Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Der Porsche Carrera Cup Deutschland hat sich mit einem turbulenten Rennen aus der Saison verabschiedet. Die überglücklichen Gewinner des Finales sind Nicolas Armindo und Christian Engelhart, der große Verlierer heißt Nick Tandy. Dem Franzosen Armindo reichte ein fünfter Platz in Hockenheim zum Gewinn der Meisterschaft. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so der 28-Jährige Franzose, der für das Hannoveraner Team von Hermes Attempto Racing startete.
Der Jubel von Christian Engelhart fiel nicht weniger enthusiastisch aus. Der Köschinger Pilot des MRS Racing Teams freute sich in seiner dritten Saison über den ersten Sieg. „Ein gigantisches Rennen! Vom sechsten Startplatz aus zu gewinnen, ist der Hammer. In der ersten Runde war ich fast weg, weil mir einer hinten aufs Auto gefahren ist, aber ich habe meinen Elfer wieder einfangen können. Zum Glück ist Jan Seyffarth vor mir auf dem Kühlwasser ausgerutscht, dadurch war ich gewarnt. Als plötzlich Jeroen immer näher kam, musste ich noch mal Gas geben, aber dadurch habe ich in der letzten Runde die schnellste Rennrunde markiert.“ Zweiter des 22-Runden-Sprints wurde Hermes Attempto Racing -Pilot Jeroen Bleekemolen.
Der Niederländische Gaststarter machte ab der Halbzeit Jagd auf den führenden Engelhart, knabberte Runde um Runde ein paar Zehntel von dessen Vorsprung weg und klebte vier Runden vor Rennende praktisch am Heck des Engelhart-Elfers. Das Duell der beiden in den letzten zehn Minuten war Motorsport vom Allerfeinsten mit zwei fairen Gegnern. Im Ziel fehlten dem zweimaligen Champion des Porsche Mobil1 Supercup schließlich nur 0,2 Sekunden auf den 23-jährigen Deutschen. Hinter den beiden fuhr als weiterer Gaststarter der Vizemeister der Carrera-Cup-Saison 2008, Jan Seyffarth (Querfurt) vom Team SMS Seyffarth Motorsport, als Dritter ins Ziel.
Tief enttäuscht war dagegen Nick Tandy. Für den fünfmaligen Saisonsieger ging von dem Moment, als der Start freigegeben wurde, buchstäblich alles schief. Wegen durchdrehender Räder kam der für Konrad Motorsport fahrende Brite ausgerechnet in der Stunde der Entscheidung schlecht von seinem zweiten Startplatz weg und fand sich bereits in der ersten Kurve mitten im Startgetümmel wieder. Kurz vor der Einfahrt ins Motodrom fuhr ihm dann ein Konkurrent im Eifer des Gefechts ins Auto. Durch die Kollision war der Wagen des Titelfavoriten so stark beschädigt, dass er an den Boxen aufgeben musste. Tandy war zwar das populärste, aber bei weitem nicht das einzige Opfer des turbulenten Finalrennens. So hatte etwa Gaststarter und Polesetter René Rast kommod in Führung gelegen, als er auf Kühlwasser auf der Strecke ausrutschte und sich beim Ausritt ins Kiesbett eingangs Motodrom den Keilriemen beschädigte: Ende einer Dienstfahrt. Auch der für tolimit startende Brite Sean Edwards fiel den Scharmützeln der ersten zwei Runden zum Opfer. Und der Slowake Stefan Rosina (Förch Racing) war gar auf Podiumskurs, als das Rennen frühzeitig in den Reifenstapeln der Sachskurve endete.
Dagegen freute sich Martin Ragginger über den versöhnlichen Saisonabschluss, den er sich gewünscht hatte. Der Österreicher vom Team Schnabl Engineering fügte seinen drei Podiumsplatzierungen von der ersten Saisonhalbzeit einen guten vierten Rang hinzu. Hinter ihm wurde Nicolas Armindo Fünfter vor seinem Teamkollegen Philipp Wlazik. Der sechste Platz von Hockenheim ist bereits die achte Top-Ten-Platzierung des Gladbeckers. Auch der Aachener Sascha Maassen war froh, sich aus den vielen Rangeleien herausgehalten zu haben. Der Pilot vom Team Deutsche Post by tolimit fuhr als guter Siebter ins Ziel vor SMS Seyffarth-Pilot David Mengesdorf aus Wolnzach.
Die Fahrerwertung zum Saisonende lautet wie folgt:
1. Nicolas Armindo (F), 142 Punkte
2. Nick Tandy (GB), 121
3. Uwe Alzen (D), 98
4. Robert Renauer (D), 96
5. Martin Ragginger (A), 79
6. Philipp Wlazik (D), 77
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Britische GT
Hector Lester / Allan Simonsen (Rosso Verde-Ferrari F430 Scuderia; Bild) gewannen den zwei-Stunden-Lauf der British GT in Donington nach 96 Runden mit 6,401 Sekunden Vorsprung auf David Ashburn / Glynn Geddie (Trackspeed-Porsche 911 GT3 R). Während Simonsen mit einer starken Leistung in der zweiten Rennhälfte Platz und Platz gutmachten konnte, hatte Geddie in den letzten Umläufen mit einem angeschlagenen Getriebe zu kämpfen. Dritte des Saisonfinales wurden Duncan Cameron / Matt Griffin (MTech-Ferrari F430 Scuderia; +11,612s) vor Martin Short / Gregor Fisken (Rollcentre-Mosler MT900 GT3; +45,130s). Bestplatzierte Mannschaft aus der Invitation Class waren Chris Hart / Anthony Reid (Chevron GR8; -4 R. / Gesamt-7.), die G4-Wertung gewannen Christian Dick / Jamie Stanley (Speedworks-Ginetta G50; -11 R. / 11.).
Die Endstände in den British GT-Punktetabellen lauten: GT3 – Ashburn (107) - Geddie (81) - Cameron / Griffin (75) - Lester (65) - Simonsen (63) // G4 – Dick / Stanley (70,5) - Rory Butcher / Benjamin Harvey (ABG-KTM X-Bow; 38) - Vibe Smed / Nathan Freke (Century-Ginetta G50; 37).
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sportscar Challenge ( SCC )
Wir schulden euch noch die Ergebnisse der Finalrunde der Sportscar Challenge vom vergangenen Wochenende: Mitch Mitländer und - erstmalig in der Sportscar Challenge - Bruno Küng sicherten sich die Gesamtsiege in den beiden Rennen. Mit dem siebenten Gesamtsieg der Saison vor Bruno Küng machte der Norma-Pilot Mitländer den Meistertitel vorzeitig perfekt.
Am Freitag merkte man Mitländer die Nervosität noch an. Theoretisch hätte der Zweitplatzierte in der Tabelle, Sven Barth, noch vorbeiziehen und den Titel im letzten Lauf holen können. Das Zeittraining sorgte zumindest für eine gewisse Entspannung, denn da hatte Mitländer mit einer absoluten Trainingsbestzeit ein erstes deutliches Zeichen Richtung Meisterschaft gesetzt, zumal Sven Barth (Ligier-Honda) auf Position 6 noch hinter Klassenkonkurrent Thorsten Rüffer (Norma-Honda) stand. Der hatte selbst noch Chancen auf die Vizemeisterschaft und den Titel in der Division 2, doch war die Konstellation ähnlich wie bei Mitländer und Barth. Nur ein Ausfall von Barth hätte das schmale Türchen doch noch öffnen können.
Den zweiten Schritt in Richtung Titelgewinn tat Mitch Mitländer derweil gleich in der ersten Runde des Rennens, als er das Verfolgerfeld um gut 4 Sekunden distanzierte. Im zweiten Umlauf ließ Mitländer die schnellste Rennrunde folgen, die den Abstand zum Zweitplatzierten Bruno Küng um weitere 2s anwachsen ließ.
„Wir wollten so früh wie möglich die Entscheidung, am besten im ersten Rennen und das hat genau gepasst“, so Mitländer. Letztlich pendelte sich der Vorsprung auf 8s ein, woran sich bis zu der erlösenden schwarz-weiß karierten Flagge nichts mehr entscheidend änderte.
Den Titel in der Tasche konnte Mitländer im zweiten Rennen befreit loslegen. Dabei erwischte der Zweitplatzierte aus dem ersten Rennen, Bruno Küng, den besseren Start und setzte sich in Front. Rundenlang blieb Mitländer an Küng dran, der alles aus dem PRC-BMW herausholte. „Ich habe 120% gegeben. Gegen Ende des Rennens haben meine Reifen abgebaut und es war nicht einfach die Führung zu verteidigen“, freute sich Küng, der mit 0,385s Vorsprung zum ersten Mal ganz nach oben aufs Stockerl durfte. Bruno Küng hatte gleich doppelten Grund zur Freude, denn der Schweizer sicherte sich den zweiten Rang in der Endabrechnung der Division 1. Der letzte Platz auf dem Treppchen war in beiden Rennen umkämpft, wenn auch unter verschiedenen Vorzeichen. PRC-Pilot Andreas Fiedler musste sich ohne Trainingszeit erst durch das gesamte Feld kämpfen, ehe er gemeinsam mit Sieger Mitch Mitländer und Bruno Küng jubeln durfte. Wolfgang Payr im PRC-Turbo verteidigte diesen Platz zunächst erfolgreich gegen Siegmar Pfeifer, den Fiedler in Runde 7 kassierte. Im folgenden Umlauf musste sich Payr geschlagen geben, der P4 gegenüber Pfeifer bis ins Ziel hielt.
Im zweiten Rennen reichte es dann doch noch zum Sprung aufs Podest, nachdem sich Fiedler und Pfeifer gleich zu Rennbeginn gegenseitig ins Gehege gekommen waren. Damit verdrängte Payr Thorsten Rüffer haarscharf um 0,361 Sekunden vom Podestrang. Der ärgerte sich vor allem über das erste Rennen, als er nach einem missglücktem Überholversuch gegen Siegmar Pfeifer weit zurückgefallen war und einen zusätzlichen Boxenstopp hatte einlegen müssen.
Sven Barth schnappte sich als Gesamt-Sechster so den nötigen Klassensieg, um genau wie Mitländer den Titel in der Division 2 und die Vizemeisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Hinter Barth wurde Mirco Schultis auf PRC-Honda Zweiter in der Klasse, nachdem Matthias Gamauf und Sandro Bickel in der letzten Runde aneinandergerieten. Eigentlich hatte Schultis lange die Vierergruppe angeführt, doch in Runde 11 fiel er hinter Bickel, Norma-Pilot Gerhard Münch und Gamauf zurück. Da Münch wegen Elektronikproblemen immer langsamer wurde, kam Matthias Gamauf vorbei. Die österreichischen Youngster Gamauf und Bickel schenkten sich in der letzten Runde nichts. Gamauf setzte sich in den letzten Kurven gegen Bickel durch und rettete sich im waidwunden PRC ins Ziel. Die Zuschauer waren vom Duell begeistert und in Österreich muss man sich auf jeden Fall keine Sorgen um den Motorsportnachwuchs machen.
Im zweiten Rennen schloss Thorsten Rüffer das letzte Saisonrennen mit dem Sieg in der Division 2 ab. Zwar lag er nach Payr's Dreher in der Südkurve zwischenzeitlich auf Rang 3, doch hatte ihn Payr vier Runden später wieder kassiert. Sven Barth belegte diesmal vor Mirco Schultis den zweiten Rang in der Division 2.
Bei den Crosslé war Andy Feigenwinter einmal mehr nicht zu stoppen. Marcus Messmmer kletterte als Zweiter bzw. Dritter ebenfalls zweimal aufs Treppchen. In der GT-Wertung siegte Jürgen Bender im Porsche 997 GT3.
Mit einem tollen Finallauf, jeder Menge Action und Mitch Mitländer als neuem Champion ging die Saison 2010 zu Ende. „Nach den ersten zwei, drei Rennen haben wir uns gesagt, dass wir in Richtung Meisterschaft gehen können und am Ende hat das auch geklappt“, zog Mitländer sein Fazit.