lu und Matteo Cressoni pilotieren. Segal sowie sein letztjähriger Pirelli World Challenge -Sprint-X-Copilot Lu absolvieren dabei ihr Seriendebüt in der europäischen SRO-Serie. Segal hatte schon 2018 an Bord des von JMW-Motorsport einsetzten Weather Tech-Ferraris zumindest das 24 Stunden Rennen von Le Mans mit der britischen Mannschaft bestritten. Matteo Cressoni kommt nach einer 3-Jährigen Auszeit in die Meisterschaft zurück, nachdem er zuletzt 2015 einen von AF Corse eingesetzten Ferrari 458 Italia GTE bewegte.
Wir schulden euch noch eine kurze Info zum Feld des Michelin Le Mans Cups das der ACO vor 3 Wochen bekannt gegeben hat und dessen Infos auf diesen Seiten aufgrund der Eventcoverage der letzten beiden Wochen leider zu kurz gekommen war.
Der Michelin Le Mans Cup geht in seine fünfte Saison mit einem Rekordfeld von 32 Teams an den Start. Im letzten Jahr konnte die Serie schon 29 Starter aufbieten. Die 2.Liga der Europäischen Le Mans Serie wird mit einem Feld von 10 GT3 und 22 LMP3 (2018: 6/23) an den Start der 6 geplanten Rennwochenenden gehen. Wie gehabt umfassen diese fast alle ELMS-Rennwochenenden in deren Rahmenprogramm man antritt. Lediglich in Silverstone steht man nicht am Start, wohingegen die Serie wieder zum festen Rahmenprogramm des 24 Stunden Rennen von Le Mans gehört.
4 Ferrari, 3 Mercedes AMG GT3 , sowie je ein Porsche 991 GT3 R , Lamborghini Huracán GT3 und Aston Martin Vantage GT3 bilden in diesem Jahr das deutlich gewachsene GT-Feld, in dem sich mit einem Mercedes AMG GT3 der SPS Automotive Performance-Mannschaft auch erstmals eine deutsche Mannschaft befindet. Das Team aus Willsbach vertraut in seinem Mercedes auf die Dienste der beiden Piloten Dexter Müller und Yannick Mettler. Im Spirit of Race Ferrari startet zudem mit dem Schweizer Christopher Ullrich ein weiterer deutschsprachiger Pilot. Das Ferrari-Kontingent besteht aus den Teams von Kessel Racing, Spirit of Race und Luzich Racing. Mercedes wird von der Scuderia Villorba Corse, Krypton Motorsport und der deutschen SPS-Mannschaft vertreten. Zudem starten ein Ebimotors-Porsche, ein von Villorba Corse eingesetzter Lamborghini und der Beechdean Aston Martin .
13 Ligier JS P3 LMP3 und 9 Norma M30 LMP3 bilden 2019 das LMP3-Feld des Michelin Le Mans Cup. Die stärksten Kontingente bringen United Autosports, die 3 Ligier für vorwiegend nordamerikanische Piloten einsetzen, und Cool Racing mit ebenfalls 3 Ligier an den Start. Je 2 Wagen stellen die Teams von Graff Racing und DKR Engineering (je 2 Norma ). Neu in der Meisterschaft ist die luxemburger Mannschaft Racing Experience, die mit den Landsleuten von DKR Engineering den Einsatz eine Norma gemein hat, die britische Mannschaft von Grainmarket Racing sowie das italienische Monza-Garage Team. Daneben setzen eine Reihe von Teams ihr Engagement fort, so Nielsen Racing, Eurointernational, RLR Motorsport , KEO Racing, AT Racing und Motorsport98. Mit Laurents Hörr im DKR Engineering M3 und dem Deutschen Claudio Sdanewitsch im Spirit of Race Ligier JS P3 LMP3 starten zudem mindestens 2 deutschsprachige Piloten in der Prototypenklasse der Serie, die in der Regel jeweils 2-stündige Rennen an ihren Rennwochenenden abhält.
Die aus der GT-Open stammende schweizer Luzich Racing Mannschaft hat ihre Besatzung für die Europäischen Le Mans Serie 2019 bekannt gegeben. Den Ferrari F488 der Equipe werden in der in diesem Jahr mit 10 Teams besetzten GTE-Am-Klasse die Piloten Alessandro Pier Guidi, der 22-jährige Däne Niklas Nielsen und der französische Bronze-Pilot Fabien Lavergne pilotieren. Für den ex-WEC-GTE-Weltmeister Pier Guidi ist es ein Comeback in die europäische ACO-Serie nach einer Pause von 2 Jahren. Nielsen wechselt als amtierender World-Challenge Champion der Ferrari Challenge in die Langstreckenserie während Lavergne nach einigen sporadischen LMP3-Einsätzen im vergangenen Jahr vor seiner ersten vollen Saison in der Serie steht.
Die schweizer Mannschaft hat zudem ein Engagement mit einem Ferrari F488 GT3 im Michelin Le Mans Cup bestätigt, den der Däne Mikkel Mac zusammen mit Fabien Lavergne absolvieren wird. Mac hatte in der letzten Saison an Bord des Ferraris des schweizer Teams den Fahrertitel in der GT-Open Serie erringen können, wobei er bei einem Grosssteil der Rennen von Alessandro Pier-Guidi unterstützt wurde.
BeimVLN Langstreckenmeisterschafts-Auftakt vor einer Woche mussten die Zuschauer trotz der Meisterschaftsabsage des Wochenspiegel Team Monschau in der Top-Kategorie nicht auf einen GT3-Ferrari verzichten. 2 Jahr nach ihren ersten Nordschleifen-Einsätzen brachte die schweizer Octane 126-Mannschaft ihren GT3-Ferrari erneut an den Start. Allerdings startete der F488 wegen zusätzlicher aerodynamischer Modifikationen nicht in der SP9- sondern in der SPX-Klasse. Über die Hintergründe des SPX-Einsatzes informierten wir uns aus erster Hand bei Teammanager Christian Bertschinger der uns dazu eine ausführliche Erklärung lieferte.
„Wir haben 2017 bereits einen ersten Testeinsatz zusammen mit Hankook im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft absolviert. Das damals geplante Entwicklungsprogramm mussten wir aber stoppen weil es massive Probleme mit der Haftung des Wagens gab. Das lag allerdings damals nicht an den Reifen sondern der Aerodynamik. Bei unserem zweiten Rennen hat unser Pilot am Flugplatz 82m nur auf der Hinterachse zurückgelegt. Wie wir auf den Telemetriedaten gesehen haben stand der Wagen damals kurz vor einem Unterluft-Überschlag. Wir haben das Testprogramm nach diesem Vorfall sofort abgebrochen und analysiert welche aerodynamischen und mechanischen Änderungen nötig sind um die Sicherheit und den Grip des Wagens zu verbessern. Nach den nötigen Modifikationen haben wir entsprechende Waiver mit dem (DMSB) und der VLN diskutiert. Die Teile die wir jetzt hier am Wagen verbaut haben machen ihn ja nicht schneller als einen normalen GT3 sondern verbessern die Aerodynamik in Richtung auf mehr Grip und Fahrbarkeit und beseitigen die Probleme die wir 2017 hatten.“
Allerdings sieht der schweizer Teamchef die Probleme die sein Team mit dem Wagen auf der Nordschleife hatte zum Teil auch von der VLN hausgemacht: „Die Performance-Änderungen, die der DMSB hier für die GT3 durchgesetzt hat, haben die Autos in den letzten Jahren eher instabiler gemacht. Wir versuchen dem jetzt durch die Entwicklung spezieller Updates gegenzusteuern.“
Bertschinger betonte das man damit einen anderen Ansatz verfolgt als die Wochenspiegel Team Monschau-Mannschaft, die ihre weitestgehend unmodifizierten GT3-Ferrari in den letzten Jahren über das Setup an die Nordschleife angepasst hatte, und das sich seine in Zürich stationierte Mannschaft, dabei sogar die Unterstützung des Ferrari-Werks für die Modifikationen gesichert hat. „Wir haben die Modifikationen an der Front und Heck-Aerodynamik zusammen mit Ferrari entwickelt und testen diese bis Juni hier für das Werk. Ferrari will dann ein Evo-Paket für den F488 homologieren und dabei auch ein Sonderpaket für ein Nordschleifenkit veröffentlichen. Das Werk hofft auf weitere Kunden hier und ist hochinteressiert an den Entwicklungen.“
Als Piloten für die Testeinsätze die in der VLN Langstreckenmeisterschaft erfolgen sollen sind Stammpilot Björn Grossmann, Simon Trummer und Jonathan Hirschi vom Team benannt worden. „Jonathan hat allerdings noch eine Sperre von 2 Rennen wegen eines Code 60-Vergehens im vergangenen Jahr abzusitzen. Zusätzlich planen wir auch einen Einsatz bei den 24h, wobei wir dort dann wahrscheinlich in der SP9-Klasse starten würden. Dieser Einsatz ist allerdings lediglich ein Lerneinsatz ohne Ambitionen auf vorderste Plätze weil wir erst mal dieses Rennen lernen und verstehen müssen. Erst im kommenden Jahr können wir dann vielleicht vordere Plätze anvisieren.“
V8 Racing tritt auch 2019 wieder in der GT4-European Series an. Die niederländische Chevrolet Camaro GT4R-Truppe, die die bislang einzige in Europa befindlichen Exemplare des amerikanischen GT4-Modells einsetzt, wird vorerst allerdings nur einen ihrer beiden V8-Boliden an den Start bringen. Dieser ist mit dem Duo Duncan Huisman und Olivier Hart besetzt. Man hofft den zweiten Wagen in der zweiten Saisonhälfte besetzen und in die Meisterschaft zurück bringen zu können.
Das tschechische Team der Scuderia Praha führt nach dem ersten dreistündigen Rennabschnitt der 12 Stunden von Mugello, dem Europaauftakt der 24 Stunden-Serie. Dem Ferrari 488 GT3 folgt der Lamborghini Huracán GT3 von Barwell Motorsport in der gleichen Runde. Das britische Team absolviert das Rennen als Saisonvorbereitung.
Führender der TCE-Wertung des Feldes ist der Monlau Competicion-Cupra. Noch in der gleichen Runde folgen der Wolf Power-VW und der AC Motorsport-Audi. Die deutsche Raceunion-Truppe liegt an der Spitze der Porsche 911 GT3 Cup-Klasse, Hofor Racing powered by Bonk Motorsport mit dem BMW M4-GT4 führt in der GT4-Klasse.
Beim in zwei Abschnitte unterteilten Rennen darf wie gewohnt während der Rennunterbrechung nicht an den Fahrzeugen gearbeitet werden. Erlaubt ist lediglich ein Fahrerwechsel, Scheibenputzen sowie das Aufwärmen der Fahrzeuge zum Re-Start. Muss doch am Fahrzeug repariert werden, wird eine 10 Runden-Strafe verhängt.
Der Start in den zweiten 9-stündigen Rennabschnitt erfolgt am Samstag um 9 Uhr. Das Rennen wird auf der Webseite und dem Youtube-Kanal der 24 Stunden-Serie live übertragen.