Mit einem Doppelsieg und einem vierten Platz in der hart umkämpften LMP2-Klasse ist Honda-Tochter Acura in seine erste ALMS-Saison gestartet. Schnellstes Team der Acura-Dependenz war Andretti Green Racing mit den Starfahrern Bryan Herta, Dario Franchitti und Tony Kanaan, die ein fast problemloses Rennen hatten.
Bis ca. eine Stunde vor Schluss hatte man noch Kontakt zum LMP1 Leader Audi und war somit auch noch im Rennen um den Gesamtsieg. Spannungsprobleme an der Elektronik sowie ein Getriebeproblem zwangen das Team jedoch zu mehreren unplanmäßigen Stopps kombiniert mit einer langsameren Fahrweise. So sprach Teamchef Michael Andretti von einen Spaßrennen, welches er bis auf die letzten 20 Runden gehabt hatte. Das private und geheime Acura 12-Stunden-Testrennen hat sich also ausgezahlt.
Auch Robert Clarke, President von Honda Performance Development, war euphorisch aufgrund des tollen Einstandes: „Ich kann es nicht in Worte fassen. Wir haben so viel Arbeit in das Projekt gesteckt. Es war ein so emotionaler Moment.“
Beim nächsten Saisonlauf in St. Petersburg am 31. März wird es zum nächsten Aufeinandertreffen mit Klassenprimus Porsche geben. Der Lauf über 2h 45 min verspricht einen schon jetzt ein an Spannung geladenes Highlight zu werden. (Foto: ALMS)
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Aston Martin hat nun die Werksfahrer für den erneuten Anlauf auf den Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans bekannt gegeben. In den beiden Wagen werden Tomas Enge, Johnny Herbert und Peter Kox in der #007 und David Brabham, Darren Turner und Rickard Rydell in der #009 für die britische Traditionsmarke an den Start gehen. Mit Ex-LMS-LMP1-Champion Herbert kommt ein neues Gesicht in das Fahrerlineup der „Grünen“, der aber anerkannte Schnelligkeit mitbringt.
2007 werden somit 5 Astons in Le Mans starten: die beiden Werkswagen, zwei Wagen von Larbre-Competition und das Team Modena, die just in Sebring die Fahne für die britische Traditionsmarke hoch hielten. Seit ihrer Rückkehr nach Le Mans 2005 hat Aston noch keinen Sieg in der GT1-Klasse einfahren können. 2007 will man es nun wissen.
Neben den – wie bereits berichtet – bis zu 15 GT1 und fünf GT2 wird auch eine starke GT3-Fraktion in der diesjährigen Französischen Meisterschaft vertreten sein: Fünf Dodge Viper, vier Ferrari F430, drei Lamborghini Gallardo und zwei Aston Martin sind in der vorläufigen Nennliste der FFSA-GT angeführt. Hinzu kommen noch zwei Porsche 996 Cup in einer Sub-Kategorie.
Angesichts einiger „tba“ im Entry darf zum Saisonauftakt realistischerweise mit einem Gesamtstarterfeld von etwa 32 Fahrzeugen gerechnet werden. Einige französische Teams setzen nun auch im nationalen Bereich voll auf die GT3: First Racing bringt drei Gallardos, Sport Garage drei F430, Hexis Racing hat in zwei Aston Martin DBRS9 investiert. Das Bild rechts zeigt die Pilotage Passion-Viper bei den Testtagen in Nogaro.
Den ersten Lauf zur japanischen Super-GT Meisterschaft haben am vergangenen Wochenende in Suzuka Yuji Tachikawa und Toranosuke Takagi auf dem Cent Zerumo-Lexus SC430 gewonnen. In einem knappen Finish kamen sie nach etwa 100Minuten Renndauer mit nur 3,4s Vorsprung auf den Nissan Z von Satoshi Motoyama und Richard Lyons ins Ziel. Drittte wurde trotz einer Durchfahrtsstrafe zu Rennmitte der Honda NSX von Loic Duval und Fabio Carbone, womit alle drei großen japanischen Hersteller auf dem Treppchen vertreten waren. Michael Krumm auf Nissan wurde zusammen mit Partner Tsugio Matsuda als bester Deutscher Fünfter, obwohl er beim Start des Rennens in eine Anfangskollision in der ersten Kurve verwickelt worden war. Der amtierende Champion Andre Lotterer kam im Lexus auf Rang 7 nur 3s hinter Krumm ins Ziel.
Dominik Schwager musste mit seinem Honda nach 30 Runden einen Ausfall verzeichnen, nachdem Partner Hosokawa den NSX unsanft in die Leitschienen abgelegt hatte. Die im Qualifying noch so dominierenden NSX mussten im Rennen sogar eine Reihe von Motorschäden hinnehmen. Insgesamt hatten 16 GT500-Wagen das Rennen aufgenommen.
In der GT300-Klasse siegte der Endless Advan-Nissan Z von Masami Kageyama und Tomonobu Fujii vor dem Shiden und einem Toyota MR-S. Auf Platz 4 kam einer der Lamborghini Murcielago ins Ziel. In dieser Klasse hatten 25 Wagen das Rennen aufgenommen, womit sich ein Feld von 41 Wagen beim Saisonstart ergeben hatte. Etwa 30.000 Zuschauer verfolgten auf dem 5,807km langen Kurs den Auftakt zur in diesem Jahr neun Rennen umfassenden Serie. Der nächste Lauf findet in 16 Tagen auf dem Okayama Circuit statt.
In Zhuhai werden am kommenden Wochenende die FIA-GT-Championships 2007 gestartet. Für Österreich am Start: Das seit kurzem in Niederösterreich stationierte Team Jetalliance Racing. „Durch die neue Aufstellung und die neuen Strukturen gehen wir gestärkt in unsere zweite Saison“, legt sich Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer fest, „ohne die Konkurrenz noch abgeklopft zu haben, lässt uns das auf einen guten Einstieg in China hoffen.“ Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass es dem Veranstalter gelungen ist, eine perfekte TV-Plattform für den deutschsprachigen Raum zu schaffen. Premiere und auch DSF übertragen sowohl live, als auch zeitversetzt! „Für das Image der Serie, für die Teams, aber natürlich auch für alle Sponsoren ein Quantensprung“, freut sich Lichtner-Hoyer.
Speerspitze des Teams bleibt Ex-Formel-1-Ass Karl Wendlinger, der mit dem Schotten Ryan Sharp einen neuen Partner für den Jetalliance-Aston Martin DBR9 mit der Startnummer 33 bekommt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagt der Tiroler, „die Testfahrten in Valencia und Monza waren gut, Ryan hat sich von Beginn an sehr gut eingelebt, war auf Anhieb schnell unterwegs. Wo wir wirklich stehen, werden wir in China sehen. Denn bis dato gab es ja keinen gemeinsamen Testtag. Zhuhai ist eine typische Stop-and-Go-Strecke, dazu noch mit sehr wenig Grip. Deshalb müssen wir alles daran setzen, um ein optimales Set-Up zu finden. Denn Boden gutmachen kann man nur durch spätes Anbremsen der Kurven – und da braucht man eine perfekte Bremsstabilität. Die Konkurrenz ist vom Papier her sowohl qualitativ als auch quantitativ stärker als im Vorjahr“, weiß Karl, „es wird auf jeden Fall eine sehr attraktive und spannende Meisterschaft.“
In Hinblick auf die Teamwertung kommt auch dem Antreten des zweiten Jetalliance-Aston Martin DBR9 (Startnummer 36) große Bedeutung zu. Pilotiert wird er von Robert Lechner und Lukas Lichtner-Hoyer. Bei Robert Lechner werden erinnerungen an Asien wach: „Ich freue mich schon sehr auf die erste Standortbestimmung. Obwohl es nicht gerade der kürzeste Weg zum ersten Rennen ist. Aber ich aber gute Erinnerungen an Asien, wo ich in meiner Formel-3-Zeit ja auch gelebt habe. Meine Ziele? Wenn wir das Rennen beenden und ein paar Punkte mitnehmen würden, wäre es ein toller Erfolg. Denn uns beiden fehlen noch die Kilometer am Auto.“ Lukas Lichtner-Hoyer: „In der Königsklasse der FIA-GT mit einem Profi wie Robert fahren zu können, ist für mich eine große Ehre und eine noch größere Herausforderung. Der Test in Valencia ist gut gelaufen. Jetzt hoffe ich, dass wir das auch im Rennen umsetzen können. Mein Ziel ist es, in meinem ersten GT1-Rennen das Auto ohne Probleme ins Ziel zu bringen.“
15 GT1, 8 GT2 und der Vertigo in der G2-Klasse – das ist die Nennliste für die FIA-GT-Auftaktrunde in Zhuhai. Wegen der Reise-Distanz zur Chinesischen Strecke, die in diesem Jahr die einzige Übersee-Runde der FIA-GT-Meisterschaft darstellt, wird hier laut der SRO das kleinste Saisonfeld des Jahres erwartet. Schon beim nächsten Lauf in Silverstone sollen weitere GT1 im Rahmen des Citation-Cups hinzu kommen.
In China werden fünf Maserati MC12, fünf Aston Martin, drei Corvette und zwei Lamborghini das Feld der Top-Klasse stellen. Beim Meisterteam Vitaphone-Racing hat Michael Bartels nun Christian Montanari neben Miguel Ramos im zweiten Wagen verpflichtet. Bei Phoenix-Racing/Carsport Holland ist der Schweizer Jean Denis Deletraz wie bereits berichtet neben Mike Hezemans in der Corvette aktiv. Wie gestern gemeldet steigt Stefan Mücke in den All-inkl.com-Lamborghini in die Meisterschaft ein. Phillip Peter ist in China auf der PSI-Corvette (Foto vom Test in Nogaro) zusammen mit Luke Hines unterwegs. Peters Ex-Team Jetalliance Racing wird mit Karl Wendlinger & Ryan Sharp im einen Wagen sowie Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer und Robert Lechner im Wagen 2 ein weiteres Kapitel für die österreichische Mannschaft beginnen.
In der GT2 gilt es aus deutschsprachiger Sicht zwei Wagen die Daumen zu drücken. Im Felbermayr-Proton steht Gerold Ried vor seinem 100. Rennen. Als Teamkollegen wird er in China keinen geringeren als Marc Basseng am Steuer haben. Im GT2-Meisterteam AF Corse debütiert Ex-BMW-WTCC-Pilot Dirk Müller im F430.
Zum ersten Mal seit Jahren kommen die FIA-GT-Fans auch wieder in den Genuß einer ausreichenden TV-Coverage. DSF überträgt das Rennen zeitversetzt, aber in voller Länge am Sonntag den 25. ab 13 Uhr.
Nach je einer Corvette C5-R von Luc Alphand Aventures und SRT (Bild) wurde nun auch eine dritte Corvette für die Französische Meisterschaft bestätigt: Yvan Lebon und Christophe Bouchut werden die C6.R von PSI Experience fahren.Alle drei genannten Fahrzeuge liefen zuletzt bei den Tests in Nogaro. Darüber hinaus darf man im GT1-Feld der FFSA-GT mit zwei Ferrari 550, vier Saleen S7R und vier Chrysler Viper GTS-R rechnen. Auch der Lister Storm von Red Racing und die C5-R von PSI kommen in der provisorischen Nennliste vor.
Die GT2-Klasse ist - wie im Vorjahr - eher schwach besetzt. Vorerst finden sich gerade einmal fünf Autos in Entry - in dieser Kategorie dürften Lecourt / Balandras (IMSA Matmut-Porsche 997 RSR) das mit Abstand stärkste Team sein.
Mit einen ungefährdeten Sieg durch Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner konnte Audi seine Sebring Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Seit dem Jahre 2000 sind die Ingolstädter in Zentralflorida nun ungeschlagen. Mit seinem vierten Sieg konnte Frank Biela mit dem bisherigen Sebring Rekordsieger und Teamkollegen Tom Kristensen gleichziehen.
Wie ein Uhrwerk lief der Siegerwagen. Lediglich ein Reifenschaden zu Beginn des Rennens warf die Mannschaft kurz zurück. Etwas unglücklich dagegen war der Auftritt des Schwesterwagens, in dem die letztjährigen Sebring-Sieger Dindo Capello, Allan McNish und Tom Kristensen am Steuer waren. Der zweimalige Austausch von Anlasser und Batterie machte dem Wagen das Rennen zunichte. Dementsprechend nüchtern fiel die Reaktion von Capello nach den Rennen aus: "Es war schade, dass wir schon vor Halbzeit des Rennens keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hatten, nachdem wir 30 Minuten verloren hatten, um zweimal den Anlasser zu wechseln – aber so ist das im Motorsport manchmal.“
Probleme anderer Art hatte jedoch Marco Werner, der den letzten Stint des siegreichen Audis fuhr. „Es hat Spaß gemacht, auch wenn der letzte Abschnitt sehr lang war. Ich habe ab und zu an die Bremsen gedacht, die meiste Zeit jedoch an die nächste Toilette …", gab er nach dem Rennen zu Protokoll. (Foto: ALMS)
Für das neue ALMS-Team von Tafel Racing endeten die 12h von Sebring (Link zum Rennbericht) zumindest mit einem Podiums-Finish. Wolf Henzler, Robin Liddell und Patrick Long erreichten hinter dem atemberaubenden Duell des Risi-Ferraris mit dem Flying Lizzard-Porsche Rang 3 in der Klasse. Dabei hatte das Rennen nach einem Dreher zu Beginn, als Henzlers Porsche #71 in der ersten Runde von einem Ferrari umgedreht wurde, eher verharzt begonnen. Man kämpfte sich bis an die zweite Klassenposition zurück, ehe Robin Liddell ein weiterer Zwischenfall passierte. „Ein LMP1 drehte sich im letzten Stint unmittelbar vor mir beim Ausfahren aus der Box. Ich war auf der Strecke und musste in den Dreck ausweichen. Dabei habe ich mir nicht nur die Reifen ruiniert, sondern auch ein kleines Leck eingehandelt. Die fällige Reparatur ließ den Wagen acht Runden hinter die Klassenspitze zurückfallen.
Im zweiten Wagen mit der Nummer 73 mussten Dominik Farnbacher, Jim Tafel und Ian James einen zusätzlichen Aufhängungsschaden verzeichnen. 16 Runden Rückstand standen daher am Ende auf die Klassenführenden zu Buche, aber mit dem fünften Platz gelang es, wertvolle Punkte für die Meisterschaft zu sichern. Zu Beginn hatte Farnbacher Jr. die GT2-Klasse im Rennen noch angeführt, was die Truppe erwartungsvoll auf das nächste Rennen in St.Petersburg hoffen lässt.
Stefan Mücke hat in diesem Jahr nach dem Ausstieg aus der DTM ein intensives Sportwagenprogramm vor sich: FIA-GT-Meisterschaft mit dem All-inkl.com-Lamborghini Team und die LMS mit dem Charouz Racing Systems-Team und deren brandneuem Lola B07/10-Judd. Mit diesem Wagen absolvierte Mücke den Roll-out in der vergangenen Woche in Pembrey und konnte seine Begeisterung nur schwer verbergen. „Das ist eine echte Steigerung zu den DTM-Wagen, sowohl von der Motorleistung her als auch von der Downforce und der Komplexität des Wagens. Die Telemetrie, die Technik – einfach alles ist eine Stufe höher. Wir hatten beim Roll-Out noch einige kleine Elektrikpunkte zu lösen, aber das ist normal bei solch einem neuen Wagen.“ Erste LMP-Erfahrungen sammelte Mücke bei einem Zufallstest des Rollcentre-Radicals im vergangenen November. „Wir hatten den Mosler getestet und Martin Short hat mir angeboten einfach mal 10 Runden im Radical zu drehen. Es war ein Super-Erlebnis hat sofort einen Riesen-Spass gemacht.“
Wie kamen die Kontakte zu All-incl und Charouz zustande? „Rene Münch, nun Teambesitzer von All-inkl.com-Racing, kannten wir schon länger. Er hat mir im November ein Angebot unterbreitet und nach dem ersten Test war dann alles klar. Antoin Charouz kannte ich über Kontakte aus der DTM, wo er öfters unterwegs ist. Er setzt ja auch in Tschechien selber zwei eigene DTM-Mercedes ein. Da bei mir eine Alternative zur FIA-GT-Meisterschaft zur Debatte stand, kam so das Parallel-Engagement mit dem Lola zu Stande. Das wird in der kommenden Saison zu einigen Terminkollisionen führen, so finden z.B. die 1000km von Valencia und die FIA-Runde in Silverstone genauso parallel statt wie die FIA-Runde in Zuhai und der Test auf dem HTTT. Da ich aber jeweils nicht der einzige betroffene Pilot bin, arbeiten wir derzeit an einer Shuttle-Lösung.“
In die DTM plant Mücke vorerst keinen Weg zurück. „Die fünf Jahre in der DTM haben mir unheimlich viel gebracht. Aber wir haben für 2007 nach neuen Herausforderungen gesucht und ich habe die Sportwagenszene dabei schon länger in Erwägung gezogen. Daß Marcel Fässler im letzten Jahr einen ähnlichen Weg gegangen ist, hat jetzt nicht den Ausschlag gegeben, auch wenn wir seinen Weg interessiert verfolgt haben.“
Le Mans wird ein Saisonhöhepunkt des Berliners werden. „Ich kenne nur den Bugatti-Circuit – die große Strecke wird eine Riesen-Herausforderung werden. Zudem gibt es ja mit den 24h von Spa-Francorchamps einzweites 24h-Rennen im Programm. Es gibt in diesem Jahr eine Menge neuer Strecken für mich kennen zu lernen. Sao Paulo, Zuhai, Silverstone – es wird ein interessantes Jahr.“
Engagements bei den 24h am Nürburgring oder beim ADAC GT3 Masters schloß Mücke dagegen aus. „Das Team meines Vaters hatte letzteres zwar in Erwägung gezogen, mit der DTM, dem F3-Programm und dem Sportwagenprogramm für mich bleibt aber keine Zeit für zusätzliche Engagements – zumindest nicht in diesem Jahr.“