Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Wir schulden euch noch eine kurze Nachbetrachtung des 24h Rennens von Daytona das vor gut 2 Wochen über die Bühne ging.
Die 56.te Ausgabe des 24h-Klassikers in Florida wurde eine Beute des Meyer Shank Racing Acura ARX 06 Quartetts Tom Blomqvist, Colin Braun, Helio Castroneves und Simon Pagenaud. Damit erzielte die Mannschaft nach 783 absolvierten Runden den dritten Sieg für den nordamerikanischen Honda-Ableger Acura in Folge. Schon im Vorjahr war die Mannschaft mit dem Acura DPi beim Klassiker erfolgreich gewesen, während 2021 die Wayne Taylor Racing Mannschaft erfolgreich war. Für Blomqvist war es der zweite und für Castroneves der dritte Sieg in Folge. Pagenaud erzielte ebenfalls seinen zweiten Sieg beim Klassiker.
Beim Debüt der LMDh-Klasse in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship, die dort unter dem Klassenkürzel GTP läuft, musste sich das Wayne Taylor Team wie schon im Vorjahr nur um wenige Sekunden geschlagen und mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Der zweite Acura im Feld, auf dem Ricky Taylor, Felipe Albuquerque, Louis Deletraz und Brendon Hartley an der Lenkradarbeit beteiligt waren, kam 4,19s hinter der siegreichen Meyer Shank Mannschaft ins Ziel. Ebenfalls in der selben Runde wie der Sieger kamen die beiden Cadillac Racing Cadillac V-LMDh ins Ziel, wobei sich das Trio Sebastian Bourdais, Renger van der Zande und Scott Dixon (9,6s Abstand zum Führenden) 1,5s vor Earl Bamber, Alex Lynn und Richard Westbrook den letzten Podiumsplatz sichern konnte.
Der dritte Cadillac der Whelen Engineering Mannschaft belegte mit 12 Runden Abstand nach einer Kollision P5 vor dem BMW M Hybrid V8 des Quartetts Eng, Farfus, Wittmann und Herta denen aufgrund von elektrischen Problemen und einem zusätzlichen Bremsbelagswechsel 15 Runden auf die Sieger fehlten. Die Siegermannschaft hatte dabei mit zu hohen Getriebe-Temperaturen und einem anhaltenden Ölverlust zu kämpfen. Die WTR-Mannschaft musste gar einen 3-Runden Rückstand nach einer Reparatur des Öleinfüllstutzens hinter der Mauer zur Rennmitte aufholen, was dank einer taktischen Meisterleistung schliesslich gegen Rennende gelang. Die am Ende drittplazierte Cadillac-Werksmannschaft mit der #01 musste einen Heckstubser eines LMP2 zur fünften Rennstunde verkraften sowie elektrische Probleme in der Nacht die aus einem defekten Lenkrad resultierten. BMW´s zweiter LMDh hatte nach 3 ½ Reparaturstunden aufgrund eines defekten Motor-Generators 131 Runden Rückstand zu verzeichnen. Porsches beide LMDh hatten mit technischen Problemen zu kämpfen die den Ausfall der #6 aufgrund eines Getriebeschadens und 34 Runden Rückstand der #7 zur Folge hatten.
Mit einem wahren Krimi endete das LMP2-Rennen bei dem am Ende 7 Oreca die Gesamtplätze 7 bis 13 belegten. In der letzten Runde balgten sich der Crowdstrike Racing by Algarve Pro-Racing Oreca von Ben Hanley und der Proton Competition Oreca von James Allen um die Führung. Erst wenige Meter vor der Ziellinie konnte Allen den Oreca der deutschen Mannschaft bei einem Überholmanöver in Führung bringen. Allen, Ginamaria Bruni, Fred Poordad und Francesco Pizzi gelang damit in letzter Sekunde mit nur 0,016s Vorsprung der Sieg im Quasi-Markenpokal. Den dritten Platz errang am Ende die AF Corse Mannschaft.
Der Sieg in der LMP3-Klasse ging an das AWA Duqueine Quartett Mantella, Boyd, Varrone und Merrill, die nach 737 Runden auf Gesamtplatz 15 12 Runden Vorsprung auf den lange führenden Sean Creech Motorsport Ligier zu Buche stehen hatten, der aufgrund eines elektrischen Defekts fast eine halbe Stunde in der Garage verlor. Damit erzielte zum ersten Mal ein Duqueine Team den Klassensieg in Daytona. 4 Runden dahinter komplettierte der Performance Tech Ligier JS P320 LMP3 das Podium in Daytona.
In der GTD-Klasse setzte sich die Aston Martin Vantage AMR GT3-Mannschaft des Heart of Racing Teams auf Platz 16 nach 729 Runden durch. Das Quartett Roberto De Angelis, Marco Sorensen, Ian James und Darren Turner erzielte dabei nicht nur den ersten Klassensieg für die britische Marke beim Klassiker in Florida sondern schlug am Ende in einem engen Finale sogar das bestplazierte Fahrzeug aus der GTD-Pro Klasse, den Weather Tech Mercedes AMG GT3 von Cooper MacNeil, Daniel Juncadella, Joules Gounon und Maro Engel um gerade mal 2,7s. Ebenfalls in der Führungsrunde beendeten der Magnus Racing Aston Martin (GTD), die #3 Werks-Corvette (GTD-Pro), der #14 GTD-Pro Lexus, der Inception Racing McLaren 720 S GT3 mit Marvin Kirchhöfer und Co (GTD) sowie der Gradient Racing Acura (GTD) mit Mario Farnbacher und seinen Kollegen ins Ziel womit am Ende nach 729 Runden noch 7 Wagen in der Führungsrunde gewertet wurden. Ein Rennen zum Vergessen erlebten hingegen die Einsatzteams der neuen GT3-Modelle von Porsche und Ferrari denen noch der Speed auf die etablierte Konkurrenz fehlte.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Mit den 24 Stunden von Daytona 2023 beginnt an diesem Wochenende das Zeitalter der LMDh-Fahrzeuge in der IMSA . Nachdem schon am vergangenen Wochenende beim Roar before the Rolex das Qualifying für die 56 Ausgabe des Klassikers absolviert wurde, steht nun am kommenden Samstag das Renndebüt der neuen Rennklasse an, die in der IMSA die traditionelle Bezeichnung GTP bekommen hat.
9 GTP, 10 LMP2, 9 LMP3, 9 GTD-Pro-Fahrzeuge und 24 GTD-Teams – also ein Rekordfeld von insgesamt 61 Mannschaften – startet am kommenden Samstag um 13.40 Uhr in die neue Saison. Bei den GTP-Fahrzeugen stehen insgesamt 3 Cadillac V-LMDh, sowie je 2 Porsche 963 des Porsche-Penske Teams, 2 BMW M Hybrid V8 der Rahal-Letterman-Lanigan Racing-Mannschaft und 2 Acura ARX-06 der Teams Meyer-Shank Racing – für die Tom Blomquvist die Pole erzielte - und Konica-Minolta-WTR am Start.
Die GTD-Pro-Klasse verzeichnet Werks- bzw. Semi-Werksteams der Hersteller Aston Martin, AMG, Lexus, Lamborghini, BMW, Porsche und Ferrari im Feld. In der GT3-Szene steht das Renndebüt des neuen Ferrari F296 GT3 im Fokus. Auch Porsche wirft mit dem überarbeiteten 911´er auf Basis des 992 ein neues Fahrzeug in den Ring, der allerdings schon erste Rennen absolviert hat.
Das Rennen startet am Samstag um 13.40 Uhr Ortszeit (19.40 Uhr MEZ) und kann auf der Website der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship per Live-Stream verfolgt werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Am vergangenen Wochenende ist die 18.te Ausgabe der 24h von Dubai (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) mit dem 4. Sieg eines BMW-Teams zu Ende gegangen. Das belgische Team WRT gewann beim ersten offiziellen Renneinsatz ihrer BMW M4-GT3 den Wüstenklassiker mit den Piloten Mohammed Saud Fahad Al Saud, Diego Menchaca, Jean-Baptiste Simmenauer, Jens Klingmann und Dries Vanthoor. Für Al Saud und Vanthoor sowie für das Team war es der zweite Dubai-Sieg in Folge. 2022 hatten man allerdings noch mit dem langjährigen Partner Audi und einem Audi R8 LMS GT3 das Rennen gewinnen können. Die Mannschaft von Teamchef Vincent Vosse hat somit einschliesslich ihres bereits 2016 erzielten Sieges 3 Gesamtsiege auf dem 5,39km langen Kurs in den Vereinigten Arabischen Emiraten erzielen können und ist seit dem vergangenen Wochenende die einzige Mannschaft der Gesamtsiege mit 2 verschiedenen Herstellern beim Wüstenenduro gelangen.
Mit dem Sieg der belgischen Mannschaft beendete BMW eine 12 Jahre andauernde Siegflaute auf dem Wüstenkurs. Zuletzt hatte Schubert Motorsport 2011 mit einem Sieg des Need for Speed Schubert BMW Z4 GT3 bei der 6.Ausgabe des 24h-Rennens den Gesamtsieg nach München holen können. Davor war die österreichische Duller Motorsport Mannschaft bei den ersten beiden Ausgaben erfolgreich.
Die deutsche Herberth Motorsport-Truppe erzielte 42s dahinter mit der Traditionsbesatzung Robert & Alfred Renauer, Daniel Allemenn und Ralf Bohn – also dem Siegerquartett der Ausgabe 2017, das seinerzeit noch von Brendon Hartley unterstützt wurde - den zweiten Platz sowie den Pro-Am-Sieg. Nach dem Ausfall der beiden Haupt Racing Team Mercedes AMG GT3 war die Herberth-Truppe als letzter verbliebener Verfolger der beiden Team WRT-M4 übrig geblieben. Diese beschränkten sich darauf den Vorsprung taktisch zu verwalten. Zwar gelang es der Porsche Truppe kurz vor dem Ende noch einmal die Führung zwischenzeitlich zu erobern, doch dies war nur aufgrund eines Spritpokers möglich der am Ende nicht aufging und der zudem noch von 2 Zeitstrafen aufgrund von Tracklimit-Vergehen entwertet wurde.
Mit dem dritten Platz der WRT-Crew Valentino Rossi, Timothy Whale, Sean Gelael, Max Hesse und Maxime Martin erzielt WRT das zweite Doppelpodium in Folge, wobei mit letztes Jahr mit dem Audi Doppelsieg (1&2.Platz) unwesentlich besser platziert war. Mit nun 3 Siegen ist WRT das zweiterfolgreichste Team in Dubai nach Black Falcon/HRT.
Platz 4 sichert sich das australische Grove Racing Porsche Team das den unter der Flagge von Antigua und Barbuda antretenden Haas RT Audi um 44s schlagen konnte. Die Audi-Mannschaft hatte in der ersten Rennhälfte sogar kurz einmal dank des Engagements von Pilot Frederic Vervisch einmal die Führung erobern können. Der auf P6 einlaufende zweite Herberth Motorsport Porsche 991 GT3 R sichert der deutschen Porsche Mannschaft den Doppelsieg in der Pro-Am-Klasse. Die Top-10 komplettierten der Team GP Elite Porsche, der Heart of Racing SPS-AP-AMG, CP Racing als GT3-Am-Sieger und der Phoenix Racing Audi.
In der 992-Klasse sichert sich die schweizer Fach Auto Tech-Mannschaft den Doppelsieg mit der #962 von Alexander Schwarzer, Gabriele Rindone, Larry ten Voorde, Matthias Hoffsümmer und Huub van Eijndhoven vor den Teamkollegen in der #961. Es war der zweite Porsche-Cup-Sieg für die schweizer Mannschaft beim Wüstenenduro nach 2018. GT4 Sieger wurde auf Gesamtrang 23 der Rofgo with Dragon Racing Mercedes AMG GT4 von Roald Goethe, seinen Söhnen Oliver & Benjamin, Stuart Hall und Jordan Grogor. Die Rofgo Mannschaft verteidigte damit als erstes Team in der Geschichte des Klassikers ihren GT4-Sieg aus dem Vorjahr und erzielte nebenbei den dritten GT4-Sieg für Mercedes.
Einen Gesamtrang dahinter lief der KTM GTX von razoon more than racing als GTX-Sieger ein. Dessen Piloten Daniel Drexel, Leo Pichler, Kristopher Rosenberger, Ernst Kirchmayr und „Bob Bau“ hatten die beiden konkurrierenden Vortex in der Klasse die ganze Zeit über im Griff. Die TCR-Klasse gewann der belgische AC Motorsport Audi auf P26 mit dem Pilotenquartett Stephane Perrin, Yannick Mettler, Miklas Born und Sam Dejonghe . Auch der TCX Cayman von Team Securtal Sorg Rennsport Rennsport kam als Einzelstarter in seiner Klasse im Ziel an.
Insgesamt 17 Code 60 Phasen über 2Stunden und 55 Minuten bedeuteten zwar keinen neuen Rekord -der steht immer noch bei 22 Code 60 in 2017 und 2022 - reichten aber aus um die Rekorddistanz von 628 Runden (2012) um 7 Runden zu verfehlen. Und dies obwohl mit 52 ins Rennen gegangenen Startern das zweitkleinste Feld in der Geschichte des Klassikers am Start war. Prominente Ausfälle umfassten die beiden aus der vordersten Startreihe gestarteten Mercedes AMG GT3 des Haupt Racing Teams die zu Beginn der Nacht nach rätselhaften Fahrwerksdefekten ausfielen, wobei der #7 Bilstein AMG nach einem spektakulären Einschlag mit einem zum Glück glimpflich verlaufenen Feuerunfall abgeschrieben werden musste. Weitere GT3-Ausfälle umfassten die beiden Audi von Attempto Racing und dem Sainteloc Junior Team. Am Ende erreichten 37 von 52 gestarteten Mannschaften die Zielflagge.
Die nächste Runde der Creventic Srerie - und gleichzeitig das Finale der arabischen Winterserie die aus den Rennen in Kuwait Dubai und Abu Dhabi besteht - findet schon an diesem Wochenende statt, wo anlässlich der 6h von Abu Dhabi auf dem Yas Marina Circuit 19 Mannschaften (3 GT3, 7 Porsche Cup-Fahrzeuge, 4 GTX, 3 GT4 und 2 Tourenwagen) an den Start gehen. Hier wird der Sieg wohl unter den GT3 von Phoenix Racing (Audi) JR Motorsport (BMW) und Pure Rxcing (Porsche) entschieden.