24h von Dubai: Alles wird grösser

Noch zwei Wochen - dann startet das erste grosse Sportwagenevent 2011. Als solches kann man die 24 Stunden von Dubai mittlerweile bezeichnen. 48 GT-Teams und 39 Tourenwagen-Mannschaften werden sich dann gemäß Entryliste am Persischen Golf auf machen, um die mittlerweile sechste Ausgabe des Wüstenrennens in Angriff zu nehmen. Das Rennen dort hat den 24h von Daytona mittlerweile den Ruf als Jahresauftaktrennen abgelaufen. Und die jetzt schon vorliegende Nennliste, in der sich erfahrungsgemäß noch etliche Details ändern werden, scheint ein Rennen anzukündigen, bei dem sich mindestens ein Dutzend Mannschaften um den Gesamtsieg raufen werden.

Zu den reinen Fakten: Wagen von 15 Sportwagen-Herstellern und 7 TW-Manufakturen sind mittlerweile an den Golf verschifft worden. Grösstes Kontingent bei den GT sind gewohnheitsgemäß die Porsche, die dort mit 20 Wagen vertreten sind. Der Weissacher Phalanx stehen je drei Ferrari, Lamborghini, BMW Z4, Mercedes, Aston Martin und Lotus entgegen. Je zwei Autos kommen von Corvette und Ginetta an den Start. Je ein Audi, Mosler, Donkervoort, Brokernet, Saker und Ford Mustang bilden das Feld der GT-Exoten.

Saker DubaiBei den Tourenwagen kommen die grössten Kontingente von BMW, Renault und Seat. Einige VW-, Honda-, Opel- und Gomez-Teams (ein französisches Rohrrahmenchassis mit Clio-Form) werden im Tourenwagenfeld gegen die Sportwagen gegen halten.

Mit 87 Teams haben die Veranstalter der niederländischen Creventic-Gruppe die 24 Stunden von Dubai zum mittlerweile zweitbest besetzten Rennen nach den 24 Stunden am Nürburgring gemacht. Das zeigt sich auch an der nationalen Vielfalt. Equipen aus 19 Ländern haben sich zum Marathon am Golf angemeldet. Die Deutschen stellen mit 24 Wagen das grösste Kontingent. Danach folgen die Teams aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (11), den Niederlanden (9) und Frankreich (6). Weitere Team kommen aus Italien und England (je 5), der Schweiz, Australien und Belgien (3), Spanien, Ungarn, Polen und Luxemburg (2). Je ein Wagen kommt aus Hong Kong, der Tschechei, den USA, Dänemark und Saudi-Arabien.

Details zu den Teilnehmern und den voraussichtlichen Favoriten folgen in den nächsten Tagen auf unseren Seiten.

2010 - ein kurzer Rückblick ...

Das war also 2010. Eine weitere Sportwagensaison neigt sich dem Ende zu und turnusgemäß liegt es an diesem letzten Tag des Jahres an, dass wir als selbstauferlegte Pflicht eine kleine Rezension schreiben.

LM2010Rückblickend war das abgelaufene Jahr dasjenige, welches vielleicht in der Summe die spannendsten Ausgaben der 24h-Klassiker zu bieten hatte. Angefangen von den 24 Stunden am Nürburgring 2010, wo die deutschen Semi-Werksteams und der FBR-Ferrari sich in einer materialaufreibenden Schlacht herzhaft um den Sieg rauften, über das 24 Stunden Rennen von Le Mans, wo Peugeot und die Audi Sport Team Joest R15+ sich eine Tour de Force mit überraschendem Ausgang lieferten, bis hin zu den 24h von Spa-Francorchamps, wo die am Nürburgring erfolgreiche BMW-Werksmannschaft den zweiten 24h-Sieg des Jahres nur hauchdünn verpasste. BMW, Audi und Porsche sackten die Siege bei den drei grossen europäischen 24h-Rennen ein.

Zählt man die Siege in Dubai und Daytona noch hinzu, dann gelangen Porsche zwei zusätzliche Siege. Wobei der Action-Express-Riley-Porsche in Daytona auf keine Werksunterstützung durch die Zuffenhausener zählen konnte, während die in der Wüste erfolgreiche Porsche-Kundenmannschaft von IMSA-Performance zumindest 1 1/2 Werksfahrer im Kader hatte.

In Le Mans wurden angesichts des letzten Rennens der grossvolumigen Diesel, die den seit 39 Jahren bestehenden Distanzrekord an der Sarthe einstellten, die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Premierensaison des Interkontinental Le Mans Cup wird man vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft als Anfang der Rückkehr einer Sportwagenweltmeisterschaft deuten können.

24hnringDie ALMS dagegen musste ihre erste Saison ohne Werksunterstützung absolvieren und schaffte diese Aufgabe dank der gezeigten und vom ACO mitgetragenen Reglementsflexibilität ohne in der Versenkung zu verschwinden.

In Europa gab es Licht und Schatten bei den vorhandenen und geplanten Meisterschaften. Hier war die Umwandlung der FIA-GT Meisterschaft in die GT1 Weltmeisterschaft das grosse Thema. SRO-Organisator Stephane Ratel musste im Vorfeld viel Kritik einstecken, die aber angesichts eines vollen Feldes und des bei den Rennen gezeigten Sports schnell der Begeisterung wich. Dagegen wurde die geplante GT2-EM zum Rohrkrepierer. Während die SRO die GT2 entgültig an die International GT-Open und den ACO verlor, der auf dieser Basis endlich die Klassenvereinheitlichung in Le Mans und den angeschlossenen Serien plant, prosperierte die FIA-GT3-EM im fünften Jahr in Folge. Wieder konnten zwei deutsche Piloten den Titel einsacken. Auch mit dem FIA-GT4 Europacup wurden SRO und FIA immer noch nicht glücklich. Das Konzept der Einsteigerserie steht daher auf dem Prüfstand.

National stand die vierte Saison des ADAC-GT-Masters – nun endlich mit Live-TV-Berichterstattung – sowie eine weitere VLN-Saison zu Buche. Beide Serien prosperierten ebenfalls. Und es sieht nicht so aus als wenn in dieser Beziehung 2011 der Rückwärtsgang eingelegt wird. Wie auch nicht auf den anderen Bühnen der Sportwagenszene.

Auf die anstehenden Neuerungen 2011 erneut einzugehen (neues ACO-Reglement, Blancpain Endurance Serie, ...) sparen wir uns an dieser Stelle – und wünschen euch statt dessen einen guten Rutsch und weiterhin unterhaltsamen Sport im kommenden Jahr!

V de V Funyo Challenge – Kalenderentwurf für 2011

Funyo 5 - www.funyo-sportproto.comDie Funyo Challenge, bei der künftig auch eine separate Wertung für das neue Modell Funyo 5 (Bild) ausgeschrieben wird, steht in der nächsten Saison bei sechs VdeV-Events auf dem Programm:
25.-27.03. - Jarama
29.04.-01.05. - Le Mans / Circuit Bugatti
27.-29.05. - Motorland Aragon
01.-03.07. - Dijon
23.-25.09. - Nogaro
21.-23.10. - Magny-Cours

GT Brasil – Jahresrückblick 2010

Die abgelaufenen Saison der GT-Brasil brachte in der GTBR3-Klasse Siege für alle fünf eingesetzten Marken (Ford 5, Lamborghini 4, Dodge 3, Ferrari und Audi je 2) - dies jedoch erst nach massiven Balance-of-Performance-Eingriffen im Laufe des Jahres. Die tatsächlichen Kräfteverhältnisse gibt wohl die Fahrerwertung wieder: Valdeno Brito / Matheus Stumpf (Ford GT, Bild / fünf Siege, zweimal Zweite, dreimal Dritte / 233 Punkte) standen bei zehn der 16 Läufe auf dem Podium und holten damit überlegen den Titel vor den Lamborghini Gallardo LP560-Piloten Marcelo Hahn / Allam Khodair (169) und Chico Longo / Daniel Serra (167) sowie der Ferrari F430 GT3-Crew Claudio Ricci / Rafael Derani (140 bzw. 138). Erwähnenswert sind auch das spektakuläre Debüt von Andreas Mattheis / Xandy Negrao Sr. im Audi R8 LMS mit zwei Laufsiegen in Rio de Janeiro und die drei Erfolge von Wagner Ebrahim (Dodge Viper Competition Coupe) gegen Saisonende.

Die neue GTBR4-Kategorie - entstanden durch die Aufnahme der vormaligen Maserati Trofeo Challenge in die GT Brasil - hat durch den nunmehrigen Markenmix aus Maserati Trofeo, Ferrari F430 Challenge und Ginetta G50 an Attraktivität gewonnen. Die Entscheidung um den Klassentitel fiel denkbar knapp zu Gunsten von Valter Rossete (Ferrari F430 Challenge; 222) vor Renan Guerra (Maserati Trofeo; 216).

KTM X-Bow Battle 2010

xbowbattle1.jpgMarkenpokale sind ja in der Regel nicht unser vorrangiges Brevier was die Berichterstattung angeht. Dennoch möchten wir euch zumindest nachträglich eine neue Serie aus dem deutschsprachigen Raum näher bringen - auch weil sie half, einem angeschlagenen Hersteller, der zudem neu in der Szene agiert, in diesem wirtschaftlich schwierigen Jahr etwas besser über die Runden zu kommen.

KTM startete 2010 mit der X-Bow-Battle. In dieser Serie traten bis zu 30 der futuristisch gestaltete Roadster der Manufaktur aus Mattighofen im Rahmen des Porsche Alpenpokals an. Die auf Club-Sport-Niveau basierende Rennserie vereinte engagierte Amateure und X-Bow-Besitzer, die mit ihrem eigenen oder einem gemieteten Fahrzeug antraten. xbowbattle2.jpgAn sechs Rennwochenenden wurden jeweils zwei Rennen am Salzburgring, in Most, am Lausitzring, Hockenheimring, Slovakiaring und in Brünn mit den spektakulären, formelähnlichen Supersportwagen austragen. Gefahren wurde in drei verschiedenen Klassen - von der Strassenversion bis hin zum GT4-Modell. Am Ende des Jahres wurden mit Jim Gebhardt (Klasse 3) aus Deutschland, sowie Klaus Angerhofer (Klasse 1/2) aus Österreich zwei Meister gekürt.

Die Serieninitiatoren verbuchten einen Erfolg: Insgesamt 60 verschiedene Starter waren an den sechs Rennwochenenden dabei. Bei jedem Lauf traten zwischen 16 und 22 Fahrer an. Quasi als "Draufgabe" gab es noch das große Einladungsrennen im Rahmen der DTM am Adria Raceway in Italien - alleine bei diesem Event waren nicht weniger als 30 Piloten vertreten! Angesichts dieser Zahlen ist die Fortsetzung der Serie 2011 schon beschlossene Sache.

Australische GT – Jahresrückblick 2010

Die Australische GT-Meisterschaft konnte in der abgelaufenen Saison weiter einen positiven Trend bezüglich ihrer GT Championship-(GT3-)Klasse verzeichnen, wo bis zu sieben verschiedene Fabrikate an den Start gebracht wurden. Bei den 13 Rennen schafften nur vier Fahrer Gesamtsiege: Der alte und neue Meister David Wall (Wilson Security-Porsche 997 GT3 Cup S; Bild) stand fünfmal auf den obersten Treppchen des Podests, Tony Quinn (VIP Petfoods-Mosler MT900 GT3 / VIP Petfoods-Aston Martin DBRS9) viermal sowie James Koundouris (Supabarn-Porsche 997 GT3 Cup S) und Max Twigg (Trueloc-Porsche 997 GT3 Cup S) je zweimal. Bemerkenswert war dabei, dass diese Piloten jeweils beide (bzw. in Adelaide alle drei) Läufe eines Rennwochenendes gewannen.

Etwas hinter den Erwartungen blieben nach guten Leistungen zu Saisonbeginn die Lamborghini- und Dodge Viper-Piloten - lediglich Peter Hackett (Vodka 0-Lamborghini Gallardo GT3) sowie Greg Crick (Castrol-Dodge Viper Competition Coupe) konnten heuer Podiumsplätze verbuchen. Audi R8 LMS-Pilot Mark Eddy kam insgesamt viermal unter die Top-3.

Die meisten Einzelerfolge in den Kategorien GT Challenge und GT Production erzielten deren späteren Gesamtsieger Shane Smollen (Mc Grath-Porsche 997 Cup / fünf Klassensiege) und Paul Freestone (Freestone’s Transport-Corvette Z06 / sechs Klassensiege).

Porsche GT3 Cup Challenge Brasil – Kalenderentwurf für 2011

Der vorläufige Terminplan für die nächste Saison der Brasilianischen Porsche GT3 Cup Challenge sieht auch je einen Auftritt der Serie in Portugal bzw. Argentinien vor:

26.03. - Estoril (P), 30.04. - Buenos Aires (ARG), 28.05. - Nova Santa Rita, 18.06. - Sao Paulo, 20.08. - Curitiba, 17.09. - Rio de Janeiro, 22.10. - Curitiba, 27.11. - Sao Paulo (Rahmenprogramm F1-GP), 10.12. - Sao Paulo.

DMV-Winterserie - auch Gaststarter punkteberechtigt

dmvtilkeporsche.jpg2011 wird für die Fahrer und Teams der DMV-Touringcar Championship-Serie ein sehr interessantes Jahr. Veranstalter UHSport geht im kommenden Jahr in seine 22. Rennsaison. Und wie vor 22 Jahren ist es wieder das Motodrom Hockenheim auf dem am 07.04.2011 die Saisoneröffnung stattfinden wird. Bereits im Rahmen der Siegerehrung der Saison 2010 entschlossen sich 30 Starter, spontan für die Serie 2011 zu nennen.

Neuerdings können auch Gaststarter eine der vier ausgeschriebene Wertungen gewinnen - ihnen ist die Winterserie vorbehalten. dmvcobras.jpgGewertet werden das jeweils beste Resultat jedes Gaststarters bei den beiden letzten Rennen 2010 und beide Ergebnisse des Auftaktrennens 2011. „Eine sehr interessante Geschichte“, so Promoter Hoffmann überzeugt. Man darf davon ausgehen, dass alle Gaststarter unter den 86 gewerteten Fahrern der Saison 2010 auch beim Saisonauftakt am 8. und 9. April in Hockenheim antreten wollen. Denn den Winterserienpokal kann nur jemand gewinnen, der auch das Auftaktrennen 2011 bestreitet.

Ausgezeichnete Chancen in der Winterserie 2010/11 hat Bellofpokal-Gewinner Carsten Tilke im Land Motorsport-Porsche. Er liegt vor dem Finale auf Platz 3 der Wertung hinter den Cobra-CN-Fahrern Christian Nowak und Günther Linz.

FIA-GT1-WM: Änderungen im sportlichen Reglement

Start Quali SpaAuch in der FIA-GT1 Weltmeisterschaft gab es in den letzten Tagen Änderungen im sportlichen Reglement zu melden. Diese fielen allerdings mehr als Detailanpassungen aus und beinhalten keine signifikanten Änderungen. So darf als Konsequenz aus den Problemen mit den Pneus ab der nächsten Saison auf sechs Reifensätze pro Wochenende zurückgegriffen werden. Einer dieser Sätze darf als Reserve in das folgende Rennwochenende hinübergerettet werden.

In den Qualifikationsrennen bekommen nunmehr die ersten sechs Teams Punkte zugeteilt (8/6/4/3/2/1 Zähler). Von einem Modell dürfen nun im Verlauf der Saison 2-6 Autos antreten, wobei schon das Ziel ist am Anfang der Saison mit vier Wagen pro Modell zu starten. Sollte nur, wie in dieser Saison geschehen, ein Team ausfallen, dann könnte ein weiteres zwei-Wagen-Team nachrücken, das dann ein bestehendes oder ein noch nicht in der Meisterschaft vertretenes Modell an den Start bringt. Nur Teams welche die gesamte Saison bestritten haben, haben bei mehr als zwölf Einschreibungen ein Vorzugsrecht auf das Bestreiten der Saison 2011. Änderungen gab es auch bezüglich der Handicap-Gewichte: Das „Ehrenblei“ wird nun auch im Rahmen der Qualifikationsrennen vergeben (1.: +10kg, 2./3.: +5kg) bzw. abgebaut (ab dem 8. Platz), wobei diese Änderungen erst am jeweils nächsten Rennwochenende umgesetzt werden.

Die Einschreibefrist der FIA-GT1 Weltmeisterschaft 2011 endet am 31.01.2011. Dann müssen die interessierten Mannschaften die 120.000 Euro Einschreibegebühr bei der FIA hinterlegt haben. Erst dann wird man erfahren, wie groß das Interesse an der neuen Saison bei den Mannschaften wirklich ist.

12h von Sepang - 2011 im September

Das 12-Stunden-Rennen von Sepang wurde für 2011 - unter der geänderten Bezeichnung "Malaysia Merdeka Endurance Race" - für 15.-17.09. terminisiert. Damit geht man vom bisher gepflogenen August-Termin ab.

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