Einen turbulenten Rennverlauf und ein umstrittenes Ergebnis gibt es aus Brünn für die Vitaphone-Truppe zu vermelden. Dieses betrifft das Fahrzeug mit der #2. Thomas Biagi geriet hier in seinem ersten Stint zu Rennbeginn mit dem BMS-Aston von Christian Pescatori aneinander, was der #2 einen frühen Rückstand einbrachte. Partner Jamie Davies konnte den Boliden in seinem soliden mittleren Stint (u.a. schnellste Runde des Rennens) wieder in die Regionen der Punkte bringen. Im letzten Durchgang saß wieder Biagi am Steuer, der dann bei einigen Konkurrenten mit harten Manövern auffiel. Zuerst erwischte er die Corvette von Mike Hezemans, die 10 Minuten vor Schluß mit einem Auspuffschaden nach der Kollision mit dem Maserati auf aussichtsreicher Position strandete. Dann musste in der letzten Runde Christophe Bouchut im Lamborghini, um ein ähnliches Schicksal zu vermeiden, seinen 6. Rang freigeben.
Nach dem Rennen bekam der Wagen von Biagi und Davies daher von den Rennkommissaren eine 30s Zeitstrafe und eine Versetzung um 10 Plätze nach hinten ausgesprochen. Ein Protest des Vitaphone Teams gegen diese Entscheidung wurde prompt eingereicht.
Mehr Glück hatten die Teamkollegen Bertolini/Bartels, die mit einem 4. Rang das Podium zwar nur um 0,7s verpassten aber wieder Punkte einfuhren. Mehr Details zum Rennen findet ihr im Rennbericht auf diesen Seiten.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Audi gegen die Pescarolos – das ist die Schlacht die in diesem Jahr an der Sarthe wieder zu erwarten ist. Dabei treten die beiden Gegner aus dem vorigen Jahr unter veränderten technischen Vorzeichen an. Sprach 2005 auf dem Papier alles für die Pescarolos, so hat nun Audi die besseren Karten in der Hand. Der neu entwickelte R10 Tdi hat ganz andere Leistungsvoraussetzungen als der schon im letzten Jahr überalterte, aber dennoch siegreiche, R8. Das immense Drehmoment des Dieselmotors ist sein großer Pluspunkt – könnte aber auch seine Schwachstelle werden. In Sebring hatte das Joest-Team, das nun wieder für den Einsatz verantwortlich zeichnet, offiziell die Mechanik angesichts der gewaltigen Kräfte des Treibsatzes im Griff. Dennoch verlor man den 2. Wagen durch Elektronikprobleme und einer anschließenden Überhitzung des Motors.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass ein Dieselwagen in Le Mans antritt. Schon 1949 brachten die Delettrez-Brüder einen derart angetriebenen, wenngleich auch wenig erfolgreichen Wagen an den Start. Doch im Gegensatz zu damals wird nun Audi eine reelle Chance auf den Sieg eingeräumt. Für Tom Kristensen – wieder in der Nr. #7 am Start , wäre es wenn es denn klappen sollte sein 8. Sieg.
Das Team des Le Mans Routiniers Henri Pescarolo (33 Einsätze als Fahrer in Le Mans) hält der konzentrierten Diesel-Kraft aus Ingolstadt seine weiterentwickelten, noch von Courage–Chassis abgeleiteten Boliden entgegen. Es gehen die Gerüchte, dass er eventuell im nächsten Jahr bei der 75. Ausgabe des Rennens als Einsatzteam für den Peugeot-Diesel-Gegenangriff in Frage käme. Bis dahin versucht man, mit der weiterentwickelten Version der 5l-Judd befeuerten Boliden mit dem aktuellen GV5S2-Zehnzylinder und einem französischen Nationalteam mit Rallye-Weltmeister Sebastian Loeb als Zugpferd gegen die Erfolgstruppe von Joest gegenzuhalten.
Beide Teams haben die Saison 2006 erfolgreich begonnen. Audi mit dem Sieg in Sebring und Pescarolo mit dem Triumph bei den ersten beiden LMS-Rennen. Le Mans 2006 dürfte daher im Zeichen dieser beiden Teams stehen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
News aus dem Web: Die Mannschaft von Infoscourses, einer französischsprachigen Website die bislang eng mit dem ACO liiert war, macht sich nun mit einer eigenen Sportwagen-Website selbstständig. Endurance-info.com ist seit heute die neue URL des Projektes auf der dem frankophonen mächtige Leser Neues zur LMP- und GT-Szene erfahren können. Wir wünschen von dieser Stelle dem Team um Editor Laurent Chaveaux alles Gute für das neue Projekt!
Im Rahmen der „Super Serie FFSA“ wird neben der Französischen GT-Meisterschaft auch der nationale Porsche Carrera Cup ausgetragen, welcher heuer ganz im Zeichen eines Fahrers steht: Anthony Beltoise (kleines Bild rechts oben) ist nicht nur Träger eines im Motorsport wohlklingenden Familiennamens sondern auch ein exzellenter GT-Pilot. Während es in der FFSA-GT in dieser Saison mit Platz 2 in Dijon erst einen nennenswerten Erfolg für ihn gab, läuft es im gut besetzten Französischen Carrera Cup blendend - nach sechs Läufen hält er bei sechs Poles und fünf Siegen. Die beiden Rennen in Dijon (Bild) brachten dem Team Sofrev-ASP zuletzt sogar Doppelsiege durch Beltoise und Morgan Moulin-Traffort. Lediglich in Ledenon hatte drei Wochen zuvor Sebastien Dumez einen Lauf für die Mannschaft von Imsa-Matmut gewinnen können. In der Cup-Gesamtwertung führt Anthony Beltoise mit 108 Zählern überlegen vor Dumez und Moulin-Traffort (je 68 Punkte).
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Yves Courage hat nun die Mannschaften für seine beiden Werks-LC70-Boliden bei den 24h von Le Mans komplettiert. Auf dem ersten Wagen, der #12, werden Alexander Frei, Sam Hancock und Gregor Fisken an Bord gehen. Auf der #13 sind es die beiden Japaner Haruki Kurosawa & Shinji Nakano sowie Jean-Marc Gounon, die an den Start gehen. Für Hancock, der zuletzt 2005 in Istanbul mit dem Jota-Zytek einen LMP1 steuerte (übrigens auch zusammen mit Gregor Fisken) ist es der erste LMP1-Einsatz an der Sarthe:
„Ich bin davon überzeugt, dass die Kombination des LC70 zusammen mit dem Mugen-Motor und den Yokohama-Reifen gut genug für ein Top-10 Ergebnis sind. Alexander und Gregor kenne ich als Teamkollegen sehr gut. Ich bin schon ganz gespannt auf die erste Trainingsession.“
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Der 4,4 km lange Phillip Island Circuit war Austragungsort der vierten Saisonveranstaltung der Australischen GT. Das Qualifying dominierte der in Melbourne lebende Däne Allan Simonsen (Ferrari F360 GT), dessen Bekanntheitsgrad seit seinen Erfolgen beim Auftakt der FIA-GT3 vor einigen Wochen deutlich gestiegen ist.
Simonsen fuhr dann auch im ersten der drei Sprintrennen souverän und gewann nach zwölf Runden vor Greg Crick (Dodge Viper ACR) und James Koundouris (Porsche 996GT3 Cup). Vorjahresmeister Bryce Washington wurde auf Grund von drei Kilogramm Untergewicht seines Cup-Porsche aus der Wertung ausgeschlossen. Der zweite Lauf fand im Regen statt, was auch das Klassement kräftig durcheinander wirbelte: John Teulan krönte den ersten Einsatz seines neuen Ferrari F430 Challenge mit einem unverhofften Sieg vor Stuart Kostera (Porsche 996 GT3 Cup) und James Koundouris. Die Favoriten Simonsen, Crick und Washington erreichten nur die Ränge 5 bis 7. Das dritte Rennen brachte erneut einen eher überraschenden Sieger: Darcy Russell (Dodge Viper ACR) pflügte aus der letzten Startreihe kommend durch das Feld und hielt Allan Simonsen sicher auf Distanz. David Stevens (Ferrari F430 Challenge) durfte sich bei seinem ersten Antreten im neuen Auto über den verbleibenden Podestplatz freuen.
Im Punkteklassement führt nach vier von acht Veranstaltungen weiter Greg Crick (333 Punkte aus 11 Läufen) vor Washington (280), Koundouris (254), Teulan (216) und Simonsen (200 Punkte aus 6 Starts). Die zweite Saisonhälfte der Australischen GT beginnt Ende Juni auf dem Mallala Raceway.
Michael Bartels und Andrea Bertolini hatten in Silverstone einen Traumstart: erster Sieg im ersten Rennen. Das Vitaphone-Team ist seinem Ziel, sich nach dem Vizetitel im vergangenen Jahr noch weiter zu verbessern, einen Schritt näher gekommen. Allerdings weiss Michael Bartels dass es diese Jahr noch härter werden wird.
„Das Level der Meisterschaft hat sich gesteigert – der Wettbewerb ist härter und die Konkurrenz immer stärker geworden. Die Meisterschaft hat eine neue Dimension erreicht. Wir müssen uns hier bei Pirelli bedanken. Die unglaublich guten Intermediate-Reifen waren in Silverstone der Schlüssel zum Sieg. Am Ende konnten wir uns sogar einen weiteren Reifenwechsel sparen was schließlich den Sieg bedeutete. Ich hatte am Ende das Rennen unter Kontrolle und brauchte nichts mehr zu riskieren. Schade nur, daß der zweite Wagen unseres Teams nicht besser abgeschnitten hat. Sie hatten den selben Speed aber einige kleine Fehler haben am Ende den Erfolg verhindert. “
Wir schulden euch noch das Ergebnis des zweiten FIA-GT3-Rennens in Silverstone. Dieses war nicht minder dramatisch als die erste Runde, die an einen Ferrari des JMB-Teams gegangen war.
In Lauf 2 war es eine der Racing Box-Dodge Viper, pilotiert von Marco Livio und Andrea Calcio, die den Sieg für sich reklamieren konnte. An sich hatten deren Teamkollegen Zonca / Cioci die Zielline als erste gekreuzt, nachdem man die bis dahin unangefochten führenden Sieger aus dem ersten Lauf Simonsen / Lester in der letzten Runde gemeinsam überholen hatte können. Eine Zeitstrafe wegen einer vermeidbaren Kollision zu Rennbeginn führte jedoch zur Rückstufung der vermeintlichen Sieger auf den 5. Platz. Dritte wurde die Racing Logistics-Viper von Zacchia / Dupard vor einem der Ascari KZ1.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Jan Lammers hat nun seine Crew für Le Mans komplett. Stefan Johansson ist als 3.Fahrer in dem Dome mit dem markanten Fussball-Muster hinzugekommen. Er wird sich den Boliden mit Jan Lammers und Alex Yoong teilen, die auch schon zusammen die LMS-Runde in Istanbul bestritten hatten. Derzeit wird der Einsatzwagen des Teams, der letztjährige Dome-Werkswagen, auf einen Judd GV5-Motor umgebaut. Dies war aus Sicht des Teams nötig geworden, da es einige Vorbehalte bezüglich der 24h-Haltbarkeit des Mugen V8 im Vergleich zum Judd V10 gab. Der Umbau war auch der offizielle Grund für das Auslassen des 1000km-Rennens in Spa.
In Le Mans wird man mit der Nummer 14, der in Holland legendären Rückennummer von Fußballlegende Johann Cruyff, an den Start gehen. Einige der zum Verkauf stehenden Sponsor-Hexagone sind für die Johan Cruyff Stiftung reserviert – das Team beabsichtigt die Einnahmen durch diese Flächen, die direkt um das Cockpit herum liegen, an die Stiftung spenden.
Die 20.Ausgabe der 1000km von Spa wartete am Ende mit einigen bemerkenswerten Fakten auf, die wir euch an dieser Stelle hier nicht verschweigen möchten.
Durch den 3.Sieg in Folge hat das Pescarolo-Team nun mit Audi Sport Veloqx als erfolgreichstes LMP1-Team der Serie gleichgezogen (Beide 4 Siege), Emanuele Collard und Jean-Christophe Boullion sind nun die erfolgreichsten LMP1-Piloten – nun vor Allan McNish, der hoffentlich bald in einem konkurrenzfähigen Audi wieder an die Spitze dieser Statistik gelangen kann. Die Franzosen haben mit diesem Rennen die Briten als erfolgreichste Fahrernation in der LMP1-Klasse abgelöst (9 Siege vs. 8).
Mit den beiden Piloten Collard und Boullion haben sich erst der 3. und 4. französische Pilot in die Siegesstatistiken der 1000km von Spa eintragen können. Damit hat man in der Kategorie „Fahrersiege nach Nationen“ mit den Deutschen (4 Siege durch 3 Piloten) gleichgezogen.
Für Chamberlain-Synnergy war es der 2.LMP2-Klassensieg in der Seriengeschichte - abermals in Spa. Dennoch fehlen Lola nun mit dem B05/40 2 Siege auf Courage um als erfolgreichstes Chassis gleichzuziehen.
Es war das erste Mal dass sich portugiesische Piloten in die Siegesstatistiken der LMP2-Klasse eintragen konnten.
Spa markierte den ersten GT1-Sieg eines nicht bei Prodrive aufgebauten Wagens. Mit dem Oreca-Saleen trug sich erstmals ein S7R in die Siegerstatistiken der GT1-Klasse ein. Sowohl für Oreca, als auch für die Piloten Ortelli und Ayhari war es der erste Sieg in dieser Kategorie.
Mit dem Sieg in der GT2 sind sowohl Marc Lieb als Fahrer wie auch der Porsche RSR als Fahrzeug zum erfolgreichsten Vertreter ihrer Klasse avanciert (je 4 Siege). Sowohl Autoorlando als auch Joel Camanthias verbuchten ihre ersten Erfolge, womit die Schweiz nun auch in der Kategorie der siegreichen Fahrernationen der GT2-Klasse vertreten ist.