LM2020 - der LMP2-Jahrgang

19 Oreca 07, 3 Ligier JS P217 LMP2, 2 Dallara P217 LMP2 und ein Riley Mk30 LMP2 bilden in diesem Jahr die LMP2-Klasse bei den 24h von Le Mans. Während das Wettbewerbslevel in der mittlerweile hart umkämpften Klasse unbestritten ist, hat die technische Stagnation – abgesehen vom Leistungszuwachs – der Klasse viel von ihrem früheren Charme als Le-Mans Einstiegskategorie für kleinere Hersteller geraubt. Doch dazu später mehr...

Zu den Fakten: Die LMP2-Mannschaften setzen sich in diesem Jahr aus den 8 FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Mannschaften (United Autosports , Racing Team Nederland, High Class Racing, Signatech-Alpine Jackie Chan DC, Team Jota , Cool Racing und Cetilar Racing), 9 Europäischen Le Mans Serie-Mannschaften (Algarve Pro Racing Dragonspeed, Duqueine Engineering, Panis Racing, United Autosports , Inter-Europol Competition, SO24 by Graff Racing , Thunderhead Carlin und Richard Mille Racing,), 3 Entries bzw. Autoentries aus der Asiatischen Le Mans Serie (Nielsen Racing, Eurasia Motorsport und Rick Ware Racing) 3 Autoentries aus der ELMS 2019 (G-Drive, IDEC-Sports und Eurointernational) einem IMSA-Autoentry (Performance Tech) und nach 3 Jahren Pause mal wieder einem Garage 56 -Entry zusammen, wobei Frederic Saussets Association SRT 41-Projekt wieder einmal einen Oreca für 3 körperlich behinderte Piloten an den Start bringt. Somit beschränken sich die technischen Innovationen bei diesem G56-Projekt wieder einmal auf die Kontrolleinheiten für Lenkung und die Pedalerie, statt wie eigentlich vorgesehen auf innovative Antriebskonzepte, für die diese Kategorie eigentlich geschaffen wurde.

Kommen wir zum Engagement der deutschsprachigen Mannschaften und Piloten in diesem Jahr , der schon jetzt, wo erst 60% aller Pilotensitze namentlich bekannt sind eine signifikate Beteiligung verspricht. Die Hamelner Inter-Europol Competition Mannschaft startet zwar wie gewohnt unter polnischer Nennung, hat jedoch aktuell mit Rene Binder einen österreichischen Piloten an der Seite von Kuba Smiechowski ins Cockpit berufen. Mit dem 30-jährigen Schweizer Simon Trummer startet ein weiterer Pilot an Bord des #25 Algarve Pro Orecas. Sein Landsmann Jonathan Hirschi ist wie bereits berichtet von Duqueine Engineering für den Klassiker verpflichtet worden. Fan-Favoritin wird wahrscheinlich die erst 19-jährige Deutsche Sophia Flörsch bei ihrem Le Mans Debüt auf dem Richard Mille Racing Oreca sein.

4 weitere LMP2 stehen zudem auf der Reserveliste die durchweg die jeweils zweiten Wagen einiger ELMS-Teams enthält. Dies sind der zweite IDEC-Sport-Oreca, der zweite High-Class-Oreca, der zweite Dragonspeed-Oreca und der zweite Inter-Europol-Ligier – offensichtlich plant der ACO den „Oreca-Cup“ im Rahmen der LMP2-Klasse noch gegebenenfalls zu erweitern...

lmp2 felder Hersteller LM

Mit 19 Oreca macht diese Klasse einen weiteren Schritt hin zu einer Markenpokal-Kategorie, was durch die Verweigerung sowohl von weiteren nötigen Joker-Updates für die lediglich 3 kontingentierten Konkurrenten von Oreca, als auch von alternativ möglichen BoP-Massnahmen passiv vom ACO befeuert wird. Das Oreca Kontingent ist somit das grösste was bislang beim 24 Stunden Rennen von Le Mans in dieser Klasse am Start steht. Ligier´s lediglich 3 Wagen bilden dagegen das bislang kleinste Feld des französischen Herstellers in dieser Kategorie. Zwar feiert sich der ACO mit der Tatsache das dieses Jahr mit dem Riley der Rick Ware Mannschaft immerhin zum ersten Mal nach 3 Jahren wieder alle 4 aktiven LMP3-Hersteller an der Sarthe vertreten sein werden, jedoch wird die amerikanische Mannschaft, die ja schon den Einsatz des Wagens bei den 24h von Daytona dieses Jahres im Vorfeld zurück zog, schon als erster Kandidat für eine vorzeitige Absage des Le Mans-Programms gehandelt.

HP Racing Lambo für die GTC

coachmckansy lamborghini HP-Racing International bringt einen Lamborghini Huracán GT3 evo für Pilot Coach McKansy in der kommenden Saison der GTC-Serie sowohl für die Sprintläufe als auch die Goodyear 60 an den Start . Das hat Teammanager Hari Proczyk nun bestätigt. Der 57-jährige Coach McKansy startete seine GT3-Karriere mit ersten Runden beim in der DMV-GTC und fuhr in den letzten Jahren im Blancpain GT Sports Club, wo er 2018 die Vizemeisterschaft und 2019 Seriendritter werden konnte. Mit seinem Lamborghini Huracán GT3 evo fuhr der aus Hannover stammende Unternehmer in der vergangenen saison immer wieder auf das Siegerpodest und gewann 2019 die Titanium-Wertung der Fahrer zwischen 50 und 60 Jahre.

Neben dem Einsatz von Coach McKansy würde HP-Racing International gerne noch einen zweiten Lamborghini Huracan GT3 einsetzen. Teamchef Proczyk will diesen als Kundenfahrzeug für die kommende Saison der Serie anbieten. Nach den beiden Lamborghini Huracán GT3 evo-Engagements von mcchip-dkr-Racing (Mike Hansch/Bernd Kleinbach) sowie dem Dörr Motorsport Huracan von Georg Drasal starten somit mindestens 4 Lamborghini in der Serie im Rahmen des DTM-Paketes.

Rinaldis SRO-Programm 2020

Rinaldi888render Rinaldi Racing wird sich dieses Jahr mit 2 Ferrari F488 GT3 in der GT World Challenge Endurance sowie mit einem in der kompletten GT World Challenge Europe engagieren. Das hat die deutsche Ferrari-Mannschaft von Teamchef Michele Rinaldi nun bekannt gemacht. Demnach werden die mit neuem Design nun in Rot antretenden Ferrari vom in der Silber-Klasse eingeschriebenen Duo Rinat Salikhov und David Perel angeführt.

Der russische Rinaldi-Stammpilot Salikhov gewann 2018 mit dem Copiloten-Trio Alexander Mattschull, Daniel Keilwitz und seinem designierten 2020´er Co David Perel die Pro-Am-Klasse des24 Stunden Rennens von Spa-Francorchamps. Daneben gelang ihm 2017 ein 2.Platz bei den Gulf 12 hours. Der 34-jährige Südafrikaner Perel kann zudem noch den Meistertitel in der Am-Klasse des Blancpain GT Serien Endurance Cups 2017, den Am-Titel im Blancpain Sprint-Cup desselben Jahres sowie den Sieg in der Am-Klasse der Gulf 12 hours 2016 in seiner Erfolgsbilanz vorweisen. Unterstützt werden beide durch den Finnen Patrick Kujala der aus dem Barwell Motorsport Lamborghini Huracán GT3 evo in den Ferrari umsteigt und der eine nicht minder eindrucksvolle Erfolgsbilanz vorweisen kann.

Der zweite Ferrari der Mannschaft wird nur in den 5 Läufen der Langstreckenserie eingesetzt und dabei in der Pro-Am-Klasse vom Trio Pierre Ehret , Rino Mastronardi und Daniel Keilwitz angeführt. Ehret dürfte de Lesern dieser seiten hinreichend bekannt sein. Der 63 jährige Deutsche Sportwagenroutinier startete schon 1998 seine Motorsportkarriere, kletterte von 2006 bis 2008 3 mal in Folge auf das Podium der GT2-Klasse in Le Mans und war 2017 Vizemeister der Am-Klasse des Blancpain GT Serien Endurance Cups, den er nun in der 5. Saison in Folge bestreitet. Sein damaliger Rinaldi-Teamkollege Rino Mastronardi ist nun auch wieder mit an Bord. Beim Umstieg von der Am- in die Pro-Am-Klasse werden beide durch Daniel Keilwitz unterstützt. Der ex-FIA-GT3-Champion 2010, ADAC GT-Masters Champion 2013 sowie 2-fache Vizemeister des Masters dürfte dem Amateur-Duo eine realistische Chance auf Podiumsergebnisse in 2020 ermöglichen.

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