Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Der ACO hat am gestrigen Nachmittag die Starterliste für das 88.24 Stunden Rennen von Le Mans 2020 bekannt gegeben. 62 Teams in 4 Klassen und 10 Mannschaften auf der Reserveliste sind verzeichnet. 6 LMP1, 25 LMP2, 11 GTE-Pro und 20 GTE-Am sind auf der Liste verzeichnet , was auf dem ersten Blick ein ausgewogenes Feld mit 31 Prototypen und 31 GTE ergibt. Sportlich ist das Feld zumindest in den unteren Klassen somit wieder dicht genug aufgestellt – doch technisch (dazu im Laufe der Woche mehr) verliert der Klassiker an der Sarthe immer mehr an Attraktivität.
Für
eine gegliederte Übersicht teilen wir den Überblick des Feldes in 5 Artikel auf. Beginnen wollen wir mit den LMP1, die allesamt aus den FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Teilnehmern bestehen und bei denen sich die beiden Werks-Toyotas mit den Besatzungen Conway/Kobayashi/Lopez und Buemi/Nakajima/Hartley den beiden Ginetta und den Rebellion Racing R13 einen Kampf um den Gesamtsieg liefern werden. Die japanische Werksmannschaft nimmt bei der Abschiedsvorstellung ihres TS050 den dritten Sieg in Folge an der Sarthe ins Visier, was bedeuten würde das man dann den Wanderpokal in diesem falle in der Konzernzentrale behalten dürfte. Angesichts der Konstellation werden auch den Top-LMP2-Teams wieder Chancen auf einen Gesamtpodiumsplatz so wie 2017 eingeräumt.
Rebellion Racing gibt, wie bereits verlautet, nach 13 Jahren in den LMP-Klassen der ACO-Rennszene bei der 88.Ausgabe des Klassikers an der Sarthe seine Abschiedsvorstellung in der Sportwagenszene und wird darauf brennen noch einmal mit einem guten Podiumsergebnis einen erfolgreichen Schlussstrich unter seine LMP-Aktivitäten zu ziehen. Auch hier sind die Besatzungen mit den Trios Senna/Nato/Menezes und Dumas/Berthon/Deletraz bereits bekannt.
Ginetta will 2020 die beim letzten Rennen in Austin noch pausierenden G60-LT-P1 AER mit beiden fest in die Meisterschaft eingeschiebenen Wagen an den Start bringen. Hier wird es vornehmlich um eine Zielankunft in Wertung gehen, obwohl die Wagen sicher wieder angesichts der Handicap-BoP mit einer Top-Einstufung in das Wochenende starten werden.
Mit Mike Simpson auf der #5 und Charlie Robertson auf der #6 sind derzeit lediglich 2 Piloten für das Engagement bekannt.
Mit dem ByKolles Racing CLM befindet sich zudem ein weiterer LMP1 auf Platz 2 der Reserveliste. Die Einstufung spricht Bände bezüglich des Standings des Teams beim ACO – zwar hat ByKolles in dieser Saison mit Verweis auf die angekündigte Hypercar-Entwicklung kein Rennen bestritten, man will jedoch zumindest in Spa-Francorchamps und Le Mans 2 Abschiedsrennen mit dem alten CLM-P1 bestreiten. Rang 2 auf der Reserveliste ist auf der anderen Seite erst mal keine für die tatsächliche Rennzulassung unüberwindbare Hürde: unter den 62 gelisteten Teams finden sich mindestens 2 Kandidaten für eine baldige Absage. Aber man signalisiert nach aussen zumindest das man den LMP1-Mannschaften auch in Zeiten knapper Felder keine vollständige Narrenfreiheit einräumt.

Im Vergleich zu den bisherigen Feldern der Top-Klasse des Motorsportklassikers fällt auf, das man auf eine Einstellung des Negativrekordes von 2017 zusteuert. Doch während dort sich mit Porsche und Toyota zumindest 2 Top-Werke um den Gesamtsieg duellierten, wird es 2020 auf ein Dead-Race heraus laufen. Wie man an der von uns zusammengestelten Liste der LMP1-Teilnehmer seit 2010 ersehen kann zeigt die Tendenz der Teilnehmerzahl seit der Einführung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2012 – abgesehen vom wenig nachhaltigen Nissan-Strohfeuer 2015 - tendenziell eher nach unten. Wenig erbaulich für die Fans ist, das es nach derzeitigem Stand 2021 so weitergehen wird, da der ACO erst jetzt - und damit zu spät - die Weichen hin auf eine kostengünstige Auslegung der Top-Klasse ab 2022 gestellt hat. Ein wirkliches Revival wird damit erst frühestens in 2 Jahren ins Haus stehen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Das Grasser Racing Team hat die Verpflichtung von Clemens Schmid als Teamkollegen von Niels Lagrange in einem der Lamborghini Huracán GT3 evo des Teams bekannt gegeben. Damit startet erstmals seit der Saison 2016, als Gerhard Tweraser in der Knittelfelder Mannschaft fuhr, wieder ein Österreicher für das Team im ADAC GT-Masters. Der 29-Jährige Schmid pilotiert bei seinem Comeback in der Serie den #19 Lambo, den in der letzten Saison die beiden Italiener Michele Beretta und Marco Mapelli bewegten. 2
010 bestritt Schmid auf einem Porsche des Seyffarth Motorsport-Teams seine ersten Rennen im ADAC GT-Masters, weitere Starts folgten 2015 mit dem Bentley Team HTP-Motorsport und 2018 an Bord des AutoarenA Mercedes AMG GT3. Zwei Mal stand er in der hart umkämpften Serie bereits auf dem Podium.
Clemens Schmid: "Ich freue mich sehr, Teil eines der erfolgreichsten GT-Teams der letzten Jahre zu werden und kann es kaum erwarten, bis die Saison los geht. Ich habe im Winter nach der besten Option für dieses Jahr gesucht und Kontakt zu Gottfried Grasser aufgenommen. Wir sind uns ziemlich schnell handelseinig geworden. Der Umstieg vom Audi, den ich zuletzt gefahren bin, auf den Lamborghini sollte nicht schwierig sein. Die Autos ähneln sich, was das Chassis und den Motor angeht. Gottfried meinte auch, dass ich mich sicherlich schnell heimisch fühlen werde."
In der vergangenen Saison bestand das Hauptprogramm von Schmid aus dem Blancpain GT Serien Endurance Cup, den er im Audi R8 LMS GT3 des Attempto Racing Teams. Der Innsbrucker konnte darüber hinaus 2 mal die Porsche GT3 Cup Challenge Middle East 2012-13 und 2014-15 gewinnen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Phoenix Racing hat heute die Besatzungen für die Nürburgring Langstrecken Serie und das 24 Stunden Rennen am Nürburgring bekannt gegeben. Die letztjährige Siegermannschaft des 24h-Klassikers am Nürburgring , die 2019 mit Frank Stippler, Pierre Kaffer, Frederic Vervisch und Dries Vanthoor ihren 5. Nürburgring-Sieg erringen konnte, wird auch in diesem jahr wieder 2 aktuelle Audi R8 LMS GT3 auf der Nordschleife einsetzen. Allerdings gibt es dabei einen subtilen Wandel der in Bezug auf die Stellung von Phoenix bei Audi Spekulationen erlaubt.
Die Mannschaft aus Meuspath wird die 3 Junioren Vincent Kolb, Kim-Luis Schramm und Michele Beretta über die gesamte Saison der Nordschleifenserie einsetzen. Offen ist zur Zeit noch ob die 3 auf einem Auto oder aufgeteilt und mit Unterstützung auf 2 Fahrzeugen antreten werden.
Beim 24-Stunden-Rennen werden die Crews für einer Reihe erfahrener Profis unterstützt. So werden Vincent Kolb, Audi-Werkspilot Frank Stippler - der bereits die gesamte letztjährige Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft mit dem Team bestritt - , ex-Ford-Werkspilot Richard Westbrook und der aus dem DTM-Kader kommende Jamie Green den blauen Audi mit der #5 pilotieren.
Auf dem nun in gelber Farbe lackierten Audi mit der #14 werden Kim-Luis Schramm, Michele Beretta, ex-BMW-Werkspilot Tom Blomqvist, und Bentley-Werkspilot und ex ADAC GT-Masters-Champion Jules Gounon in den Kampf um die Titelverteidigung des 24h-Sieges geschickt.
„Jungen Talenten eine Chance zu geben und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen, war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Phoenix Racing“, erklärt Teamchef Ernst Moser. „Umso mehr freut es uns, dass wir auch in diesem Jahr mit Vincent, Kim-Luis und Michele arbeiten. Sie haben in der vergangenen Saison überzeugende Leistungen gezeigt. Dort wollen wir ansetzen und den nächsten Schritt machen. Wir legen unseren Fokus auf den Einsatz von zwei Fahrzeugen beim 24-Stunden-Rennen und starten zudem in der NLS.“
Was auffällt ist das mit Ausnahme von Stippler und dem eigentlich aus dem DTM-Kader kommenden Green kein Werks-Pilot aus dem aktuellen Audi-Sportwagenkader beim deutschen 24h-Klassiker an den Start gehen wird. Das lässt vermuten das Audi ein oder 2 andere Teams in diesem Jahr auf den Sieg anzusetzen gedenkt. Phoenix macht das beste aus der Lage und stellt mit den obern angegebenen Crew trotzdem 2 stark besetzte Audis auf, die es dennoch schwer gegen die Werksfahrer-besetzte Konkurrenz von Porsche, BMW und Mercedes haben werden.