SCC-Finale Hockenheim - Mitländer wird Meister 2010
Wir schulden euch noch die Ergebnisse der Finalrunde der Sportscar Challenge vom vergangenen Wochenende: Mitch Mitländer und - erstmalig in der Sportscar Challenge - Bruno Küng sicherten sich die Gesamtsiege in den beiden Rennen. Mit dem siebenten Gesamtsieg der Saison vor Bruno Küng machte der Norma-Pilot Mitländer den Meistertitel vorzeitig perfekt.
Am Freitag merkte man Mitländer die Nervosität noch an. Theoretisch hätte der Zweitplatzierte in der Tabelle, Sven Barth, noch vorbeiziehen und den Titel im letzten Lauf holen können. Das Zeittraining sorgte zumindest für eine gewisse Entspannung, denn da hatte Mitländer mit einer absoluten Trainingsbestzeit ein erstes deutliches Zeichen Richtung Meisterschaft gesetzt, zumal Sven Barth (Ligier-Honda) auf Position 6 noch hinter Klassenkonkurrent Thorsten Rüffer (Norma-Honda) stand. Der hatte selbst noch Chancen auf die Vizemeisterschaft und den Titel in der Division 2, doch war die Konstellation ähnlich wie bei Mitländer und Barth. Nur ein Ausfall von Barth hätte das schmale Türchen doch noch öffnen können.
Den zweiten Schritt in Richtung Titelgewinn tat Mitch Mitländer derweil gleich in der ersten Runde des Rennens, als er das Verfolgerfeld um gut 4 Sekunden distanzierte. Im zweiten Umlauf ließ Mitländer die schnellste Rennrunde folgen, die den Abstand zum Zweitplatzierten Bruno Küng um weitere 2s anwachsen ließ. „Wir wollten so früh wie möglich die Entscheidung, am besten im ersten Rennen und das hat genau gepasst“, so Mitländer. Letztlich pendelte sich der Vorsprung auf 8s ein, woran sich bis zu der erlösenden schwarz-weiß karierten Flagge nichts mehr entscheidend änderte.
Den Titel in der Tasche konnte Mitländer im zweiten Rennen befreit loslegen. Dabei erwischte der Zweitplatzierte aus dem ersten Rennen, Bruno Küng, den besseren Start und setzte sich in Front. Rundenlang blieb Mitländer an Küng dran, der alles aus dem PRC-BMW herausholte. „Ich habe 120% gegeben. Gegen Ende des Rennens haben meine Reifen abgebaut und es war nicht einfach die Führung zu verteidigen“, freute sich Küng, der mit 0,385s Vorsprung zum ersten Mal ganz nach oben aufs Stockerl durfte. Bruno Küng hatte gleich doppelten Grund zur Freude, denn der Schweizer sicherte sich den zweiten Rang in der Endabrechnung der Division 1. Der letzte Platz auf dem Treppchen war in beiden Rennen umkämpft, wenn auch unter verschiedenen Vorzeichen. PRC-Pilot Andreas Fiedler musste sich ohne Trainingszeit erst durch das gesamte Feld kämpfen, ehe er gemeinsam mit Sieger Mitch Mitländer und Bruno Küng jubeln durfte. Wolfgang Payr im PRC-Turbo verteidigte diesen Platz zunächst erfolgreich gegen Siegmar Pfeifer, den Fiedler in Runde 7 kassierte. Im folgenden Umlauf musste sich Payr geschlagen geben, der P4 gegenüber Pfeifer bis ins Ziel hielt.
Im zweiten Rennen reichte es dann doch noch zum Sprung aufs Podest, nachdem sich Fiedler und Pfeifer gleich zu Rennbeginn gegenseitig ins Gehege gekommen waren. Damit verdrängte Payr Thorsten Rüffer haarscharf um 0,361 Sekunden vom Podestrang. Der ärgerte sich vor allem über das erste Rennen, als er nach einem missglücktem Überholversuch gegen Siegmar Pfeifer weit zurückgefallen war und einen zusätzlichen Boxenstopp hatte einlegen müssen. Sven Barth schnappte sich als Gesamt-Sechster so den nötigen Klassensieg, um genau wie Mitländer den Titel in der Division 2 und die Vizemeisterschaft vorzeitig perfekt zu machen. Hinter Barth wurde Mirco Schultis auf PRC-Honda Zweiter in der Klasse, nachdem Matthias Gamauf und Sandro Bickel in der letzten Runde aneinandergerieten. Eigentlich hatte Schultis lange die Vierergruppe angeführt, doch in Runde 11 fiel er hinter Bickel, Norma-Pilot Gerhard Münch und Gamauf zurück. Da Münch wegen Elektronikproblemen immer langsamer wurde, kam Matthias Gamauf vorbei. Die österreichischen Youngster Gamauf und Bickel schenkten sich in der letzten Runde nichts. Gamauf setzte sich in den letzten Kurven gegen Bickel durch und rettete sich im waidwunden PRC ins Ziel. Die Zuschauer waren vom Duell begeistert und in Österreich muss man sich auf jeden Fall keine Sorgen um den Motorsportnachwuchs machen.
Im zweiten Rennen schloss Thorsten Rüffer das letzte Saisonrennen mit dem Sieg in der Division 2 ab. Zwar lag er nach Payr's Dreher in der Südkurve zwischenzeitlich auf Rang 3, doch hatte ihn Payr vier Runden später wieder kassiert. Sven Barth belegte diesmal vor Mirco Schultis den zweiten Rang in der Division 2.
Bei den Crosslé war Andy Feigenwinter einmal mehr nicht zu stoppen. Marcus Messmmer kletterte als Zweiter bzw. Dritter ebenfalls zweimal aufs Treppchen. In der GT-Wertung siegte Jürgen Bender im Porsche 997 GT3.
Mit einem tollen Finallauf, jeder Menge Action und Mitch Mitländer als neuem Champion ging die Saison 2010 zu Ende. „Nach den ersten zwei, drei Rennen haben wir uns gesagt, dass wir in Richtung Meisterschaft gehen können und am Ende hat das auch geklappt“, zog Mitländer sein Fazit.