Toyota erfüllt "Mission Heimsieg"

Toyota hat bei den siebten im Rahmen der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ausgetragenen 6h von Fuji (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten), den sechsten Gesamtsieg eingefahren. Die Japaner holten sich beim am vergangenen Sonntag vormittag unserer Zeit abgewunkenen Rennen den 2. Doppelsieg beim Heimrennen nach 2014. Als Sieger wurde erstmals das Toyota-Trio auf der #7 – Martin Convay, Kamui Kobayashi und José Maria Lopez – 11s vor ihren Teamkollegen Fernando Alonso, Kazuki Nakajima und Sebastian Buemi auf der #8 abgewunken. Die Japaner verzichteten somit dankenswerterweise auf eine Stallorder um ihrer in der Meisterschaft führenden Crew weitere Punkte zuzuschanzen.

Auf Rang 3 kam mit 4 Runden Abstand das Rebellion Racing R13-Gibson Trio Neel Jani, André Lotterer und Bruno Senna ins Ziel. Im Renntrimm fehlten dem konventionell befeuerten Spitzenteam der privaten LMP1-Mannschaften dieses mal 1,4s auf die Hybrid-befeuerten Werkswagen der Japaner. Deren siegreiches Trio zeigte sich unbeeindruckt von der Streichung aller Qualizeiten von Pilot Lopez wegen einer Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse, die de Facto nur eine Zurückversetzung um 6 Startplätze ans Ende des LMP1-Feldes zu Folge hatte – ein Handikap das man in der schwierigen Anfangsphase des Rennens auf feuchter Strecke binnen der ersten 5 Runden überwand. Der zweite Rebellion Racing-R13 crashte auf kalten Reifen in der ersten Saftycar-Phase beim zu motivierte anwärmen derselben durch Pilot Gustavo Menezes schon nach 23 Runden aus dem Rennen. Dahinter kam der #17 SMP Racing BR1 in fortlaufende Probleme, die schliesslich in eine Aufgabe mündeten , während das Schwesterauto der russischen Mannschaft mit Jenson Buttton & Co zeitweise das Rennen sogar anführte, dann sich aber nach dem zunehmenden Auftrocknen der Strecke der Rebellion-Crew beugen musste. Die ByKolles Racing-Mannschaft absolvierte ein unauffälliges aber solides Rennen und brachte auf Gesamtrang 5 weitere Meisterschaftspunkte aus Japan mit. Der Dragonspeed-BR1 fiel eine Stunde vor dem Rennende mit Elektronik-Problemen aus.

In der LMP2-Klasse setzten sich am Ende die beiden Jackie Chan DC-Racing Orecas von Jazeman Jafaar, Weiron Tan und Nabil Jeffri, sowie Ho Pin Tung, Gabriel Aubry, Stéphane Richelmi vor dem Signatech-Alpine von Lapierre/Negrao/Richelmi durch. Bei den wechselhaften Bedingungen auf dem japanischen Highspeed-Kurs lagen am Ende die 4 Dunlop-bereiften Mannschaften in der kleineren Prototypenklasse klar vor den 3 mit Michelins ausgestatteten Crews bei denen die schnellste Mannschaft von Dragonspeed 11 Runden aufgrund des Treffers eines der Werks-Ferraris verlor.

In der GTE-Pro waren die BMW des MTEK-Teams dank einer umfangreichen BoP-Anpassung vor dem japanischen Rennwochenende ungewöhnlich stark unterwegs. Die Steroid-Kur wurde allerdings nach langer Führung auf der auftrocknenden Strecke durch das Porsche-Duo Michael Christensen und Kevin Estre beendet, die in der letzten Rennstunde gegen starke Konkurrenz das Zepter an der Spitze übernahmen und auf dem Zielstrich 12s Vorsprung vor dem M8-GTE von Tom Blomqvist und Antonio Felix Da Costa sowie 13 weitere Sekunden vor dem Ford-Duo Andy Priaulx und Harry Ticknell notieren liessen.

In der GTE-Am verzeichnete das Project 1-Trio Jörg Bergmeister, Patrick Lindsay und Egidio Perfetti den ersten Sieg für die deutsche Einsatzmannschaft aus Lohnde. Dahinter kam es zum Eklat als der zweitplazierten Dempsey-Proton Competition Mannschaft wegen zu kurzer Tankstopps der zweite Klassenrang nach dem Rennen wegen einer Zeitstrafe abhanden kam. Auf der Suche nach der Ursache stiessen die technischen Kommissare auf den Fakt das die Telemetriesoftware der Tankanlage aufgrund einer mutmasslichen Modifikation verlängerte Stoppzeiten an die Rennleitung meldete. Die Klassierung der beiden Porsche des Teams ist daher bis zur Klärung der Ursache als vorläufig anzusehen. Auf die Klassenränge 2 und 3 rückten die beiden Aston Martin Vantage GTE der TF-Sport-Mannschaft und der Aston-Martin Racing Truppe um Lamy/Lauda/dalla Lana auf.

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