Einige Monate lang war es relativ still um die Italienische GT-Meisterschaft, die im Vorjahr an schwachen Teilnehmerzahlen litt. Zuletzt mochte man den Eindruck gewinnen, dass die neue „EGTS“ der Peroni-Gruppe der GT Italia den Rang ablaufen könnte, zumal sich zwei in den letzten Jahren für die nationale Meisterschaft sehr wichtige Teams zumindest teilweise umorientieren: Die Scuderia Playteam wird sich bekanntlich in der FIA-GT mit zwei Maserati MC12 engagieren, Racing Box will mehrere Fahrzeuge in der EGTS einsetzen. Beide genannten Mannschaften darf man wohl auch in der International GT-Open Serie am Start erwarten.
Im Jänner war dann lediglich ein Terminplan für sieben GT Italia-Veranstaltungen veröffentlicht worden, nunmehr folgten endlich Details zum Austragungsmodus für 2007: Ausgeschrieben werden die Klassen GT2, GT3A (über 4.500 ccm) und GT3B (bis 4.500 ccm), bei denen es jeweils auch um offizielle Meisterehren geht, sowie die GT Cup-Trophy für Fahrzeuge nach dem GTB-Reglement des International GT-Open.
Pro Rennwochenende stehen zwei Läufe zu je 48 Minuten plus eine Runde auf dem Programm. Vorgeschrieben ist ein 45-Sekunden-Boxenstopp zwischen der 20. und der 30. Minute. Für die ersten drei jedes Rennens gibt es für die Stopps zusätzliche Zeithandicaps von 20, 15 bzw. 10 Sekunden, deren Addition mit insgesamt 45 Sekunden gedeckelt ist. In der GT2-Klasse müssen zwei Fahrer eingesetzt werden, in den übrigen drei Kategorien braucht gegebenenfalls nur ein Fahrer gemeldet werden.
Die Saisoneröffnung der GT Italia findet am 01.04. auf dem Adria Raceway statt. Man darf gespannt sein, wie viele Autos dort an den Start gehen werden – vergangenes Jahr waren es zu Saisonbeginn 13 Fahrzeuge.
Das belgische Corvette Team SRT plant weiter mit ihrer C5R-Corvette für die Saison 2007. Allerdings wird man wie bereits gemeldet nicht mehr in der Belcar antreten können, da diese Meisterschaft nun den Start von GT1-Fahrzeugen nicht mehr vorsieht. Statt dessen plant man wieder mit den Piloten Eric Cayrolle und Laurent Cazenave in der FFSA-GT-Meisterschaft anzutreten, in der man in der vergangenen Saison den vierten Rang einfahren konnte. Darüber hinaus wird derzeit eine Teilnahme an den 24h in Spa-Francorchamps geplant. Auch der FIA-GT-Citation GT1-Cup ist Gegenstand der Überlegungen des Teams.
Derzeit hat SRT immer noch die C5R mit der Chassisnummer 005 (Le Mans GT1-Sieger 2002, Zolder 24h-Sieger 2006) zum Verkauf anstehen. Man will sich in diesem Jahr ausdrücklich auf den dann noch verbleibenden Wagen konzentrieren.
Die LMS hat übervolle Felder – und noch ist kein Ende abzusehen. Nun hat ein weiteres 2-Wagen LMP2-Team Absichten bekundet, noch in diesem Jahr bei den Prototypen zu debütieren: Damax – das Team das bisher die Ascari KZ1R in der FIA-GT3 einsetzt - will den Ex-Rollcentre Racing Radical SR9 und ein zweites, fabrikneues Chassis an den Start bringen. Laut DailySportscar hat Team-Manager Robin Ward angekündigt in diesem Jahr an ausgewählten Läufen zur 1000km-Serie teilzunehmen - mit dem festen Willen, 2008 die gesamte Saison unter die Räder zu nehmen. Lediglich die Motorisierung steht mit dem 3,4l Judd-Treibsatz schon fest.
Die potentiellen Einsatze können jetzt schon auf bestimmte Strecken eingegrenzt werden. Lediglich Monza und Spa-Francorchamps haben Streckenprotokolle, die den Einsatz von mehr als 60 Wagen erlauben. Am Nürburgring und in Silverstone sind knapp über 50 Wagen zugelassen. Bei 51 genannten Fix-Startern wird es auf diesen beiden Strecken schon eng. In Valencia ist laut FIA-Abnahme-Protokoll die Streckenkapazität nicht ausreichend, um mehr als 44 Wagen zu beherbergen – daher ist schon verlautbart worden dass die sechs langsamsten Wagen beim Saisonauftakt in Monza sich den Weg auf die iberische Halbinsel sparen können. Ähnlich liegen die Dinge wohl auch für Interlagos.
Parallel soll für Damax in diesem Jahr das Engagement mit den Ascari in der FIA-GT3-EM und der britischen Meisterschaft weiter laufen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Der 24-jährige Engländer Luke Hines (Bild links), im Vorjahr mit Tom Kimber-Smith im LNT-Panoz Esperante GT2 unterwegs, wechselt für die neue Saison in das Cockpit eines von Damax eingesetzten Ascari KZR1. Nachdem sich das Fahrzeug bei einigen Einsätzen in der vergangenen Saison der Britischen GT als konkurrenzfähig erwiesen hat (Bild rechts), ist Teamchef Robin Ward zuversichtlich, dass Hines und sein noch zu benennender Teamkollege heuer um den Titel in der GT3-Klasse mitkämpfen werden.
Kaum bekannt ist in unseren Breiten die nationale neuseeländische Motorsportszene: Wie in Australien sind dort die V8-Supercars sehr populär, es besteht jedoch auch ein kleine GT-Szene. Die meisten der „am anderen Ende der Welt“ eingesetzten GT-Fahrzeuge stammen aus dem Hause Porsche: Zwischen November und April läuft die Porsche GT3 Cup-Challenge mit insgesamt sieben Veranstaltungen auf Strecken nahe Auckland (Saisonauftakt und -finale), Taupo und Palmerston auf der Nordinsel, sowie Christchurch, Timaru und Invercargill auf der Südinsel.
Nicht zu unterschätzen ist der logistische Aufwand für die Teams, liegen doch zwischen Auckland und Invercargill etwa 1600 Straßenkilometer, wobei die 35 km breite Cook-Strait zwischen den beiden Hauptinseln des Landes per Fähre oder Flugzeug überquert werden muss.In der GT3 Cup-Challenge ist die Klasse A für neuere Cup-Modelle ausgeschrieben, daneben gibt es eine Kategorie B für Fahrzeuge aus den Jahren 2001/2002. Im Vorjahr ging der Gesamtsieg an den 36-jährigen "Kiwi" Greg Baird, der 2006 parallel auch den Titel beim Australischen Porsche Carrera Cup holen konnte. In der aktuellen Saison führt Baird nach vier Veranstaltungen im Punkteklassement knapp vor Fabian Coulthard und Matt Halliday.
Einer kurzen Erwähnung ist auch die vom Porsche Club New Zealand ausgerichtete interne Meisterschaft wert, welche für so manchen GT3 Cup-Piloten als Einstieg in den Rennsport diente. Der 1974 gegründete Club zählt heute mehr als sechshundert Mitglieder – zum Größenordnungs-Vergleich: Neuseeland hat rund 4,1 Millionen Einwohner. Die Fans älterer Porsche-Modelle werden am Bild links sicher ihre Freude haben.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mittlerweile sind erste Details zur Fahrerbesatzung des anvisierten zweiten Oreca - Saleens bekannt geworden, der bei den 24 Stunden von Le Mans antreten soll, sofern der ACO dem Team die zweite Nennung gewährt. Demnach soll Nicolas Prost, Sohn des mehrfachen F1-Weltmeisters Alain Prost, den Wagen zusammen mit dem französischen Formel-Renault-Meister und Oreca-Zögling Laurent Groppi sowie einem dritten noch zu benennenden Piloten steuern. Prost Jr. hat für diese Saison ein Engagement in der spanischen F3-Meisterschaft anvisiert. Ein zusätzliches Engagement beim prestigeträchtigen 24h-Event an der Sarthe passt noch in den Terminkalender des jungen Franzosen, der sich derzeit auf einen Einstieg in die professionelle Motorsportszene vorbereitet. Ob das Engagement über den 24h-Klasiker hinaus geht, will Oreca zusammen mit dem neuen Hauptsponsor Matmut (Playstation wird weiterhin Nebensponsor auf den S7R bleiben) am 13.3. auf einer Pressekonferenz in Le Mans bekannt geben.
Die Mannschaft von Kruse-Motorsport bereitet sich auf ihre dritte Saison in der LMP2-Klasse vor. Nun hat man das Fahrertrio komplettiert und setzt dabei auf eine internationale Mischung, die den erstmalig eingesetzten Pescarolo LMP2 des Teams wieder wie beim letzten Saisonlauf 2006 in Jarama auf das Podium fahren soll. Die gesamte LMS und die 24 Stunden von Le Mans stehen auf der Agenda der Kölner Mannschaft.
Mit Tony Burgess (Kanada) und Norbert Siedler (Österreich) kommen zwei Fahrer zum Einsatz, die bereits erste Erfahrungen im Team gesammelt haben. Tony Burgess fuhr bei seinem Debüt anlässlich der 1000 km von Donington in die Punkte und erreichte gemeinsam mit seinen Teamkollegen einen guten fünften Klassenrang. Für noch mehr Furore sorgte Norbert Siedler bei seinem Debüt im Rahmen des Saisonfinales in Jarama . Der ehemalige Formel 3000 Champion stellte den Courage C65 auf den dritten Startplatz, um dann im Rennen sogar auf dem zweiten Rang die Ziellinie zu kreuzen. Das war gleichzeitig das beste Saisonergebnis für Kruse-Motorsport in der Saison 2006. Verstärkt wird das Team durch den Franzosen Jean de Pourtales, der auf sechs Jahre in der Formel 3000 zurückblickt und nun die Herausforderung Langstreckensport ins Visier nehmen wird.
Dazu Team-Manager Kai Kruse: „Wir haben in den beiden letzten Jahren sehr viel gelernt, mit einigen Höhen und Tiefen aber - insgesamt betrachtet - mit einigen hervorragenden Einzelergebnissen. 2006 haben wir in jedem Rennen, das wir bestritten, die Zielflagge kassiert, was wiederum heißt, dass wir über eine zuverlässige Technik verfügen und ein gutes Niveau beim Aufbau und bei der Vorbereitung unseres Fahrzeugs erreicht haben. Hierfür muss ich mich vor allem bei meiner Mannschaft und unseren Technikpartnern bedanken. Mit unserer Investition in den Pescarolo Judd LMP2, unserer starken Fahrerbesetzung und auch einigen personellen Verstärkungen im Team wollen in dieser Saison an die Spitze der Klasse vordringen. Ich denke dafür sind wir gut gerüstet.“
Team-Direktor Ian Mitchell ergänzt: „ Wir haben uns in den letzten beiden Jahren in der LMS etabliert und uns stetig gesteigert. Die Resultate aus 2006 belegen das. Das Team hat einen tollen Job gemacht und entwickelt sich ständig weiter, was in dieser Rennserie absolut notwendig ist. ... Die Le Mans Serie hat sich in den letzten beiden Jahren gut etabliert als Werbeplattform, die wir für unsere Sponsoren aus dem Finanzdienstleistungs- und Immobilienbereich nutzen können. Dass sich diese Werbeplattform noch um ein Event vergrößern wird, begrüßen wir natürlich sehr.“
Gemäß einer Meldung auf ProjectLeMans wird ein drittes Team noch in dieser Saison mit bis zu zwei Porsche RS Spyder in die ALMS einsteigen. In Weissach werden gerade zwei Chassis vorbereitet die ein weiteres, bislang noch nicht in Erscheinung getretenes LMP2-Team ab dem fünften Rennen einsetzen will. Neben Dyson (Bild) und Penske Racing wären dann sechs RS Spyder in der Serie aktiv. Zusammen mit den drei Acura und dem BK Motorsport-Lola Mazda stünden somit Mitte der Saison 10 LMP2 permanent am Start.
Zusätzlich wird über die Saison mit vereinzelten Gaststarts der Teams von Velocity Motorsport (planen einen Creation Autosportif Hybrid-LMP2) und van der Steur Racing mit ihrem Radical SR9 gerechnet. Für Sebring und gegen Saisonende überlegen zudem einige europäische Mannschaften Gaststarts.
In Europa wird man sich dagegen noch gedulden müssen - hier hat sich noch kein Team für einen Kundeneinsatz des 1,5 Mio Euro teuren Wagens entschieden. Zudem hat Porsche keine Kapazitäten mehr für die Vor-Ort Betreuung der Teams, da alle zuständigen Ingenieure nun in der ALMS beschäftigt sind.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT
Er ist zur Zeit wohl der aufregenste GT1 aus deutscher Fertigung: der Gumpert Apollo. 2005 kam es im Rahmen des Divinol-Cups zu einem kurzen Renneinsatz eines noch weitestgehend strassenbasierten Modells. 2007 plant man nun kontinuierliche Renneinsätze in kleineren Clubsportserien um erste Wettbewerbs-Erfahrungen zu sammeln. 2008 soll es dann ernst werden: eine ACO Homologation wird dann angestrebt.
2 Teams werden im Rahmen diverser Serien im deutschsprachigen Bereich antreten. Die Mannschaft von Renauer Motorsport arbeitet am Aufbau eines Renn-Apollos der in der tschechischen Langstreckenmeisterschaft, der geplanten AvD 100-Meilen Serie und der italienischen EGTSantreten soll. Der Wagen ist mit dem serienmäßigen 4,163l V8 Audi-Bi-Turbo-Motor ausgestattet und soll als Testträger erste Fahrwerkserfahrungen im Renneinsatz für Renauer und Gumpert sammeln. Derzeit wird die Karosse in der Werkstatt der FIA-GT erfahrenen Mannschaft zerlegt und detailliert auf die ersten Testeinsätze vorbereitet.
Parallel dazu soll ein 2. Apollo in der Spezial Tourenwagen Trophy zum Einsatz kommen. Michi Besler, bislang auf einem gelben BMW ME30 V8 unterwegs, plant seinen betagten Tourer gegen einen Apollo zu tauschen und damit in der STT um Gesamtsiege mit zu fahren. Damit könnte der Apollo auf deutschen Strecken zur regelmäßigen Erscheinung im Jahre 2007 werden.
Es soll aber nicht bei den Einsätzen im kleinen Maßstab bleiben. Noch in diesem Jahr plant man im Hause Gumpert die Homologation des Apollo als von der FIA und dem ACO anerkannte GT1-Version. Dazu soll ein kleinerer Motor zum Einsatz kommen der das ACO Turbo-Motoren Hubraum-Limit von 4l unterschreitet. Als Kleinserienhersteller muß Gumpert 12 dieser Wagen bis Ende des Jahres bauen und an den Mann bringen um eine Basis für eine Homologation zu schaffen. Dann wäre der Weg frei in die FIA-GT-Meisterschaft und an die Sarthe –dem erklärten Ziel des Werkes für 2008.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Kaum sind die ersten Namen genannt, da macht eine weitere potentielle ADAC GT3 Masters -Nennung von sich reden. RACING4YOU,
die in Österreich in Maria Schutz am Semmering
registrierte Event-Management Agentur die in der vergangenen Saison
mit Zakspeed in der FIA-GT-Meisterschaft
kooperierte, plant unter ihrem eigenen Namen den Einsatz von 3 Ford
Mustang nach GT3-Spezifikation (Foto von unseren Kollegen von Endurance-info.com).
Es ist demnach geplant, Aufbau, Entwicklung und Service des R4U
Projektes in bewährter Weise durch Zakspeed absichern zu lassen.
Demnach stehen folgende vier Meisterschaften auf der Agenda des neuen
Teams:
1. FIA GT 3 European Championship
2. 24 Stunden von Spa
3. ADAC GT3 Masters
4. 24 Stunden Nürburgring
Die Fahrer sind noch nicht fixiert. Auch wirft die angekündigte Kooperation mit Zakspeed Fragen auf, da die Mannschaft aus Niederzissen derzeit eine umfangreiche erzwungene Restrukturierung durch macht.
Zu den Fahrzeugen: Der Ford Mustang wurde ursprünglich von der kanadischen Multimatic-Mannschaft für die GT-Klasse der Grand Am
entwickelt. Als dieser Einsatz nicht zustande kam fragte man bei der
SRO um eine Homologation als GT3 an, die nun zusammen kam. Für die
GT3-EM 2007 ist Multimatic als Nennung für drei der GT3-Fords
vorgesehen, es bleibt daher abzuwarten, ob die EM-Pläne der
deutschsprachigen Mannschaft sich realisieren lassen. Zumindest für das
Masters wäre es ein interessanter Entry.