N24h 2017 - kein klarer Favorit!
Die SP9 ist auch in diesem Jahr wieder die Top-Kategorie des 24 Stunden Rennens am Nürburgring. Auch wenn einzelne Teilnehmer aus der SPX-Klasse, so zum Beispiel die beim Qualifikationsrennen stark auftrumpfenden Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 als Geheimfavoriten beim Top-30 Qualifying gehandelt werden, so dürfte man sich doch keinen Zacken aus der Krone brechen wenn man behauptet das die SP9/GT3-Konkurrenten das Gesamtpodium des 24h-Klassikers in diesem Jahr wieder unter sich ausmachen werden: 10 BMW, 7 Mercedes AMG GT, 6 Audi R8 LMS GT3 und 6 Porsche 991 GT3 R. 3 Bentley, 1 Lamborghini und ein Ferrari komplettieren das Feld der GT3 in diesem Jahr.
Auf BMW´s starkes Fahrerkontingent hatten wir bereits in einem Artikel in den vergangenen Wochen Bezug genommen. Zusätzlich zu den 9 BMW M6-GT3 kommt noch ein älterer BMW Z4 GT3 der Walkenhorst Motorsport-Mannschaft hinzu. Das Walkenhorst trotz mehrerer Top-Piloten wie Mathias Henkola, Christian Krognes, Nico Menzel und Jordan Tresson nicht als Top-Mannschaft für die M6-Flotte gilt ist eher ein Indiz wie stark die Münchner die anderen M6 von Schubert Motorsport, Schnitzer Motorsport Falken Motorsport und ROWE Racing besetzt haben. Die Mission ist klar: im 2.Jahr des M6-Einsatzes soll Sieg Nummer 20 beim 24h-Klassiker für die Münchner endlich eingefahren werden.
Vorjahressieger Mercedes hat in diesem Jahr noch keine Akzente setzen können – oder wollen! Das die Mercedes-Crews sich bei den ersten VLN-Läufen taktisch zurück gehalten haben wurde spätestens beim Qualifikationsrennen offensichtlich, wo die schnellste Rundenzeit eine 8:14´er Runde des HTP-Motorsport-Mercedes war, die ziemlich genau auf dem Level der Mercedes-Pole-Zeit vom Vorjahr war. Leistungszuwächse waren aufgrund eines leiseren Auspuffanlage, die einige PS kostete zumindest nicht zu verzeichnen. 3 HTP-Motorsport-AMG, 3 Black Falcon Fahrzeuge und ein Haribo Racing Team AMG-GT werden von AMG ins Rennen geschickt, um gegebenenfalls Gesamtsieg Nummer 3 für die Marke mit dem Stern einzufahren. Die Besatzungen sind dabei wie bereits vermeldet stark aufgestellt.
Audi setzt dem 6 Audi R8 LMS GT3 für die Teams Audi Sport Team WRT, Land Motorsport, Phoenix Racing und Car-Collection entgegen. Mit Ausnahme der als Privat-Einsatz geltenden Car-Collection Mannschaft sind dies 5 gesamtsiegfähige R8 die man angesichts ihrer starken Besatzungen im Kampf um den Sieg nicht ausser Acht lassen sollte. Wie das Qualifikationsrennen gezeigt hat sind die Audi mit der neuen BoP deutlich an die Mercedes und BMW heran gerückt. Bei den ersten beiden VLN-Läufen war man ebenfalls stark dabei.
Porsche schliesslich hat sich nach dem eher ernüchternden Rennen im Vorjahr berappelt und wird den Porsche 991 GT3 R mit dem Top-Teams von Manthey Racing (2 Profi-Porsche) und Falken Motorsports in die epische Schlacht am Ring werfen. Hinzu kommt ein Frikadelli Racing-Porsche mit einer reinen Pro-Besatzung der den Stammfahrer/Teambesitzer-Porsche von Klaus Abbelen und Sabine Schmitz flankieren wird. Da auch Manthey den dritten Porsche von Otto Klohs als Pro-Am-Wagen hinzufügt kommen auch die Wiessacher auf ein Kontingent von 6 Wagen und auf eine realistische Chance Sieg #12 für den badischen Sportwagenhersteller am Ring einzufahren. Wer von den 4 deutschen Premium-Herstellern das Rennen machen wird ist daher angesichts der vorausgegangenen Ergebnisse und der Fahrerkonstellationen derzeit unmöglich vorauszusagen
„Wenn alle deutschen Hersteller mit so starken Kontingenten antreten, können wir nicht nur 2 Wagen an den Start bringen“ lautete sinngemäss das Statement von Bentley-Sportdirektor Brian Gush. Demzufolge startet auch das Bentley Team Abt mit 3 Fahrzeugen, wobei das dritte Fahrzeug mit Piloten aus dem M-Sport-Werksteam besetzt wurde. Das Ziel: noch besser wie im letzten Jahr abzuschneiden, wo man Gesamtrang 7 belegte. Lamborghini ist wieder mit dem Privateinsatz von Konrad-Motorsport vertreten, wobei Franz Konrad auf eine starke Fahrerbesatzung bauen wird. Das Feld beschliesst der einzige Ferrari im Feld, der Wochenspiegel-Ferrari F488 der von der erfahrenen Rinaldi Racing-Truppe betreut wird, aufgrund seiner Gentleman-Besatzung aus erfahrenen Ring-Privatiers allerdings sicherlich kein Kandidat für das Gesamtpodium sein wird.