FIA-GT3 ( FIA-GT3 )

Maserati GT2 bekommt erste Testkilometer

Maserati MC20 GT2 varanoMaserati hat einen ersten Test seines neuen MC20 GT2 -Modells in varano absolviert. Die italienische Marke, die mittlerweile zum Stellantis Konzern gehört, hatte im vergangenen Sommer die Rückkehr in den Motorsport mit einer für die GT2-Klasse konstruierten Version seines aktuellen Supersportwagens bekannt gegeben. Daneben ist man als Top-Programm auch in der Formel E engagiert. Der Wagen wurde nun auf der Test und Rennstrecke von Varano vom 4 maligen GT1-Champion Andrea Bertolini - zwischen 2006 und 2010 4 mal Meister auf einem Maserati MC 12 des deutschen Vitaphon Racing Teams - einem ersten Shakedown unterzogen.

Offiziell soll der von einem 3l V6 Twin-Turbo Maserati Nettuno Triebwerk mit 630 PS befeuerte Wagen erst im Rahmen der 24h von Spa-Francorchamps vorgestellt werden, wobei man erste Einsätze im Rahmen der GT2-Europaserie der SRO noch in diesem Jahr absolvieren möchte, bevor der Wagen an interessierte Kunden verkauft wird. Der Bolide ist ferner noch mit einem 6-Gang Renngetriebe, einer Rennkupplung und einem Renndifferential sowie einem verstellbaren Renn-ABS ausgestattet. Maserati ist damit nach Porsche, Audi, KTM, Lamborghini, Brabham und AMG der siebte Hersteller der ein für die GT2-Klasse vorbereitetes Einsatzfahrzeug anbietet. Auf internationale Einsätze der GT2 werden die Fans freilich noch etwas warten müssen nachdem die SRO unter Stephane Ratel die ursprünglich für dieses Jahr geplante Einrichtung einer GT2-Am-Klasse innerhalb der Intercontinental GT Challenge auf die kommende Saison 2024 verschoben hat.

MaseratiGT2Shakedown KopieMaserati hatte in der jüngeren Vergangenheit Renngeschichte mit seinen GT1 und auf Cup-Modellen basierenden GT4 geschrieben. Die GT3 wurde hingegen nie bespielt. Lediglich ein privat aufgebautes Fahrzeug mit einer eher bescheidenen Einsatzbilanz ist hier bekannt. Mit der GT2-Plattform umgeht die italienische Marke die mittlerweile recht hohen Homologationsanforderungen in der GT3 und GT4-Szene und kann den spektakulären MC20 einer solventen Rennkundschaft als spektakuläres Einsatzgerät andienen. Die SRO kann somit dank des offenen GT2 Konzepts nach Brabham einen weiteren neuen Hersteller zu ihrem Markenportfolio hinzufügen.

Maserati MC20 GT2

maseratimc20gt2Maserati hat unseren Kollegen von Sportscar 365 gegenüber konkrete Pläne zum angekündigten Renndebüt des im August 2020 vorgestellten MC20-Supersportwagens offenbart. Demnach soll die erste Wettbewerbsversion des neuen Top-Sportwagens der zum Stellantis-Konzern gehörenden Marke nicht in der GT3- oder GT4-Klasse sondern in der neuen SRO-Kategorie der GT2 an den Start gebracht werden. Die ersten Wagen sollen in der Mitte der kommenden Saison 2023 in der neuen Kategorie debütieren. Damit würde das Debüt entweder bei den im Sommer gelegenen Runden in Dijon-Prenois , Valencia oder Spa-Francorchamps erfolgen.

Gemäß dem kommunizierten Entwicklungszeitplan will Maserati im September mit den Entwürfen und dem Design der GT2-Komponenten beginnen, ehe man im kommenden Frühjahr erste Tests auf der Strecke absolvieren will. Dort wird Andrea Bertolini als Chef-Testpilot fungieren. Erst wenn man dann eine genügend grosse Datenbasis zu besitzen glaubt, soll der erste Wettbewerbseinsatz erfolgen.

maserati mc20 siderenderWährend die Basis des GT2 auf dem Strassenmodell des Maserati-Top-Modells fusst, wird es einige speziell auf die GT2 zugeschnittene Modifikationen geben. So soll der eigenentwickelte 630 PS starke 3l V6-Biturbo-Motor mit kleinen Eingriffen effizienter getrimmt werden damit die 50 minütigen Rennen ohne Tankstopps von den Einsatzgeräten überstanden werden können. Der Abtrieb soll durch aerodynamische Eingriffe besser auf die Achsen verteilt werden. Das Leistungsgewicht ist angesichts des Carbon-Monocoques des Wagens ohnehin schon eine gute Basis für die Kategorie.

Maserati plant insgesamt 50 Wagen in der neuen Kategorie an den Start zu bringen. Das GT2 Modell, dessen Preis noch nicht bekannt gemacht wurde, ist dabei nur ein Baustein im Motorsport Comeback der italienischen Marke die zuletzt mit dem MC12 GT1 Geschichte schieb. Daneben will man 2023 auch in der Formel E antreten und einen „Project 24“ genannten Trackday-Wagen für Sammler anbieten der ebenfalls auf dem MC20 beruht , allerdings um 110PS stärker ausfallen soll.

Damit steigt Maserati nun offiziell als 6. Hersteller nach Audi, Porsche, KTM, Lamborghini und Brabham in die GT2-Kategorie ein. Zwar hat auch AMG mit dem „Track-Series“ eine GT2-kompatible Version des Mercedes AMG GT4 vorgestellt, dieser fehlt allerdings noch eine offizielle Homologation. Mit der in Spa-Francorchamps angekündigten GT2-Am-Klasse innerhalb der Intercontinental GT Challenge 2023 wird der Kategorie eine weitere prestigeträchtige Bühne neben der Fanatec GT2-Europa-Meisterschaft geschaffen, die beim letzten Lauf in Spa-Francorchamps allerdings immer noch gerade mal ein Dutzend Starter aufwies.

Porsche 911 GT3 R 992

Porsche992gt3bAuch Porsche hat im Rahmen der diesjährigen 24 Stunden von Spa-Francorchamps seinen neuen GT3-Rennwagen präsentiert Der nach wie vor unter der Bezeichnung 911 GT3 R titulierte GT3 basiert auf der aktuellen Elfer-Generation 992. Gegenüber dem vor 4 Jahren vorgestellten Vorgängermodell zeichnet sich der neue durch einen größeren Motor mit bis zu 416 kW (565 PS), eine konstantere Aerodynamik-Performance und eine optimierte Fahrzeug-Balance aus.

Nachdem bereits der Cup-911ér auf der aktuellen Baureihe 992 beruhte wird nun auch der GT3 auf die aktuele Baureihe umgestellt. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung lag nahch Angaben des Herstellers auf einer verbesserten Fahrbarkeit für Profis und sogenannte Gentleman-Fahrer sowie größeren Leistungsreserven je nach Einstufung durch die „Balance of Performance“ (BoP). Auch eine vereinfachte Handhabung des Rennwagens für die Teams und optimierte Laufzeitkosten standen im Mittelpunkt. Mit 511.000 Euro zuzüglich länderspezifischer Mehrwertsteuer und Optionen ist der Wagen rund 50.000 Euro teurer wie der 2018 vorgestellte Vorgänger der noch für 459.000 Euro zu bekommen war.

Porsche992gt3aDer von 3.997 um gut 5% auf 4.194 cm3 Hubraum gewachsene Motor besitzt nun ein breiteres nutzbares Drehzahlband Wie beim Vorgängermodell handelt es sich um einen wassergekühlten Sechszylinder-Boxer mit Vierventil-Technologie und Benzindirekteinspritzung. Hierdurch ist die Spitzenleistung des Motors auf rund 416 kW (565 PS) gestiegen. Der Hochdrehzahl-Sechszylinder kommt weiterhin ohne Turboaufladung zurecht und sitzt klassisch im Heck, wo er sich positiv auf Traktion und Bremsverhalten auswirkt. Er wurde um 5,5 Grad nach vorne geneigt, um mehr Freiheiten für den Unterflurdiffusor zu schaffen. Nebenaggregate wie der Generator und der Klimakompressor rückten gut einen Meter weiter nach vorn und tiefer in einen Freiraum vor Motor und Getriebe. Dies wirkt sich positiv auf die Gewichtsbalance des 911 GT3 R aus und soll die Hinterreifen entlasten.

Das sequenzielle Sechsgang-Klauengetriebe ist eine Ableitung vom aktuellen 911 GT3 Cup. Die Lenkradwippen steuern eine agile elektronische Schaltwalzenaktuatorik. Das vielfach im Detail modifizierte Fahrwerk des neuen 911 GT3 R wurde auf präziseres Lenkverhalten, geringeren Verschleiß der Hinterreifen und schnellere Abstimmungsänderungen hin optimiert. An der Vorderachse übernimmt ein Doppelquerlenker-Layout die Führung der Räder. An der Hinterachse versieht eine Mehrlenkerkonstruktion ihren Dienst. Die Rennsport-Stoßdämpfer von KW lassen sich fünffach verstellen. Für Set-up-Modifikationen stehen sogenannte Shims bereit. Diese Zielwertscheiben ermöglichen schnelle Feinjustierungen und sollen Fahrwerkvermessungen nach Möglichkeit vermeiden.

Porsche992gt3cDie optimierte Positionierung zentraler Anlenkpunkte der Vorderachse schafft Raum für das aerodynamische „Race-Underfloor“-Konzept. Wie beim 911 RSR soll der höhere Unterboden den Heckdiffusor besser anströmen und damit die Pitch-Sensibilität des Rennwagens – also seine Reaktion auf eine verringerte Bodenfreiheit vorn, wie sie durch das Einfedern beim Anbremsen auftreten kann - verringern. Die Hinterräder wanderten etwas zurück und verlängern den Radstand des 911 GT3 R um 4,8cm von 2.459 auf 2.507 Millimeter. Auch dies soll die Hinterreifen entlasten, um im Endeffekt im Wettbewerb längere Stints durch weniger Verschleiss zu ermöglichen.

Neben den Aluminium-Monoblock-Rennbremssätteln stammen nun auch die Bremsscheiben von AP. Ein verbessertes Renn-ABS soll den Reifen- und Bremsenverschleiß minimieren. Auch die Traktionskontrolle von Porsche erhielt ein Softwareupdate.

Die in Aluminium-Stahl-Verbundbauweise gefertigte Leichtbaukarosserie bekam zahlreiche Karbon-Anbauteile an Front- und Motorhaube, Türen, Seitenteilen, Heckflügel und Dach. Für die Radhäuser kommt Aramid zum Einsatz. Der Heckflügel erhält eine Schwanenhals-Aufhängung. Sie sorgt für eine ungestörtere Unterströmung und verbessert damit die aerodynamische Wirksamkeit des Bauteils.

Porsche992gt3dAus Sicherheitsgründen rückt der Sitz weiter in die Fahrzeugmitte. Die Anpassung an den Fahrer geschieht wie beim Vorgängermodell über die Längsverstellung des Lenkrads und der Pedalerie. Ein weiter entwickelter Sechspunkt-Sicherheitsgurt soll bei einem Fahrerwechsel rund eine Sekunde an Boxenstopp-Standzeit sparen. Die Hochleistungs-LED-Frontscheinwerfer des 911 GT3 R setzen auf die sogenannte Kollimatoren-Technik, die Porsche unter anderem für den neuen LMDh-Prototypen 963 entwickelt hat. Sie sorgt für eine besonders großflächige Ausleuchtung der Strecke vor dem Rennwagen. „

Der neue 911 GT3 R tritt in große Fußstapfen“, sagt Michael Dreiser, Leiter Vertrieb bei Porsche Motorsport. „Sein Vorgänger hat seit 2019 in vier Saisons so gut wie alles gewonnen, was es in der GT3-Szene zu gewinnen gab. Zu seinen Erfolgen zählen Gesamtsiege bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und auch hier in Spa-Francorchamps. Bei den 24 Stunden von Daytona und den 12-Stunden-Sebring haben unsere Kunden Klassensiege eingefahren.“ Nach der Ausschreibung der GT3-Klasse in der nordamerikanischen IMSA-Serie auch als Profi-Kategorie zieht die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC nach: Ab 2024 dürfen GT3-Rennwagen wie der neue 911 GT3 R erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start gehen.

Ferrari F296 GT3

f296spa2Im Rahmen der 24h Spa hat Ferrari den im letzten November angekündigten, kommenden neuen GT3 Boliden auf Basis des Ferrari 296 GTB offiziell enthüllt. Der neue Bolide der auf den Namen Ferrari 296 GT3 hört, folgt auf den Ferrari 488 GT3 der die 24h Spa im letzten Jahr gewinnen konnte und der seit 2016 Ferraris Einsatzgerät in der GT3 und GTE-Klasse ist. Seitdem waren 2018 und 2020 2 Evo-Versionen des F488 herausgebracht worden, die allerdings vornehmlich Detailverbesserungen enthielten.

Der neue 296 GT3, der anders als der F488 nicht mehr bei Michelotto sondern von Oreca als Rennversion aufgebaut wird, hat statt eines 3,9l V8 Biturbos nun einen 3.0 Liter großen V6 Turbo Motor, der nun nicht mehr klassisch in der Mitte des Autos eingebaut ist, sondern ein Stück weiter in Richtung Hinterachse verschoben wurde. Des weiteren liegt der Zylinderbankwinkel bei 120° und die beiden Turbos liegen in der Mitte des V6 Motors der bei 7250 Umin 600 PS leisten soll und damit 20 PS über der Top-Leistung des F488 liegt. Dies begünstigt die Kompaktheit und das Gewicht des Motors, das sorgt wiederum für einen besseren Schwerpunkt des gesamten Fahrzeugs.

f296spa1Ebenfalls komplett neu ist das Getriebe für den Ferrari 296 GT3. Hier hat man sich für eine 1 Scheiben Kupplung entschieden die nun elektronisch über das Lenkrad bedient wird und das Getriebe ist aus Schwerpunktsgründen quer eingebaut. Die Aerodynamik des Autos soll um 20 % mehr Downforce als der F488 generieren.

Zur Verbesserung der Sichtbarkeit und des Raumangebots im Cockpit ist der Sicherheitskäfig in das Chassis integriert worden Der Wagen ist ähnlich wie ein Prototyp weitestgehend modular aufgebaut um die Wartungsfreundlichkeit, besonders bei Langstreckeneinsätzen, für die Kundenteams zu verbessern. Dazu wurde die Verkabelung der abnehmbaren Teile deutlich reduziert.

f296modZwar ist der Preis noch nicht offiziell bekannt jedoch wurde schon vorab bekannt gegeben das der Wagen noch über der Preisspanne des Ferrari F488 GT3 liegen soll der zuletzt bei 615.000 US$ lag und damit einer der teuersten GT3-Fahrzeuge auf dem Markt war. Dafür fielen die Umrüstungskosten auf den GTE mit knapp 100.000€ für den GTE-Rennmotor und den zugehörigen Kabelbaum relativ moderat aus. Der F488 war neben dem Aston Martin Vantage AMR GTE das einzige GT3-Model das mit überschaubarem Aufwand zum GTE und wieder zurück zum GT3 umgerüstet werden konnte. Mit dem Ende der GTE-Klasse 2023 wird diese Option nun für das neue Modell hinfällig.

Die ersten Fahrzeuge sollen gegen Ende des Jahres ausgeliefert werden. 2023 soll dann das offizielle Debüt bei den 24h von Daytona erfolgen, wo Ferrari mit 5-6 Kundenfahrzeugen rechnet. Die Cetilar Racing Mannschaft steht bereits als eine der Einsatzmannschaften fest.

Neue Gesichter im AMG-Kader 2022

In der vergangenen Woche hat auch AMG-Mercedes seinen Fahrerkader für 2022 bekannt gegeben. Dieser wird für die kommende Saison fast auf den doppelten Umfang erweitert. Angesichts immer weiter wachsender Programme für die Intercontinental GT Challenge, die Fanatec GT World Challenge Europe powered by Amazon Web Services im ADAC GT-Masters auf der Nürburgring-Nordschleife und in der DTM wird dieser gegenüber dem Vorjahr fast auf die doppelte Grösse erweitert.

AMG Philip EllisAMG Lucas AuerStatt 8 offizieller Werksfahrer und einem Piloten speziell für Sim-Racing Wettbewerbe werden nun 10 AMG-Fahrer als offizielle Performance-Piloten , 4 AMG-Junioren und 3 AMG-Expert-Piloten für Sonderaufgaben in der Werkspilotenliste des deutschen Herstellers für den GT-Bereich geführt.

Gegenüber dem Vorjahr wurden die Verträge aller dort vorgestellten 8 Piloten (der Link führt zur Vorstellung und den Portraits der Fahrer) – Maro Engel, Luca Stolz, Maximilian Buhk, DTM-Champion Maximilian Götz, Thomas Jäger, Raffaele Marciello, Daniel Juncadella und Jules Gounon – verlängert. Dieser „AMG-Performance-Fahrer“-Kader wird durch den bereits im letzten Jahr als Junior geführten 29-jährigen gebürtigen Briten Philip Ellis (Bild links) und seinen letztjährigen 27-jährigen österreichischen DTM-Teamkollegen Lucas Auer (rechts) auf 10 Fahrer aufgebohrt.

AMG Patrick AssenheimerAMG Fabian SchillerAMG Arjun MainiAMG Mikael GrenierHinzu kommen 4 AMG-Junioren von denen 3 bereits in der letzten Saison in AMG-Diensten standen. Patrick Assenheimer, Fabian Schiller und der indische Pilot Arjun Maini (Bild: v.l.n.r.) werden auch 2022 wieder in die Lenkräder diverser Mercedes AMG GT3 evo-Teams greifen. Neu hinzu zu diesem Kader stösst der 27 jährige Kanadier Mikael Greinier, der 2018 mit dem Emil Frey Racing-Team den Silver-Cup Titel der Blancpain Endurance auf einem Jaguar GT3 gewann und der seit 2020 in zunehmenden Masse diverse Mercedes GT4- und GT3-Einsätze bestritt.

AMG Dan MoradAMG Manuel MetzgerAMG Adam ChristodoulouSchon im letzten Jahr wurde Greiniers 31-jähriger Landsmann Daniel Morad (li) bereits als Spezialpilot für die Sim-Racing-Einsätze der Affalterbacher Rennfahrzeugschmiede des deutschen Herstellers angeworben - ungeachtet der Tatsache das er auch die GT3-Einsätze des Allegra-Teams in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship bestritt. Diese Position soll er als Expert-Fahrer weiterhin ausüben. Daneben wurden noch die beiden Nordschleifenspezialisten Adam Christodoulou und Manuel Metzger in die neu geschaffene Klasse der AMG Expert Piloten berufen. Daraus lässt sich schliessen das AMG auch in diesem Jahr ein durchgehendes Engagement auf der Nürburgring Nordschleife plant.

Daneben hat AMG mit dem österreichischen Wasseraufbereitungsanlagen-Hersteller BWT ein Sponsorabkommen geschlossen. 5 der Piloten – Engel, Stolz, Götz, Gounon und Marciello - werden in diesem Zusammenhang als Markenbotschafter des Sponsors besondere Unterstützung erhalten.

Ford plant Mustang GT3 für 2024

fordmustangGT3ProjectFord hat am Freitag in einer Pressekonferenz am Rande der 24h von Daytona einen offiziellen Einstieg in ein GT3-Programm bekannt gegeben. Dabei soll nun der Ford Mustang als Basis eines GT3-Modells dienen, das in den kommenden 2 Jahren entwickelt werden soll. Ende 2023 sollen erste Homologations- und Entwicklungseinsätze erfolgen. 2024 will man dann nicht nur mit einem von Entwicklungspartner Multimatic eingesetzten 2-Wagen Werksteam in der GTD-Pro-Klasse der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship starten sondern die Wagen auch in Kundenhände geben wo sie in Top-Events der weltweiten GT3-Szene eingesetzt werden könnten.

Das neue Kundensportmodell, dem eine überarbeitete, neue GT4-Version in 2023 vorangehen soll, soll einen 5l V8-Motor der Tuner Coyote und M-Sport, eine für den Rennbetrieb überarbeitete Aufhängungsgeometrie und eine auf GT3-Bedürfnisse angepasste Aerodynamik bekommen. Zudem wird auch die Karosserie zu einem grossen Teil mit Kohlefaserteilen ausgestattet.

fordmustanggt4Neben dem Werkseinsatz in der IMSA-Szene peilt Ford mit dem GT3-Modell auch eine Rückkehr nach Le Mans und eine eventuell Teilnahme an der inoffiziellen GT3-WM-Wertung der Intercontinental GT Challenge an. Die Rückkehr an der Sarthe würde im Zuge der Abschaffung der GTE-Klasse erfolgen, die auch im ACO-Bereich ab 2024 durch eine GT3-Basierte Klasse mit GT3-Pro und -Am-Unterteilung ersetzt werden wird, analog des an diesem Wochenende erstmals vollzogenen Debüts der GTD-Pro-Klasse in der IMSA. In ersten Statements spricht man von einer Erstauflage von etwa 40 GT3-Chassis die dann ab 2024 unter interessierten Kundenteams verteilt werden sollen. Diese soll dann bis zum Ende des Programms in etwa verdoppelt werden.

2017 land kutscher sebringNach dem Ende des Ford GT-Programs in der GTE-Klasse war lange spekuliert worden, ob Ford nun in die LMDh-Klasse wechseln würde oder eine GT3-Version des Ford GT Supersportwagens für den Kundenmarkt auflegen würde. Während man sich wohl nun augenblicklich gegen die LMDh-Option entschieden hat, hat man nun der preiswerteren GT3-Variante den Vorzug gegeben, zumal dort mit einem entsprechenden Kundensport-Programm auch schwarze Zahlen zu generieren sind. Gegen den Ford GT sprach dabei der hohe Preis und die sehr limitierte Stückzahl des mittlerweile in der Produktion eingestellten Hyper-Sportwagens. Ob ab 2024 auch in Deutschland im Rahmen der Nürburgring Langstrecken Serie, des ADAC GT-Masters oder der DTM Auftritte des neuen amerikanischen Supersportlers möglich sind, muss man allerdings angesichts der noch schwachen Präsenz von Service-Partner Multimatic in Europa abwarten.

Audis Werkspiloten Kader 2022

Audi Stippler 22Audi Winkelhock 22Audi Mies 22Audi Haase 22Audi Kaffer 22Auch Audi hat seinen Fahrerkader in diesem Jahr deutlich ausgebaut. Von 13 Piloten im Vorjahr wächst dieser auf 18 in 2022 an – und das obwohl noch 2 Abgänge aus dem Vorjahreskader zu verzeichenn sind. Der Grund für den Ausbau sind dabei verstärkte Engagements in der DTM und der TCR-Szene.

Audi Vervisch 22Audi Vanthoor 22Audi vdLinde 22Audi Drudi 22Audi Drudi 22Das Gros der Piloten aus dem Vorjahr bleibt den Ingolstädtern erhalten. So wurden unter anderem die Vertrags-verlängerungen mit Frank Stippler , Markus Winkelhock, Christopher Mies , Christopher Haase , Pierre Kaffer,(1.Reihe oben v.l.n.r.) Patric Niederhauser, Mattia Drudi, Kelvin van der Linde, Dries Vanthoor und Frédéric Vervisch (2.reihe v.l.n.r.) sowie die beiden erst im letzten Jahr zum Kader gestossenen Piloten Dennis Marschall und Charles Weerts bekannt gegeben. Auch TCR Entwicklungspilot Nathanael Berthon, der im Verlaufe der Saison im Stammkader aufgenommen wurde, wird weiterhin zum Einsatz kommen.

Audi Marschall 22Audi Weerts 22Audi Berthon 22Audi Rast 22Audi Mueller 22Offiziell in den Kader aufgenommen wurden die beiden DTM-Piloten René Rast und Nico Müller. Müller startete  bereits im letzten Jahr mit dem Team Rosberg in der deutschen Traditionsserie. Rast kehrt aus dem eingestellten Formel E-Programm in die DTM zurück. 

Offiziell verabschiedet wurden hingegen Mike Rockenfeller und Rahel Frey. Rockenfeller, der zuletzt in der DTM im Abt Sportsline Team startete wurde zuletzt ein Wechsel ins GM-LMDh-Programm mit Cadillac angerüchtelt. Rahel Frey war bereits im vergangenen Jahr parallel mit dem Ferrari-Iron Dames Projekt in der Europäischen Le Mans Serie und in Le Mans verbandelt.

Audi Magnus 22Audi Engstler 22Audi Feller 22Zusätzlich zu den 15 zuvor genannten Piloten hat man nun für 2022 den Kader um 3 weitere Piloten erweitert. ADAC GT-Masters-Champion Ricardo Feller, der nun in die DTM wechselt wurde ebenso aufgenommen wie der 21 jährige Allgäuer Luca Engstler und der 22 jährige Belgier Gilles Magnus. Die beiden letzteren Piloten haben sich mit Erfolgen in der TCR Szene empfohlen und sollen diversen Audi Kundenteams unterstützen

Noch keine Rolle spielt derzeit offiziell das kommende Audi LMDh-Programm bei der Fahrerauswahl. Hier stehen im aktuellen Kader allerdings auch genügend Piloten mit entsprechenden Erfahrungen bereit. Erste LMP-Erfahrungen haben unter anderem René Rast, Pierre Kaffer, Frédéric Vervisch, Dries Vanthoor und Kelvin van der Linde gesammelt. Ob man sich mit dem kommenden Einstieg in dieses Programm weiter verstärkt, wird abzuwarten sein.

BMW´s Werksfahrerkader 2022

BMW harperverhagenhesse 22BMW hat erstmals einen Überblick über seinen Werksfahrerkader präsentiert. Für die Saison 2022 hat man nicht weniger als 19 Piloten unter Vertrag genommen. Alle 19 sind bereits aus den vergangenen Jahren bekannte Gesichter in der BMW M Motorsport Familie. In den kommenden Monaten werden sie im neuen BMW M4-GT4 weltweit Einsätze für verschiedene BMW M Motorsport Teams absolvieren sowie in der Testphase des neuen BMW M LMDh eine entscheidende Rolle spielen. Details über die Zuteilungen der Fahrer zu entsprechenden BMW M Motorsport Teams und Rennserien will man zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Vorerst für den BMW M4-GT4 eingeplant sind die 3 Junioren Dan Harper, Neil Verhagen und Max Hesse (Bild).

BMW eng 22BMW glock 22BMW klingmann 22BMW wittmann 22Mit dem gebürtigen Salzburger und 2-fachem 24h Spa-Sieger Philipp Eng, Timo Glock, Jens Klingmann, Marco Wittmann (v.l.n.r) und BMW Junior Max Hesse starten 5 deutschsprachige Piloten im Kader der Münchner. Der gebürtige Fürther Wittmann ist dabei der erfahrenste deutsche Pilot – der 2-fache DTM-Champion gehört dem Werkskader seit 2012 und somit seit 10 Jahren an.

BMW krohn 22BMW denis 22BMW sims 22BMW yelloly 22Der Rest des Kaders ist sehr international aufgestellt. 4 Briten (Nick Yelloly, Alexander Sims, Jake Dennis und BMW-Junior Daniel Harper), 3 US-Amerikaner (John Edwards, Connor de Phillippi und Junior Neil Verhagen), 2 Niederländer (Nick Catsburg & Stef Dusseldorf), sowie der Schwede Erik Johansson, der Finne Jesse Krohn, der Kanadier Bruno Spengler, der Südafrikaner Sheldon van der Linde und der Brasilianer Augusto Farfus sorgen dafür das 10 Nationen im Kader der Münchner vertreten sind.

BMW spengler 22BMW johansson 22BMW svdlinde 22BMW farfus 22Farfus ist dabei der „Alterspräsident“ im Kader – nicht wegen seines Alters (39); der 5-fache DTM-Sieger Timo Glock ist ein Jahr älter - sondern wegen seiner Zugehörigkeit. Seit 15 Jahren greift „Gustl“ für die Münchner ins Steuer und hat dabei neben Siegen bei den 24h-Rennen am Nürburgring und in Daytona auch den Intercontinental GT Challenge-Titel 2020 einfahren können.

BMW dusseldorp 22BMW catsburg 22BMW phillippi 22BMW edwards 22Nicht mehr zum BMW M Motorsport Fahreraufgebot zählen Martin Tomczyk und Maximilian Günther (beide GER). Tomczyk hat seine aktive Rennfahrer-Karriere beendet und widmet sich neuen beruflichen Herausforderungen im Rahmen der DTM. Günther startet in der ABB FIA Formula E World Championship für Konkurrent Nissan.

Marvin Kirchhöfer wird McLaren-Werkspilot

marvin kirchhoeferMarvin Kirchhöfer wechselt aus dem Aston Martin-Werksfahrerkader zum britischen Konkurrenten McLaren. McLaren Customer Racing hat den 27-jährigen Leipziger gestern als neuen McLaren-Werksfahrer bekannt gegeben. Damit ergänzt Kirchhöfer den bestehenden Kader, in dem im abgelaufenen Jahr unter anderem Ben Barnicoat, Oliver Wilkinson, Rob Bell, Oliver Millroy und Jordan Pepper antraten. Wie heute in der Folge nachgeschoben wurde ist Kirchhöfer wohl als Ersatz für den aus dem McLaren Kader ausscheidenden Barnicoat verpflichtet worden.

Der 27-Jährige wechselt zu McLaren, nachdem seine Aston-Karriere trotz vielversprechender Ergebnisse nach der Programmkürzung des britischen Herstellers zugunsten der Formel 1 ins Stocken geraten war. Der ex-Champion der deutschen ADAC Formel Masters 2013 und des ATS Formel-3-Cups wurde auf internationaler Ebene zweimal Gesamtdritter in der GP3-Serie und erreichte 2016 mit dem zweiten Platz beim GP2-Event in Monaco ein Karrierehoch. 2017 wechselte Kirchhöfer in den GT-Rennsport und holte Siege in der Pro-AM-Klasse beim 24-Stunden-Rennen von Spa und in der GT World Challenge, bevor er 2018 als Pilot der Callaway Competition Corvette im ADAC GT-Masters unter die Top Ten kam. 2018 trat er auch in den Aston-Werksfahrerkader ein.

Zusätzlich zu seinem für 2022 angekündigten Rennprogramm wird Marvin den Rest der McLaren-Werksfahrerriege bei der Entwicklung der McLaren-Motorsportprodukte und Fahraktivitäten einschließlich des McLaren eigenen Markenpokal-Programms unterstützen.

296 GTB - der neue GT3-Ferrari

Ferrari 296 GTB bFerrari bereitet die Ablösung des aktuellen GT3-Modells des Ferrari F488 GT3 für 2023 vor. Das 2016 als Nachfolger des Ferrari F458 Italia GT3 eingeführte aktuelle GT3 und GTE-Modell, das 2018 und 2020 im 2-Jahresrythmus Evo-Pakete erhielt, soll 2023 durch den Ferrari 296 GTB abgelöst werden. Das ab 2022 für den Verkauf vorgesehene Modell wird die Rückkehr des Sechszylinders bei Ferrari markieren, die zuletzt 1974 mit dem Ferrari Dino eine derartige Konfiguration angeboten hatten. Als Aufbaupartner der Rennmodelle wurde nun heute bestätigt das nicht mehr Michelotto sondern die französische Schmiede Oreca das GT3-Paket für den Kundensport schnüren soll.

Ferrari 296 GTB aDie Bezeichnung des neuen Modells setzt sich aus dem Motorenhubraum (2,9l) und der Zylinderanzahl (6) zusammen. Angetrieben wird der 296 GTB von einem 3l-V6-Turbomotor mit 120° Zylinderbankwinkel mit 663PS Leistung in Kombination mit einem 167 PS leistenden Elektromotor. Die Systemleistung des Hybridsystems wird mit 830 PS angegeben. Die Auslassseiten der Zylinderköpfe zeigen nach innen; dort zwischen den Zylinderbänken sitzen auch die beiden Turbolader. Ein unter dem Boden positionierter Hochspannungs-Akkumulator mit einem Energieinhalt von 7,45 kWh ermöglicht eine elektrische Reichweite von 25 km. Auf 100 km/h soll das 1470kg schwere Strassenmodell in 2,9s beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit wird mit über 330 km/h angegeben.

Ferrari 296 GTB cDa Hybridsysteme in der GT3 nach wie vor nicht gestattet sind, wird sich Ferrari auf die Leistung des Verbrennungsmotors beschränken müssen, dessen Power-Output mit dem des aktuellen GT3-Modells vergleichbar ist. Der ab dem kommenden Jahr in die Testphase eintretende 296 soll dabei 2023 die neue GT3-Basis für den Kundensport werden. Ein GTE-Modell wird es wegen dem Ende der Klasse dabei nicht mehr geben. 2024 soll dann auch die Ferrari-Challenge auf das neue Modell umgestellt werden.

Während der bisherige Haustuner Michelotto weiterhin für die Teileversorgung der 8-Zylindermodelle von Ferrari verantwortlich zeichen soll und das parallel für 2023 vorgesehene Ferrari-Hypercar wohl in den Ferrari-Hallen unweit der F1-Abteilung entsteht, sind heute die Gerüchte offiziell bestätigt worden, wonach Oreca als neuer Chassispartner von Ferrari für den Aufbau der GT3-Rennversionen verantwortlich zeichnen soll. Inwieweit die Kunden und Fans die „französischen“ Ferraris noch als echte Ferraris empfinden werden dürfte dabei eher eine subjektive Frage werden.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen