Verfasst von Annette Laqua. Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Bei
seinem ersten Start im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup feierte Maximilian Paul auf dem 4,57km langen Eurospeedway Lausitzring seinen ersten Triumph. Der 19-Jährige, der etatmäßig für T3-Motorsport im ADAC GT-Masters fährt und im Vorjahr bereits Rennen im Cup absolvierte, holte sich die Führung in der 2.Runde, setzte sich dann immer weiter vom Verfolgerfeld ab und sah die Ziellinie schließlich 3,679s vor Rahel Frey . Robin Rogalski, Tabellenführer des Audi R8 Cup, freute sich nach einem über viele Runden andauernden, engen Duell mit Vorjahreschampion Kris Heidorn über den 3.Platz.
Am Vormittag mussten die Piloten bereits zum Qualifying antreten, in dem niemand schneller war als Maximilian Paul. Rahel Frey eroberte den zweiten Platz vor Kris Heidorn, der wie Paul erstmals in diesem Jahr einen Audi R8 LMS GT4 bewegte. Robin Rogalski musste sich mit Rang 4 zufrieden geben, gefolgt von Rudolf Rhyn, Tim Reiter und Mike Hesse.
Am Start
zum 7.Saisonrennen, der am Nachmittag erfolgte, präsentierte sich die Niederlausitz sommerlich warm. Rogalski schob sich vom 4,Startplatz an die Spitze, konnte diese Position aber nicht lange halten. Schon in Umlauf 2 überholten ihn Paul und Frey, während Heidorn sich noch hinter ihm anstellen musste. Der 30-Jährige versuchte in den folgenden Runden alles, an Rogalski vorbeizuziehen, doch der verteidigte seine dritte Position geschickt. Erst in der 13. Runde konnte er durchatmen, als Heidorn nach einem Reifenschaden vorzeitig aufgeben musste. Vorne gelang Paul unterdessen ein schnellster Sektor nach dem anderen und er vergrößerte seinen Vorsprung auf seine Verfolgerin Frey immer weiter. Auch in der Schlussphase des Rennens ließ der Dresdener nicht nach und durfte sich nach 16 Rennrunden über seinen ersten Triumph im Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup freuen.
Hinter Frey und Rogalski wurde Rudolf Rhyn abgewinkt, nachdem er sich vor Tim Reiter halten konnte. Reiter lauerte lange auf eine Chance, den 21 Jahre alten Schweizer zu überholen, doch der machte keinen Fehler. Jedrzej Szczesniak und Max Zschuppe erreichten die Ziellinie auf P6 & P7 vor Christian Wicht, dem besten Vertreter der Am-Klasse. Tom Spitzenberger und Mike Hesse komplettierten die Top Ten.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach
dem gestrigen Überblick über das LMP-Feld der WEC-Saison 2019/20 wollen wir heute das GTE-Feld unter die Lupe nehmen: 6 GTE-Pro und und 11 GTE-Am-Teams (Vorsaison: 10 Pro/8 Am) sind für den Saisonauftakt der kommenden Saison am kommenden Wochenende in Silverstone in der Langstrecken-WM gemeldet. Rein von den Zahlen her hat man also das Level in etwa gehalten...
In der Werks-Klasse der Pro-Autos fehlen nun Ford - nach dem Ende ihres 3-Jahres-Programms - und BMW die lediglich eine Saison in der ACO-Top-Liga durchgehalten haben. Die Dauergäste Ferrari, Porsche und Aston Martin bleiben weiterhin der Klasse treu. Bei Ferrari musste Sam Bird seinen Sitz nach Kalenderüberschneidungen mit der Formula E räumen und wird auf der #71 nun von Miguel Molina an der Seite von Davide Rigon ersetzt. Alle 5 anderen Autos (#51 Ferrari: Calado/Pierguidi; Porsche mit Lietz/Bruni und Christensen/Estre; Aston Martin mit Thiim/Soerensen und Lynn/Martin) behalten ihre Besatzungen aus der Vorsaison bei.
Interessanter
wird’s bei den GTE-Am-Mannschaften. 5 Porsche (je 2*Dempsey-Proton, je 2 Project 1 und der Gulf-Racing Porsche) 4 Ferrari und 2 Aston Martin Vantage AMR GTE werden hier das Feld bilden. Während Proton Competition seine beiden Porsche beibehält (bestätigt sind bis dato erst Ried/Campbell/Pera auf der #77 und lediglich Thomas Preining auf der #88) und Gulf Racing Wagenbesitzer Mike Wainwright und seinem Stammpartner Ben Barker Andrew Watson als neuen Silberpiloten zur Seite stellt, rüstet die letztjährige Meistermannschaft der Klasse Project 1 wie bereits berichtet auf einen 2.Wagen auf, wobei es wohl nicht wenige Fans vielleicht lieber gesehen hätten wenn Keating/Fraga/Bleekemolen mit einem private Ford GT das Feld aufgepeppt hätten. Doch der ACO hat dessen Nennung verweigert und ein weiterer von einem deutschen Team eingesetzter 911´er ist sicherlich nicht die schlechteste Alternative im Feld.
In der
Riege der sämtlichst von AF Corse eingesetzten Ferrari F488 gibt es einen Neuzugang. Während der letztjährige Spirit of Race Ferrari um Kundenpilot Thomas Flohr mit unveränderter Besatzung (Fisicella & Castellacci) nun als AF-Corse Entry firmiert und der letztjährige TDS Racing LMP2-Pilot Francois Perrodo mit Emanuel Collard und Nicklas Nielsen den zweiten AF Corse-Entry übernimmt, sowie MR-Racing mit Kundenpilot Ishikawa, Oliver Berertta sowie dem AsLMS-Meister Kei Cozzolino als Neuzugang zurück kehrt, wird die britische Red River Sport Mannschaft einen F488 mit Johnny Mowlem, dem irischen Silber-Piloten Charles Hollings und dem britischen Kundenpilot Bonamy Grimes neu in der WM aufschlagen.
Weiterhin
dabei sind die beiden Aston Martin die nun als neue Vantage AMR GTE daher kommen. Auf der #98 hat sich Paul dalla Lana zum Leidwesen der deutschsprachigen Fans von Mathias Lauda getrennt und statt seiner den Silber-Piloten Ross Gunn verpflichtet. Der TF Sport-Aston geht hingegen - abgesehen von der Farbe (Bild) -unverändert mit dem Trio Yoluc/Eastwood/Adam ins Meisterschaftsrennen.
Nach den Meistertiteln in der Vorsaison gehen die verschiedenen Porschemannschaften mit einem Favoritenstatus ins Rennen. Dennoch darf man auf die sicherlich geänderte BoP gespannt sein. Zumindest in der GTE-Am-Klasse, die das grösste Feld der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft aufweist, dürfte die Kategorie ein Garant für spannende Auseinandersetzungen in den Rennen sein.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
In
weniger als einer Woche beginnt mit den 4h von Silverstone die erste Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschafst-Saison 2019/20. Nach der Superseason 2018/19 die 15 Monate dauerte und einmalig 2 Le Mans Rennen beinhaltete, wird sich das Feld der ranghöchsten Sportwagenserie weltweit nun auf den neuen Rhythmus von 8 Läufen in 10 Monaten einstellen müssen.
6 LMP1, 8 LMP2, 6 GTE-Pro und 11 GTE-Am-Teams – also insgesamt 31 Wagen - stehen für den Saisonauftakt bei dem auf 4h Renndauer verkürzten Lauf in Silverstone parat. Damit kommt der Hauptact beim traditionellen ACO-Rennwochenende in den britischen Midlands deutlich gekürzt daher – denn neben einem leicht verkleinerten Feld (31 statt 34 Autos im Vorjahr) musste nun auch die Renndauer von 6h nach einem angeblichen Fanvotum dafür über die Klinge springen - damit hat man deutlich mehr Zeit für ein hoffentlich noch umfangreicheres Rahmenprogramm wie im Vorjahr (lediglich die F3-EM und die ELMS starteten dort) gewonnen...
Schauen wir heute mal auf das LMP-Feld: 6 LMP1-Boliden (Vorjahr: 8) stehen beim britischen Traditionslauf um die Tourist Trophy am Start. Den beiden Toyota TS050 Hybrid von Mike Convay, Kamui Kobayashi und José-Maria Lopez sowie Sebastian Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley treffen auf die Rebellion-R13 der Trios Senna/Menezes/Nato und Berthon/Derani/Duval. Inwieweit das Team LNT mit den beiden Ginetta-AER der Besatzungen Robertson/Hanley/Oroudzhev und Simpson/Dyson/Smith in der Lage ist, nach der mehr als spärlichen Saison 2018/19 überhaupt um Podiumspätze zu kämpfen und sich nicht von den LMP2 verprügeln zu lassen wird Silverstone als erster Gradmesser in der Saison zeigen müssen. Verloren hat man mit SMP und Dragonspeed dagegen sämtliche BR1-Einsatzteams.
Zum LMP2-Feld: 7 Oreca und
ein einsamer Dallara sind für die kommende Saison in der WM eingeschrieben. Das bedeutet fast schon ein Markenpokal-Feeling für die kleine Prototypenklasse, die zumindest von einem angedeuteten Reifenkrieg ein wenig belebt wird: 3 Goodyear-Teams (die amerikanischen Marke übernimmt in der WM die Dunlop-Infrastruktur) und 5 Michelin-Teams werden zumindest 2 verschiedene Reifenkontingente in die Schlachten der 8.WEC-Saison werfen. United Autosports - mit dem Trio Hanson/Alburquerque/Di Resta in der WM engagiert – , High Class Racing (Fjordbach/Yamashita/Patterson), Cool Racing mit dem Trio Lapierre/Borga/Coigny und die italienische Dallara-Kundenmannschaft Lacorte/Belicchi/Sernagiotto von Cetilar Racing sind jeweils Neueinsteiger in der Meisterschaft, wobei alle 4 Mannschaften aus der Europäischen Le Mans Serie aufgestiegen sind. Jota mag zwar ebenfalls ein neuer Name sein, doch ist das Auto und dessen Einsatzteam mit dem 2. Jackie Chan Racing Oreca aus dem vergangenen Jahr identisch, dessen Besatzung sich aus Roberto Gonzalez, Anthony Davidson und dem als Ersatz für den ursprünglich anvisierten Pastor Maldonado verpflichteten Antonio Felix da Costa zusammen setzt.
In der Meisterschaft verbleiben somit nach der Superseason lediglich 3 der 7 letztjährigen Mannschaften. Signatech-Alpine die ihren Oreca immer noch als Alpine A470-Gibson bezeichnen dürfen und mit Thomas Laurent, André Negrao und Pierre Ragues nur einen Stammfahrer aus dem Vorjahr übernommen haben, Jackie Chan DC die neben Ho Pin Tung und Gabriel Aubry nun auch Will Stevens mit an Bord genommen haben und das vom Dallara-Lager in die Truppe der Oreca-Teams gewechselte Racing Team Nederland, wo Wagenbesitzer Frits van Eerd und Giedo van der Garde den aktuellen G-Drive-piloten Job van Uitert als Ersatz für den letztjährigen Nick de Vries verpflichtet haben. Aussteiger aus dem Meisterschaft sind Larbre, Dragonspeed und TDS Racing.
Schaut man sich die Fahrer-Einstufungen und -Besatzungen an so kommt man zu dem Schluss das sich der Kampf um LMP2-Klassensiege in diesem Jahr wohl nur zwischen den Crews von Signatech , Jackie Chan DC, Jota und United Autosports abspielen wird.
Mit „weak-links“ im Lineup werden das Racing Team Nederland, High Class Racing, Cool Racing und Cetilar Racing es schwer im Kampf um Podiumsplätze haben.
Das ist aber immer noch ausgeglichener als der Kampf um die LMP1-Plätze, wo lediglich den beiden Rebellions ein Kampf um den letzten Podiumsplatz hinter den beiden Toyotas zugestanden wird. Um diese Saison nicht zu öde werden zu lassen hat der ACO im Vorfeld eine eche BoP zusätzlich zur EoT angekündigt und sogar in deren Rahmen die Einführung von Handicapgewichten für erfolgreiche Besatzungen nicht mehr ausgeschlossen. Wer jedoch weiss wieviel Erfolg derartige angekündigte Massnahmen in der Vergangenheit auf das Kräfteverhältnis zwischen Werks- und Privatteams in den ACO-Meisterschaften hatten dürfte sich dementsprechend wenigen Illusionen hergeben. Hier kann man sich allenfalls noch positiv überraschen lassen...