2 aus 2 - Pegasus/DfL erbt Klassensieg in Spa
Es war eigentlich schon ein perfektes Resultat eines nicht ganz perfekten Wochenendes: Pegasus Racing hatte nach einem eher verharzten Trainingsauftakt, einem mit mässigem Speed absolvierten Qualifying und mit einem schwer grippe-geschädigten Hauptpiloten Mirco Schultis noch einmal die feine Vorstellung des Premierensieges von Le Castellet wiederholt und den Wagen heil auf dem 2. Rang der Formula Le Mans-Klasse bei den 1000km von Spa 2011 ins Ziel gebracht.
Am späten Rennabend setzte die Rennleitung der Leistung der Mannschaft noch einen drauf: der siegreichen Hope Pole-Vision-Mannschaft wurde der Klassensieg aberkannt, weil die Rennkomissare unerlaubte Modifikationen am Chassis des über das ganze Wochenende recht gut gehenden Wagens entdeckten. Damit haben die Piloten Patrick Simon, Julien Schell und Wagenbesitzer Mirco Schultis nun einen absoluten Traumstart in die LMS-Saison 2011 hinter sich: Zwei Klassen-Siege aus den ersten beiden Rennen. Plötzlich sind die Aufsteiger in ihrer ersten Saison heisse Titelfavoriten für die FLM-Klasse.
Mirco Schultis, der sich das ganze Wochenende mit fiebersenkenden Mitteln über Wasser halten musste, war schon nach dem Rennen zufrieden: „Ich habe nach Le Castellet viele gut gemeinte Anrufe aus dem SCC-Lager bekommen, die scherzhaft meinten, ich solle mir den Wagen nach dem Erfolg in die Garage stellen und in Ehren einmotten, weil uns das nicht so schnell noch mal gelingen würde. Nun stehen wir schon wieder auf dem Podium und sind auch noch Tabellenführer – Wahnsinn!“
Dabei hatte man schon wie auch beim ersten Lauf in Le Castellet nur schwer ins Training gefunden. Das zweite freie Training musste man wegen eines Benzinpumpenschadens auslassen. Den Trainingsrückstand schleppte man in Form eines mehr auf Fahrbarkeit als auf Speed getrimmten Setups bis ins Qualifying durch, wo Pilot Julien Schell 5s auf den schnellsten Wagen der Klasse, dem Neil Garner Motorsport-FLM des schnellen Briten Phil Keen, fehlten.
Die Teamkollegen Patrick Simon und Mirco, die am Abend vor dem Rennen beim GT-Eins-Fantreff in Spa zu Gast waren, drängten daraufhin auf Änderungen für das Rennen, die zumindest einen Teil des Rückstands eindampften. Dann schlugen sich die Konkurrenten wieder selbst: JMB und Neil Garner wurden durch Unfälle aus der Entscheidung um den Klassensieg gerissen. Genoa musste einige Dreher verzeichnen und Hope Pole-Vision muss nun mit dem Makel leben, das der höhere Speed wahrscheinlich nicht ganz koschere Ursachen hatte.
Hinter dem Pegasus-Team erreichte das Genoa-Team trotz einiger Widrigkeiten zu Beginn mit den beiden deutschen Piloten Christian Zügel und Jens Petersen erneut P2 und liegt nun 4 Punkte hinter Pegasus Racing (30 Zähler) auf Rang 2 der Meisterschaft. Christian Zügel hatte in seinem ersten Stint einige Schnitzer eingebaut. So war er (und nicht wie fälschlicherweise von uns kolportiert Jens Petersen) in einen Touch mit einem der Audis verwickelt. Diese kleineren Schnitzer konnten jedoch die erneute Fahrt des Teams auf das Podium jedoch nicht bremsen. Es wäre zu hoffen das Genoa vielleicht doch die beiden letzten Runden der Le Mans Serie in Silverstone und Estoril bestreitet, um die Meisterschaft möglichst lange offen zu halten.
Allerdings liegen auch die Briten von Neil Garner Motorsport mit 23 Zählern noch in Schlagdistanz zum Team des amtierenden AvD 100 Meilen-Champions. Die Entscheidung über den Titel in der Formula Le Mans-Klasse wird daher erst frühestens in Silverstone und noch nicht beim nächsten Lauf in Imola fallen.